Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Ihre Suche nach "Afghanistan" ergab 570 Treffer

23. April 2024 | Internationales, Militär und Krieg
Entry denied

Die Übersetzung meines Buches "Der längste Krieg – 20 Jahre War on Terror" hätte in den USA vorgestellt werden sollen. Doch leider machte mir die US-Regierung einen Strich durch die Rechnung. Von Emran Feroz.

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27. Februar 2024 | Internationales, Militär und Krieg
Unsichtbare Afghanen

Die Enquete-Kommission zum Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan versucht eine ehrliche Einschätzung abzuliefern - lässt aber allzu vieles einfach weg. Von Emran Feroz.

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27. August 2023 | Internationales, Militär und Krieg
Aus einem vergessenen Land

Am 15. August jährte sich die Rückkehr der Taliban in Kabul zum zweiten Mal. Wir erinnern uns: Vor zwei Jahren zog die NATO unter US-Führung chaotisch ab, während die Extremisten nach zwei Jahrzehnten Abwesenheit abermals Kabul einnahmen. Reporter Emran Feroz ist in den letzten Wochen durch das Land gereist und berichtet mehrteilig darüber. Folgend der erste Teil.

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30. Juli 2023 | Internationales, Militär und Krieg
Von den Taliban gejagt

Seit über 20 Jahren setzt sich Frau P. für die Rechte von Mädchen und Frauen ein. Als Lehrerin und Direktorin einer Mädchenschule sowie als Aktivistin in verschiedenen Frauenrechts-Organisationen und zuletzt Mitbegründerin eines Protestnetzwerks gegen die Taliban hat sie sich leidenschaftlich dem feministischen Kampf für Selbstbestimmung von Frauen verschrieben. Sie träumte von einem Afghanistan, in dem Mädchen und Frauen ein unveräußerliches Recht auf Bildung, auf freie Heiratswahl und Arbeit, auf politische und öffentliche Mitbestimmung und Repräsentation besitzen. Sie träumte von der Befreiung der afghanischen Frauen - knapp zwei Jahre nach der Machtübernahme durch die Taliban ist dieser Traum einer totalitären, misogynen Dystopie gewichen.

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15. April 2023 | Internationales, Militär und Krieg
Weder feministisch noch menschlich: Die Baerbocksche Afghanistan-Doktrin

Wird für die Frauen in Afghanistan alles besser, weil Deutschland jetzt eine feministische Außenpolitik betreiben möchte? Offenbar nicht, erklärt Emran Feroz.

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13. April 2023 | Flucht, Migration und Asyl
Die Gewöhnlichkeit des Unrechts

Die Meldung selbst gibt nicht viel her. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Bearbeitung von Visumsanträgen von Menschen aus Afghanistan vorübergehend ausgesetzt. Grund dafür seien, so heißt es, "Hinweise auf mögliche Missbrauchsversuche". Ihre Entscheidung gilt mit sofortiger Wirkung. Im Klartext: Von jetzt auf gleich werden Visumsanträge als besonders gefährdet eingestufter afghanischer Menschen weder von der deutschen Botschaft in Teheran noch von der Botschaft in Islamabad entgegengenommen. Die Bearbeitung eingereichter Anträge für das Bundesaufnahmeprogramm wird eingestellt, ebenfalls ab sofort. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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16. März 2023 | Internationales, Militär und Krieg
Wir waren ihm egal

Nach dem Abzug der NATO aus Afghanistan und der Rückkehr der Taliban, heißt es für viele Afghanen auf eine versprochene Ausreise zu warten. Von Emran Feroz.

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13. Dezember 2022 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Sorgen im Alltag Geflüchteter

In diesem Artikel gibt Katrin Warnatzsch Einblicke in alltägliche Erfahrungen in der Begleitung von jungen Männern, die aus Afghanistan geflüchtet sind.

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19. August 2022 | Internationales, Militär und Krieg
Ein Jahr Machtübernahme der Taliban: Wie im Käfig

Afghanistan befindet sich ein Jahr nach dem Truppenabzug des Westens im freien Fall. Die gut Ausgebildeten verlassen das Land, Pärchen dürfen nicht mehr gemeinsam in öffentliche Parks, die Bevölkerung verarmt, viele könnten ohne Hilfe aus der Diaspora nicht überleben. Von Emran Feroz.

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12. August 2022 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Extralegale Hinrichtungen verurteilt

Die pax christi-Kommission Friedenspolitik zeigt sich bestürzt über gleich zwei extralegale Hinrichtungen von internationaler Reichweite innerhalb einer Woche, die Ermordung des Kaida-Führers Aiman al-Zawahiri in Afghanistan durch die Regierung der USA und die Ermordung des Dschihad-Militärchefs Taisir al-Dschabari im Gaza-Streifen durch die Regierung Israels, letztere mit zusätzlichen Opfern unter der Zivilbevölkerung.

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11. August 2022 | Internationales, Militär und Krieg
Warum Amerika Afghanistan nie verlassen hat

Was der angeblich tödliche Drohnenangriff auf den al-Qaida-Chef Sawahiri über die Lage in Afghanistan und die amerikanische Politik verrät. Von Emran Feroz.

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06. Mai 2022 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Bundesaufnahmeprogramm wird zur Alibi-Veranstaltung

Auf die am 29.04.2022 vom Spiegel bekanntgemachten Pläne des Bundesinnenministeriums für ein Aufnahmeprogramm Afghanistan reagiert PRO ASYL empört. "Ein Bundesaufnahmeprogramm für 5.000 Menschen aus Afghanistan ist lächerlich", sagt Günter Burkhardt, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation PRO ASYL. "So wird ein Bundesaufnahmeprogramm zur Alibiveranstaltung. Das sind gerade einmal rund 1.000 Fälle, mit Familienangehörigen 5.000 Personen."

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11. April 2022 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Lehren ziehen aus dem Afghanistan-Desaster

Spätestens nach dem desaströsen Abzug aus Afghanistan im Sommer 2021, sind Parlament und Zivilgesellschaft herausgefordert, den Krieg in Afghanistan auszuwerten und daraus Lehren für laufende und künftige Politik und für Mandate der Bundeswehr zu ziehen. Der Krieg der NATO in Afghanistan hat hunderttausende Menschen das Leben gekostet, Millionen in die Flucht getrieben und hinterlässt ein wirtschaftlich und gesellschaftlich am Boden liegendes Land, in dem nahezu die Hälfte der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Laut Prognose des IWF wird die afghanische Wirtschaft 2021 bis 2022 um bis zu 30 % schrumpfen. Mit dem desaströsen Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan ist gleichzeitig die Rache- und Vergeltungslogik, die den "Krieg gegen den Terror" der USA und ihrer Bündnispartner von Beginn an kennzeichnete, grundlegend gescheitert. pax christi fordert eine unabhängige Evaluation des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr zur grundlegenden Aufarbeitung und Neuorientierung.

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31. März 2022 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Menschliche Sicherheit für die afghanische Bevölkerung

Anlässlich der heute unter führender Mitwirkung der deutschen Bundesregierung stattfindenden Online-Geberkonferenz zur Nothilfe für Afghanistan fordert ein Bündnis aus deutschen Friedensorganisationen heute umfassende Hilfe und eine langfristige Unterstützung der notleidenden Menschen in Afghanistan. Darüber hinaus dürfe die Aufarbeitung des desaströsen 20-jährigen Krieges nicht weiter hinausgeschoben werden.

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11. März 2022 | Internationales, Militär und Krieg
Wirtschaftliche Kriegführung gegen Afghanistan

Die Verarmung zieht sich durch die gesamte afghanische Bevölkerung. Kommt nicht schnell nachhaltige Hilfe, so schätzen UNO und Weltbank, werden Mitte des Jahres 97 Prozent aller Afghan:innen in Armut leben. Vor der erneuten Taleban-Machtübernahme im vorigen August waren es über 70 Prozent. Nach jüngsten UN-Zahlen haben 95 Prozent von ihnen nicht genug zu essen. Im Gegensatz zu vielen Darstellungen im Westen ist diese Massenverarmung aber keine unmittelbare und vor allem unvermeidbare Folge der Taleban-Herrschaft. Sie ist das Resultat von Sanktionen, die die USA gegen das Land verhängten, um eine Konsolidierung des Talebanregimes zu verhindern. Sie entzogen der ohnehin schwachen und zudem kriegsgeschädigten Wirtschaft die Basis. Vor einer Woche entschied jetzt US-Präsident Joe Biden, die Hälfte der in den USA eingefrorenen afghanischen Auslandsguthaben von 7 Milliarden Dollar für eine Entschädigungsklage von Familienangehörigen von Opfern der 9/11-Terroranschläge freizugeben - und entzog sie damit der dringlichen Verwendung zur Abwendung der humanitären Katastrophe in Afghanistan. Von Thomas Ruttig.

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08. März 2022 | Flucht, Migration und Asyl
“Holt uns hier raus!”: PRO ASYL unterstützt zum 8. März den Hilferuf einer Gruppe von afghanischen Frauenrechtlerinnen

Zum Internationalen Frauentag am 8. März stellt die Menschenrechtsorganisation PRO ASYL die dramatische Situation der Frauen in Afghanistan in den Mittelpunkt. "Holt uns hier raus!" heißt der flehentliche Appell einer Gruppe von afghanischen Frauenrechtlerinnen, die sich in ihrer Heimat vor den Todesdrohungen der Taliban verstecken müssen. PRO ASYL veröffentlicht und unterstützt den Appell und fordert die Bundesregierung auf, gefährdete Einzelpersonen aus Afghanistan sofort aufzunehmen und die Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag sofort zu realisieren.

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19. Februar 2022 | Flucht, Migration und Asyl
Ab Frühjahr könnten Hunderttausende Afghanen nach Europa kommen

Schon in der Kälte fliehen täglich über 4.000 Menschen aus Afghanistan vor Hunger und Elend nach Iran, viele weitere nach Pakistan. Von Christa Dettwiler.

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24. Januar 2022 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL widerspricht Aussage des BMZ, Ortskräfte in Afghanistan seien nicht in Gefahr

Die Menschenrechtsorganisation kritisiert die Darstellung des Ministeriums zur Situation afghanischer Ortskräfte als "realitätsfern und verharmlosend". PRO ASYL liegen zahlreiche Fälle von ehemaligen Mitarbeiter*innen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor, die von den Taliban bedroht oder verfolgt werden.

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13. Januar 2022 | Internationales, Militär und Krieg
“Die Sanktionen gegen Afghanistan sind Völkermord in Zeitlupe”

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: 4,7 Millionen Menschen in Afghanistan leiden mittlerweile an schwerer Unterernährung, davon 3,9 Millionen Kinder. 131.000 Kindern droht ohne zusätzliche Hilfe der Hungertod. Das UN-Nothilfebüro OCHA veranschlagt die Hilfskosten für Afghanistan und die Nachbarländer mit afghanischen Flüchtlingen auf 4,5 Milliarden Euro. "Die Menschen verkaufen alles, was sie haben, auch ihre Kinder, nur um etwas zum Essen zu bekommen", beklagt Prof. Dr. Zaher Wahab. Im Gespräch mit Rüdiger Göbel fordert der Experte für die politische Geschichte Afghanistans die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen und rechnet schonungslos mit 20 Jahren Afghanistan-Krieg der USA und ihrer "Koalition der Willigen" sowie dem von ihnen eingesetzten "Marionettenregime" in Kabul ab: "Einige wenige wurden obszön reich, die große Mehrheit verarmte. Alles war erlaubt, nichts war wichtig."

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23. Dezember 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Zakia darf nach Deutschland kommen, Shabnam muss zurückbleiben

In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder namentlich über Afghan*innen berichtet, die in höchster Gefahr sind. Wie geht es ihnen heute? Haben sie es außer Landes geschafft? PRO ASYL unterstützt viele Menschen, die sich hilfesuchend an uns gewandt haben. Ihre Geschichten machen deutlich, was jetzt politisch geboten ist.

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18. Dezember 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Unsere Menschlichkeit darf nicht abhandenkommen

Zwei afghanische Männer leben seit Anfang 2018 bei uns im Lebenshaus, ein dritter seit einem Jahr als Gast, um Wege zwischen seiner Wohnung im Nachbarort und seinem Ausbildungsplatz zu überbrücken und das Internet bei uns zu benutzen. Er benötigt dringend eine kleine Wohnung in Gammertingen, bisher hat nichts geklappt. Nicht nur mit ihnen, sondern mit nahezu allen Afghanen aus Gammertingen ging es und geht es bis heute um vielfältige Lebensfragen. Seit die Taliban im August dieses Jahr in Kabul wieder die Macht übernommen haben, kommen auch ein paar tief verzweifelte Männer zu mir, in der Hoffnung, ich könne doch sicher dabei helfen, ihre Angehörigen aus Afghanistan heraus (nach Deutschland oder Europa) zu holen. Da werden leider meine Möglichkeiten überschätzt, denn das kann ich nicht. Von Katrin Warnatzsch.

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05. Dezember 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Zur Aufarbeitung des Bundeswehr-Afghanistaneinsatzes durch die neue Bundesregierung

Einen Untersuchungsausschuss zum Gesamt-Einsatz in Afghanistan, der von Bündnis90/Die Grünen, FDP und Linkspartei gemeinsam am Ende der abgelaufenen Legislaturperiode zugesagt war, wird es nicht geben. Lediglich die "Evakuierungsmission" der allerletzten Phase des 20-Jahres-Einsatzes soll parlamentarisch untersucht werden. Dabei wäre ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss über alle Bundeswehreinsätze in den letzten 20 Jahren das friedenspolitische Gebot der Stunde. Von Clemens Ronnefeldt.

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05. Dezember 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Der Afghanistankrieg der NATO

Um die Analysen zu den fatalen Wirkungen des NATO-Krieges in Afghanistan aus den verschiedenen Blickwinkeln zusammenzutragen und öffentlich zu präsentieren, lud eine breite Koalition von Friedensorganisationen für den 31. Oktober 2021 zu einer Konferenz "20 Jahre Nato-Krieg in Afghanistan - eine vorläufige Bilanz" ins Frankfurter Gewerkschaftshaus - und virtuell im Internet - ein. Inzwischen liegt eine Dokumentation dieser Afghanistankonferenz  vor.

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03. Dezember 2021 | Internationales, Militär und Krieg
20 Jahre Bundeswehr in Afghanistan

Warum scheiterte der mit 20 Jahren längste Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch? Interview bei Transparenz TV von Clemens Ronnefeldt mit Andreas Zumach.

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01. Dezember 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban - Handlungsbedarf der Innenminister*innen

Bei der heute beginnenden Innenministerkonferenz muss ein Fokus darauf gerichtet werden, welche Konsequenzen aus der Machtübernahme der Taliban im Hinblick auf die in Deutschland lebenden Afghan*innen zu ziehen sind, aber auch in Bezug auf dort zurückgebliebene, gefährdete Menschen.

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13. November 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - Friedhof der Großmächte

Warum scheiterten Großbritannien, die Sowjetunion und die USA bei ihren Afghanistan-Militärinterventionen? Interview bei Transparenz TV von Clemens Ronnefeldt mit Andreas Zumach.

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02. November 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
20 Jahre NATO-Krieg in Afghanistan – eine vorläufige Bilanz

Militärinterventionen dürfen kein Mittel deutscher Außenpolitik sein. Sie verletzten das Völkerrecht, sind inhuman, menschenverachtend und lösen kein politisches Problem. Die Friedensbewegung zog auf der Konferenz "20 Jahre NATO-Krieg in Afghanistan – eine vorläufige Bilanz" mit knapp 200 Teilnehmer*innen am 31. Oktober 2021 Resümee: "Kriege – wie auch der in Afghanistan - werden um geostrategische, handelspolitische Interessen, um Ressourcen und politischen Einfluss geführt. Alle Auslandseinsätze der Bundeswehr sind deshalb umgehend zu beenden. Stattdessen ist ein Paradigmenwechsel zu einer zivilen Sicherheits- und Friedenspolitik notwendig."

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27. Oktober 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Gefährdete Afghaninnen und Afghanen aufnehmen – PRO ASYL appelliert an G20, an die alte und die künftige Bundesregierung

Bundes- und Landesaufnahmeprogramme sind nötig! Bei Rot-Grün-Gelb ist Luft nach oben. PRO ASYL fordert anlässlich des virtuellen Sondergipfels der G20 Staaten, endlich nennenswerte und der Bedrohung angemessene Aufnahmeaktionen durchzuführen. "Das Abschotten der EU-Grenzen, die Weigerung vieler EU-Staaten, überhaupt Schutzbedürftige aufzunehmen, und die unzureichenden Handlungen auch der bisherigen deutschen Regierung sind unerträglich. Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich ein Bundesaufnahmeprogramm zu starten, den Weg für ergänzende Landesaufnahmeprogramme frei zu geben und beim G‑20-Gipfel eine Vorreiterrolle einzunehmen", sagt Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

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13. Oktober 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Abschaffung des Zapfenstreichs gefordert

Trotz vielfältiger Proteste gegen das Ritual des Großen Zapfenstreiches will die Verteidigungsministerin daran festhalten und heute in Berlin erneut einen Großen Zapfenstreich veranstalten. Geehrt werden sollen die aus Afghanistan heimgekehrten Soldatinnen und Soldaten. Rund 200 Personen und 24 Organisationen aus der Friedensbewegung hatten gegen den Zapfenstreich, der ursprünglich für den 31. August vorgesehen war, mit einem Appell Protest erhoben und die Absage gefordert.

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13. Oktober 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Realitätsverweigerung - 20 Jahre Militärinvasion in Afghanistan

Nach dem 11. September 2001 begann die US-Administration ihren "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan, an dem sich auch die BRD und die NATO-Staaten beteiligten. Nach dem Abzug der USA und ihrer Unterstützer*innen aus Afghanistan wird die Herrschaft den Taliban überlassen. Die Bilanz von 20 Jahren Militärinvasion zieht Christoph Marischka in seinem Beitrag für die Graswurzelrevolution. (GWR-Red.)

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07. Oktober 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Emran Feroz: “Die deutschen Regierungen haben den brutalen ‚War on Terror’ Washingtons mitgetragen”

Am 7. Oktober vor 20 Jahren begann die Invasion Afghanistans. Vor kurzem haben die USA und ihre Verbündeten das Land am Hindukusch verlassen. Der Journalist und Bestseller-Autor Emran Feroz findet im Interview mit den NachDenkSeiten klare Worte zum "Afghanistan-Desaster" und rechnet auch mit der deutschen Politik ab: "Auch hier muss man hart sein und die Fakten beim Namen nennen: Deutschland hat den brutalen "War on Terror" Washingtons mitgetragen und in diesem Kontext die Öffentlichkeit regelmäßig hinters Licht geführt." Ein Interview über das Verhalten des Westens, Propaganda, Manipulation und das, was Journalisten im Zusammenhang mit Afghanistan "bis heute ungern" hören. Von Marcus Klöckner.

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29. September 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebeflug: Seehofer und kein Ende

Abschiebungen nach Afghanistan gestoppt, Abschiebungen nach Sri Lanka fortgesetzt. Chronik einer Bürokratie des Bösen. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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27. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Der Krieg, der niemals endet

Nach 20 Jahren "War on Terror" sind die USA aus Afghanistan abgezogen. Die Taliban haben, wie zu erwarten war, die Macht übernommen. Der Krieg "endete", wie er begann: Mit einem Drohnenschlag, bei dem vermeintlich Terroristen liquidiert wurden, bei dem aber die USA am Ende doch keinen Schimmer hatten, wen sie hier gerade töten. Beim Drohnenangriff am 29. August wurden nicht zwei "hochrangige" ISIS-Funktionäre getötet, sondern zehn Zivilisten, sieben Kinder darunter. Mit der Verkündung seiner "Über-den-Horizont"-Strategie hat US-Präsident Biden nun klargemacht, dass das Drohnenmorden auch über den Truppenabzug hinaus in alle Ewigkeit weitergehen wird – Afghanistan: der Krieg, der niemals endet. Von Jakob Reimann.

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26. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
AGDF fordert von Politik und Kirchen Konsequenzen aus dem gescheiterten Afghanistan-Militäreinsatz

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat von der Politik, aber auch den Kirchen klare Konsequenzen aus dem gescheiterten Militäreinsatz in Afghanistan gefordert. In einer von der Mitgliederversammlung in Wetzlar verabschiedeten Resolution forderte der Friedensverband, künftig endlich die Bedürfnisse der afghanischen Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen.

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23. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan: Bitteres Ende

medico hat in den vergangenen 20 Jahren Partner:innen in Afghanistan unterstützt und immer wieder politisch interveniert. Ein Rückblick mit Thomas Gebauer.

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21. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Wer vom Afghanistan-Krieg profitierte

20 Jahre nach nach 9/11 sind die USA raus aus Afghanistan. Ob der "Krieg gegen den Terror" dort ein halber Erfolg war oder eine komplette Niederlage, darüber streiten sich Experten. Einig sind sie sich aber in der Regel in einem Punkt: der Krieg in Afghanistan hat die USA sehr, sehr viel Geld gekostet. Sie haben Milliarden in Afghanistan verlocht, geht die Erzählung. Das ist nur die halbe Wahrheit. Von Daniela Gschweng.

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20. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Vielfalt der Beziehungen…

Zwei junge Männer mit sehr unterschiedlichen Lebenswegen stehen mir jede Woche vor Augen. Stellvertretend für Viele erzählen sie hier einen Teil ihres Schicksals. Der Eine ist geboren in einer Provinz, die seit mehr als 40 Jahren vom andauernden Krieg in Afghanistan gezeichnet ist. Was dies für alle dort lebenden Generationen bedeutet, kann ich nur ahnen. Der andere junge Mann ist heute 22 Jahre alt. Seit Februar 2016 lebt er in Deutschland, seine Mutter musste er mit drei jüngeren Geschwistern in einer afghanischen Großstadt zurücklassen. Zwei ältere Brüder waren dort inhaftiert worden und sollten für unbekannte Zeit nicht entlassen werden. Sie konnten also nichts zum Familieneinkommen beitragen. Er besuchte seinen nächstälteren Bruder regelmäßig im Gefängnis und brachte ihm Essen mit, das seine Mutter gekocht hatte. Sie redeten dort auch über die Verantwortung, die sie als Männer für die Familie zu tragen hatten. Von Katrin Warnatzsch.

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20. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Darauf ist Verlass

Außenpolitik: SPD und Grüne stören sich an der NATO-Ablehnung der Linkspartei. Dabei ist deren Haltung nur konsequent, schaut man beispielsweise auf Afghanistan. Von Lutz Herden.

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18. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Die Lehren aus dem Afghanistan-Desaster

Eines der großen Schurkenstücke der Manipulationsindustrie - gemeint sind die federführenden Politikerinnen, Politiker und Medien - ist der in weiten Kreisen unserer Multiplikatoren erfolgreiche Versuch, das Afghanistan-Desaster des Militärs und der NATO zum Projekt zu noch mehr Militär und zu inbrünstigen Bekenntnissen zur NATO umzudeuten. Wie das immer wieder versucht wird, wurde einvernehmlich beim Triell der drei Kanzler-Kandidaten am vergangenen Sonntag sichtbar. "NATO, NATO über alles" - das ist der Grundtenor. Mohssen Massarrat bietet ein konkretes Gegenkonzept zu der erkennbar von Interessen der Rüstungswirtschaft und des Militärs geprägten Mehrheitsmeinung von Politik und Medien. Albrecht Müller.

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13. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Frachtgut Demokratie

Unterschwellig rumort das Gefühl, in einen Sog der Geschichte zu geraten, dem zu widerstehen ungebührlich ist. Jeder Zwiespalt wäre ein Abgrund – bedingungslose Solidarität mit Amerika heißt der Auftrag. Die rotgrüne Bundesregierung weiß, was die Stunde geschlagen hat, als die USA nach 9/11 erstmals seit Bestehen der NATO den Bündnisfall ausrufen und bald darauf Afghanistan erobern. Der erste Krieg des 21. Jahrhunderts ist zugleich der zweite für die rot-grüne Koalition in Berlin. Sie hat schon am letzten des 20. Jahrhunderts gehörigen Anteil: dem Angriff aus der Luft auf die damalige Bundesrepublik Jugoslawien im Frühjahr 1999, um eine Sezession des Kosovo von Serbien zu beschleunigen. Unerprobt ist man also nicht vor 20 Jahren, unsicher angesichts eines "Feldzuges gegen unbekannt" durchaus. Worauf läuft es hinaus, wenn die Zivilisation gegen die Barbarei, das "Gute" gegen das "Böse" antritt? Von Lutz Herden.

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12. September 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Zivilgesellschaft fordert: Aufnahmeprogramme für Gefährdete aus Afghanistan jetzt!

Am 26. August ist die deutsche Evakuierungsaktion  aus Afghanistan beendet worden – und Tausende Menschen harren nun in Verstecken aus, fürchten um ihr Leben und das ihrer Kinder. Andere sind bereits auf der Flucht. Deshalb fordern PRO ASYL und 55 weitere Organisationen die sofortige Fortsetzung der Aufnahme und darauf aufbauende  Landes- und Bundesaufnahmeprogramme. Unabhängig davon muss der Familiennachzug schnell und unbürokratisch ermöglicht werden. Aus Tausenden verzweifelten Hilferufen präsentiert PRO ASYL einige beispielhafte Schicksale.

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12. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Bewertung des NATO-Afghanistan-Einsatzes

Nach 20 Jahren endet 2021 der Afghanistan-Einsatz der NATO, der damit doppelt so lang wie der erste und zweite Weltkrieg zusammen war. Von Clemens Ronnefeldt.

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11. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Wie ich zum “Afghanen” wurde

Im Westen fand mit dem 11. September 2001 eine Zäsur statt. Eine Welle des antimuslimischen Rassismus nahm ihren Anfang, Menschen wie ich erlebten Hass und Diskriminierung und sie tun es weiterhin. Der Tag war auch der Anfangspunkt einer langen Entwicklung, die mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin: Fortan war ich der ewige Erklärer des Krieges in Afghanistan, ein Land, das ich als Jugendlicher zum ersten Mal bereiste. Von Emran Feroz.

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11. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Zäsur: Erste Worte

Auch wenn niemand mit dem Zusammenbruch des afghanischen Staates binnen dreier Tage rechnen konnte: Das Versagen der Bundesregierung in der zwingend gebotenen Evakuierung mit dem Tod bedrohter Afghan:innen war schlicht schändlich. Tatsächlich stand seit über einem Jahr fest, dass das Land und seine nahezu 40 Millionen Bewohner:innen an den religiösen Faschismus ausgeliefert werden würde. Nachdem die USA noch unter Trump und dann unter Biden ihren schnellstmöglichen Rückzug angekündigt hatten, war klar, dass sich zeitgleich alle ihre Verbündeten zurückziehen würden – und dass Hunderttausende Afghan:innen ihr Leben durch Flucht würden retten müssen. Deshalb hätten sich die westlichen Truppen und ihre Regierungen auf diesen Moment vorbereiten können und müssen. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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10. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
USA: Trümmer rauchen nicht ewig

Mit dem Krieg in Afghanistan machen die USA Schluss, und Präsident Biden versucht kurz vor dem Jahrestag von 9/11 eine Neuorientierung der seit den Anschlägen dominierenden Sicherheitspolitik. Das ist schwierig. Manche Politiker und Unternehmen haben trotz der Niederlage profitiert vom Kriegskurs. Nach 9/11 gab es den Schock und sehr bald die rechtschaffene Überzeugung, wer so angegriffen wird, darf und muss zurückschlagen. Vorrangig in Afghanistan, wo die Drahtzieher geplant haben sollen, und überall, wo Feinde lauern. Aus Leid und Entsetzen heraus begannen die Führungen der westlichen Nationen eine Ära der "neuen Kriege" in einer Welt, die sauber aufgeteilt war in Gut und Böse. Von Konrad Ege.

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09. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Krieg als Mittel der Politik ächten

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW gedenkt anlässlich des 20. Jahrestages den Opfern der Anschläge auf die USA und ihren Angehörigen. Die Antwort der USA auf diese verheerenden Anschläge war der "Krieg gegen Terror", der unzähligen unschuldigen Zivilist*innen das Leben gekostet und viele Menschen in die Flucht getrieben hat. Das Beispiel Afghanistan zeigt, dass die Bekämpfung von Terrorismus durch militärische Gewalt gescheitert ist. Die IPPNW fordert daher ein Ende der Militärinterventionen im Nahen und Mittleren Osten. Sie appelliert an die Bundesregierung, statt einer militärischen Sicherheitspolitik zukünftig eine an ziviler Konfliktbearbeitung und Diplomatie orientierte Politik zu verfolgen.

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08. September 2021 | Buchrezensionen
Ein bisschen Hoffnung für Afghanistan

Emran Feroz, Mitglied einer aus Afghanistan nach Österreich migrierten Familie, war am 11. September 2001 neun Jahre alt und lebte in Innsbruck, seiner Geburtsstadt. Als er an jenem Tag nach Hause kam und sich auf das damals übliche Zeichentrickprogramm im Fernsehen freute, wurde er enttäuscht: "Meine Eltern starrten gebannt auf das Gerät, während auf allen Sendern ein Sonderprogramm lief", schreibt Feroz in "Der längste Krieg – 20 Jahre War on Terror". Und: "Man sah die einstürzenden Türme in New York und panische Reporter, die live zugeschaltet waren. Meine Eltern machten einen besorgten Eindruck." Von Erich Gysling.

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07. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Zentralasien: Kein Emirat mit uns

Undenkbar, dass Afghanistan je von der sicherheitspolitischen Agenda der postsowjetischen Staaten Zentralasiens verschwunden wäre. Nie in den vergangenen drei Jahrzehnten gab es dazu nur den geringsten Anlass. Bei einer mehr als 2.400 Kilometer langen Grenze, die Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan von Afghanistan trennt oder mit dem südlichen Nachbarn verbindet – je nachdem –, eine durchaus nachvollziehbare Perspektive. Zu groß die Furcht vor islamistischer Infiltration oder militanten Dschihad-Netzwerken in den Grenzregionen, wenn diese zum Rückzugsort für versprengte Taliban oder andere Formationen zu werden drohten. Überdies rumorte die Gefahr, in den Sog eines afghanischen Staatsverfalls zu geraten oder Transitrouten des internationalen Drogenhandels nicht mehr kontrollieren zu können. Von Lutz Herden.

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05. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Zurückgeblieben in der Dystopie

Die Evakuierungsaktionen in Kabul sind vorbei. Der letzte US-Soldat hat Afghanistan verlassen. Viele Menschen ließ man trotzdem zurück. Der Afghanistan-Abzug des Westens war womöglich die größte Schande der letzten Jahrzehnte – und sie wird Berlin und Washington noch lange verfolgen. Von Emran Feroz.

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03. September 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Hinter Erzählung von Fluchtursachenbekämpfung verbirgt sich nichts anderes als Verantwortungslosigkeit und Fluchtverhinderung

In diesem Jahr ist es besonders naheliegend, doch es ist leider nicht das erste Mal, dass der Antikriegstag Anlass ist, um über Afghanistan zu reden. Das Land ist seit Jahrzehnten von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Frieden ist für viele Menschen dort nicht einmal vorstellbar. Die westlichen Armeen haben diese Dynamik nicht beenden können und hinterlassen nach ihrem überstürzten Abzug einen noch größeren Scherbenhaufen. Rede von Ramona Lenz bei der Antikriegstagsveranstaltung am 1. September 2021 in Frankfurt.

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02. September 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Ende der Evakuierung in Afghanistan: PRO ASYL fordert umfassende Bundes- und Landesaufnahmeprogramme

Willkürlich gesetzte Fristen und einengende Kriterien sorgen dafür, dass Zehntausende bedrohte Afghan*innen keine Chance auf Einreise nach Deutschland haben werden.

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02. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Inszenierung militärischer Evakuierung

Die tatsächliche Fähigkeit der NATO und der Bundeswehr besteht darin, eine Informationsblase um die Einsätze ihrer Soldat*innen zu schaffen. So ist es ihnen gelungen, sich fast zwei Jahrzehnte in Afghanistan als Retter zu inszenieren und Handlungsfähigkeit zu suggerieren. Die zivilen Opfer von Bombardierungen, Drohnenangriffen, nächtlichen Razzien und auch durch Anschläge der Taliban und des IS waren über diese Zeit von wenigen Ausnahmen abgesehen allenfalls Randnotizen. Von Christoph Marischka.

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01. September 2021 | Internationales, Militär und Krieg
UN-Resolution zu Afghanistan: Heißluftnummer Sicherheitszone

Frankreichs Präsident Macron scheitert mit seinem Vorschlag für eine "Sicherheitszone" in Afghanistan. Der Begriff stößt auf Skepsis. Von Andreas Zumach.

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31. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Wird der Sahel zum neuen Afghanistan?

Die Truppen der EU-Staaten kämpfen mit Problemen wie am Hindukusch – die Lage ist allerdings noch komplizierter. Von Sabine Kebir.

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29. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
“Der CIA war schon vor den Russen in Afghanistan”

Was Zbigniew Brzeziński schon 1998 ausplauderte, darf in der Geschichte Afghanistans nicht unter den Teppich gewischt werden. Von Christian Müller.

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28. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Nach dem militärischen Desaster: Kein Antimilitarismus, nirgends!

Nach dem 11.9.2001 begann die Bush-Jr.-Administration ihren "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan; 2003 folgte die Invasion in den Irak. Die Epoche der sogenannten "Menschenrechtskriege" geht nun mit einer menschlich-moralischen Katastrophe zu Ende. Die BRD, die NATO-Staaten und die USA ziehen als Verlierer*innen auf der ganzen Linie ab und hinterlassen die Taliban-Herrschaft, die sie doch eigentlich 2001, so Bush Jr., als "those, who harbor them" (die Terroristen Bin Ladens) besiegen wollten. In Kürze wird der Abzug der "Koalition der Willigen" (Bush Jr. und Tony Blair) aus dem Irak folgen, voraussichtlich mit demselben Desaster – vielleicht sogar einem Machtgewinn des Islamischen Staats im Irak. In zwanzig Jahren sind die "Menschenrechtskrieger" nicht auch nur einen konkreten Schritt auf dem Weg zur autoritär-militärischen Durchsetzung der Menschenrechte oder der Demokratie vorangekommen – ein Scheitern auf der ganzen Linie. Von Lou Marin.

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27. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Mut zur Demut

Im Sound der meisten deutschen Politiker dominiert das Maßregeln, Verdammen, Verurteilen. Ein Schuldbekenntnis wäre jedoch das Mindeste. Von Lutz Herden.

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27. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL appelliert an Merkel: Evakuierung fortsetzen und auf Nachbarstaaten ausweiten

PRO ASYL Geschäftsführer Günter Burkhardt fordert die Fortsetzung der Ad hoc Evakuierung von gefährdeten Afghan*innen über den 31.8. hinaus. PRO ASYL hat überdies gemeinsam mit Jurist*innen herausgearbeitet, wie Schutzsuchenden aus Afghanistan schnell die Aufnahme in Deutschland ermöglicht werden kann und sollte.

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24. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Vergessene Geschichte, ungewisse Zukunft

Etlichen Ländern haben im 20. Jahrhundert zwei Jahrzehnte genügt, um sich zu alphabetisieren, eine industrielle Grundlage und eine verteidigungsfähige Armee aufzubauen. Wieso das in Afghanistan innerhalb von zwanzig Jahren mit westlicher Hilfe nicht ansatzweise geglückt ist, muss von den verantwortlichen Regierungen nun gründlich analysiert werden. Aber nicht nur von diesen: In der Bundesrepublik ist auch das Parlament, einschließlich der Opposition, für die Zustimmung zu Militäreinsätzen verantwortlich. Bis in die Grünen-Fraktion hinein hat die Mehrheit dem Engagement immer wieder zugestimmt. Selbst die Friedensbewegung muss sich fragen, ob sie sich genug um die Vorgänge in Afghanistan gekümmert hat. Von Sabine Kebir.

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23. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
“Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt”

Afghanistan: Immer wieder scheiterten Großmächte an dem Land. 1839 ging es mit den Briten los, darüber schrieb schon Theodor Fontane. Von Lutz Herden.

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22. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Warum erst jetzt die Frage, was schiefgelaufen ist?

Wolfram Frommlet stellt in einer Rede bei der Demonstration "Luftbrücke jetzt! Gefährdete Menschen sofort ausfliegen!" am 21. September 2021 in Weingarten die Frage, was in Afghanistan schiefgelaufen ist und führt Beispiele an, wo sonst noch etwas falsch gelaufen ist.

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21. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Kein Plan. Afghanistan, jetzt.

Seit Tagen dieselben Bilder, alle wenigstens mit diesen Beiworten zu belegen: erschütternd, empörend, beschämend. Auch heute früh um 6 Uhr, gleich nach Ende der Ausgangssperre, machen sich abertausende Afghan:innen zum Flughafen Kabul auf. Ungezählte scheitern an den immer zahlreicheren Checkpoints der Taliban, werden dort beschimpft, geschlagen, verprügelt, ausgepeitscht, ins Ungewisse weggeführt oder einfach in die dichten Reihen derer zurückgestoßen, die sich hinter jedem zusammenballen. Wir geben hier weiter, was uns unsere medico-Partner:innen am Telefon, in Emails oder Textnachrichten berichten. Ein Versuch, die Lage in Kabul aus Deutschland zu beschreiben. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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20. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Externer Staatsaufbau

Nachdem der panikartige Abzug aus Afghanistan und die unter Taliban-Herrschaft stattfindende Evakuierung westlichen Personals über den Flughafen von Kabul das völlige Scheitern der NATO-Intervention in Afghanistan offengelegt haben, wird allerorten über die "Lehren" gesprochen. Die Bundesregierung kommt nicht mehr umhin, zumindest für die letzten Monate eine völlige Fehleinschätzung der Lage einzuräumen. Kritiker*innen weisen jedoch darauf hin, dass diese Fehleinschätzung zumindest auch Ergebnis einer zwei Jahrzehnte anhaltenden Schönfärberei der Lage im Einsatzgebiet war. Als Lehre aus dem Debakel in Afghanistan sollte man also versuchen, zu einem realistischeren Bild der Lage in den Einsatzgebieten und den Möglichkeiten eines militärisch gestützten externen Staatsaufbaus zu kommen. Von Christoph Marischka.

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20. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Flucht aus Afghanistan - Was Deutschland jetzt machen muss

In Afghanistan herrschen wieder die Taliban, viele Menschen sind in Lebensgefahr. Deutschland muss die begonnenen Evakuierungen fortführen, den Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Afghan*innen beschleunigen, über Landes- und Bundesaufnahmeprogramme eine längerfristige Aufnahme planen und Afghan*innen hier endlich Schutz geben.

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20. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Besatzer, nicht Befreier

20 Jahre diente Deutschland den USA als Hilfssheriff – ohne irgendeinen Plan. Die Folgen zeigen sich jetzt. Von Michael Lüders.

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19. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan: Deutschland für Katastrophe mit verantwortlich

Die Bundesregierung hat bei der Evakuierung schutzsuchender Menschen aus Afghanistan auf ganzer Linie versagt. Die chaotischen Szenen am Kabuler Flughafen hat auch das Außenministerium mit seiner Hinhaltepolitik mitzuverantworten. Das begann mit einem bürokratischen Verfahren, im Zuge dessen Menschen trotz Kriegswirren nach Kabul kommen mussten, um biometrische Daten aufzunehmen und Anträge zu stellen. Mit engen Kriterien und wenig Empathie wurde selbst ehemaligen Ortskräften der Bundeswehr die Möglichkeit, nach Deutschland aufgenommen zu werden, vielfach verbaut. Von Tobias Pflüger.

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19. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Protest gegen “Großen Zapfenstreich” in Berlin

196 Personen und 24 Organisationen aus der Friedensbewegung haben in einem Appell die Bundesverteidigungsministerin aufgefordert, den zur "Würdigung des Afghanistan-Einsatzes" der Bundeswehr vorgesehenen "Großen Zapfenstreich" in Berlin abzusagen. Auch wenn die für den 31.8. geplanten Feierlichkeiten laut Presseberichten verschoben werden sollen, bleibe der Appell aktuell.

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19. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Die Illusion von der einzigen Weltmacht USA ist geplatzt

Der Polit-Talk im Westen über Afghanistan vermeidet die entscheidende Frage: Wer war schuld an diesem Krieg? Von Helmut Scheben.

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18. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Rechtsbruch beenden! Erfüllung der menschenrechtlichen Verpflichtung gegenüber lokal Beschäftigten, Familienangehörigen und Schutzsuchenden aus Afghanistan. Aufnahme jetzt!

Pro Asyl, Rechtsanwält*innen, Jurist*innenorganisation und nationale sowie europäische Anwält*innenorganisationen erklären in einer gemeinsamen Pressemitteilung: Die zugespitzte Lage in Afghanistan wurde für den Fall des Abzugs der westlichen Streitkräfte von Expert*innen einhellig vorhergesehen. Davon unbeeindruckt führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlingen (BAMF) in einer Stellungnahme in einem gerichtlichen Verfahren noch am 10.08.2021 aus: "Die Bedingungen, auf die Rückkehrer nach Kabul treffen, sind nicht derartig schlecht, dass sie in schrecklichen humanitären Zuständen existieren müssten." In einem weiteren Schriftsatz vom 11.08. stellt das BAMF fest: "In Bezug auf die Zuerkennung subsidiären Schutzes ist einerseits auszuführen, dass die meisten Städte und Provinzen derzeitig kampflos übergeben werden. Demnach ist doch sehr fraglich, ob die Intensität der Kampfhandlungen und damit die Gefahrendichte tatsächlich zugenommen hat."

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18. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Verdrängte Realitäten bis zum Schluss

"Womöglich wird es wie beim letzten Mal sein. Da nahmen sie über Nacht Kabul ein", erzählte Ahmad Jawed, 30, aus Kabul am vergangenen Samstag. Als die militant-islamistischen Taliban die afghanische Hauptstadt erstmals vor 25 Jahren einnahmen, war Jawed ein kleines Kind. An jenen Morgen kann er sich dennoch gut erinnern. Plötzlich waren die Taliban-Kämpfer da, während die Vertreter der Mudschaheddin-Regierung, die sich zuvor jahrelang gegenseitig bekriegt hatten, geflüchtet waren. Nun, knapp zwanzig Jahre nach Beginn der NATO-Besatzung im Land, könnte sich dieses Szenario wiederholen. "Die letzten Tage haben deutlich gemacht, dass sie bald hier sein werden", sagt Jawed. Von Emran Feroz.

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18. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Eine Chronik des Versagens

Taliban, die sich im Präsidentenpalast breitmachen. Ein öffentliches Leben, aus dem Frauen von jetzt auf gleich fast komplett verschwunden sind. Die Ereignisse der letzten Tage am Kabuler Flughafen: Wenn man diese Bilder sieht - wie surreal mutet es da an, dass Deutschland noch vor einer Woche (!) nach Afghanistan abschieben wollte? Das Ausmaß der Realitätsverweigerung und des Versagens der Bundesregierung zeigt sich allein daran, dass Anfang August erst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Abschiebung aus Österreich verhindern und anschließend die Zivilgesellschaft einen Abschiebestopp erkämpfen musste, damit nicht noch mehr Menschen in das lebensgefährliche Chaos in Afghanistan zurückgeschickt werden. Aber das ist nur der letzte Baustein in einer Reihe von Verfehlungen, die für viele Menschen nun letztlich tödlich enden könnten.

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17. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Erklärung zur Situation in Afghanistan

Mit Schrecken blicken wir in diesen Tagen nach Afghanistan. Die Freude über den längst überfälligen Abzug der internationalen Truppen, den die Friedensbewegung seit so vielen Jahren gefordert hat, ist der Sorge um die vielen Menschen gewichen, die jetzt vor den Taliban zu fliehen versuchen und um ihr Leben fürchten. Zu ihnen gehören nicht nur diejenigen, die für das internationale Militär oder für andere staatliche Einrichtungen der Besatzer gearbeitet haben. Zu ihnen gehören auch viele Menschen aus der Zivilgesellschaft - besonders auch die Frauen, die nach dem Ende der Taliban-Herrschaft angefangen hatten, private und berufliche Freiheit für sich zu erobern. Menschen, die sich darauf verlassen hatten, dass der Wandel nachhaltig sein und nicht von heute auf morgen grundsätzlich infrage gestellt würde.

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16. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
IPPNW fordert Luftbrücke und sofortige, unbürokratische Evakuierung

Angesichts der Einnahme der afghanischen Hauptstadt Kabuls und der drohenden Machtübernahme durch die Taliban im Land, fordert die ärztliche Friedensorganisation IPPNW eine sofortige und unbürokratische Evakuierung aller afghanischen Ortskräfte. Asylanträge müsse man bis zur Ankunft in Deutschland vertagen. Außerdem sei eine Luftbrücke zwischen Kabul und Usbekistan notwendig, um möglichst viele Menschen zu retten.

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14. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Medizinische Friedensorganisation fordert kritische Debatte über Militäreinsätze

Die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan mit dem Vormarsch der Taliban verdeutlichen erneut das Scheitern des Militäreinsatzes. Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW weist auf die enormen humanitären Folgen für die Menschen in Afghanistan hin. Laut dem "Costs of War Project" starben in Afghanistan und Pakistan mindestens 238.000 Menschen in direkter Folge von Kriegshandlungen, die IPPNW geht in ihrer IPPNW-Studie "Body Count" davon aus, dass die Zahl der Opfer vermutlich fünf- bis achtmal so hoch liegt. Auch 3.600 Soldat*innen der westlichen Allianz haben in Afghanistan ihr Leben gelassen, darunter knapp 60 Bundeswehrsoldat*innen. Die IPPNW fordert eine kritische Reflexion über diesen und andere Militäreinsätze und verweist darauf, dass alle aktuellen Auslandseinsätze völkerrechtlich und verfassungsrechtlich problematisch sind.

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14. August 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan: “Schande über die ganze Welt!”

Afghanistan ist wieder allein: Während die Taliban das Land erobern, kämpfen Partnerorganisationen von medico international ums Überleben. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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13. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL fordert sofortige Notaufnahme gefährdeter Menschen aus Afghanistan

Der jüngst erfolgte Abschiebestopp nach Afghanistan ist richtig und war längst überfällig. Doch nun müssen weitere Schritte folgen: Ortskräfte und ihre Angehörigen müssen ebenso wie Menschen, die auf ein Visum zum Familiennachzug warten, schnellstmöglich ausgeflogen werden.

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09. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
USA: Aus der Traum

Joe Bidens Entscheidung, den Kampfeinsatz im Irak zu beenden, wird zum Abgesang auf 20 Jahre "Krieg gegen den Terror". Von Lutz Herden.

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05. August 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Ein Held, den man kennen sollte

In der vergangenen Woche wurde der ehemalige Militäranalyst und Whistleblower Daniel Hale im US-Bundesstaat Virginia zu einer 45-monatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Dank Hale wurden 2015 zahlreiche Details zum amerikanischen Drohnenkrieg, der seit Beginn des "War on Terror" im Jahr 2001 in mehreren Ländern tobt und zum damaligen Zeitpunkt vor allem die Präsidentschaft Barack Obamas prägte, bekannt. Der damals anonyme Hale war de facto für den größten Drohnenleak der US-Geschichte verantwortlich. Von Emran Feroz.

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03. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebeflug nach Afghanistan auf heute vorverlegt

Schnell, schneller - tödlich: Die Bundesregierung schiebt unbeirrt Menschen nach Afghanistan ab, diesmal gemeinsam mit Österreich. Der Bundesregierung kann es offenbar nicht schnell genug gehen. Ein zunächst für den 10. August geplanter Abschiebeflug mit dem Ziel Kabul wurde, wie PRO ASYL aus gut unterrichteten Kreisen weiß, kurzfristig auf den heutigen Dienstag vorverlegt. Die Bundesregierung beteiligt sich dabei an einem österreichischen Abschiebeflug. Zunächst wird also eine Maschine aus Deutschland gen Wien starten, voraussichtlich am Abend, und von dort weiter nach Kabul.

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02. August 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Ärzt*innen fordern Bitte Afghanistans nach Abschiebestopp Folge zu leisten

Die IPPNW kritisiert, dass Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet und Bundesinnenminister Horst Seehofer trotz der sich zuspitzenden, prekären Sicherheitslage in Afghanistan und dem Vormarsch der radikalislamischen Taliban an der bisherigen Abschiebepraxis festhalten wollen. Die ärztliche Friedensorganisation verweist neben dem sicherheitspolitischen Aspekt auch auf die dramatische gesundheitliche Lage vor Ort. Die afghanische Regierung hatte die Länder der EU Mitte Juli aufgrund der momentanen Lage im Land um einen vorübergehenden Abschiebestopp gebeten.

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30. Juli 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Bundesregierung setzt Afghanistan offenbar unter Druck, Abgeschobene zurückzunehmen

Der deutsche Sonderbeauftragte für Afghanistan soll das afghanische Ministerium aufgefordert haben, Abgeschobene zurückzunehmen – entgegen dem Willen der afghanischen Seite. Das zeigt, ebenso wie der neue Lagebericht des Auswärtigen Amts, dass der Bundesregierung die Sicherheit der Afghanen egal ist.

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13. Juli 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Auf verlorenem Posten

Schon einmal versank das Land nach dem Abzug von Besatzungstruppen im Bürgerkrieg - doch diesmal wird es anders. Von Lutz Herden.

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10. Juli 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Interventionskriege sind das Gegenteil von Sicherheitspolitik

Eine Lehre aus dem desaströsen Afghanistan-Krieg muss sein: Armeen dürfen nicht in die Rolle geraten, politische Probleme regeln zu sollen, die sie nicht auflösen können. Die einzig verantwortbare Strategie muss sich den Konflikt-Ursachen zuwenden. Von Bernhard Trautvetter.

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06. Juli 2021 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL kritisiert Außenminister Maas: Lagebericht in Auftrag geben statt Abschiebungen rechtfertigen

Am Dienstag wollen mehrere Bundesländer erneut Menschen in das Kriegs- und Krisenland Afghanistan abschieben. PRO ASYL verurteilt dies als unverantwortlich und widerspricht damit entschieden Bundesaußenminister Heiko Maas, der Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan trotz der sich immer weiter verschlechternden Sicherheitslage nach wie vor für vertretbar hält. PRO ASYL erwartet von Maas und seinem Auswärtigen Amt, einen aktuellen Lagebericht zu Afghanistan zu erstellen, der alle sich überschlagenden Entwicklungen der vergangenen Wochen aufnimmt. Die Bundesländer fordert PRO ASYL erneut auf, sofort einen Abschiebestopp für drei Monate zu erlassen sowie die für Dienstag von Hannover aus geplante 40. Sammelabschiebung zu stoppen.

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03. Juli 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Von der “Afghanisierung” des Krieges

Was hat die NATO in den letzten zwanzig Jahren in Afghanistan erreicht? Die Antwort ist bitter: Praktisch nichts. Das Scheitern der Militärintervention war vorhersehbar. Realistische Szenarien nach dem Abzug der internationalen Truppen sind es ebenso. Der Krieg wird fortgeführt werden - auf Schultern der Afghanen. Von Emran Feroz.

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02. Juli 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Nichts geht mehr. Geht nichts mehr?

Ausgerechnet am 11. September soll der Rückzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan abgeschlossen sein. Damit endet eine zwanzig Jahre sich fortschleppende und immer blutige Intervention so unrühmlich und so verlogen, wie sie begonnen hat. Auf Sieg rüsten allein die Taliban, die sich überall vorankämpfen, mehrere Provinz- und Distrikthauptstädte eingenommen und wichtige Verkehrsverbindungen unterbrochen haben. Gerade legen sie einen Ring um die Hauptstadt Kabul. Nach dem Rückzug der Interventionsarmeen bleiben Präsident Ashraf Ghani nur noch die eigenen Waffen. Die wird seine Regierung dann nicht nur gegen die Taliban, sondern auch gegen andere Kampfverbände zu richten haben. Tatsächlich ist das einzige Resultat der in Wahrheit zur Legitimierung des Rückzugs inszenierten "Friedensverhandlungen" die Aufrüstung ausnahmslos aller Bürgerkriegsparteien. Die Regierung ist ja selbst nur eine dieser Parteien. Das gilt sogar für die zwischen allen Stühlen gefangene afghanische Demokratie- und Menschenrechtsbewegung. Von Thomas Rudhof-Seibert.

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01. Juli 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Die humanitären Opfer des Afghanistan-Einsatzes evaluieren

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert eine Evaluation des Militäreinsatzes in Afghanistan. Offizielles Ziel des Krieges war es, das Dschihadisten-Netzwerk Al-Qaeda zu zerschlagen und die herrschende Taliban-Regierung zu stürzen. Tatsächlich hat sich jedoch infolge der Besatzung und des "Krieges gegen den Terror" die Zahl militanter islamistischer Organisationen und Kämpfer vervielfacht. Der sogenannte "IS" operiert mittlerweile auch in afghanischen Gebieten. Erschütternd sind die humanitären "Kosten" des Afghanistankrieges.

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30. Juni 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanische Ortskräfte jetzt ausfliegen!

Die letzten Bundeswehrsoldaten haben Afghanistan heute verlassen. Zurück bleiben viele Ortskräfte und ihre Familien. Sie müssen umgehend in Sicherheit gebracht werden. Die Bundesregierung muss die Verfahren endlich transparent gestalten.

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25. Juni 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Evakuierung von Ortskräften jetzt - Transportflugzeuge einsetzen

Afghanistan wird in Windeseile von den Taliban erobert. Deutschland muss jetzt seiner Verantwortung gerecht werden und die zugesagte Aufnahme der Ortskräfte sofort in die Tat umsetzen. Sonst könnte für viele jede Hilfe zu spät kommen.

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21. Juni 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Der Hightech-Krieg wird weitergehen

Nach dem Abzug der regulären Truppen werden die USA weiter einen "verdeckten Krieg" führen. Mit Drohnen und privaten Einheiten. Von Helmut Scheben.

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07. Juni 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Eskalierende Lage in Afghanistan – neue Studie bestätigt: Rückkehrer gefährdet

Angesichts der eskalierenden und sich täglich verschlechternden Situation in Afghanistan und der Erkenntnisse einer heute veröffentlichten Studie zur Gefährdungslage Abgeschobener fordert PRO ASYL das Auswärtige Amt auf, sofort einen neuen Lagebericht zu Afghanistan zu erstellen. Die Abschiebungen müssen gestoppt werden, zunächst der für Dienstag, 8. Juni, geplante Flug, aber auch alle weiteren. Die Studie, herausgegeben von Diakonie und Brot für die Welt, legt nahe, dass es immer mehr Gründe gibt, die Richtigkeit der bisherigen Ablehnungs- und Abschiebungsentscheidungen anzuzweifeln und beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Folgeanträge zu stellen. Der Vollzug von Abschiebungen basiert häufig auf lange zurückliegenden negativen BAMF-Entscheidungen. Doch nun liegen neue Gefährdungsgründe vor, die berücksichtigt werden müssen. PRO ASYL fordert das BAMF daher auf, diese neuen Erkenntnisse einzubeziehen und die oft kurzfristig gestellten Folgeanträge sorgfältig zu prüfen.

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25. Mai 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Einfluss trotz Abzug

Es sollte Vergeltung für 9/11 und ein Beweis von Macht sein, tatsächlich haben die USA in Afghanistan nach anfänglichen Erfolgen jahrelang eine desaströse Politik verfolgt. Sie wird nun schöngeredet. Afghanistan war ein überparteiliches Unterfangen. Nur eine Supermacht kann sich solche Verfehlungen leisten. Osama bin Laden, um den es einmal ging, als im Oktober 2001 alles begann, ist seit zehn Jahren tot. Von Konrad Ege.

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09. Mai 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Nur Vasallen lassen sich so behandeln

Afghanistan:: Der Truppenabzug unter US-amerikanischer Leitung gleicht mehr einer Flucht als einem geordneten Rückzug. Von Lutz Herden.

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04. Mai 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan-Abschiebung verschoben: Jetzt politische Konsequenzen ziehen!

Der für heute geplante bundesweite Sammelabschiebe-Charter nach Afghanistan wurde wegen Sicherheitsbedenken verschoben. Dies bestätigt die Kritik von PRO ASYL und den Landesflüchtlingsräten an den Abschiebungen nach Afghanistan, das laut Global Peace Index das unsicherste Land der Welt ist. Afghanistan befindet sich sicherheitstechnisch im freien Fall. Die prekäre Sicherheitslage hat sich durch den am 1. Mai begonnenen Abzug der NATO-Truppen weiter verschärft. Wie das Machtvakuum gefüllt wird, ist ungewiss. Eine Zunahme der Angriffe durch die Taliban und Versuche zur Machtübernahme sind zu erwarten. Darüber hinaus hat sich die wirtschaftliche Lage in Afghanistan auf Grund der Covid-19-Pandemie extrem verschlechtert, sodass Abgeschobenen ohne familiäres oder soziales Netzwerk die Verelendung droht. Trotzdem bleibe der Grundsatz des Innenministeriums zu Abschiebungen nach Afghanistan weiter unverändert, wie dpa berichtet.

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01. Mai 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Flucht aus Afghanistan - Dauereinsatz im Sahel

Der Deutschlandfunk hat sein "Interview der Woche" am vergangenen Sonntag mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer geführt. Neben der Bestimmung des Kanzlerkandidaten der Union ging es dabei insbesondere um das Ende des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan, die offenbar langfristig ausgelegte Präsenz der Bundeswehr in der Sahel-Region und das Verhältnis zu Russland. Klaus Remme, der nicht eben als Gegner einer auch militärisch stärkeren Rolle Deutschlands bekannt ist, hat dabei mehrfach erstaunlich kritisch gefragt: Zum Beispiel, was von der Perspektive zu halten sei, dass man "diesen Krieg" in Afghanistan "verloren" habe, ob man nicht eine Exitstrategie mit Blick auf Mali brauche und v.a. mit Blick auf Defender, ob es "in dieser Pandemielage angemessen" sei, "wenn zehntausende von Truppen in Bewegung sind […] und Millionen dafür ausgegeben werden?" AKK schien darauf durchaus vorbereitet und ließ die Fragen weitgehend an sich abprallen. Nachgefragt wurde dann auch nicht weiter. Von Christoph Marischka.

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27. April 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Die Leere nach dem Schuss

Es wäre angebracht, dürfte aber ein frommer Wunsch bleiben: Öffnet der nun wohl unwiderrufliche Abzug der USA und ihrer NATO-Sekundanten aus Afghanistan die Schleusen, um aufzuarbeiten, was zum Desaster wurde? Oder wird das Ansinnen nach 20 Jahren Krieg daran scheitern, nicht opportun zu sein? Mit dem Ruf nach Strafe für von den Besatzungstruppen begangene Kriegsverbrechen wäre zu rechnen, mit dem nach Sühne für die Anmaßung, Afghanistan zwei Jahrzehnte lang als Experimentierfeld für Ideologie- und Regime-Export missbraucht zu haben. Welche NATO-Regierung sollte daran interessiert sein, dies einzugestehen? Der Drang, auf dem hohen Ross des moralischen Imperialismus zu sitzen und sich anderen Weltregionen als Vormund aufzudrängen, geriete in kein günstiges Licht. Von Lutz Herden.

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25. April 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Zeit der Bilanzen

Aktuell befinden sich noch knapp 10.000 NATO-SoldatInnen in Afghanistan, die aber nach derzeitigem Stand bis spätestens September vollständig abgezogen sein sollen. Damit endet wohl bald einer der längsten und blutigsten westlichen Kriege der jüngeren Vergangenheit, wodurch naturgemäß auch Bilanzen jetzt Hochkonjunktur haben. Unter anderem das hervorragende Costs of War Project des Watson Institute an der Brown University in Boston nahm dies zum Anlass für eine Aktualisierung seiner Daten zum Afghanistan-Krieg. Für Deutschland liegen leider nicht ganz so detaillierte Berechnungen vor, weshalb die offiziellen Zahlen mit älteren Studien zum Thema abgeglichen werden müssen. Wenn die Bundesregierung in jedem Fall nun großspurig behauptet, sie beabsichtige, ihrer "besonderen Verantwortung" gerecht zu werden, spottet das jeder Beschreibung - das Gegenteil ist der Fall, wie nicht zuletzt die dauernden Sammelabschiebungen nach Afghanistan unter Beweis stellen. Von Jürgen Wagner.

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20. April 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Der “längste Krieg” und sein Ende (Teil 1)

Nun steht es wohl fest. Die Amerikaner und ihre NATO-Partner wollen Afghanistan bis zum 11. September 2021 verlassen. Viele Beobachter in den USA und Europa scheinen darüber traurig oder empört zu sein. Doch ernsthafte Alternativen hat man von ihrer Seite kaum gehört. Außerdem wird in den Hintergrund gedrängt, wie dieser illegale Krieg überhaupt angefangen hat. Von Emran Feroz.

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19. April 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
AGDF: Afghanistan-Einsatz muss wissenschaftlich evaluiert werden

Angesichts des angekündigten Abzugs der NATO-Truppen aus Afghanistan hat die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) eine neutrale Auswertung dieses Einsatzes gefordert. "Eine Evaluation dieses langen und umfangreichen Militäreinsatzes und des von der Bundesregierung stark geförderten zivilen Engagements ist dringend nötig, um daraus für die Zukunft zu lernen", betont AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister.

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19. April 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Innenpolitische Folgen des Afghanistanabzugs: PRO ASYL fordert Abschiebestopp und Neubewertung der Lage von Geflüchteten

Als Reaktion auf den beschlossenen Abzug von USA und Verbündeten fordert PRO ASYL einen sofortigen Abschiebestopp und eine Neubewertung der Lage von Geflüchteten. "Afghanistan wird nun noch mehr zum Talibanland, die Innenministerien von Bund und Ländern müssen die monatlichen Abschiebungen stoppen. Wir fordern jedes Bundesland auf, selbst in eigener Verantwortung den rechtlich zulässigen 3‑monatigen Abschiebstopp zu verfügen und bei der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern im Juni eine bundesweite Regelung herbeizuführen", so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Die Machtübernahme der Taliban ist absehbar. Abschiebungen sind ein Vabanquespiel, das Menschenleben gefährdet.

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07. April 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Die Abschiebeoase

Auch in Zeiten von Krieg und Pandemie werden Geflüchtete weiterhin nach Afghanistan abgeschoben. Allein in den letzten Wochen fanden mehrere Abschiebungsflüge statt. Die Betroffenen stehen oftmals vor dem Nichts - und landen in einem fragwürdigen Hotel in der Kabuler Innenstadt. Von Emran Feroz aus Kabul.

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06. April 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Erneut drohende Sammelabschiebung nach Afghanistan am 07.04.2021

PRO ASYL fordert, dass die regelmäßigen Sammelabschiebungen nach Afghanistan angesichts der verheerenden Sicherheitslage, der gesundheitlichen Risiken durch die Covid-19-Pandemie sowie der durch diese noch einmal verschärften katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse endlich beendet werden. Seit dem Beginn der Sammelabschiebungen nach Afghanistan im Dezember 2016 waren von diesen insgesamt 1015 Menschen betroffen. 107 Menschen wurden allein in diesem Jahr aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. Monat für Monat wird - unbeirrt von der Covid-19-Pandemie und ihren gravierenden Auswirkungen - ein Charterflugzeug mit verzweifelten jungen Männern in das seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten versehrte Land geschickt. Am 07.04.2021 droht bereits die vierte Sammelabschiebung nach Afghanistan in 2021, diesmal vom Flughafen Berlin-Schönefeld.

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04. April 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Frieden ohne Besatzer

US-Außenminister Blinken will den politischen Flurschaden eines Truppenabzugs in Grenzen halten. Von Lutz Herden.

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01. April 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Tödlicher Beruf

Fast zwei Jahrzehnte nach Beginn der NATO-Besatzung gehört Afghanistan zu den tödlichsten Ländern für Journalisten und Medienschaffende. Verantwortlich hierfür sind auch jene Akteure, die sich meist die Pressefreiheit auf die Fahne schreiben. Eine Reportage von Emran Feroz aus Kabul.

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30. März 2021 | Internationales, Militär und Krieg
UN-Generalsekretär: Sicherheitslage in Afghanistan nochmals verschlechtert

Am 12. März 2021 legte der UN-Generalsekretär dem Weltsicherheitsrat seinen periodischen Bericht zur Sicherheitslage in Afghanistan vor. Grundlage sind Informationen, die die UN-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA) sammelt. Hier wichtige Eckdaten aus dem Bericht, in meine Übersetzung: Die Sicherheitslage verschlechterte sich im Jahr 2020, in dem die Vereinten Nationen 25.180 sicherheitsrelevante Vorfälle verzeichneten, ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber den 22.832 im Jahr 2019. Dies ist der höchste Wert, seit die UNO diesen Wert erhebt – trotz des Beginns der Afghanistan-Friedensverhandlungen. Von Thomas Ruttig.

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18. März 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Vom Dilemma der US-Besatzung

In Sachen Afghanistan hat die Biden-Administration deutlich gemacht, dass sie in vielerlei Hinsicht den "Trump-Kurs" fortsetzen möchte. Konkret bedeutet dies die Fortführung von Friedensgesprächen und den Abzug des US-Militärs. Dennoch bleiben viele Fragen unbeantwortet. Das beste Beispiel hierfür ist die Frage rund um das Verbleiben der CIA am Hindukusch. Von Emran Feroz aus Kabul.

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16. März 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - ein Langzeit-Überblick

20 Jahre schon dauert der Afghanis­tan-Einsatz der NATO wie auch der Bundeswehr - und damit doppelt so lange wie der erste und zweite Welt­krieg zusammen. Zur Einschätzung der aktuellen Verlängerung des Bun­deswehrmandates bis Januar 2022 lohnt ein Rückblick auf ausgewählte Ereignisse der bewegten Geschichte Afghanistans. Von Clemens Ronnefeldt.

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11. März 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Einblick in den Alltag im Lebenshaus

Am ersten Tag nach den Weihnachtsferien sind Schulen derzeit wegen Corona alle geschlossen. Als deshalb die Berufsschule über die Lernplattform "Moodle" im Internet besucht werden sollte, stand ein junger Afghane um 7:45 Uhr verzweifelt an unserer Haustür. Es bestünde Anwesenheitspflicht für ihn in der Schule. Er nimmt die Vorbereitung auf seinen Ausbildungsgang als Verkäufer sehr ernst und will sich keine Fehler erlauben. Wie aber soll er nun Anwesenheit nachweisen, wenn er weder Internetzugang herstellen noch die Schule telefonisch erreichen könne? Von Katrin Warnatzsch.

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09. März 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Erneut Sammelabschiebung nach Afghanistan - trotz katastrophaler Sicherheitslage, grassierender Pandemie und entgegenstehenden Gerichtsurteilen

Für heute ist wieder eine Sammelabschiebung nach Afghanistan geplant, die in München starten soll. Es ist schon die zweite in diesem Jahr und bereits die dritte, nach der auf Ersuchen der afghanischen Regierung pandemiebedingten 9-monatigen Abschiebe-Pause bis Dezember 2020. PRO ASYL ist entsetzt über die eingeleiteten Sammelabschiebungen in den letzten zwei Monaten und fordert einen sofortigen bundesweiten Abschiebestopp nach Afghanistan.

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06. März 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Jetzt Abschiebungsverbote für afghanische Geflüchtete prüfen!

Die ohnehin äußerst angespannte wirtschaftliche Lage in Afghanistan hat sich bedingt durch die Corona-Pandemie derart verschlechtert, dass erst- und zweitinstanzliche Gerichte vermehrt selbst bei arbeitsfähigen jungen Männern von einem Abschiebungsverbot ausgehen. Gutachten und Berichte lassen keinen Zweifel daran, dass die afghanische Bevölkerung enorm unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie leidet. Nichtsdestotrotz wurde eine pandemiebedingte Unterbrechung von Abschiebungen in das Bürgerkriegsland nach wenigen Monaten im Dezember 2020 wieder aufgehoben.

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20. Februar 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Keine Spur von Sicherheit

Die Debatte um den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan ist in dieser Woche wieder aufgekeimt. Bundesaußenminister Heiko Maas drängt darauf, das Ende März auslaufende Mandat zu verlängern, die Linke lehnt dies ab und fordert eine Exitstrategie. Was hat der Einsatz der NATO eigentlich gebracht? Emran Feroz befindet sich zur Zeit in Kabul und schildert in einer kurzen Reportage ein eher pessimistisches Bild.

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18. Februar 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Urteil zur Verantwortung Deutschlands im Fall Kundus des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte

Am 16. Februar 2021 hat die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg im Fall Hanan gegen Deutschland entschieden, dass die Bundesregierung nicht gegen die Verpflichtungen der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verstoßen hat. Doch der Gerichtshof bekräftigt, dass Staaten, die ihre Truppen für multinationale Militäreinsätze zur Verfügung stellen, verpflichtet sind Verbrechensvorwürfen gegenüber ihrem Personal nachzugehen. Diese Ermittlungen müssen nach den Standards der EMRK geführt werden. Das heutige Urteil ist daher für militärische Einsätze im Ausland von großer Bedeutung.

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16. Februar 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Rückzug vom Abzug – Abschiebungen gehen weiter

Gemäß des zwischen den USA und den Taliban am 29. Februar vergangenen Jahres getroffenen Abkommens hätten die Truppen der USA und ihrer Verbündeten im April aus Afghanistan abziehen sollen. Eine Hintertür wurde allerdings offen gelassen: Der Abzug wurde an die Bedingung geknüpft, dass es zu einer spürbaren Gewaltreduzierung im Lande kommen müsste. Dies sei nicht der Fall, weshalb der Truppenabzug nun bis aus Weiteres erst einmal verschoben sei, heißt es jetzt bei der NATO: "Weil die Taliban-Angriffe nicht enden, will die Nato ihren Einsatz verlängern. Damit dürfte der Abzugsdeal mit der islamistischen Gruppe platzen", berichtete gestern die Wirtschaftswoche. Von Jürgen Wagner.

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08. Februar 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Trotz Bürgerkrieg & Pandemie: Afghanistan-Abschiebungen gehen weiter

Für Dienstag, den 09.02.2012, ist erneut eine Sammelabschiebung nach Afghanistan geplant. Es ist schon die zweite in diesem Jahr und bereits die dritte, nachdem von März bis Dezember 2020 auf Ersuchen der afghanischen Regierung eine 9-monatige Pause wegen der Covid-19-Pandemie eingehalten wurde.

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25. Januar 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Warum “wir” auch in Afghanistan niemals “die Guten” waren (Teil 2)

Es wird wohl Jahre oder womöglich sogar Jahrzehnte dauern, bis die Mehrheit westlicher Kriegsverbrechen in Afghanistan aufgearbeitet sein wird. Dies sei allerdings zwingend notwendig, meint der Autor und ehemalige US-Soldat Erik Edstrom. Im Interview mit Emran Feroz beschreibt er seine Kriegserfahrungen in Afghanistan und warum der Einsatz ihn zu einem vehementen Kriegsgegner gemacht hat.

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13. Januar 2021 | Flucht, Migration und Asyl
26 Menschen auf Afghanistan-Abschiebeflug Nr. 35

Die deutschen Behörden haben trotz andauernden Krieges, erhöhter Gewalt und auch in Afghanistan weiter wütender Corona-Pandemie weitere 26 Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Das geht aus einer ersten Meldung der dpa hervor, die sich auf Beamte am Flughafen Kabul bezieht. Die Bundespolizei in Sankt Augustin habe bestätigt, dass der jüngste Abschiebeflug - der 35. seit Wiederaufnahme der Sammalabschiebungen nach zehnjähriger Pause im Dezember 2016 und der zweite seit einer Unterbrechung im März 2020 nach dem Corona-Ausbruch - von Düsseldorf gestartet sei. Dort fanden gestern Abend auch Proteste statt, an denen etwa 100 Menschen teilnahmen. Laut einer weiteren dpa-Meldung begleiteten nach Angaben des Bundesinnenministeriums 84 Bundespolizisten den Flug. Von Thomas Ruttig.

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12. Januar 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Heutige Abschiebung nach Afghanistan

PRO ASYL fordert, den für heute ab Düsseldorf startenden Abschiebeflieger nach Kabul zu stoppen. Die Taliban befinden sich auf dem Weg zur Macht. In der heutigen geopolitischen Lage ist zu befürchten, dass Afghanistan zunehmend zum Taliban-Land wird. PRO ASYL fordert einen Stopp der Abschiebung und eine Überprüfung der Entscheidungen durch Gerichte und Politik.

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10. Januar 2021 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Scheitern mit Ansage

Es zählt zu den Phänomenen unserer Zeit, dass mit atemberaubender Geschwindigkeit vergessen oder verdrängt wird, was einst als eherne Gewissheit galt. Man zehrt in politischen Debatten vom Augenblick und will nicht damit behelligt werden, was dem voranging. Ausgeprägt ist dieser Hang zur Amnesie nicht zuletzt dann, wenn es um Konfliktherde und deren Ursachen geht – in Libyen und Syrien, in der Ukraine oder im Jemen. Gegenwart scheint sich im zeitgeschichtlichen Niemandsland zu ereignen. Nicht allein die Zukunft, mittlerweile ist auch die Vergangenheit schwer vorherzusagen. Will heißen, wie etwas wirklich war, hat nur noch wenig damit zu tun, wie es gewesen sein soll und gesehen werden will. Zum Beispiel das westliche Engagement in Afghanistan seit inzwischen fast zwei Jahrzehnten. Von Lutz Herden.

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08. Januar 2021 | Flucht, Migration und Asyl
Aus guten Gründen: Immer wieder stoppen Gerichte Abschiebungen nach Afghanistan

Trotz Pandemie und Lockdown-Beginn startete am 16. Dezember der erste Sammelabschiebungsflug nach Kabul seit März 2020. Kurz vor Abflug stoppten Gerichte in Baden-Württemberg in zwei Fällen die Abschiebung. Doch nur wenige Betroffene haben das Glück, dank Unterstützer*innen und Rechtsbeistand einen Stopp der Abschiebung erwirken zu können.

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29. Dezember 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Warum “wir” auch in Afghanistan niemals “die Guten” waren (Teil 1)

Nun ist es offiziell: Australien hat in Afghanistan zahlreiche Kriegsverbrechen begangen. Doch die jüngsten Enthüllungen sind nur die Spitze des Eisbergs – zumindest für jeden, der den Krieg am Hindukusch ausführlich verfolgt hat. Von Emran Feroz.

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23. Dezember 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Schadensersatzklage zum Kundus-Bombardement 2009 endgültig abgelehnt

Im September 2009 hatten die afghanischen Taliban in der Nähe von Kundus zwei Tanklaster entführt. Die Laster blieben jedoch in einer Furt stecken. Die Bundeswehr, die für die Region zuständig war, forderte zwei US-Kampfflugzeuge an, aus Sorge, die Laster könnten als rollende Bomben gegen das Bundeswehrlager Kundus eingesetzt werden. Beim Bombardement starben rund 100 ZivilistInnen, davon viele Kinder. Deutschland zahlte den Familien der Toten nur jeweils 5.000 Dollar - ohne Anerkennung einer Pflicht. Eine Afghanin und ein Afghane hatten danach auf höheren, ausdrücklichen Schadensersatz geklagt. Aber der blutigste deutsche Militäreinsatz seit 1945 bleibt ohne rechtliche Folgen. Die Opfer-Angehörigen des Bombardements von Kundus 2009 bekommen keinen Schadenersatz. Das Bundesverfassungsgericht lehnte eine Verfassungsbeschwerde ab. Von Thomas Ruttig.

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14. Dezember 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Erster Sammelabschiebungsflug nach Kabul seit März 2020 steht bevor

Nach neunmonatiger, pandemiebedingter Pause soll am kommenden Mittwoch, 16.12.2020 erstmals wieder ein Sammelabschiebungsflug nach Kabul starten. Vor vier Jahren, am 14.12.2016, fand die erste Sammelabschiebung nach Afghanistan statt - ein denkwürdiger Tabubruch. PRO ASYL protestierte von Anfang an gegen die Abschiebungen in das Kriegs- und Krisengebiet und tut dies seitdem bei den monatlich startenden Fliegern. Der kommende Flug wäre der erste seit der letzten Abschiebung am 11. März und der anschließenden mehrmonatigen Aussetzung bedingt durch die Covid-19-Pandemie.

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13. Dezember 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Der “Krieg gegen den Terror” ist zur politischen Droge geworden

Die Reaktionen auf die "Terrorangriffe" in Lugano und Morges zeigen, wie gedopt unsere Herzen und Hirne seit 9/11 sind. Von Helmut Scheben.

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09. Dezember 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Schallende Ohrfeige für das BAMF

"59 Prozent der beklagten Asylbescheide von afghanischen Asylsuchenden erweisen sich bei inhaltlicher Prüfung durch die Gerichte als rechtswidrig. Das ist eine schallende Ohrfeige für die Asylbehörde, aus der umgehend Konsequenzen gezogen werden müssen", kommentiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die Antwort der Bundesregierung auf eine Schriftliche Frage zur Entscheidungspraxis bezüglich Afghanistan.

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25. November 2020 | Internationales, Militär und Krieg
In Afghanistan könnte Biden Trumps Politik fortsetzen - mit ein wenig Obama

Noch-Präsident Donald Trump wollte den längsten Krieg der Vereinigten Staaten beenden. So irgendwie zumindest. Trump leitete Gespräche mit den Taliban ein und pocht auch in diesen Tagen weiterhin auf einen Truppenabzug. Gleichzeitig ließ er jedoch bomben, Drohnen morden und US-Spezialkräfte einsetzen. Es besteht die Möglichkeit, dass sein Nachfolger Joe Biden ähnlich vorgehen wird. Von Emran Feroz.

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14. November 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Trotz Covid-19-Pandemie sollen nach acht Monaten Pause Abschiebungen wieder aufgenommen werden

Für den  kommenden Montag, 16. November, soll  nach dem Willen der Bundesregierung nach mehrmonatiger Pause erneut ein Sammelabschiebungsflug nach Kabul starten - mitten in der zweiten Coronawelle in Deutschland und auch in Afghanistan. Seit dem 11. März 2020 waren in Folge der Corona-Pandemie Abschiebungen auf Bitten der afghanischen Regierung ausgesetzt. Nun droht die Wiederaufnahme.  PRO ASYL und die Landesflüchtlingsräte fordern, dass die Abschiebungspläne sofort gestoppt werden. "Die Bundesregierung muss aufhören, die afghanische Regierung unter Druck zu setzen", so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

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07. November 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Trotz Corona: Neue Afghanistan-Abschiebung geplant - und was Hilfszusagen damit zu tun haben könnten

Schon in der kommenden Woche könnten die deutschen Behörden ihre Abschiebeflüge nach Afghanistan wieder aufnehmen. "Nach aktuellen Infos soll es am 17.11.2020 eine Sammelabschiebung nach Afghanistan geben", heißt es auf der Webseite der Aktion Bleiberecht. Von Thomas Ruttig.

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27. Oktober 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Erst testen, dann fliegen: Trotz Corona-Pandemie wieder Abschiebungen in Krisengebiete

PRO ASYL und der Bayerische Flüchtlingsrat sind entsetzt über die geplante Abschiebung nach Somalia und Äthiopien heute Abend und über die Meldung, dass auch Abschiebungen nach Afghanistan wieder erfolgen könnten. PRO ASYL und Landesflüchtlingsräte fordern einen generellen Abschiebungsstopp während der Corona-Pandemie.

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07. Oktober 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Der siebte Oktober wird ein Tag der Schande bleiben

Am 7. Oktober 2001 marschierten die USA und ihre Verbündeten in Afghanistan an und begannen damit ihren "Krieg gegen den Terror". Fast zwei Jahrzehnte später wird deutlich, wie falsch dieser Krieg gewesen ist und warum eine weitere Supermacht voller Schmach und Schande abziehen muss - nachdem Zehntausende von Afghanen getötet wurden. Von Emran Feroz.

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06. Oktober 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Abschiebepläne der EU für das gefährlichste Land der Welt

Vor vier Jahren schlossen die Bundesregierung und die EU jeweils Deals mit Afghanistan ab, um Abschiebungen in das Kriegsland zu forcieren. Im Gegenzug wurden dem Land Entwicklungsgelder zugesagt. Der EU-Deal "Joint Way Forward" wurde nun bis 31.12. verlängert, die EU will in den kommenden Wochen aber ein neues Abkommen zum Abschluss bringen. Unmittelbar nach Abschluss des "Joint Way Forward" (JWF) und des bilateralen Abkommens zwischen Deutschland und Afghanistan am 2. Oktober 2016 begannen die ersten Sammelabschiebungsflüge in das von Gewalt und Kämpfen erschütterte Afghanistan.

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04. Oktober 2020 | Schmid, Michael
Deutschland muss Verantwortung für Kriegsbeteiligung und Rüstungsexporte durch Aufnahme von Kriegsflüchtlingen übernehmen

Der 2. Oktober war "Tag des Flüchtlings" und im Gedenken an den gewaltfreien Revolutionär Mahatma Gandhis an dessen Geburtstag von der UN beschlossene "Internationale Tag der Gewaltfreiheit". Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. führte an diesem Tag eine Mahnwache in Gammertingen mit dem Motto "Menschen & Rechte sind unteilbar!" / "Keine Abschiebungen nach Afghanistan!" durch. Wir dokumentieren hier die Rede von Michael Schmid sowie Auszüge aus einem Text von PRO ASYL zum "Tag des Flüchtlings", den Katrin Warnatzsch vorlas. Zwischen den Redebeiträgen trug Bernd Geisler mehrere Musikstücke vor.

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29. September 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Das Wüstenmärchen, das zum Horrortrip werden kann

Solarkraft lässt in einer der harschesten Gegenden der Welt die Wüste ergrünen. Das ist nur bedingt eine gute Nachricht. Von Daniela Gschweng.

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19. September 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistans kalter Krieger und sein Vermächtnis

Ahmad Shah Massoud gilt als Afghanistans Nationalheld. Er wurde am 9. September 2001, zwei Tage vor den Anschlägen auf das World Trade Center, getötet. Dies war gewiss kein Zufall. Massoud wird nicht nur in seiner Heimat, sondern auch im Westen verehrt. Doch de facto kann man ihn, genau wie die meisten anderen Kriegsakteure in Afghanistan, mit Fug und Recht als Kriegsverbrecher bezeichnen. Von Emran Feroz.

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04. September 2020 | Internationales, Militär und Krieg
131 Dollar für einen toten Afghanen

In den vergangenen fünf Jahren hat das US-Militär rund zwei Millionen Dollar für Entschädigungszahlungen in Afghanistan aufgewendet. Diese betrafen hauptsächlich Familien, die Opfer von US-Operationen geworden sind. Doch abgesehen davon, dass das Gesamtausmaß des "Krieges gegen den Terror" weiterhin ignoriert wird, ist dieses Blutgeld lediglich eine weitere Verhöhnung der Kriegsopfer - und des gesamten Landes. Von Emran Feroz.

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08. August 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanischer Warlord: Beförderung statt Den Haag

Mitte Juli war es soweit. Abdul Rashid Dostum, der wohl berühmt-berüchtigtste Warlord Afghanistans, wurde während einer feierlichen Zeremonie im Norden Afghanistans zum Marschall ernannt. Er ist der dritte Mann in der Geschichte des Landes, dem diese Ehre zuteil wird. Dostums Beförderung war Teil jenes Deals, den der afghanische Präsident Ashraf Ghani im vergangenen Mai mit Abdullah Abdullah, seinem Hauptkontrahenten, mit dem er sich nach den Präsidentschaftswahlen 2019 zerstritten hatte, abschloss. Damit hat Ghani abermals jene Kräfte gestärkt, die er einst bekämpfen wollte. Von Emran Feroz.

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05. Juni 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Deutsche Drohnen-Debatte: Wo sind die Stimmen der Opfer?

Seit einigen Wochen wird in Deutschland über die Anschaffung bewaffneter Drohnen debattiert. Dabei wird nicht nur der Mythos der präzisen Drohne, die ausschließlich "Terroristen" trifft, wiederbelebt, sondern auch die Stimme jener Zivilisten übertönt, die tagtäglich von den Killermaschinen getötet werden. Von Emran Feroz.

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13. April 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Wie der Krieg des Imperiums Hikmatullah “den Glücklichen” reich machte

In Afghanistan ist weiterhin vieles nicht gut. Doch gerade in diesen Tagen lohnt sich ein Blick in ältere Berichte und Recherchen. Diese offenbaren nämlich nur allzu deutlich, was am Hindukusch alles schiefgelaufen ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa die amerikanische Kriegsindustrie, die dazu geführt hat, dass viele Hampelmänner plötzlich zu Millionären wurden, während die absolute Mehrheit der Afghanen am Hungertuch nagte. Von Emran Feroz.

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04. April 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Verdrängen und Vergessen - Das ist beim US-Militär systematisch

In den letzten Jahren wurden durch US-Luftangriffe in Afghanistan, Syrien, Irak oder etwa Somalia zahlreiche Zivilisten getötet. Manchmal behauptet das US-Militär, diese untersuchen zu wollen. Doch auch das ist, wie erwartet, eine Farce, wie eine neue Studie deutlich macht. Von Emran Feroz.

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17. März 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Ist Afghanistan ein gescheiterter Staat?

In der afghanischen Hauptstadt Kabul ließen sich vor wenigen Tagen zwei Männer zeitgleich zum Präsidenten vereidigen. Neben diesen zwei "Regierungen" gibt es noch jene der Taliban, das sogenannte Islamische Emirat. Hauptverantwortlich für die Misere sind nicht nur die Afghanen selbst, sondern auch jene, die sich seit Jahrzehnten in der Region aufgrund ihrer eigenen Machtspielchen einmischen. Von Emran Feroz.

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25. Februar 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Haqqani: “Vor einem historischen Abkommen in Afghanistan”

Der stellvertrende Taliban-Anführer Siradschuddin Haqqani kündigt in der New York Times den Abzug der Nato-Truppen an. Von Urs P. Gasche.

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21. Februar 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: So viele Bomben wie schon lange nicht mehr

Während die Verhandlungen zwischen den USA und den afghanischen Taliban die Endrunde erreicht haben, eskaliert die Gewalt am Hindukusch wie seit langem nicht mehr. Grund hierfür sind auch die Luftangriffe des US-Militärs, die im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht haben - und womöglich auch nicht so schnell aufhören werden. Von Emran Feroz.

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12. Februar 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan-Abschiebungen: Fälle zeigen neue Dimension der Härte

Trotz des jüngsten großen Anschlags in Kabul mit Toten und Verletzten setzt die Bundesregierung Sammelabschiebeflüge in die afghanische Hauptstadt ungerührt weiter fort. Der mittlerweile 32. Sammelabschiebeflieger soll am heutigen Mittwoch vom Flughafen Düsseldorf aus nach Kabul starten.

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01. Februar 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistans Schattenregime

Dass die Afghanistan-Berichterstattung vieler Medien oftmals viele Lücken hat, ist mittlerweile nichts Neues. Sobald es um Afghanistan geht, hört man in den allermeisten Fällen lediglich von den Taliban oder der Kabuler Regierung. Währenddessen gibt es andere Akteure, die kaum Beachtung gewinnen. Das beste Beispiel hierfür ist der NDS, der afghanische Geheimdienst, der nach Beginn des "War on Terror" in Afghanistan von der CIA geschaffen wurde. Von Emran Feroz aus Kabul.

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14. Januar 2020 | Flucht, Migration und Asyl
Vor dem nächsten Abschiebeflug nach Afghanistan: Kabul laut UNHCR nicht sicher

Für den 14. Januar ist der mittlerweile 31. Sammelabschiebeflug nach Kabul geplant. Ein aktueller Bericht des UNHCR aus Dezember 2019 kommt zum Ergebnis, dass die afghanische Hauptstadt nicht als sicher betrachtet werden kann: Aufgrund der Sicherheits- und Menschenrechtslage sowie der dramatischen humanitären Situation stelle Kabul laut UNHCR keine sogenannte "inländische Fluchtalternative" dar. Genau darauf verweist das BAMF aber immer wieder in seinen Ablehnungsbescheiden, und genau dort landen die Charterflüge. Damit bestätigt UNHCR seinen Befund vom 30. August 2018 ("Eligibility Guidelines").

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06. Januar 2020 | Internationales, Militär und Krieg
Wie die “Mutter aller Bomben” Afghanistan verseucht hat

Im April 2017 warf das US-Militär die sogenannte "Mutter aller Bomben" über Afghanistan ab. Die Auswirkungen dieser monströsen Waffe blieben lange im Dunkeln. Doch nun wird immer mehr deutlich, was für einen Schaden die Bombe angerichtet hat - und wie zahlreiche Menschen im Schatten der Ignoranz darunter leiden. Von Emran Feroz aus Kabul und Jalalabad.

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21. Dezember 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Die Afghanistan Papers müssen auch für Deutschland ein Thema werden

In der vergangenen Woche veröffentlichte die Washington Post die sogenannten Afghanistan Papers. Obwohl die Dokumente medial eine große Runde machten, blieb eine angemessene Reaktion weiterhin aus. Immerhin sind es nicht nur die USA, die die Öffentlichkeit belogen und betrogen haben, sondern auch Verbündete wie Deutschland, das "die Freiheit am Hindukusch verteidigte". Von Emran Feroz.

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13. Dezember 2019 | Internationales, Militär und Krieg
18 Jahre Krieg, 18 Jahre Lügen

Der Afghanistan-Krieg gerät nun zum Glück mehr in die Schlagzeilen. Grund hierfür sind die sogenannten Afghanistan Papers, die vor wenigen Tagen von der Washington Post veröffentlicht wurden. Die geheimen Dokumente sagen uns im Grunde nur, was viele schon längst wussten: Die Öffentlichkeit wurde belogen, und zwar immer und immer wieder. Von Emran Feroz aus Kabul.

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05. Dezember 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebung nach Kabul in letzter Minute gestoppt

In letzter Minute ist es gelungen, die Abschiebung des afghanischen Bäckers Naser S. am 3. Dezember 2019 zu verhindern. Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer aus Esslingen und Ostfildern, der Arbeitgeber, eine Anwältin, Landtagsabgeordnete der Grünen und der SPD, Gemeinderäte der Linken sowie Kirchenvertreter und der Flüchtlingsrat haben darum gekämpft, dass er bleiben kann. Der SWR hat über den Fall bereits berichtet.

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05. Dezember 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Von Puppenregimen und anderweitigen Entwicklungen

US-Präsident Donald Trump stattete seinen Truppen in Afghanistan zu Thanksgiving einen Besuch in der Militärbasis Bagram ab. Vor Ort war auf der gegenwärtige afghanische Präsident Ashraf Ghani, der endlich sein lang ersehntes Treffen mit Trump bekam - und seine Rolle als "Marionette", wie die Taliban ihn oft bezeichnen, bestätigte. Von Emran Feroz aus Kabul.

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03. Dezember 2019 | Flucht, Migration und Asyl
3 Jahre Abschiebungen nach Afghanistan - 3 Jahre Abschiebungen in Todesgefahr

Einen Tag vor Beginn der Innenministerkonferenz in Lübeck, findet der 30. Sammelabschiebeflug nach Kabul statt. Vor drei Jahren, im Dezember 2016, hatte Deutschland mit dieser unsäglichen Praxis begonnen. In den flüchtlingspolitischen Anliegen zur Innenministerkonferenz von PRO ASYL stellen wir klar: Seit 2016 hat sich die sowieso schon katastrophale Lage in Afghanistan immer weiter verschlechtert. Die Taliban haben aktuell mehr Territorien unter ihrer Kontrolle als zu Beginn des Krieges vor 18 Jahren. Laut dem Global Peace Index ist Afghanistan das unsicherste Land der Welt, 2018 gab es dort die meisten Kriegstoten weltweit. PRO ASYL fordert die Innenminister der Länder auf, Afghanistanabschiebungen endlich zu stoppen.

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28. November 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Keine Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit

Zu den Ländern, in die Geflüchtete auf gar keinen Fall abgeschoben werden dürfen, gehört, wie alle Welt weiß, Afghanistan. Bekanntlich hält das den deutschen Staat und andere EU-Länder nicht davon ab, unter offensichtlichem Bruch des Menschenrechts auch dorthin abzuschieben. Ihren Rechtsbruch sucht die Regierung durch die Fiktion zu legitimieren, nach der es im insgesamt unsicheren Afghanistan trotz allem "sichere Gebiete" gäbe - die Hauptstadt Kabul etwa. Dass dort aktuell so viele Anschläge mit jeweils erschütternd vielen Toten verübt werden wie seit Jahren nicht mehr, Kabul also kein "sicherer", sondern ein lebensgefährlicher Ort ist, kann die für diese Politik verantwortlichen Minister offensichtlich nicht beirren, im Gegenteil. Die medico-Partnerorganisation AHRDO hat die Lage von Abgeschobenen und Rückkehrer*innen vor Ort untersucht.

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27. November 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Knapp 112.000 Unterzeichner fordern: “Keine Abschiebungen nach Afghanistan!”

Am 20.11.2019 übergaben die Initiatoren der Online-Petition "Keine Abschiebungen nach Afghanistan!" knapp 112.000 Unterschriften vor dem Bundeskanzleramt. Die Ärzteorganisation IPPNW fordert die Bundeskanzlerin und den Bundesinnenminister aus diesem Anlass erneut auf, die Abschiebungen nach Afghanistan unverzüglich zu stoppen. Das Auswärtige Amt muss eine vollständige und unvoreingenommene Einschätzung der Sicherheitslage in Afghanistan vornehmen, die die Erkenntnisse internationaler Organisationen angemessen berücksichtigt.

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14. November 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Die lange Liste westlicher Kriegsverbrechen in Afghanistan

Die australische Polizeibehörde ermittelt aktuell gegen ihre eigenen Soldaten. Konkret geht es um Kriegsverbrechen in Afghanistan. Dies ist begrüßenswert, doch auch ziemlich spät. Seit Beginn des "War on Terror" haben sich westliche Soldaten an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt. Vieles davon liegt allerdings weiterhin im Dunkeln. Die Aufarbeitung wird wohl Jahre, womöglich sogar Jahrzehnte dauern. Von Emran Feroz.

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07. November 2019 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Gewaltfreiheit von einem Ort, wo ihr Auftreten am unwahrscheinlichsten zu sein schien

Was ist die Voraussetzung dafür, sich vorstellen zu können, dass gewaltfreie Ansätze zur Konfliktbewältigung möglich sind? Jahrtausendealte religiöse Traditionen? Ein Prophet? Gesunder Menschenverstand? Ganz sicher ist der letzte Ort, an dem man Gewaltfreiheit zu finden erwartet, das harte Land einer Volksgruppe harter Krieger, ein Land, in dem die Schusswaffe zur Tracht gehört und Stammesfehden Generationen überdauern. Von Nathan Schneider.

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06. November 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen in das unsicherste Land der Welt gehen weiter

Für den heutigen 6. November ist der mittlerweile 29. Sammelabschiebeflug nach Kabul geplant, diesmal vom Flughafen Leipzig/Halle. Die Bundesregierung zeigt sich von immer neuen Meldungen über Anschläge und Gräueltaten in Afghanistan unbeeindruckt und hält an Abschiebungen in das Kriegsland fest. PRO ASYL fordert erneut den Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan: "Was muss denn noch alles geschehen, bis Bund und Länder reagieren und die Abschiebungen einstellen?" fragt Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. "Das knallharte Durchziehen der monatlichen Abschiebeflüge macht fassungslos".

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17. Oktober 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Fortschritte ins Nichts und Nirgends

Der Vertrag, in dem sich die Europäische Union und die afghanische Regierung auf eine "Lösung" des Problems der Migration aus Afghanistan einigten, trägt den wohlklingenden Namen Joint Way Forward: "gemeinsamer Weg voran". Zustande gekommen ist er 2016 aufgrund massiven Drucks aus Brüssel und Berlin: Hätte die Regierung in Kabul nicht unterschrieben, wären aus Europa und Deutschland deutlich weniger Finanzhilfen und die Order zum beschleunigten Truppenrückzug gekommen. Doch auch unabhängig vom Druck aus Europa will Präsident Aschraf Ghani verhindern, dass Menschen aus Afghanistan fliehen, weil sie damit die Schwäche des Staates offenbaren. In seinen Augen sind diese Menschen  "unpatriotisch" und begehen "Landesverrat". Von Thomas Seibert.

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08. Oktober 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan-Abschiebungen: Nächster Flieger in Lebensgefahr und Hoffnungslosigkeit

Allen Meldungen über Luftschläge, Gefechte und Anschläge in Afghanistan zum Trotz soll Medienberichten zufolge am 8. Oktober der mittlerweile 28. Sammelabschiebeflieger nach Kabul starten, diesmal von München aus. Abermals sollen auch Geflüchtete von der Abschiebung betroffen sein, die vollkommen unbescholten und zum Teil seit Jahren in Deutschland leben.

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08. Oktober 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Von der Demokratisierung Afghanistans

Am vergangenen Wochenende fanden am Hindukusch Präsidentschaftswahlen statt. Für viele westliche Staaten, allen voran für die USA, scheinen diese wichtiger zu sein als für die afghanischen Wähler. Der Grund hierfür ist offensichtlich: Derartige Wahlen sollen den Mythos nähren, dass Afghanistan vom fortgeschrittenen Westen, der in das Land als Besatzer einmarschiert ist, "demokratisiert" wurde. Dabei macht der afghanische Wahltag abermals nur das Scheitern deutlich. Von Emran Feroz.

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27. September 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Kaum ein Tag ohne Meldungen über Tote und Verletzte - Abschiebungsmaschinerie läuft ungerührt weiter

Angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahl und der militärisch und politisch völlig volatilen Lage im Land fordern PRO ASYL und die landesweiten Flüchtlingsräte einen Stopp der Abschiebungen nach Afghanistan.

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26. September 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Der US-Drohnenterror kostet weiterhin Menschenleben und die Medien schauen weg

Innerhalb einer Woche wurden fast einhundert afghanische Zivilisten durch US-amerikanische Luftangriffe, hauptsächlich ausgeführt von Drohnen, getötet. Doch während die Afghanen nacheinander ihre Toten begraben, bleibt der große Aufschrei aus - wie gewohnt. Auch große deutsche Medien, wie die Tagesschau, schauen lieber weg. Von Emran Feroz.

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19. September 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Selbstinszenierung und Misstrauen

Kurz vor dem Jahrestag der Anschläge des 11. Septembers hat Donald Trump die Friedensgespräche mit den Taliban via Twitter stillgelegt. Dieser Schritt war fatal und macht mehrere Tatsachen deutlich: Einerseits ging es Trump nicht um Frieden, sondern um Selbstinszenierung. Andererseits kann man Washington einfach nicht vertrauen, und zwar absolut zu Recht. Von Emran Feroz.

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11. September 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - 9/11 - Amnesie oder Der endlose Krieg

Seit fast zwei Jahrzehnten herrscht Krieg in Afghanistan. Ein Krieg, der - so heißt es in den Hauptstädten der westlichen Staatengemeinschaft - geführt wird im Namen von "Freiheit und Demokratie". Der Einsatz der Bundeswehr wurde auch mit dem Argument begründet, am Hindukusch werde "unsere Sicherheit" verteidigt. Es spricht aber - im Gegenteil - Vieles dafür, dass dieser Krieg die Welt unsicherer gemacht hat. Von Rainer Werning.

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07. September 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Appell an Frau Merkel, die Opfer von Kunduz endlich zu entschädigen

"Übernehmen Sie endlich die politische Verantwortung und sorgen Sie persönlich dafür, dass die Opfer und Hinterbliebenen des von der Bundeswehr in der Nacht vom 3. zum 4. September 2009 angeordneten Massakers an der Zivilbevölkerung in Kunduz eine angemessene Entschädigung bekommen", fordern Otto Jäckel und Karim Popal von IALANA Deutschland von Bundeskanzlerin Merkel und der Bundesregierung am 10. Jahrestag des von dem damaligen Oberst Klein befohlenen Bombenangriffs auf zwei Benzin-Tanklastwagen am Kunduz-Fluss.

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03. September 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Wie die CIA einen möglichen Frieden in Afghanistan gefährdet

Während die US-Friedensgespräche mit den Taliban im Gange sind, fragen sich viele Beobachter, ob die Gruppierung sich in Zukunft tatsächlich an jegliche Abmachungen halten wird. Dabei sind die Extremisten bei Weitem nicht die Einzigen, die einen möglichen Frieden in Afghanistan gefährden. Ein neuer Bericht betont nun, dass afghanische CIA-Milizen ebenfalls zur Verantwortung gezogen werden müssen. Die Existenz und Problematik derartiger Milizen ist schon seit langem bekannt. Von Emran Feroz.

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27. August 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Am 27. August hebt der 27. Abschiebeflieger nach Kabul ab

Heute soll die 27. Sammelabschiebung nach Afghanistan stattfinden, obwohl sich die katastrophale Sicherheitssituation am Hindukusch nicht verändert hat. Die Konflikte in Afghanistan haben seit 2018 über 41.000 Opfer gefordert - das sind 30 Prozent aller Kriegsopfer weltweit und damit steht Afghanistan auf dem Spitzenplatz tödlicher Kriegsgebiete. 2018 gab es über 1 Million neuregistrierte, kriegsbedingte Binnenvertriebene. Afghanistan-Experte Thomas Ruttig spricht von täglich (!) landesweit mehr als zehn zivilen Todesopfern und circa 20 Verletzten. Laut Präsident Ghani sind darüber hinaus in den letzten 5 Jahren um die 45.000 Soldaten und Polizisten getötet worden.

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22. August 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Zur vermeintlichen Unabhängigkeit Afghanistans

Am 19.8.2019 jährte sich der Tag der Unabhängigkeit Afghanistans zum 100. Mal. Vor allem die afghanische Regierung in Kabul, die ohne US-Unterstützung wohl innerhalb einer Woche zusammenbrechen würde, propagiert dieses Jubiläum ganz groß. Doch abgesehen von allen Abhängigkeiten ist dieser Tag, ähnlich wie in vielen anderen postkolonialen Staaten in der Region, eine große Farce. Von Emran Feroz.

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07. August 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Trump, Afghanistan und der falsche Fokus

Mittlerweile vergeht so gut wie kein Tag, an dem Donald Trump nicht etwas Skurriles, Obszönes oder Verrücktes von sich gibt. Dies war auch vor Kurzem der Fall, als der US-Präsident in einem Interview meinte, den Afghanistan-Krieg "innerhalb von zehn Tagen" beenden zu können. "Ich will nicht zehn Millionen Menschen töten", so Trump. Viele Beobachter empörten sich zu Recht über diese Aussage. Doch gleichzeitig lag - wie gewohnt - der Fokus auf Trumps Person und nicht auf der grundsätzlichen Frage, warum der Westen in Afghanistan überhaupt Krieg führt. Von Emran Feroz.

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29. Juli 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Politik ohne Flugscham - Charterabschiebung Nr. 26 nach Kabul

Am morgigen 30. Juli 2019 soll  der nächste Abschiebungsflug nach Afghanistan abheben. Nach den Erfahrungen mit den letzten Flügen werden keineswegs nur Straftäter die Zwangspassagiere sein, sondern auch Unbescholtene, die sich aus guten Gründen Hoffnungen auf eine Zukunft in Deutschland gemacht haben.  Zu erwarten sind - insbesondere in Bayern - Razzien und Jagdszenen, um den Flieger zu füllen. Man würde sich wünschen, es gebe so etwas wie politische Flugscham, Menschen nicht in Krieg und Elend ausfliegen zu lassen.

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19. Juli 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - Wenn der Kriegstreiber schlichten will

Im Golfemirat Katar fanden in diesen Tagen abermals Gespräche zwischen den afghanischen Taliban und den Amerikanern statt. Das angebliche Ziel: Ein Ende des Krieges. Mittlerweile sind sich tatsächlich viele Beobachter einig, dass Washington kriegsmüde geworden ist. Doch dennoch sollte man sich folgende Frage stellen: Warum sollte man ausgerechnet jenen trauen, die diesen Krieg angezettelt haben und ihn permanent eskalieren ließen? Von Emran Feroz.

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17. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungsirrsinn nach Afghanistan geht weiter

Am heutigen Montag ist der 25. Sammelabschiebeflieger Richtung Kabul geplant, diesmal vom Flughafen Leipzig/Halle aus. Allen Zahlen und Berichten über Tote, Gefechte und die Sicherheitslage im Land zum Trotz nimmt der Abschiebungsirrsinn in das vom Krieg zerrüttete Afghanistan kein Ende.

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17. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Geheimnisvolles BAMF: Schutzlotterie für Afghan*innen

Im Jahr 2018 betrug die Anerkennungsquote für Afghan*innen bundesweit im Durchschnitt 52 %. In den bayerischen AnkER-Zentren Deggendorf, Manching und Zirndorf wurde Afghan*innen im Vergleich dagegen deutlich seltener Schutz zugesprochen. Ein Kommentar von Bernd Mesovic.

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11. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Innenministerkonferenz: Es braucht Abschiebestopps!

Auf der am Mittwoch startenden Innenministerkonferenz muss die Situation in den Hauptherkunftsländern und die Unmöglichkeit einer Rückkehr in sichere Verhältnisse zur Grundlage der Debatten werden. Die Situation in den Herkunftsstaaten Afghanistan, Syrien und Irak ist unverändert katastrophal; im Sudan eskaliert die Lage. Der Bundestag hat auf Druck der Union die Rechtsinstrumentarien für eine weitere Brutalisierung der Abschiebemaschinerie zur Verfügung gestellt. Der Bundesinnenminister Seehofer hat sogleich eine Ausweitung der Abschiebepraxis nach Afghanistan gefordert. Nun ist es an den Innenministern der Länder eine politische Entscheidung zu treffen.

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10. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
UNHCR warnt vor umfassenden Abschiebungen nach Afghanistan

Abschiebungen im großen Umfang nach Afghanistan sind nach Ansicht von UNHCR, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, derzeit unrealistisch. "Die Sicherheitslage in dem Land lässt Rückführungen nur im Ausnahmefall zu. Und die Situation hat sich in den letzten Monaten weiter verschlechtert", sagte Dominik Bartsch, Repräsentant des UNHCR in Deutschland, am Sonntag in Berlin. Auch Kabul sei inzwischen hochgefährlich: "Früher wurde die Hauptstadt wegen der relativen Sicherheit als sogenannte interne Fluchtalternative bezeichnet, weil gefährdete Afghanen dort Schutz suchen konnten und nicht das Land verlassen mussten. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Stadt ist völlig überlastet und deutlich gefährlicher als früher. Eine Fluchtalternative ist sie nicht mehr."

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07. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Michael Schmid: “Abschiebungen ins Kriegsland Afghanistan sind unverantwortlich und menschenverachtend!”

"Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V."  hat am 5. Juni 2019 die 11. Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) organisiert. Nachfolgend dokumentieren wir Ausschnitte einer bei dieser Veranstaltung von Michael Schmid gehaltenen Rede.

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07. Juni 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Schlag auf Schlag: Nach Asylrechtsverschärfung auch Ausweitung der Afghanistan-Abschiebungen?

Kaum wurde sein umstrittenes Gesetzespaket im Eiltempo durch den Bundestag gepeitscht, unternimmt Horst Seehofer den nächsten Vorstoß: Bei der Innenministerkonferenz in der kommenden Woche soll ein Beschluss zur Ausweitung von Abschiebungen nach Afghanistan gefasst werden. Und: Diese beiden Themen hängen enger miteinander zusammen, als man denkt.

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20. Mai 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Einfach “weiter so” mit Abschiebungen nach Afghanistan?

Der nächste Sammelabschiebungsflug nach Afghanistan ist für den 21.05. geplant. Der Europäische Ausschuss zur Verhütung von Folter und unmenschlicher und erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT) hat jüngst geharnischte Kritik an den Zuständen bei einer Abschiebung nach Kabul geäußert, die er im August 2018 beobachtet hatte. Auf Seiten der Bundesregierung und der Bundespolizei scheint wenig Bereitschaft zu bestehen, dafür zu sorgen, dass gegen Menschenrechtsverletzungen bei Abschiebungen wirksame Vorkehrungen getroffen werden. Die Führung der Bundespolizei leugnet sogar, dass es die zentralen Missstände, die das CPT dokumentiert, gegeben hat.

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24. April 2019 | Flucht, Migration und Asyl
23. Sammelabschiebeflug in das kriegszerrüttete Afghanistan

Am heutigen Mittwoch, 24. April soll der mittlerweile 23. Sammelabschiebeflieger nach Kabul starten. Dabei vergeht kaum ein Tag ohne eine Schreckensmeldung aus dem kriegszerrütteten Land:  Erst vergangene Woche reklamierte der IS einen schweren Selbstmordanschlag mit zahlreichen Opfern mitten in Kabuls Regierungsviertel für sich. Die ohnehin desolate Versorgungssituation für die Bevölkerung verschärft sich, nachdem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) seine Arbeit wegen indirekter Drohung durch die Taliban einstellen musste. Hinzu kommt die Versorgung unzähliger Binnenvertriebener - allein im März haben Gefechte zwischen Taliban und IS den Vereinten Nationen zufolge in den Provinzen Kunar und Nangarhar zur Vertreibung von mehr als 21.000 Menschen geführt.

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17. April 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Erzwungene Geheimniskrämerei - wie das BMI weiter versucht, Zivilgesellschaft zu kriminalisieren

Der Entwurf des "Geordnete-Rückkehr-Gesetzes" bleibt auch für die Zivilgesellschaft bedrohlich. Statt einen neuen Straftatbestand zu schaffen, verweist er auf bestehende Strafvorschriften zum Geheimnisverrat. Die dort vorgesehene "Beihilfe", derer sich zivilgesellschaftliche Akteure schuldig machen können, ermöglicht ebenso eine harte Strafe.

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15. April 2019 | Internationales, Militär und Krieg
Nötigung der USA

Die Trump-Administration hat den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) durch massive Drohungen genötigt, Ermittlungen zu seit 2003 im Afghanistankonflikt verübten Verbrechen zu unterlassen. Damit hat die Führungsmacht der Wertegemeinschaft westlicher Demokratien eine einst wesentlich von ihr herbeigeführte große zivilisatorische Errungenschaft endgültig auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt. Von Andreas Zumach.

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15. April 2019 | Internationales, Militär und Krieg
USA haben mit Drohungen gegen Weltstrafgericht Erfolg

Amerikanische BürgerrechtlerInnen haben die erfolgreiche Nötigung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump scharf kritisiert. Der IStGH hatte am Freitag vorerst Ermittlungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afghanistan abgelehnt. "Es ist empörend, dass Opfer von gut dokumentierten Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen wahrscheinlich keine Gerechtigkeit erfahren werden infolge der autoritären Bestrebungen der Trump-Administration, eine Untersuchung zu sabotieren, bevor sie überhaupt begonnen hat", erklärte die American Civil Liberties Union (ACLU. Von Andreas Zumach.

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18. März 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungsflug Nr. 22 in das Land mit dem tödlichsten Konflikt des Jahres 2018

Am morgigen Dienstag startet erneut ein Charterflug nach Afghanistan. An Bord: eine noch unbekannte Zahl von Zwangspassagieren. Zum 22-ten Mal werden Menschen sehenden Auges den Risiken in einem Land ausgesetzt, in dem 2018 mehr Opfer bei Kriegshandlungen umkamen als etwa in Syrien oder im Jemen. PRO ASYL kritisiert die Flüge in ein extrem unsicheres Land als eine Fortsetzung der zynischen Politik des Aussetzens in hilfloser Lage.

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13. März 2019 | News
10. Protestkundgebung am 20. März in Gammertingen: “Keine Abschiebungen nach Afghanistan!”

Einladung zur Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan am Mittwoch, 20.03.2019, um 17.00 Uhr am Stadtbrunnen in der Sigmaringer Straße in Gammertingen. Der 22. Sammelabschiebeflug seit dem ersten Flug im Dezember 2016 wird an diesem Tag in Kabul erwartet. Wir fordern erneut die Einstellung aller Abschiebungen nach Afghanistan. Nicht nur die Bundesregierung, auch die Länder - u.a. Baden-Württemberg - sind Teil des Problems, indem sie mit Abschiebungen in ein kriegserschüttertes Land die harte Abschiebepraxis zum Teil mittragen.

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16. Januar 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Bundesregierung muss Sicherheitslage realistisch bewerten

Die Bundesregierung darf die Lage in Afghanistan nicht weiter schönreden. Eine von PRO ASYL erstellte interaktive Karte zeigt, dass in jüngster Zeit fast alle Landesteile Schauplätze von Kämpfen, Anschlägen oder Gewalttaten anderer Art waren. Die afghanische Regierung ist in weiten Teilen des Landes zu einem Schutz der Bevölkerung längst nicht mehr in der Lage. Die Taliban verüben nicht nur immer wieder tödliche Anschläge in Kabul und anderen urbanen Zentren; in vielen Landesteilen übernehmen sie zunehmend die Kontrolle und in anderen Landesteilen fordern sie die afghanische Armee mit Offensiven größerer Verbände heraus. Eine inländische Zufluchtsalternative, wie vom BAMF gern in den Raum gestellt, gibt es faktisch nicht.

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08. Januar 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Schon wieder ein Sammelabschiebeflieger in das kriegszerrüttete Afghanistan

Am heutigen Dienstag ist der mittlerweile 20. Sammelabschiebeflieger in Kabul gelandet. Trotz katastrophaler Sicherheitslage im Land forciert die Bundesregierungen weiter Abschiebungen in das Kriegsgebiet und nimmt Gefahr für Leib und Leben der Abgeschobenen in Kauf. PRO ASYL kritisiert: Bundesregierung setzt Menschenleben aufs Spiel.

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07. Januar 2019 | Flucht, Migration und Asyl
Erneut Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am 07.01.2019 startet nach Erkenntnissen des Bayerischen Flüchtlingsrats der nächste Sammelabschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan. Laut Medienberichten bestätigt die afghanische Regierung die geplante Ankunft der Chartermaschine in Kabul am 08.01.2019. Unter den Abschiebekandidaten sind erneut körperlich und psychisch kranke Flüchtlinge aus Afghanistan. Bayern will aber auch Christen nach Kabul abschieben.

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06. Januar 2019 | Internationales, Militär und Krieg
CIA-Söldner in Afghanistan foltern und terrorisieren

Schandtaten, die unbestraft bleiben, treiben Teile der Zivilbevölkerung in die Arme der Taliban. Das zeigt eine Recherche vor Ort. Von Urs P. Gasche.

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20. Dezember 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Film: Im Kreis. Afghanistan ist nicht sicher

Obwohl alle internationalen Organisationen eine Verschärfung der Sicherheitslage dokumentieren, hält die Bundesregierung an ihrer skandalösen Abschreckungspolitik fest und schickt Schutzsuchende zurück in den Bürgerkrieg. Die Interviews wurden zwischen Mai und Oktober 2018 in Afghanistan, Griechenland und Deutschland gedreht. Der Film will dazu beitragen, dass der Protest und Widerstand gegen die Sammelabschiebungen solange weitergeht, bis diese "Charter der Schande" gestoppt werden.

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04. Dezember 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebeflug Nr. 19 nach Kabul heute ab Frankfurt

PRO ASYL: Die Risiken für die Abgeschobenen werden ständig größer - Demonstration gegen Abschiebung am Flughafen um 18:30 Uhr geplant

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04. Dezember 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Kritik an Sammelabschiebung nach Afghanistan

"Es ist das Ende des Flüchtlingsschutzes. Wer afghanische Flüchtlinge abschiebt, kann alle abschieben", kritisiert medico-Asienreferent Dr. Thomas Seibert.

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30. November 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan und Syrien sind nicht sicher - die Faktenlage kann auch eine IMK nicht wegdiskutieren

Anlässlich der aktuell tagenden Innenministerkonferenz in Magdeburg, kritisiert PRO ASYL die Realitätsverweigerung des Bundesinnenministeriums (BMI) und der Unions-Innenminister, die Abschiebungen nach Afghanistan forcieren wollen. Die Behauptung des BMI, die Lage habe sich nach dem jüngsten Lagebericht vom Sommer nicht verschlechtert, ist schlichtweg falsch. Täglich finden Anschläge in Afghanistan statt.

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13. November 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Erneuter Abschiebungsflug ins Risikogebiet Afghanistan

Obwohl sich die Situation in Afghanistan laufend verschlechtert, schickt die Bundesregierung am heutigen Dienstag vom Flughafen Halle/Leipzig aus zum 18. Mal Menschen zurück in Lebensgefahr. PRO ASYL kritisiert den erneuten Abschiebungsflug als konsequente Weigerung der Verantwortlichen, die Realität in Afghanistan zur Kenntnis zu nehmen.

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02. Oktober 2018 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL zur bevorstehenden Abschiebung nach Afghanistan

Trotz heftiger Proteste im Vorfeld ist für den heutigen Dienstag der mittlerweile siebzehnte Abschiebeflug nach Kabul geplant. Während das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) feststellt, dass Kabul als Schutzort nicht in Betracht kommt, schiebt Deutschland weiter in die Hauptstadt Afghanistans ab. Dass die Bundesregierung dabei behauptet, die Feststellungen des UNHCR seien lediglich eine "Empfehlung", der nicht Folge geleistet werden müsse, ist absurd.

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11. September 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Nächster Abschiebeflieger nach Kabul am Dienstag trotz katastrophaler Lage?

Es gibt keine sicheren Gebiete, weder in der Region Kabul, dem Zielort der Abschiebungen, noch irgendwo anders in Afghanistan. PRO ASYL fordert daher ein Abschiebungsmoratorium und eine Neubewertung der abgelehnten Asylanträge angesichts der aktuellen Lage in Afghanistan und den jüngsten Berichten von AA und UNHCR.

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08. September 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Neue UNHCR-Richtlinien: Abschiebungen sind dringend auszusetzen

UNHCR hat seine neuen Richtlinien zu Afghanistan veröffentlicht und bringt es auf den Punkt: Geflüchtete Afghan*innen können nicht nach Kabul geschickt werden! PRO ASYL fordert, die nächste geplante Sammelabschiebung für kommenden Dienstag, 11.09., akut auszusetzen. Entscheidungen über Leib und Leben dürfen diese Erkenntnisse nicht ignorieren.

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20. August 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Die Bundesregierung und ihre Realitätsverweigerung

Die Abschiebungen nach Afghanistan gehen nicht nur weiter, seit Juli werden sie sogar ausgeweitet. Absurd, angesichts der Tatsache, dass es keinerlei Hinweise auf eine sich verbessernde Sicherheitslage gibt - im Gegenteil. Besonders irritierend ist dabei das Schweigen des Bundesaußenministers.

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18. August 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Anschlag auf eine bessere Zukunft

Der Anschlag auf das Bildungszentrum Mawood (Auferstehung) bildet einen weiteren Höhepunkt der Gewalt gegen die Hazara. Von Thomas Seibert.

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14. August 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Am Dienstag: 15. Abschiebungsflug nach Afghanistan

Trotz verschärfter Sicherheitssituation soll mehr abgeschoben werden. PRO ASYL kritisiert das Schweigen des Bundesaußenministers zur Lage.

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11. Juli 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Suizid eines aus Deutschland abgeschobenen Afghanen

Ein am 3. Juli aus Deutschland abgeschobener Afghane hat sich am Dienstag in einer Übergangsunterkunft in Kabul das Leben genommen. Einen Tag nachdem der Bundesinnenminister Seehofer während der Vorstellung seines Masterplans sich über 69 pünktlich zu seinem 69-sten Geburtstag nach Afghanistan Abgeschobene amüsierte, wirft dieser Tod auch ein Schlaglicht auf die Brutalität der aktuellen Abschiebungspraxis.

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04. Juli 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Meinungsstark, aber faktenarm: Abschiebepolitik zu Afghanistan

Der neue Lagebericht zu Afghanistan enthält neue Fakten, die Abschiebungen eigentlich erschweren. Dennoch zieht die Bundeskanzlerin uneingeschränkte Abschiebungen nach Afghanistan in Betracht. Bayern lässt sich nicht zweimal bitten: Für den geplanten Sammelabschiebeflug sollen laut Flüchtlingsrat sogar Schüler und Kranke auf der Liste stehen.

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03. Juli 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Nächste Abschiebung nach Afghanistan steht bevor

Am heutigen Dienstag ist ein weiterer Sammelabschiebeflug nach Kabul geplant - der Erste nach dem Bekanntwerden des neuen Lageberichts des Auswärtigen Amtes (AA) zu Afghanistan Anfang Juni. PRO ASYL befürchtet, dass vor allem Bayern seiner Auffassung, keinerlei Beschränkungen bei Abschiebungen nach Afghanistan zu setzen, Taten folgen lassen wird - obwohl das der Lagebericht des AA gar nicht hergibt.

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02. Juli 2018 | Internationales, Militär und Krieg
Gepanzerte Fahrten durch Kabul ohne Aussteigen

Berichte von westlichen Zivilisten aus Afghanistan sind selten. Dominic Blättler, Dozent an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule verbrachte seit 2013 jedes Jahr einige Zeit in Kabul, in Zentralafghanistan oder in der nördlichen Provinz Tachar an der Grenze zu Tadschikistan. Er war für Helvetas, Terre des hommes und die Deza in diesem Land, wo seit vierzig Jahren Kriegszustand herrscht. Infosperber hat mit ihm gesprochen.

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22. Juni 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Flüchtlingsschutz für Hasmat-Ullah Fazelpur - Sieg des Flüchtlingsrechts über den politischen Abschiebungswillen

Das Bündnis Bleiberecht Tübingen und der Verein move on - menschen.rechte Tübingen e.V. begrüßen die heutige Entscheidung des Verwaltungsgerichts Sigmaringen, Hasmat-Ullah Fazelpur die Flüchtlingseigenschaft zuzuerkennen. "Dies ist ein Sieg der Menschenrechte und des Flüchtlingsrechts gegen den Abschiebungswillen der Politik", sagte Andreas Linder, Vorsitzender von move on. "Wir haben hohen Respekt vor der umfassenden Sachkenntnis des Verwaltungsgerichts zur Situation in Afghanistan und der Gründlichkeit, mit der sie die Fluchtgründe von Hasmatullah Fazelpur geprüft haben."

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21. Juni 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Michael Schmid: “Festung Deutschland” oder “Festung Europa” sind keine humanen Konzepte

"Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V."  hat am 20. Juni 2018 die 8. Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) organisiert. Gleichzeitig wurde am Weltflüchtlingstag ganz generell auf das Schicksal von geflüchteten Menschen aufmerksam gemacht. Nachfolgend dokumentieren wir Ausschnitte einer bei dieser Veranstaltung von Michael Schmid gehaltenen Rede.

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10. Juni 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Das Ende des Flüchtlingsschutzes

Scharfe Kritik an der Aufhebung des Abschiebestopps für afghanische Geflüchtete übt die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international, die seit über 15 Jahren in Afghanistan Hilfsprojekte unterstützt. Die Bundesregierung, so medico-Asienreferent Thomas Seibert, verlasse mit der Aufhebung des Abschiebestopps und der Planung, vermeintlich friedliche Anrainer-Länder zur Aufnahme von Flüchtlingen zu zwingen, den Boden des Völkerrechts.

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04. Juni 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Zum Lagebericht des Auswärtigen Amtes über die Lage in Afghanistan

PRO ASYL begrüßt, die im Lagebericht des Auswärtigen Amtes (AA) vom 31. Mai vorgenommene Neubewertung des sogenannten internen Schutzes als Annäherung an die Realität. In den letzten beiden Jahren ist die Ablehnung afghanischer Asylsuchender rapide gestiegen - in der Regel begründet mit dem Hinweis, Verfolgte hätten an einem anderen Ort in Afghanistan Schutz finden können (Ausweichmöglichkeit). Im Jahr 2017 wurden die Anträge von 56.316 Afghaninnen und Afghanen abgelehnt, vom 01.01. bis 30.04.2018 waren es 3768. Die Ablehnungsquote stieg von 22,3 Prozent im Jahre 2015 auf 39,4 Prozent im Jahre 2016 und auf 52,6 Prozent im Jahre 2017. PRO ASYL fordert Neubewertung aller in den letzten beiden Jahren abgelehnten afghanischen Asylanträge.

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24. April 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Heute Abend in Düsseldorf: Die nächste Sammelabschiebung nach Afghanistan

Dutzende Tote und mehr als hundert Verletzte vergangene Woche beim schweren Anschlag in Kabul, da schieben deutsche Behörden erneut Afghanen auf dem Luftweg nach Afghanistan ab. Dort erwartet die Abgeschobenen ein hohes Maß an Unsicherheit, in einer Vorwahlzeit, in der mit Anschlägen des IS und der Taliban vermehrt zu rechnen ist. PRO ASYL kritisiert das Vorgehen als unverantwortlich.

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19. April 2018 | Internationales, Militär und Krieg
Nargis Mosavi: “Ich bin stets bedroht und habe Angst”

Bedroht, attackiert, im Visier der Taliban: Die afghanische TV-Journalistin riskiert viel, wenn sie sich für Frauenrechte einsetzt. Von Beat Allenbach.

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06. April 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Detaillierter Bericht zeigt, wie unsicher Afghanistan ist

Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (European Asylum Support Office, EASO) hat Erkenntnisse aus verschiedensten Quellen zusammengestellt. Der Bericht liefert vor allem ausführliche Informationen zur Situation in allen Provinzen Afghanistans. PRO ASYL hat das englische Original aus dem Dezember 2017 übersetzt.

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26. März 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Trotz Bombenanschlägen und Ausweitung des Militäreinsatzes wieder Abschiebeflug nach Afghanistan geplant

PRO ASYL kritisiert den für heute vorgesehenen Abschiebeflug nach Afghanistan von Leipzig/Halle auf das Schärfste. Die Situation in Afghanistan eskaliert immer weiter, das berichten die Vereinten Nationen und internationale Organisationen übereinstimmend. Das Verhalten der Bundesregierung ist vollkommen absurd: "Die Lage in Afghanistan ist derart dramatisch, dass der Militäreinsatz der Bundeswehr aufgestockt wird und gleichzeitig wird weiter ins Krisengebiet abgeschoben", kritisiert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

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19. Februar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Das vierte Jahr in Folge mehr als 10.000 zivile Opfer in Afghanistan

Knapp eine Woche nachdem die UN-Unterstützungsmission für Afghanistan UNAMA in ihrem Sicherheitsbericht für 2017 die Dramatik der Situation veröffentlicht hat, soll der zehnte Abschiebungs-Charterflug nach Kabul starten. PRO ASYL bezeichnet die Fortsetzung der Abschiebungen als unverantwortlich und fordert den Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan. Die jüngsten internationalen Berichte zeigen, Afghanistan zerfällt, 70 % des Gebietes werden ständig durch Taliban bedroht. Über 10.000 zivile Opfer in einem Jahr, Anschläge selbst in der hochgesicherten Hauptstadt Kabul zeigen die Eskalation.

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05. Februar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan ist so sicher, dass es keiner wissen darf

70 Prozent des Landes sind von Taliban und IS bedroht, besagt eine Recherche der britischen BBC. Zeitgleich verhindert das US-Militär die gewohnte Herausgabe von Zahlen über die Ausbreitung der Aufständischen. Fest steht: Die Situation wird immer schlimmer, auch die UN stuft Afghanistan wieder als Land in "aktivem Konflikt" ein.

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27. Januar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Michael Schmid: “Mit grausamer Routine folgt eine Sammelabschiebung nach Afghanistan auf die andere”

Rund 40 Menschen nahmen am 23. Januar 2018 in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) an der 7. Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan teil. Außer dem Protest gegen eine menschenverachtende Abschreckungs- und Abschiebepolitik ins Kriegsland Afghanistan geht es auch darum, Solidarität für Menschen zu zeigen, die nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen. Nachfolgend dokumentieren wir Ausschnitte einer Rede von Michael Schmid vom Veranstalter "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V."

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23. Januar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Jede Woche Dutzende von Toten in Afghanistan - doch es wird weiter abgeschoben

Erst am Wochenende hat ein schwer bewaffnetes Kommando, vermutlich der Taliban, den bislang größten Anschlag im Jahr 2018 in Kabul verübt. Mehr als 20 Menschen wurden im Hotel Intercontinental getötet. Mit diesem Anschlag haben die Taliban wieder einmal demonstriert, dass sie überall und zu jeder Zeit in Kabul zuschlagen können und die Vorstellung der deutschen Asylbehörden Lügen gestraft, es gebe sichere Gebiete im Lande.

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10. Januar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Deutschland hat ein Problem mit Menschenrechten

Am Neujahrstag hat sich ein 22-jähriger Flüchtling aus Afghanistan in der Unterkunft für Asylbewerber in Abendsberg im Landkreis Kelheim umgebracht. Er stürzte sich aus dem zweiten Stock, um seiner bevorstehenden Abschiebung nach Afghanistan zu entkommen. Von Evelyn Rottengatter.

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07. Januar 2018 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Das neue Jahr beginnt, wie das alte endete

Mit Anschlägen, die viele Menschenleben fordern - und mit Abschiebungen aus Deutschland. Wieder war die Hauptstadt Kabul betroffen, davon unbeirrt landen genau dort weiterhin die Abschiebeflieger. Der nächste ist für den 23.1. geplant.

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24. Dezember 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Trauriger Geburtstag

In zweierlei Hinsicht erleben wir in diesen Tagen einen traurigen Geburtstag: Die Petition "Keine Abschiebungen nach Afghanistan" ist gerade ein Jahr alt geworden, und trotz fast 80.000 Unterschriften gehen die Deportationen nach Afghanistan weiter. Aber wir haben den politischen Preis dafür gemeinsam in die Höhe getrieben - und das werden wir 2018 so lange fortsetzen, bis es keine "nationalen Sammelrückführungen" mehr gibt. Weihnachten ist natürlich der andere traurige Geburtstag. Was im Namen des Geburtstagskindes von so genannten christlichen Parteien verbrochen wird, macht wütend und traurig. Von Thomas Nowotny.

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07. Dezember 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Michael Schmid: “Es ist empörend und unfassbar, dass Menschen weiter ins Kriegsland Afghanistan abgeschoben werden!”

Rund 25 Menschen nahmen am 6. Dezember 2017 bei winterlicher Kälte in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) an der 6. Protestkundgebung in diesem Jahr gegen Abschiebungen nach Afghanistan teil. Außer dem Protest gegen eine menschenverachtende Abschreckungs- und Abschiebepolitik ins Kriegsland Afghanistan geht es auch darum, Solidarität für Menschen zu zeigen, die nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen. In einer Rede ging Michael Schmid vom Veranstalter "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." auf aktuelle Ereignisse sowie Hintergründe und Zusammenhänge der Afghanistan-Abschiebungen ein.

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07. Dezember 2017 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL zur Innenministerkonferenz: Pseudo-Debatte über Abschiebungen nach Syrien versetzt Zehntausende Schutzbedürftige in Unsicherheit

PRO ASYL wirft der Innenministerkonferenz vor, bei Fragen zur Flüchtlingspolitik absurde Debatten zu führen. "Die Debatte über eine Neubewertung der Lage im kriegszerrütteten Syrien ist eine überflüssige Pseudo-Diskussion", kritisiert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Damit würden Zehntausende von SyrerInnen, die einen Aufenthaltsstatus haben, verunsichert und Integrationschancen aufs Spiel gesetzt.

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06. Dezember 2017 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL zur für heute geplanten Abschiebung nach Afghanistan

PRO ASYL protestiert entschieden gegen die für heute geplante Sammelabschiebung nach Afghanistan. Abschiebungen nach Afghanistan basieren auf faktenfreien Spekulationen, die Menschenleben gefährden. Sie sind in keiner Weise mit der sich immer weiter verschärfenden Lage im Land zu vereinbaren. PRO ASYL kritisiert, dass trotz einer ausstehenden aktuellen Lagebeurteilung der Bundesregierung abgeschoben wird. Es ist völlig inakzeptabel, dass im monatlichen Rhythmus Abschiebeflieger starten, obwohl sich die Lage stetig verschlechtert.

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02. Dezember 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Aktuelle Abschiebungen nach Afghanistan verstoßen gegen das Völkerrecht

Einen Tag vor der Konferenz der Innenminister soll am Mittwoch, den 6. Dezember, ein Abschiebungsflug nach Afghanistan starten. Seit Oktober 2016 hat die Bundesregierung bereits 132 Menschen nach Afghanistan abgeschoben, dieses Mal sollen etwa 50 Menschen nach Kabul geflogen werden. Amnesty fordert den Stopp des für Mittwoch geplanten Abschiebungsflugs und aller weiteren Abschiebungen nach Afghanistan.

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23. November 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Erneute Abschiebung nach Afghanistan geplant

Die für den 6. Dezember geplante Abschiebung ist unverantwortlich. Laut Spiegel Online sollen 78 Personen abgeschoben werden. PRO ASYL appelliert an Bundesregierung und Bundesländer Abschiebungen nach Afghanistan zu stoppen: Abschiebungen nach Afghanistan sind in der konkreten, sich immer weiter verschärfenden Lage nicht zu vertreten. Bund und Länder müssen die Fakten anerkannter Quellen sowie die immer neuen Anschläge mit vielen getöteten Zivilisten endlich zur Kenntnis nehmen. Nirgendwo in Afghanistan ist es sicher. Niemand weiß, wo die angeblich "sicheren Gebieten" liegen sollen.

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23. Oktober 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebung nach Afghanistan: PRO ASYL und der Bayerische Flüchtlingsrat fordern Absage des für Dienstag geplanten Abschiebeflugs

PRO ASYL und der Bayerische Flüchtlingsrat fordern ein Moratorium für Abschiebungen nach Afghanistan. Abschiebungen sind unverantwortlich, es gibt keine dauerhaft sicheren Gebiete.

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20. Oktober 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Die rechtswidrige Kettenabschiebung von Deutschland über Bulgarien nach Afghanistan ist ein Skandal!

Am 14. September wurde der 23-jährige afghanische Flüchtling Hasmatullah F. trotz laufendem Klageverfahren gegen die Ablehnung des Asylantrags von Deutschland nach Bulgarien abgeschoben und dort in einem Abschiebegefängnis inhaftiert. Weil diese Abschiebung rechtswidrig war, ordnete das Verwaltungsgericht Sigmaringen am 22. September die "unverzügliche" Rückholung nach Deutschland an. Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge organisierte daraufhin einen Rückflug, der für 9. Oktober geplant war. Obwohl das BAMF dabei angeblich in engem Kontakt mit den bulgarischen Behörden stand, wurde Herr F. bereits am 3. Oktober von Bulgarien aus nach Afghanistan abgeschoben. Das Tübinger Unterstützer-Bündnis hat eine Online-Petition gestartet, mit der die Erlaubnis zur Wiedereinreise nach Deutschland gefordert wird.

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20. Oktober 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Nächster Abschiebeflug nach Kabul geplant

Trotz aller Berichte über die sich weiter verschärfende Sicherheitslage in Afghanistan ist nach Agenturmeldungen eine erneute Sammelabschiebung am kommenden Dienstag, 24.10.2017 aus Leipzig geplant. PRO ASYL fordert ein Moratorium von Abschiebungen nach Afghanistan.

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06. Oktober 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Nichts sehen, nichts hören? Realität in Afghanistan endlich zur Kenntnis nehmen!

Die Abschiebungen nach Afghanistan gehen unbeirrt weiter, die Lage im Land ist jedoch unverändert gefährlich. Im Oktober steht nun turnusgemäß ein neuer Lagebericht des Auswärtigen Amts an. Er muss endlich die tatsächliche Situation abbilden!

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27. September 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Wir sind die Sintflut

Zynismus als Massenphänomen: Wie Selbsttäuschung und Lüge das Mitgefühl ersetzen. Von Thomas Gebauer.

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26. September 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Die anonymen Opfer des Drohnenkriegs

"Chirurgisch präzis" war der Drohnenkrieg in Afghanistan noch nie. Im Gegenteil: Er fordert immer mehr zivile Opfer. Von Jürg Müller-Muralt.

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22. September 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Wenn du Angst hast, lernst du nicht”

Ramin Mohabat (28) flüchtete im August 2015 aus Herat, Afghanistan, vor den Taliban. Nachdem er gegen seine Ablehnung geklagt hat, hat er Chancen hier zu bleiben. Viele andere haben das Glück nicht - bei seiner Unterstützung für andere Flüchtlinge sieht er viel Angst und Unsicherheit.

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19. September 2017 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Von Donnergrollen und Sommerwochen

Warum ein Händedruck manchmal nicht kräftig sein kann: ein junger Geflüchteter wurde im Krieg von einem Geschoss in seine rechte Hand getroffen. Sie ist nun teilweise gefühllos und schmerzt ständig. Von Katrin Warnatzsch, Sozialer Friedensdienst im Lebenshaus.

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17. September 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Trumps Kehrtwende in Afghanistan

Trump hatte den Abzug aus Afghanistan versprochen, nun stockt er die Truppen auf. Das Hauptmotiv: Es locken reiche Bodenschätze. Von Andreas Zumach.

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12. September 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen nach Afghanistan stoppen!

Die Medienberichten zufolge heute bevorstehende Abschiebung nach Afghanistan muss gestoppt werden. "Die Situation in Afghanistan eskaliert und ist unkalkulierbar. Sie kann sich nach Trumps Ankündigung, den Militäreinsatz auszuweiten, noch weiter verschärfen", warnt Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. "Die Abschiebung ist wahltaktisch motiviert, um im rechten Milleu auf Stimmenfang zu gehen".

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11. September 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebeflieger nach Afghanistan stoppen!

Am morgigen Dienstag sollen erneut 12 abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben werden / Flüchtlingsrat: "Abschiebeflug innenpolitisch motiviert".

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10. September 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Den Kollaps aufhalten

Die USA setzen mit dem Truppennachschub auf ein Patt gegenüber den Taliban. Von Thomas Ruttig.

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07. September 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Sammelabschiebeflug am 12. September nach Kabul geplant

Trotz aller Fakten über die Sicherheitslage in Afghanistan soll Medienberichten zufolge am 12. September eine Sammelabschiebung nach Kabul geplant sein, diesmal wohl vom Flughafen in Düsseldorf. PRO ASYL ist entsetzt. "In Afghanistan herrscht Krieg, Hunderttausende sind auf der Flucht. Hier soll wohl auf den letzten Metern vor der Wahl noch Abschiebehärte demonstriert werden, um am rechten Rand nach Wählerstimmen zu fischen", so PRO ASYL-Geschäftsführer Günter Burkhardt. Abschiebungen nach Afghanistan sind unverantwortlich. PRO ASYL fordert: Keine Abschiebungen nach Afghanistan! Alle, die sich daran beteiligen, gehen ein unverantwortbares Risiko für die Betroffenen ein.

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05. September 2017 | Internationales, Militär und Krieg
USA/Pakistan: Eine informelle Koalition mischt mit

Man konnte darauf warten und wurde nicht enttäuscht. Als Donald Trump am 22. August in Virginia seine "Wir greifen in Afghanistan wieder an"-Rede hielt, galt ein erster - wenn auch rhetorischer - Angriff Pakistan, mit dem die Amerikaner eine Hassliebe verbindet. Wofür es etliche Gründe und eine beliebte Unterstellung gibt: Regierungen in Islamabad wie der Geheimdienst ISI seien Schutzpatron der afghanischen Taliban. Bis heute fänden die in Pakistan ein Refugium, wann immer das gebraucht werde. Der Legende mag glauben, wer Halbwahrheiten für die ganze Geschichte hält. Von Lutz Herden.

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03. September 2017 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Michael Schmid: “Kanzlerin verleugnet Krieg in Afghanistan und diskriminiert afghanische Flüchtlinge als ‚Wirtschaftsflüchtlinge’”

Am Antikriegstag nahmen an einer Kundgebung in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) rund 30 Menschen nahmen teil. Am 1. September 1939 überfielen deutsche Nazi-Truppen Polen. Damit wurde der grausame und brutale 2. Weltkrieg begonnen, der 60 bis 70 Millionen Menschen den Tod brachte. Bei der Kundgebung wurde dieser Opfer gedacht sowie der Opfer der weiteren über 250 seitherigen Kriege. Es wurde aber auch dagegen protestiert, dass sich Deutschland inzwischen wieder an zahlreichen Kriegen in aller Welt beteiligt. Heftig kritisiert wurde ebenfalls die aktuelle gigantische Aufrüstung der NATO einschließlich der Bundeswehr. Deutlichen Widerspruch erntete eine menschenverachtende Politik, die vor dem Krieg Geflüchtete wieder in ein Kriegsland wie Afghanistan abschiebt. Es wurde ein umfassender Abschiebestopp nach Afghanistan und eine konkrete Bleibeperspektiven für afghanische Geflüchtete gefordert. Wir dokumentieren die Rede von Michael Schmid.

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28. August 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Am Scheideweg der US-Kriegspolitik

Seit dem Einmarsch im Oktober 2001 haben die vornehmlich westlichen Truppen unter Führung der USA in Afghanistan unglaubliches Leid und Zerstörung angerichtet. Insofern ist es tatsächlich höchste Zeit für einen radikalen Kurswechsel, doch wer hier Hoffnungen in den neuen US-Präsidenten Donald Trump gesetzt hatte, wurde spätestens mit der Ankündigung einer "neuen" Afghanistan-Strategie am 21. August 2017 eines Besseren belehrt: "Die USA werden sich aus dem Krieg in Afghanistan nicht zurückziehen, sondern ihn härter als bisher weiter führen", fasst der militärnahe Blog Augengeradeaus (22.8.2017) den Kern der Rede des US-Präsidenten zusammen. Von Jürgen Wagner.

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26. August 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Einschätzung des Auswärtigen Amtes zur Lage für Asylverfahren und Abschiebungen unbrauchbar

PRO ASYL bewertet den vom Auswärtigen Amt (AA) vorgelegten Bericht zur Lagebeurteilung für Afghanistan als unbrauchbar. Das Thema wird verfehlt: Der Bericht liefert z.B. kaum Informationen, ob und unter welchen Umständen Verfolgte in anderen Landesteilen Schutz finden könnten ("inländische Fluchtalternativen"), wovon das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ausgeht.

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25. August 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Macht der Gewohnheit

Die mutmaßliche Wende Donald Trumps ist nicht mehr als ein Aufguss von 16 Jahren gescheiterter Politik am Hindukusch. Schon Obama suchte sein Heil in mehr Soldaten. Von Lutz Herden.

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24. August 2017 | Internationales, Militär und Krieg
In Afghanistan locken riesige Rohstofflager

"New York Times": Der korrupte Präsident Ghani hat Trump versprochen, Konzerne könnten Rohstoffe im Wert von einer Billion Dollar ausbeuten. Von Urs P. Gasche.

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31. Juli 2017 | News
Erneut hat Protestkundgebung gegen Afghanistan-Abschiebungen in Gammertingen stattgefunden

Rund 30 Menschen nahmen am 26. Juli 2017 an einer Kundgebung in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) teil, um ihre Solidarität gegenüber Menschen zu bekunden, die nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen. Sie sind nun damit konfrontiert, dass die Bundesregierung zu vielen sagt: Ihr seid hier nicht willkommen. Wenn ihr nicht freiwillig wieder geht, dann werden wir euch mit Zwang abschieben. Einer solchen menschenverachtenden Abschreckungs- und Abschiebepolitik ins Kriegsland Afghanistan galt der Protest.

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29. Juli 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Es muss endgültig Schluss damit sein, Menschen mit Zwang wieder nach Afghanistan zurück zu verfrachten, wo Terror und Krieg herrschen.”

Rund 30 Menschen nahmen am 26. Juli 2017 an einer Kundgebung in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) teil, um ihre Solidarität gegenüber Menschen zu bekunden, die nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz zu suchen. Sie sind nun damit konfrontiert, dass die Bundesregierung zu vielen sagt: Ihr seid hier nicht willkommen. Wenn ihr nicht freiwillig wieder geht, dann werden wir euch mit Zwang abschieben. Einer solchen menschenverachtenden Abschreckungs- und Abschiebepolitik ins Kriegsland Afghanistan galt der Protest. In einer Rede ging Michael Schmid vom Veranstalter "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." auf aktuelle Ereignisse sowie Hintergründe und Zusammenhänge der Afghanistan-Abschiebungen ein.

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28. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan-Fälle: “Rückpriorisierung” oder Entscheidungsstopp reicht nicht aus

PRO ASYL begrüßt grundsätzlich das Umdenken in Sachen Afghanistan. Ein Stopp von Entscheidungen oder eine "Rückpriorisierung", wie es das BMI gegenüber der dpa erklärte, reicht jedoch nicht aus. Im Jahre 2016 wurden rund 25.000 AfghanInnen abgelehnt, bis Mai 2017 waren es mehr als 42.000. In keinem einzigen uns bekannten Fall stützt sich das Bundesamt auf die aktuelle Lageentwicklung in Afghanistan. Eine Vielzahl der Ablehnungen basiert auf veralteten Textbausteinen.

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26. Juni 2017 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
“Krieg der Reichen gegen die Armen”

Im Einleitungsartikel zum Lebenshaus-Rundbrief Nr. 93 berichtet Michael Schmid von konkreten Erfahrungen insbesondere mit afghanischen Geflüchteten, deren Asylanträge überwiegend abschlägig beschieden werden, weil die Bundesregierung der Meinung ist, dass es für Menschen aus Afghanistan keine Fluchtgründe gibt. Dabei seien die geflüchteten Menschen aus Afghanistan, die nun bei uns gestrandet sind, Opfer des Krieges der USA und der NATO in Afghanistan. Weiter geht es um die Bekämpfung von Fluchtursachen sowie um die Frage, was gegen den "Krieg der Reichen gegen die Armen" getan werden kann.

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25. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Diese Abschiebungspolitik will Flüchtlinge verunsichern”

Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber aus Afghanistan steigt. Viele von ihnen tauchen inzwischen aus Angst vor Abschiebung in die Illegalität ab, berichtet Birgit Poppert, die Menschen ohne Aufenthaltsstatus in München berät. Im Interview mit dem MEDIENDIENST INTEGRATION erklärt sie, was das Leben in der Illegalität bedeutet und warum viele Afghanen derzeit nach Frankreich weiterreisen.

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23. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Neue Abschiebungen nach Afghanistan: Zum Widerstand verpflichtet

Wer nach Afghanistan abgeschoben wird, ist seines Menschenrechts beraubt worden. Das verpflichtet uns zum Widerstand. Von Thomas Seibert.

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22. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Allen Fakten zum Trotz: Nächste Abschiebung nach Afghanistan geplant

PRO ASYL fordert, die Medienberichten zufolge bevorstehende Abschiebung nach Afghanistan zu stoppen. "Es ist unfassbar und unerträglich, dass entgegen aller Fakten der nächste Flieger starten soll", sagte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. PRO ASYL fordert, dass zunächst das Auswärtige Amt einen neuen Lagebericht zu Afghanistan vorlegt, bevor Fakten geschaffen und Menschen in eine lebensgefährdende Situation abgeschoben werden.

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22. Juni 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Mehr US-Truppen für Nato-Krieg in Afghanistan

Ohne Twitter, ohne Rede und ohne öffentliche Unterschrift gab Präsident Trump grünes Licht für mehr US-Soldaten in Afghanistan. Von Urs P. Gasche.

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03. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Gut besuchte Protestkundgebung gegen Afghanistan-Abschiebungen

80 Menschen versammelten sich am 31. Mai 2017 zu einer Kundgebung in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen), um gegen die ursprünglich für diesen Abend vorgesehene sowie gegen weitere geplante Sammelabschiebungen nach Afghanistan zu protestieren. In einer Rede ging Michael Schmid vom Veranstalter Lebenshaus Schwäbische Alb auf aktuelle Ereignisse sowie Hintergründe und Zusammenhänge der Afghanistan-Abschiebungen ein. Gudrun Scheuerle und Walter Märkle trugen einen Text mit einem "Plädoyer für eine Welt-Innenpolitik" vor, Zubair und Katrin Warnatzsch einen Hilferuf von 40 afghanischen Geflüchteten aus dem Landkreis Konstanz. Bernd Geisler spielte zwischendurch Musikstücke auf dem afghanischen Instrument Sarod. Zum Abschluss stimmte Anneliese Volz das Lied "We shall overcome" zum gemeinsamen Gesang an.

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02. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Redebeitrag bei Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan am 31.5. in Gammertingen

80 Menschen versammelten sich am 31. Mai 2017 zu einer Kundgebung in Gammertingen (Landkreis Sigmaringen), um gegen die ursprünglich für diesen Abend vorgesehene sowie gegen weitere geplante Sammelabschiebungen nach Afghanistan zu protestieren. In einer Rede ging Michael Schmid vom Veranstalter "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." auf aktuelle Ereignisse sowie Hintergründe und Zusammenhänge der Afghanistan-Abschiebungen ein.

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01. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan ist nicht sicher - ein afghanischer Journalist berichtet

Aufgrund des Anschlags im Kabuler Botschaftsviertel mit knapp 100 Toten wurde der für gestern geplante Abschiebeflug zunächst verschoben. Ein afghanischer Journalist erläutert, wie bedrohlich die Lage in Afghanistan ist - denn das BAMF lehnt Afghan*innen zu Tausenden ab. Bei einer Abschiebung nach Afghanistan droht ihnen Gefahr für Leib und Leben.

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01. Juni 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Anschlag in Kabul - Ein kalter Technokrat

Über afghanische Zustände und einen Innenminister, der sie bewusst ignoriert und das Ressentiment füttert. Von Thomas Seibert.

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31. Mai 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen nach Afghanistan stoppen - Schwerwiegende Mängel bei Asylverfahren gefährden Menschenleben

Amnesty International, die Arbeiterwohlfahrt, Arbeitsgemeinschaft Migrationsrecht im Deutschen Anwaltverein, Der Paritätische Gesamtverband, Diakonie Deutschland, Jesuiten-Flüchtlingsdienst, Neue Richtervereinigung e.V., PRO ASYL und Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. kritisieren die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bei afghanischen Asylsuchenden. Anlässlich eines weiteren am 31. Mai zu erwartenden Abschiebungsflugs nach Afghanistan fordern Menschenrechtsorganisationen und Verbände einen sofortigen Stopp aller Abschiebungen nach Afghanistan.

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13. Mai 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Joya: Die Katastrophe in Afghanistan ist das Ergebnis des US-NATO-“Krieges gegen den Terror”

Es schmerzt mich, sagen zu müssen, dass nach mehr als 15 Jahren des sogenannten Krieges der US- und NATO-Truppen gegen den Terror, und nachdem sie mehrere Billionen Dollar dafür ausgegeben haben, die Nachrichten aus Afghanistan katastrophal sind. Männer und Frauen in meinem Land sind heute durchaus nicht befreit: Sie leiden immer noch unter dem Faschismus des Fundamentalismus verschiedener Sorten und einer Besetzung durch US- und NATO-Truppen. Ich habe in der Vergangenheit immer wieder gesagt, dass die Grundursachen für die Probleme meines Landes die Besetzung und der Fundamentalismus sind. Was ich vorausgesagt habe, ist alles eingetroffen. Von Malalai Joya.

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10. Mai 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Zum auslaufenden schleswig-holsteinischen Abschiebestopp: Flüchtlingsrat fordert Bleiberecht für afghanische Flüchtlinge

Zum 10. Mai 2017 soll der seit Februar geltende landeseigene Afghanistan-Abschiebungsstopp auslaufen. Damit geraten in Schleswig-Holstein gut 1.000 afghanische Geflüchtete ins Fadenkreuz möglicher aufenthaltsbeendender Maßnahmen.

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03. Mai 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Berge gesprengt

Wie der Anschlag auf einen Militärkonvoi in Kabul zeigt, war der Abwurf der US-Superbombe GBU-43 strategisch ohne Sinn. Die Aufständischen sind unbeeindruckt. Von Volker Urban und Lutz Herden.

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30. April 2017 | Internationales, Militär und Krieg
US-Megabombe kaschiert Desaster in Afghanistan

Mit Ausnahme von Vietnam waren die USA noch nie in ihrer Geschichte in einen so langen Krieg verwickelt. Zwar haben sie ihre Truppenstärke von maximal 100.000 im Jahr 2011 auf rund 8.400 stark reduziert in der Hoffnung, die Soldaten der Regierung in Kabul, die mit einem riesigen Aufwand rekrutiert und ausgebildet wurden, könnten das Land unter Kontrolle bringen. Doch der seit 2001 von den USA geführte Nato-Krieg in Afghanistan ist noch längst nicht zu Ende. - Eine erschreckende Zwischenbilanz. Von Urs P. Gasche.

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27. April 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Uni im Untergrund - Teil 2: Afghanistans Dialektik der Aufklärung

700 Menschen diskutieren über linke Theorie, die afghanische Realität und über Perspektiven von beiden. Von Thomas Seibert.

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26. April 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Zur Kritik des Außenministers Sigmar Gabriel am Abschiebestopp nach Afghanistan

Entschieden verwehren sich der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein und die Bundesweite AG für Flüchtlinge PRO ASYL gegen die Verharmlosungen Außenminister Sigmar Gabriels zur Rückkehrsituation in Afghanistan und die hemmungslose Instrumentalisierung angeblicher Interessen der afghanischen Regierung.

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24. April 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Nächster Abschiebeflug nach Kabul steht bevor

PRO ASYL kritisiert scharf den für den heutigen Montag geplanten Sammelabschiebeflug nach Kabul, der vom Münchener Flughafen aus stattfinden soll und fordert die Annullierung. "Hunderte Tote und Verletzte am Freitag und Bund und Länder schieben weiter in ein Kriegs- und Krisengebiet ab", kritisiert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. "Damit einher geht eine beispiellose Entrechtung afghanischer Flüchtlinge. Das Bundesinnenministerium wischt die Faktenlage beiseite und verbreitet weiter die Mär von angeblich "sicheren" Regionen, was sich dann auch in den Entscheidungen des BAMF wiederfindet. Die individuellen Fluchtgründe von AfghanInnen in den Asylverfahren werden dort in hohem Maße missachtet.

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24. April 2017 | Internationales, Militär und Krieg
Uni im Untergrund: Kritisches Denken für das Afghanistan der Zukunft

"Lets go underground", sagt Doktor Sharif vom medico-Partner Afghan Human Rights and Democracy Organization (AHRDO) schmunzelnd, als wir um 9 Uhr früh die Treppe zu einem Vorlesungssaal der staatlichen Universität von Kabul herabsteigen, der im Keller liegt. Im Raum sind etwa 80 Studierende, junge Frauen und Männer. Der schwedische Soziologe Göran Therborn wird gleich mit seiner Vorlesung "The Ideology of Power and the Power of Ideology" beginnen. Mit ihr startet die auf mehrere Tage angelegte Konferenz "Critical Thinking and the Future of Afghanistan", die während der nächsten sechs Tage an verschiedenen Orten in Kabul und Bamyan stattfinden wird, veranstaltet von AHRDO und unterstützt von medico international. Von Thomas Seibert.

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06. April 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Neue Zahlen: Wie umkämpft Afghanistan wirklich ist

Die Situation am Hindukusch verbessert sich keineswegs, wie neue Berichte zeigen. Die afghanische Regierung hat nur noch in etwas mehr als der Hälfte des Landes überhaupt die Kontrolle oder maßgeblichen Einfluss. Deutschland rückt trotzdem nicht von Abschiebungen nach Afghanistan ab.

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29. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Protestkundgebung gegen Afghanistan-Abschiebungen in Gammertingen

Etwa 50 Menschen, darunter zahlreiche afghanische Geflüchtete, nahmen am 27. März 2017 anlässlich der vierten Sammelabschiebung nach Afghanistan an einer Protestkundgebung in der Kleinstadt Gammertingen auf der Schwäbischen Alb teil. Bei der von Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg organisierten Veranstaltung protestierten sie gegen unmenschliche Zwangsrückführungen ins Bürgerkriegsland Afghanistan und solidarisierten sich mit den Betroffenen. Zu hören waren Redebeiträge von Michael Schmid und Katrin Warnatzsch. Gudrun Scheuerle und Walter Märkle trugen Texte von Kurt Marti und Konstantin Wecker vor. Ein aktueller Kommentar des Afghanistan-Experten Thomas Ruttig wurde vorgelesen.

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28. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan-Abschiebungen: “Menschenleben auf diese Weise zu gefährden, geht überhaupt nicht!”

Etwa 50 Menschen nahmen am 27. März 2017 anlässlich der vierten Sammelabschiebung nach Afghanistan an einer Protestkundgebung in der Kleinstadt Gammertingen auf der Schwäbischen Alb teil. Bei der von "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." organisierten Veranstaltung protestierten sie erneut gegen eine unmenschliche Politik, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen und brachten ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführungen Betroffenen zum Ausdruck. In einer Rede ging Michael Schmid auf die Hintergründe und Zusammenhänge der Afghanistan-Abschiebungen ein. Ausführlicher setzte er sich u.a. mit der Rolle von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg auseinander, von denen er forderte, dass sie einen sofortigen Abschiebestopp aus diesem Bundesland erwirken sollen.

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28. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“BAMF setzt Wunsch nach Senkung der Schutzquote für afghanische Schutzsuchende um”

Etwa 50 Menschen nahmen am 27. März 2017 anlässlich der vierten Sammelabschiebung nach Afghanistan an einer Protestkundgebung in der Kleinstadt Gammertingen auf der Schwäbischen Alb teil. Bei der von "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." organisierten Veranstaltung protestierten sie erneut gegen eine unmenschliche Politik, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen und brachten ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführungen Betroffenen zum Ausdruck. In einer Rede ging Katrin Warnatzsch vor allem auf die Rolle des BAMF und die Hintergründe für die drastische Zunahme von Ablehnungsbescheiden für afghanische Schutzsuchende ein.

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27. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Jeden Monat ein Flieger in die Unsicherheit

Die nächste Sammelabschiebung nach Afghanistan steht an. Aus München soll heute erneut ein Charterflieger nach Kabul abheben. Dort erwartet die Abgeschobenen praktisch keine Unterstützung, sondern ausschließlich Unsicherheit, wie auch Berichte der vergangenen Abschiebungen zeigen.

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23. März 2017 | News
Kundgebung in Gammertingen am 27. März: “Keine Abschiebungen nach Afghanistan!”

Der vierte Abschiebeflug nach Afghanistan startet voraussichtlich am Montag, 27. März 2017, nach Kabul. Wir planen für diesen Tag in Gammertingen eine weitere Protestkundgebung. Zur Teilnahme eingeladen sind alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die gegen eine unmenschliche Politik protestieren wollen, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen. Die Abschiebebefürworter kommen immer mehr unter Druck. Was sie an Begründungen abgeben, wirkt zunehmend hilflos. Die Chancen, die Abschiebungen nach Afghanistan bald wieder zu stoppen, stehen nicht ganz schlecht. Dafür müssen wir aber dran bleiben.

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21. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen nach Afghanistan sind skrupellos und gefährden Menschenleben

Um zu wissen, wie unsicher es am Hindukusch zugeht, braucht man z.B. nur die jüngsten Berichte des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) zur Situation in Afghanistan vom 22. Dezember 2016 und den am 6. Februar veröffentlichten UNAMA-Jahresbericht 2016 heranzuziehen. Die Vereinten Nationen zeichnen in beiden Berichten ein desaströses Bild der humanitären Situation in Afghanistan. Die Sicherheitslage am Hindukusch habe sich nochmals dramatisch verschlechtert. Insbesondere eine pauschale Einschätzung bestimmter Regionen Afghanistans als "sichere und zumutbare interne Schutzalternative" sei "nicht möglich". Von Michael Schmid.

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19. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Herzhafter Protest gegen die harte Abschiebepolitik der Landesregierung - 4000 Unterschriften für Abschiebestopp nach Afghanistan übergeben

Bis zu 300 Menschen haben am 15.03.2017 in Tübingen unter dem Motto "Mit Herz gegen Härte" friedlich gegen die Flüchtlings- und Abschiebepolitik der baden-württembergischen Landesregierung protestiert. Landesinnenminister Dr. Thomas Strobl, der am selben Abend im Saal der Museumsgesellschaft vor geschlossener Gesellschaft einen Vortrag mit dem leider völlig ironiefreien Thema "Mit Herz und Härte - Grundlagen unserer humanen und konsequenten Flüchtlingspolitik" halten wollte, wurde mit lautstarkem und buntem Protest vor dem Museum in Empfang genommen.

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11. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Mit Herz gegen Härte” - Bündnis Bleiberecht ruft zu Kundgebung und Protestaktion gegen Abschiebungspolitik auf

Unter dem Motto "Mit Herz gegen Härte" ruft das Bündnis Bleiberecht Tübingen zur Kundgebung und Protestaktion gegen die Abschiebungspolitik von Bund und Land am Mittwoch den 15. März ab 18.30 am Holzmarkt Tübingen auf. Anlass ist der Besuch von Landes-Innenminister Thomas Strobl (CDU), der auf Einladung der Museumsgesellschaft Tübingen (Beginn: 20.00 Uhr) vor geschlossener Gesellschaft zum Thema "Mit Herz und Härte - Grundlagen für unsere humane und konsequente Flüchtlingspolitik" referiert. Das Bleiberechtsbündnis kann in der Flüchtlingspolitik der Landesregierung und insbesondere des Innenministers aber weder Humanität noch Herz feststellen. Erkennbar sei nur die Härte, denn wie kein anderer habe sich Thomas Strobl in den letzten Monaten für weitere drastische Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen hervorgetan heißt es im Aufruf zur Aktion.

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11. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Rigide Abschiebepolitik verschärft Situation in Afghanistan

Laut aktuellem UNHCR-Bericht gibt es in Afghanistan keine sicheren Regionen. Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Inneren dagegen verteidigen in ihrem "Lagebericht der Bundesregierung über die Situation in Afghanistan" die gewaltsamen Abschiebungen in ein Kriegsgebiet. Dem widerspricht die Ärzteorganisation IPPNW in ihrer Entgegnung vehement. Dass im vergangenen Jahr 127.892 afghanische Staatsangehörige einen Asylantrag in Deutschland gestellt haben - gegenüber 574 im Jahr 2007 und 32.000 im Jahr 2015  - zeige bereits, wie bedrohlich die Situation in Afghanistan sei.

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09. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Ein “Weiter so!” für den uneinsichtigen Abschiebeminister

Mit großer Skepsis reagiert der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg auf die Ergebnisse des Koalitionsausschusses zum Thema Abschiebungen nach Afghanistan. Darin war vereinbart worden, Einzelfälle "noch sorgfältiger zu prüfen", dass die Landesregierung sich dafür einsetzen würde, dass Abgeschobene in Afghanistan eine "angemessene Betreuung" durch die Internationale Organisation für Migration (IOM) erhalten, und dass Geduldete auf Bleiberechtsregelungen für gut Integrierte hingewiesen werden.

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09. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Brief an Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg: Sofortiger Abschiebestopp nach Afghanistan!

Ausgerechnet Baden-Württemberg mit einem grünen Ministerpräsidenten beteiligt sich an Abschiebungen nach Afghanistan, obwohl es dort keine sicheren Regionen gibt und dadurch Menschenleben gefährdert werden. Innerhalb von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg gibt es hierzu unterschiedliche Haltungen und teilweise auch Protest gegen die Afghanistan-Abschiebungen verbunden mit der Forderung, diese zu stoppen. Als kleinen Beitrag zur Unterstützung der Forderung nach einem sofortigen Abschiebestopp hat sich Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. u.a. auch an verschiedene Parteigliederungen von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg gewandt (Landesvorstand, Landtagsfraktion, Kreisverbände). Nachfolgend dokumentieren wir ein solches Schreiben. Vielleicht werden andere Menschen angeregt, sich selber ebenfalls an Parteien, Landesregierungen und Bundesregierung zu wenden.

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05. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Bundesregierung zu Abschiebungen nach Afghanistan: Fakten werden unverfroren verdreht

Am 24.02.2017 schrieben die Staatssekretärin des Bundesinnenministeriums Dr. Emily Haber und der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Walter J. Lindner einen gemeinsamen Brief an die Länderinnenminister zur "Abschiebelage" in Afghanistan. Der Brief ist eine Reaktion auf die vielfältige Kritik am Abschiebekurs der Bundesregierung nach Afghanistan sowie der Weigerung einiger Bundesländer, sich an Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen, weil sie der Einschätzung der Bundesregierung zur Sicherheitslage dort nicht trauen. Ernst-Ludwig Iskenius hat sich mit der Argumentation der Bundesregierung auseinandergesetzt.

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03. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Bundesregierung gießt rechte Forderungen in Gesetz”

Während die Bundesregierung und viele Länder noch immer die Augen vor der Realität in Afghanistan verschließen, schafft Schleswig-Holstein Fakten: Vertreter*innen der Landesflüchtlingsräte und von Pro Asyl begrüßen auf ihrer Frühjahrstagung in Kiel ausdrücklich den von der schleswig-holsteinischen Landesregierung beschlossenen dreimonatigen Abschiebestopp.

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03. März 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen nach Afghanistan: Real existierender Zynismus

Warum selbst vermeintlich "sichere Gebiete" in Afghanistan nicht sicher sind. Von Thomas Seibert.

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28. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Kretschmann kritisiert Sicherheitseinschätzung der Bundesregierung zu Afghanistan - und schiebt weiter ab

Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann hat - auch im Namen einiger grüner stellvertretender Ministerpräsidenten - einen Brief mit Datum vom 17.02.2017 an Bundesaußenminister Gabriel geschrieben, in dem er seine Sorge über die aktuelle Entwicklung in Afghanistan zum Ausdruck bringt und eine neue Einschätzung der Sicherheitslage für Afghanistan fordert. Leider hat sich Baden-Württemberg dennoch an der Charterabschiebung am 22.02.2017 beteiligt. Von Flüchtlingsrat Niedersachsen.

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26. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Einreisewelle nach Afghanistan

Die deutsche Sehnsucht nach einer sicheren Heimat. Immer mehr Bundesbürger emigrieren nach Afghanistan. Der Grund: Das vom Bundesinnenministerium als "sicheres Herkunftsland" eingestufte Land am Hindukusch bietet, was in Deutschland angesichts der akuten Terrorbedrohung nicht mehr möglich ist: ein Leben in Sicherheit. Ein Beitrag aus der Reihe "Rottenfußers alternative Realität".

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25. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Protest gegen Abschiebungen nach Afghanistan auf der Schwäbischen Alb

Am 22. Februar 2017 nahmen in Gammertingen rund 100 Menschen an einer Protestkundgebung gegen Abschiebungen nach Afghanistan teil.  Sie brachten ebenfalls ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführung betroffenen Menschen zum Ausdruck, die vor Krieg, Terror und Chaos geflohen waren. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch mehr als 20 afghanische Geflüchtete. "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." hatte die Veranstaltung anlässlich der erneuten Sammelabschiebung nach Afghanistan organisiert, die an diesem Abend stattfand. Zu hören waren Redebeiträge von Michael Schmid und Ahmad aus Afghanistan. Katrin Warnatzsch trug Berichte über das Schicksal von Abgeschobenen vor. Javid Montazir, Zia Montazir und Bernd Geisler spielten mehrere afghanische Musikstücke, welche die afghanischen Geflüchteten teilweise zum spontanen Mitsingen animierten.

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23. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Wir fordern den sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan!”

Etwa 100 Menschen nahmen am 22. Februar 2017 anlässlich der dritten Sammelabschiebung nach Afghanistan an einer Protestkundgebung in Gammertingen teil. Bei der von "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." organisierten Veranstaltung protestierten sie gegen eine unmenschliche Politik, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen und brachten ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführungen Betroffenen zum Ausdruck. Bei der Protestkundgebung hielt Michael Schmid eine Rede, die wir nachfolgend dokumentieren.

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23. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
“Ich kenne keine Lebenszeit mit Frieden”

Etwa 100 Menschen nahmen am 22. Februar 2017 anlässlich der dritten Sammelabschiebung nach Afghanistan an einer Protestkundgebung in Gammertingen teil. Bei der von "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V." organisierten Veranstaltung protestierten sie gegen eine unmenschliche Politik, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen und brachten ihre Solidarität mit den von Zwangsrückführungen Betroffenen zum Ausdruck. Bei der Protestkundgebung hielt der aus Afghanistan geflüchtete Ahmad eine Rede, die wir nachfolgend dokumentieren.

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23. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistanabschiebung und Proteste in Baden-Württemberg

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg berichtet über Neuigkeiten aus dem "Musterländle für Abschiebungen": In Biberach, Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Gammertingen und Tübingen gehen über 1.000 Menschen auf die Straße und fordern die grün-schwarze Landesregierung auf, endlich die Fakten anzuerkennen und einen Abschiebestopp nach Afghanistan zu beschließen.

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22. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Trotz massiver Bedenken: Abschiebungen nach Afghanistan gehen weiter

Nirgendwo in Afghanistan ist die Sicherheitslage gut - das sagt auch die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. Innenminister de Maizière hält das nicht davon ab, weitere Abschiebungen zu forcieren und dabei mit unglaublichen Aussagen zu argumentieren. Am heutigen Mittwoch (22.02.) findet offenbar die dritte Sammelabschiebung von afghanischen Flüchtlingen statt, diesmal vom Flughafen München aus. Flüchtlingsinitiativen haben bereits Proteste dagegen angekündigt.

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22. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistanexperte zum Lagebericht des Auswärtigen Amtes: Thema verfehlt

PRO ASYL unterstützt die Forderung aus einer ganzen Reihe von Bundesländern, die Sicherheitslage in Afghanistan umfassend neu zu bewerten. Dazu gehört auch eine komplette und qualifizierte Neufassung des Berichtes des Auswärtigen Amtes (AA) zur asylrelevanten Lage. Der Afghanistanexperte Thomas Ruttig vom Afghanistan Analysts Network hat sich mit dessen aktuell gültiger Fassung befasst und kommt zu einer verheerenden Bewertung: Thema verfehlt. Mehr Gemeinplätze als klare Erkenntnisse, "mehr Inschallah-Prinzip als ernsthafte Bewertung." Die dürftigen Konvolute sind Verschlusssache, obwohl sich, so Thomas Ruttig, im Lagebericht Afghanistan kaum etwas findet, das nicht bereits längst bekannt sei.

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20. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebungen nach Afghanistan sofort stoppen

PRO ASYL übt vor einer möglichen bevorstehenden Sammelabschiebung nach Afghanistan am 22. Februar scharfe Kritik am Verhalten der Innenminister der Bundesländer, insbesondere an Bayern. "Es ist unerträglich, dass Schutzsuchende aus Afghanistan, die zum Teil lange in Deutschland leben, überfallartig in Haft und anschließend in ein Flugzeug verfrachtet werden", sagt Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. Solche Vorgehensweisen hindern die Schutzsuchenden daran, gegen falsche Behördenentscheidungen vorzugehen. Nach Auffassung von PRO ASYL haben gegenwärtig Folgeanträge eine hohe Chance auf Erfolg - teilweise kommt auch die Erteilung von humanitären Aufenthaltserlaubnissen in Frage.

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19. Februar 2017 | News
Kundgebung: “Keine Abschiebungen nach Afghanistan!” in Gammertingen

Anlässlich der dritten Sammelabschiebung von Menschen nach Afghanistan findet am 22. Februar 2017 in Gammertingen eine Protestkundgebung statt. Organisiert wird diese vom Verein "Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.". Zur Teilnahme eingeladen sind alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die gegen eine unmenschliche Politik protestieren wollen, mit der Schutzsuchende in ein Land abgeschoben werden, in dem Krieg, Terror und Chaos herrschen.

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16. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Humanitäre Krise: Erzwungene Rückkehr von afghanischen Flüchtlingen aus Pakistan

Im vergangenen Jahr sind knapp 600.000 afghanische Flüchtlinge aus Pakistan zurückgekehrt - viele von ihnen unfreiwillig. Dazu kommt die ohnehin schon hohe Zahl an Binnenflüchtlingen im Land: Die humanitäre Krise droht sich zu verschlimmern. Human Rights Watch kritisiert das Verhalten des UNHCR in Pakistan.

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10. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Deutschlandweite Demonstrationen und offener Brief - Abschiebestopp nach Afghanistan jetzt!

Seit Ende des Jahres 2016 werden unter Federführung des Bundesinnenministeriums Sammelabschiebungen nach Afghanistan durchgeführt. Dies ist der bisherige traurige Höhepunkt einer Politik, die nach den "Trains of Hope" im Sommer 2015 ein immer hässlicheres Gesicht zeigt. Eine Symbolpolitik, die Geflüchtete abschrecken und die rechte Politik beruhigen soll. Am 11.2.2017 gehen Menschen aus über 10 Bundesländern in 23 Städten auf die Straße. Sie protestieren gegen diese Politik und für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland.

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08. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Mehr zivile Opfer, mehr Vertriebene: Afghanistan wird immer unsicherer

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich im vergangenen Jahr nochmal verschlechtert, so der Jahresbericht der United Nations Assistance Mission in Afghanistan (UNAMA). Mit 11.418 zivilen Opfern der Kampfhandlungen ist ein trauriger Rekordwert erreicht. Erneut zeigt sich, wie unverantwortlich der Beginn von Abschiebungen nach Afghanistan ist.

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07. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Realität und alternative Fakten zu den Abschiebungen nach Afghanistan

"Ich dachte, ich hätte mich nach vielen Jahren an den Umgang mit Abgeschobenen gewöhnt und wäre von diesen Fällen nicht mehr so stark betroffen. Shams hat mich heute eines Besseren belehrt…" Das schrieb Abdul Ghafoor, Direktor der AMASO (Afghanistan Migrants Advice & Support Organisation) nach seiner ersten Begegnung mit Shams Ahmadi am 04.02.2017. Der 24jährige war am 23.01.2017 aus Passau nach Kabul abgeschoben worden. Von Thomas Nowotny.

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03. Februar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: gar nicht sicher

Mehrere deutsche Bundesländer schieben seit Dezember 2016 wieder Menschen nach Afghanistan ab, wogegen sich - u.a. in Baden-Württemberg - erfreulicher Weise auch breiter Protest formiert. Legitimiert werden diese Abschiebungen von der Regierung mit der Argumentation, einzelne Regionen seien "konstant ausreichend sicher", "[m]ännliche Rückkehrer könnten sich in diesen Gebieten ohne großes Risiko ein Existenzminimum erarbeiten, behauptet das BAMF" nach Angaben der Zeit, die auch eine entsprechende Karte Afghanistans veröffentlichte. Von Christoph Marischka.

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25. Januar 2017 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Große Anfrage zu den Folgen des sog. “Krieges gegen den Terror”

Am 16. November 2016 beantwortete die Bundesregierung die Große Parlamentarische Anfrage "Erfahrungen aus 14 Jahren "Krieg gegen den Terror" - Eine Bilanz in Irak, Afghanistan, Pakistan" (Bundestagsdrucksache Nr. 18/7991 vom 22. März.2016). Am 26. Januar 2017 wird die Antwort im Bundestag debattiert. Der Text umfasst 64 Seiten (und 223 Seiten Anhänge), bleibt wesentliche Antworten auf die 101 gestellten Fragen aber schuldig: Die hier zur Debatte stehende Antwort der Bundesregierung erschreckt uns als Ärztinnen und Ärzte, da sie offenbar die Folgen des sogenannten "Krieges gegen den Terror" in seinen wirklichen Dimensionen nicht zur Kenntnis nimmt - an dem die Bundesregierung bis heute, über 15 Jahre nach seiner Ausrufung durch die US-Regierung beteiligt ist. Eine Stellungnahme der IPPNW (Deutsche Sektion).

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24. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Bauernopfer in einer beschämenden Wahlkampfshow

Bei der zweiten Sammelabschiebung nach Afghanistan am Montagabend waren Medienberichten zufolge auch vier Personen dabei, die in Baden-Württemberg gelebt haben. Bei der ersten Sammelabschiebung war es gelungen, einen zum Christentum bekehrten Afghanen, dem aufgrund seines Glaubens die Todesstrafe drohte, in letzter Minute aus dem Flugzeug zu holen. Dies gelang nur durch den glücklichen Zufall, dass er über einen Freund den Kontakt zum Flüchtlingsrat Baden-Württemberg herstellen konnte, der dann am Tag der Abschiebung bei politischen und kirchlichen Entscheidungsträger*innen massiv intervenierte, um auf den Fall aufmerksam zu machen. Im Gegensatz dazu sind dem Flüchtlingsrat keine Details über die vier gestern abgeschobenen Personen aus Baden-Württemberg bekannt.

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23. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL verurteilt unmittelbar bevorstehende Abschiebung nach Afghanistan

Aus Unterstützerkreisen der Flüchtlingsarbeit verdichten sich die Hinweise, dass die nächste Sammelabschiebung nach Afghanistan unmittelbar bevorsteht. PRO ASYL appelliert erneut an die Bundesländer, diese nicht zu vollziehen.

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22. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Neuer Abschiebeflieger nach Afghanistan droht - wer waren die Betroffenen im Dezember?

Vergangenen Monat gab es die erste der geplanten Sammelabschiebungen nach Afghanistan. Am 24. Januar wird nun offenbar der nächste Abschiebeflieger aus Deutschland in Kabul erwartet. Grund genug, zu betrachten, welche Menschen von der Abschiebung im Dezember betroffen waren.

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20. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Nächster Abschiebeflug nach Afghanistan am 23/24. Januar?

PRO ASYL appelliert erneut dringend an die Bundesländer, die Vorbereitungen für Abschiebungen nach Afghanistan für den öffentlich bekanntgewordenen Termin zu stoppen. PRO ASYL wirft dem Bundesinnenminister vor, die sachgerechte Lageeinschätzung des UNHCR nicht zur Kenntnis zu nehmen. Im Schreiben an die Länder vom 9. Januar 2017 behauptet der Bundesinnenminister schlicht das Gegenteil dessen, was die Realität ist: "Die Sicherheitslage in Afghanistan kann jedenfalls nicht als allgemein unsicher bezeichnet werden." Und: "Einer solchen Intensivierung der Rückführung steht die allgemeine Bewertung der gegenwärtigen Sicherheitslage in Afghanistan nicht entgegen".

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19. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
BW-Grüne werben mit Unterstützung für Afghanistan-Abschiebungen

Angesichts der für den 24. Januar geplanten nächsten Sammelabschiebung nach Afghanistan fordert der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg von den Landesregierung, sich der Initiative des schleswig-holsteinischen Innenministers Stefan Studt für einen bundesweiten Abschiebungsstopp nach Afghanistan anzuschließen. Diese Initiative ist unter anderem eine Reaktion auf den neusten Afghanistan-Bericht des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen. Unterdessen haben Baden-Württembergs Grünen  ein Papier unterschrieben, das sich zu Abschiebungen nach Afghanistan bekennt.

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16. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Lage in Afghanistan immer dramatischer: Eine neue Entscheidungspraxis für Afghan*innen muss her

Die Situation in Afghanistan war im vergangenen Jahr so dramatisch wie lange nicht - das bestätigt auch ein aktueller UNCHR-Bericht zu Afghanistan. Das Bundesinnenministerium muss endlich die Fakten zur Kenntnis nehmen: Die Entscheidungspraxis für AfghanInnen muss dringend geändert werden.

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13. Januar 2017 | Flucht, Migration und Asyl
Lebenshaus: Keine Abschiebungen nach Afghanistan. Abkehr von unmenschlicher Politik und Praxis gegen afghanische Schutzsuchende erforderlich!

"Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie" fordert die Bundesregierung auf, umgehend ihre unmenschliche Afghanistan-Flüchtlingspolitik im Sinne der Menschenrechte neu auszurichten. Abschiebungen nach Afghanistan, in ein von Krieg und Konflikten zerrüttetes Land, sind skrupellos und gefährden Menschenleben. Das wird erneut durch einen aktuellen Bericht des Flüchtlingshilfswerks UNHCR bestätigt.

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24. Dezember 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Risiken und Nebenwirkungen der Abschiebepolitik

Als Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, die schutzsuchende Menschen begleiten und behandeln, erfahren wir täglich von ihren schrecklichen Erlebnissen, die sie zur Flucht veranlasst haben. Wir spüren ihre Angst, wenn sie von Abschiebungen in ihr Herkunftsland hören. Wir spüren die Panik, die sie erfasst, wenn ihnen selbst die Abschiebung angedroht wird. Aus eigener Anschauung wissen wir, dass gewaltsame Abschiebungen schwere Traumata auslösen und bei schon traumatisierten Menschen Reaktualisierungen mit gefährlichen seelischen Folgen hervorrufen. Von Thomas Nowotny.

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16. Dezember 2016 | Flucht, Migration und Asyl
De Maizière setzt unmenschlichen Plan um: Erste Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am Mittwoch ist ein Abschiebeflieger vom Flughafen Frankfurt gestartet. 34 Menschen wurden trotz breitem Protest nach Afghanistan abgeschoben, einige Abschiebungen konnten im letzten Moment gestoppt werden - unter anderem vom Bundesverfassungsgericht. Aber wer sind die Betroffenen?

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14. Dezember 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Abschiebung nach Afghanistan stoppen!

Nach Medienberichten soll am Mittwoch von Frankfurt aus ein Abschiebeflug nach Afghanistan stattfinden. Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL, fordert: "Diese Abschiebung darf nicht stattfinden! Hier soll offensichtlich ein Exempel statuiert werden, koste es, was es wolle." PRO ASYL appelliert an die sozialdemokratisch, grün und links mitregierten Bundesländer, sich nicht an Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen. Besonders absurd wird es, wenn der Deutsche Bundestag am kommenden Donnerstag die Verlängerung des Mandats für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan beschließen soll und einen Tag vorher Menschen in ein von Krieg und Konflikten zerrüttetes Land abgeschoben werden sollen.

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10. Dezember 2016 | Asylpolitik in Deutschland und Europa
Abschiebungen nach Afghanistan gefährden Menschenleben

PRO ASYL-Geschäftsführer Günter Burkhardt appelliert an die SPD-, grün und links mitregierten Bundesländer, Menschenrechtsverletzungen infolge von Abschiebungen zu verhindern und sich nicht an Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen. Abschiebungen nach Afghanistan sind skrupellos und gefährden Menschenleben.

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04. Dezember 2016 | Internationales, Militär und Krieg
“Kunduz wird als schwarzer Fleck von NATO-Kriegsverbrechen in die Geschichte eingehen”

Der deutsch-afghanische Rechtsanwalt Karim Popal vertritt weiterhin die Familien jener Menschen, die durch den Befehl eines deutschen Obersts im Jahr 2009 in Kunduz getötet wurden. Hoffnung auf Gerechtigkeit sieht er jedoch kaum. Hierfür macht er vor allem die NATO verantwortlich, in deren Interesse laut Popal mittlerweile auch die Justiz agiert. Emran Feroz unterhielt sich mit Popal über den Fall Kunduz und westliche Kriegsverbrechen in Afghanistan.

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18. November 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Halb und halb

Aus der NATO-Ausbildungsmission "Resolute Support" in Afghanistan wird zusehends ein Kampfeinsatz. Die Taliban reagieren mit Operationen wie gegen die US-Basis Bagram. Von Lutz Herden.

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16. November 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Alle sind schuld am afghanischen Opiumanbau - nur der Westen nicht

Es gibt manche Schlagzeilen, die jedes Jahr, nicht selten um dieselbe Zeit, immer wieder auftauchen. Eine davon ist jene um den rekordverdächtigen Opiumanbau in Afghanistan. Seit fünfzehn Jahren wird das Thema jährlich aufgerollt. Die neuesten UN-Zahlen werden genannt und die bösen Buben - in diesem Fall wie gewohnt die Taliban - für das Dilemma verantwortlich gemacht. Wer das Geschehen etwas tiefgehender analysiert, wird allerdings feststellen, dass die Verantwortlichen auch im Westen sitzen. Von Emran Feroz.

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12. November 2016 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL fordert: Keine Abschiebungen nach Afghanistan

PRO ASYL fordert den Bundesinnenminister und die Länderinnenminister auf, die Pläne, nach Afghanistan abzuschieben, sofort zu stoppen. "Afghanistan ist nicht sicher. Wer abschiebt, gefährdet Menschenleben," sagt Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.

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11. November 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Mitten im angeblich sicheren Mazar-i-Sharif: Taliban-Angriff auf deutsches Konsulat

Auf der verzweifelten Suche nach "sicheren Regionen" in Afghanistan wird von den Behörden neben Kabul und Herat häufig auch Mazar-i-Sharif angeführt. Ausgerechnet dort gab es jetzt einen verheerenden Anschlag auf das deutsche Konsulat, mit bislang vier Toten und über hundert Verletzten - hauptsächlich Zivilist*innen.

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22. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Rückkehr in die Unsicherheit

Die Europäische Union plant, massenhaft Afghanen abzuschieben. Auch aus Pakistan werden bereits hunderttausende Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgeschickt. Dabei steigt dort die Zahl der Binnenvertriebenen ohnehin immer weiter an. Wohin die Rückkehrer sollen, wie man auch nur ihre Basisversorgung sicherstellen will, bleibt völlig unklar.

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10. Oktober 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Von Krieg, Kapitalismus und Ungleichheit

Im Kontext der sogenannten Flüchtlingskrise liegt der Fokus vor allem auf dem kriegerischen Geschehen an sich. Dass Menschen in erster Linie vor bewaffneten Konflikten in ihren Heimatländern fliehen, ist richtig. Das neoliberale System dahinter, das hauptsächlich auf Ungleichheit beruht und die Kriegsmaschinerie am Leben erhält, gerät dabei allerdings in den Hintergrund. Symptomatisch hierfür sind die Flüchtlinge selbst. Obwohl sie alle gute und nachvollziehbare Gründe für ihre Flucht haben, stellen sie keineswegs eine homogene Gruppe dar. Denn auch hier sind die Reichen und Wohlhabenden klar im Vorteil, wie das Beispiel Afghanistan deutlich macht. Von Emran Feroz aus Kabul.

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05. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
EU-Afghanistan Konferenz: Aufbau der Abschiebelogistik

Während die Taliban einen erneuten Angriff auf Kunduz verüben, hat die EU die afghanische Regierung zu einer Konferenz nach Brüssel geladen mit einem vordringlichen Ziel: Reibungslose Abschiebungen nach Afghanistan zu ermöglichen.

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03. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
EU-Afghanistan-Konferenz: Afghanistan ist nicht sicher

Morgen beginnt in Brüssel die EU-Afghanistan-Konferenz. Es soll um finanzielle Unterstützung gehen, aber auch um die Rückführung von afghanischen Asylbewerbern. Barbara Lochbihler, außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion und Vizepräsidentin des Ausschusses für Menschenrechte im Europäischen Parlament, kommentiert: "Mehr denn je ist die Regierung in Kabul auf die finanzielle und politische Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft angewiesen. Ich begrüße es deshalb sehr, dass im Rahmen der EU-Afghanistan-Konferenz nach gemeinsamen Antworten gesucht werden soll. Eines ist mehr als deutlich: Afghanistan ist nicht sicher. Es ist schlichtweg verantwortungslos, dass die europäischen Mitgliedstaaten nun 80.000 afghanische Asylbewerber abschieben wollen.

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01. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
medico international kritisiert EU-Erpressungspolitik bei Konferenz zur Afghanistan-Hilfe

Als "eine Form der Erpressungspolitik in neokolonialer Manier" bezeichnet der Südasien-Referent von medico international Dr. Thomas Seibert die bekanntgewordenen Pläne der EU für die internationale Hilfskonferenz zu Afghanistan am 4./5. Oktober in Brüssel. Wie ein geleaktes Dokument belegt, plant die EU-Kommission, weitere finanzielle Unterstützung für das zu 40 Prozent von Auslandshilfe abhängige Afghanistan von der Zustimmung der afghanischen Regierung zur Aufnahme von 80.000 afghanischen Geflüchteten aus Europa abhängig zu machen. Ein entsprechendes Abkommen möchte die Kommission bereits im Sommer nächsten Jahres in Kraft setzen. In parallelen Verhandlungen mit dem Iran und Pakistan soll erreicht werden, dass sich diese beiden Länder bereit erklären, weitere afghanische Geflüchtete aufzunehmen.

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01. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Flüchtlingsdeal Afghanistan: Erpressungspolitik in neokolonialer Manier

Am 4./5. Oktober diskutieren in Brüssel Delegationen aus 70 Ländern und von 20 internationalen Organisationen die Zukunft der internationalen Hilfe für Afghanistan. Ein gerade geleaktes Dokument belegt, dass die EU-Kommission plant, weitere finanzielle Unterstützungen für das kriegszerstörte und bitterarme Land von der Zustimmung der afghanischen Regierung zur Aufnahme von 80.000 afghanischen Geflüchteten aus Europa abhängig zu machen. Die Verknüpfung von Finanzunterstützung mit der Verpflichtung zur Rücknahme von Flüchtlingen ist das neue Paradigma der EU-Entwicklungshilfe.

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01. Oktober 2016 | Flucht, Migration und Asyl
PRO ASYL fordert Stopp der Vorbereitungen von Abschiebungen nach Afghanistan

Anlässlich des bundesweiten Tags des Flüchtlings fordert PRO ASYL einen Stopp der Vorbereitungen von Abschiebungen nach Afghanistan. Gestern veröffentlichte die britische Zeitung The Guardian geheime Pläne der EU, laut denen die Entwicklungshilfe als Druckmittel benutzt werden soll, um das kriegsgebeutelte Land dazu zu zwingen, 80.000 Afghanen zurückzunehmen. PRO ASYL hatte bereits Anfang des Jahres über die Erpresser-Strategie aus Brüssel berichtet.

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30. September 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Von verlorenen Werten

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Familie von Giovanni Lo Porto, eines italienischen NGO-Mitarbeiters, der im Jahr 2015 durch einen US-amerikanischen Drohnen-Angriff in Waziristan getötet wurde, von der US-Regierung eine Entschädigungssumme von 1,3 Millionen Dollar erhält. Sowohl Lo Porto als auch Warren Weinstein, ein weiterer Zivilist, der damals den Tod fand, wurden von Al-Qaida-nahen Kämpfern als Geiseln festgehalten. Doch während nun die Familie eines Drohnen-Opfers - und in diesem Fall auch eines weißen Europäers - erstmals finanziell entschädigt wird, warten andere Menschen vergeblich darauf. Von Emran Feroz.

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11. September 2016 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Ein Abend im Juni 2016

Auf der Bank sitzt ein lernender junger Mann, vertieft in ein Sprachbilderbuch. Es ist Ramadan, er ist sehr dünn geworden in den letzten Wochen, auch seine Haut schützt ihn weniger. Die Zeit ist länger an den Fastentagen, nicht unterbrochen durch Essenszeiten. Es gibt weniger Zwänge, die Struktur des Tages und der Nacht wird vor allem bestimmt durch Gebete und Ruhen. In der Nacht wird einmal gekocht und gegessen, sicher heißhungrig und ausgiebig. Von Katrin Warnatzsch, Sozialer Friedensdienst im Lebenshaus.

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25. August 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Die vergessene Freiheit am Hindukusch

Seit rund fünfzehn Jahren führt die NATO Krieg in Afghanistan. Dieser Krieg scheint nicht zu enden. Stattdessen wird das Ende der "Demokratisierungsmission" stets aufgeschoben. Doch auch nach all den Jahren der Zerstörung lassen sich am Hindukusch weder Freiheit noch Demokratie finden. Stattdessen werden immer mehr Tote beklagt und immer mehr Flüchtlinge produziert. Von Emran Feroz.

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23. April 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Joya: “Es ist Krieg gegen unschuldige, normale Leute”

Seit Beginn der westlichen Besatzung hat sich die Situation für die afghanische Bevölkerung kontinuierlich verschlechtert. Gespräch mit Malalai Joya.

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11. April 2016 | Flucht, Migration und Asyl
AfghanInnen in Deutschland: Ein Leben im Wartemodus

Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch will ein afghanischer Flüchtling zurück in seine Heimat. Eine Geschichte über Verzweiflung, Freundschaft und das deutsche Asylsystem. Von Meret Michel.

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30. März 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Afghanistan: Kein sicheres Herkunftsland

Gebrochene Versprechen nach dem Krieg und ein neuer Aufbruch der ersten Nachkriegsgeneration. Besuch aus Kabul. Von Thomas Seibert.

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23. Februar 2016 | Flucht, Migration und Asyl
Balkanroute dicht: Bundesregierung untergräbt Asylrecht für Afghanen

Menschen aus Afghanistan haben in Deutschland und Europa nach wie vor einen gesicherten Rechtsanspruch auf ein Asylverfahren. "Faktisch aber wird ihnen jetzt die Möglichkeit genommen, ihr Recht auf Asyl geltend zu machen", so Thomas Seibert, Südasien-Referent der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international, die seit vielen Jahren lokale Partner in Afghanistan unterstützt. Serbien lässt afghanische Geflüchtete nicht mehr passieren, Mazedonien ist dabei, seine Grenzen zu schließen.

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02. Februar 2016 | Internationales, Militär und Krieg
Kabul: Drinnen tafelt de Maizière, draußen gibt es Tote

Seit Oktober 2015 trommelt die Bundesregierung für verstärkte Abschiebungen nach Afghanistan und blendet dabei konsequent alle Fakten aus, die die Sicherheitslage im Lande betreffen. Jetzt will Bundesinnenminister de Maizière vor Ort noch mehr Druck aufbauen. Mit dem bekannten und skrupellosen Warlord Abdul Rashid Dostum, ehemals Nordallianz, will er über Möglichkeiten sprechen, die Zahl afghanischer Flüchtlinge zu verringern. Während er in der deutschen Botschaft zu Mittag aß, sprengte sich ein Selbstmordattentäter vor einer Polizeistation in der Nähe des Parlaments in die Luft. Das geschieht im Zentrum einer der drei Provinzen, die nach Angaben des afghanischen Flüchtlingsministers als einigermaßen sicher gelten können. Sie machen einen winzigen Teil der gesamten Landesfläche aus, nur Kabul ist per Flugzeug erreichbar.

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08. Dezember 2015 | Flucht, Migration und Asyl
Bundeswehr befürchtet Kontrollverlust in Afghanistan

Nach Medienberichten prognostizieren Bundeswehrexperten für das kommende Jahr eine sich verschärfende Bedrohungslage in Afghanistan. Erwartet wird eine weitere Offensive der Taliban, bei der afghanische Sicherheitskräfte in einigen Regionen die Kontrolle verlieren könnten - bis hin zu ihrem Zusammenbruch. Soviel Realismus kann die Bundesregierung nicht beeindrucken - unbeirrt werden mehr Abschiebungen geplant.

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03. Dezember 2015 | Zukunftsfähige Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit
Globalisierung der Verunsicherung

Frieden ist nicht das Ergebnis von Sicherheit, sondern von Gerechtigkeit, argumentiert Thomas Gebauer am Beispiel Afghanistan.

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20. November 2015 | Flucht, Migration und Asyl
Bundesregierung verlängert Afghanistan-Einsatz mit personeller Aufstockung

Die Bundesregierung hat eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan und eine Aufstockung der deutschen Truppen beschlossen. Als Reaktion auf die sich rapide verschlechternde Sicherheitslage dürfte die Personalaufstockung einer Mission, die sich auf Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte konzentriert, kaum Wirkung zeigen. In der afghanischen Bevölkerung haben die Erfolge der Taliban, das Auftauchen von IS-Kräften und insbesondere die zeitweilige Besetzung der Stadt Kunduz Verunsicherung und Angst ausgelöst und die Zahlen derer, die auf der Suche nach Schutz Afghanistan verlassen, in die Höhe getrieben. Vor diesem Hintergrund fordert PRO ASYL die Bundesregierung auf, von der Idee verstärkter Abschiebungen nach Afghanistan sofort Abstand zu nehmen.

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27. Oktober 2015 | Flucht, Migration und Asyl
Bundesregierung plant verstärkt Abschiebungen nach Afghanistan

Die Bundesregierung will Flüchtlinge aus Afghanistan künftig verstärkt abschieben. Diese Absichtserklärung drang im Vorfeld der sonntäglichen Konferenz der Staats- und Regierungschefs aus den Staaten entlang der sogenannten Balkanroute nach außen. Was die Bundesregierung hier plant, steht in massivem Gegensatz zur Situation in Afghanistan, die instabiler ist als je in den letzten Jahren.

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24. Oktober 2015 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Vorerst kein Exit

Für den Rest der Amtszeit von Präsident Barack Obama hat sich das Thema vollständiger Rückzug der US-Streitkräfte erledigt. Von Konrad Ege.

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13. April 2015 | Internationales, Militär und Krieg
Ein Deserteur?

Bowe Bergdahl droht nach fünf Jahren in Taliban-Gefangenschaft nun eine Anklage wegen Fahnenflucht. Von Konrad Ege.

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20. März 2015 | Naher und Mittlerer Osten
Opferzahlen des “Krieges gegen den Terror”

Die Gesamtzahl der Todesopfer der Kriege in Afghanistan, Pakistan und dem Irak wird öffentlich erheblich unterschätzt. Sie liegt bei weit über einer Million Toten. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die heute zeitgleich in Berlin, Washington und Ottawa veröffentlicht wurde. Die deutsche, US-amerikanische und die kanadische Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) stellten die erschreckenden Ergebnisse zwölf Jahre nach Beginn des Irakkrieges vor.

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10. März 2015 | Internationales, Militär und Krieg
John Pilger: Warum der Aufstieg des Faschismus wieder Thema ist

Der kürzliche 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz war eine Erinnerung an das große Verbrechen des Faschismus, dessen Nazi-Ikonographie tief in unserem Bewusstsein liegt. Faschismus ist konserviert als Geschichte, als flimmernde Filmstreifen mit Schwarzhemden im Stechschritt, ihre Kriminalität furchtbar und offensichtlich. Jedoch, in denselben liberalen Gesellschaften, deren Krieg-führende Eliten uns drängen, nie zu vergessen, wird die sich beschleunigende Gefahr einer modernen Art des Faschismus unterdrückt; denn es ist ihr Faschismus. Von John Pilger.

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05. Januar 2015 | Internationales, Militär und Krieg
Sich aus einem verlorenen Krieg davonstehlen

"Nur ein toter Talib ist ein guter Talib." Diese Worte, die der Geheimdienstchef der NATO-Koalition in Afghanistan vor einem halben Jahrzehnt sprach, beschwören eine amerikanische Brutalität, die viel länger zurück liegt. Während das amerikanische Imperium vortäuscht, das Tor zu seinem Krieg mit Afghanistan zu schließen, dienen diese Worte auch wie eine Art Türstopper, der die Tür offenhält für unsere weitere Einmischung in diesem zerbrochenen Land. Von Robert C. Koehler.

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28. Dezember 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Durch eine See von Plagen

Die Nachfolgemission der NATO in dem umkämpften Land wirkt wie eine Kapitulation auf Raten. Von Lutz Herden.

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18. Dezember 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Pakistan: Schock und Horror

Der Terror-Angriff von Peschawar lässt auch für die Zukunft im benachbarten Afghanistan nichts Gutes ahnen. Für die Taliban war die Grenze noch nie ein Hindernis. Von Lutz Herden.

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17. Dezember 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Gefangen in Afghanistan

Auf kuschlige Verklärung bedacht, hat einst der Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) nach einem Afghanistan-Trip den Eindruck kolportiert: "Wer heute an den Hindukusch kommt, der sieht, dass die Kinder wieder Drachen steigen lassen." Derartigem Realitätsverzicht oder -verlust will sich die NATO um ihrer selbst willen nicht hingeben. Sie lässt lieber die eigenen Drachen steigen. Will heißen, sie bleibt mit der Mission Resolute Support über das Jahr 2014 hinaus bemüht, in Afghanistan so viel Schlagkraft zu erhalten, dass kein Machtvakuum entsteht. Von Lutz Herden.

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11. Dezember 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Abzug in Raten

Auch nach Ende der ISAF-Mission will Deutschland Soldaten an den Hindukusch schicken. Doch die Bilanz des Einsatzes ist desaströs. Von Michael Schulze von Glaßer.

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26. Februar 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Noch ein Abschied

Es ist Joe Biden, der für einen vorsichtigen Bruch mit bisherigen Planungen für die US-Präsenz nach dem Abzug aller ISAF-Verbände Ende 2014 plädiert. Statt der vorgesehenen 10.000 Mann würden 3.000 reichen, wenn man vermehrt Drohnen einsetze und die Basen in Pakistan nutze, so der Vizepräsident. Damit ließen sich die Taliban und andere Dschihadisten mühelos in Schach halten. Die USA haben Präsident Hamid Karzai als Partner aufgegeben. Von Lutz Herden.

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13. Januar 2014 | Internationales, Militär und Krieg
Al-Qaidas Rückkehr

Wie wurde al-Qaida, eine kleine antikommunistische Gruppe in Afghanistan mit nicht mehr als 200 aktiven Mitgliedern im Jahr 2001, eine angeblich weltweite Bedrohung? Wie ist es möglich, dass al-Qaida über den ganzen Mittleren Osten, Nordafrika und jetzt über einen großen Teil Schwarzafrikas verbreitet ist? Das, nachdem die Vereinigten Staaten von Amerika über eine Billion Dollar ausgegeben haben, um al-Qaida in Afghanistan und Pakistan auszumerzen? Die Antwort ist einfach. Von Eric S. Margolis.

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11. Dezember 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Kunduz-Entscheidung des Landgerichts Bonn: Schwere Niederlage für das Völkerrecht

Das Landgericht Bonn hat am 11. Dezember 2013 die Klage von Opfern des Bombenabwurfes bei Kunduz abgewiesen. Oberst Klein hatte am 4. September 2009 befohlen, zwei auf einer Sandbank festgefahrene Tanklaster und die umstehenden Menschen durch Bombenabwürfe zu vernichten. Etwa 140 Menschen, vorwiegend Zivilisten, kamen in den Flammen um. Von Martin Singe.

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27. November 2013 | Flucht, Migration und Asyl
Aufnahme sofort! Mord an einem afghanischen Dolmetscher in Kundus

Den Mord an einem afghanischen Dolmetscher, der für die Bundeswehr in Kundus gearbeitet hat, haben die Taliban mit einer Bekräftigung ihres "Programms" kommentiert: Wer die "Invasionstruppe" unterstützt hat, muss sterben. Trotz der Ankündigung der Bundesregierung Ende Oktober, man werde mehr als 180 afghanischen Ortskräften die Einreise nach Deutschland erlauben, nimmt man dort den Ernst der Lage offenbar nicht wirklich zur Kenntnis. Es ist empörend, dass viele Wochen nach den Ankündigungen der Bundesregierung noch kaum ein afghanischer Dolmetscher nach Deutschland ausgereist ist.

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30. Oktober 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Nahost/Nordafrika: Allah macht den Unterschied

Eine ganze Region ist im Umbruch. Der Westen zeigt sich angesichts der Entwicklungen überfordert - und verstrickt sich in Widersprüchen. Von Sabine Kebir.

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23. Oktober 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Zäsur: Höllenfahrt am Hindukusch

Die Politik hat den Krieg in Afghanistan stets verdrängt. Nun wurde das Lager Kunduz geräumt. Es wird endlich Zeit, die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Von Lutz Herden.

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09. Oktober 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Auf und davon

Ausstieg: Die Bundeswehr hat ihr Camp in Kunduz und damit einen Teil Nordafghanistans aufgegeben, der immer wieder umkämpft war. Dieser Rückzug wirkt wie eine Teilkapitulation. Von Lutz Herden.

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25. Juni 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Was wir von Afghanistan gelernt haben

Letzte Woche eröffneten die Taliban ein Büro in Doha in Qatar mit dem Segen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Bei der Eröffnungszeremonie erhoben sie die Fahne der Taliban und bezeichneten Afghanistan als das "Islamische Emirat Afghanistan" - der Namen, den sie benutzt hatten, als sie vor dem Überfall der Vereinigten Staaten von Amerika 2001 an der Macht waren. Von Rep. Ron Paul.

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11. Juni 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Juni 2013 - Juni 2015

Der Angriff von Aufständischen auf den Flughafen von Kabul lässt ahnen, wie sich die Sicherheitslage des Landes nach dem ISAf-Ausstieg Ende 2014 verändern kann. Von Lutz Herden.

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11. Mai 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Wir weichen nicht, wir bleiben

Thomas de Maizière dürfte als bürgerlicher Politiker wert darauf legen, dass ihm ein großer Freiheitsdurst bescheinigt wird. Man kann es sich gar nicht anders denken. Ein Minister mit seinem Weltbild und Selbstverständnis will frei in seinen Entscheidungen und nur dem eigenen Gewissen verpflichtet sein, sobald sich das meldet. Warum ist er dann ein Gefangener seiner Afghanistan-Politik und nicht frei davon, den bornierten Verantwortungsethiker und Durchhalte-Strategen zu geben, der einem getöteten Bundeswehr-Soldaten Jetzt-erst-recht-Parolen hinterher ruft? Von Lutz Herden.

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31. Januar 2013 | Internationales, Militär und Krieg
Ohne Menschenrechte kein Frieden in Afghanistan

Voraussetzung für Frieden in Afghanistan ist zivilgesellschaftliches Engagement. Dafür ist ein Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan samt der privaten Militär- und Sicherheitsfirmen unabdingbar. Anlässlich der Bundestagsabstimmung am 31.01.2013 über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan fordert die ärztliche Friedensorganisation IPPNW von der Bundesregierung finanzielle Hilfen ausschließlich für zivile Projekte zu verwenden. Die ersten elf Jahre des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan haben mehr als 7 Milliarden Euro gekostet. Dem standen nur 2,13 Milliarden für Wiederaufbau und Entwicklung des Landes gegenüber.

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18. Januar 2013 | Internationales, Militär und Krieg
USA: Durch und durch kriegsmüde

Präsident Obama hat sich mit seinem afghanischen Amtskollegen Karzai auf einen beschleunigten Abzug der US-Kampftruppen aus Afghanistan verständigt. Keine Überraschung. Von Konrad Ege.

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11. September 2012 | Internationales, Militär und Krieg
11 Jahre Terroranschläge vom 11. September: IPPNW trauert um die Opfer kriegerischer Gewalt

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW erinnert anlässlich des Jahrestages vom 11. September an die Opfer der Terroranschläge und des sogenannten "Krieges gegen den Terror". "Wir trauern nicht nur um die 3.000 Menschen, die am 11. September 2001 ums Leben gekommen sind, sondern auch um die zahlreichen Opfer der Kriege in Afghanistan und Pakistan, im Irak und am Horn von Afrika", erklärt der IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim.

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20. März 2012 | Internationales, Militär und Krieg
“Ich glaube, dass die Frauen eines Tages aufstehen”

Nach über zehn Jahren Besatzung in Afghanistan überlebte sie den sechsten Mordanschlag. Malalai Joya wurde als jüngste Parlamentarierin Afghanistans weltberühmt. Aufgrund ihrer Kritik an Besatzung, Regierung und Warlords muss sie in wechselnden Verstecken leben. Ein Gespräch mit Malalai Joya.

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17. März 2012 | Internationales, Militär und Krieg
Tod und Public Relations

Der Killer stand in seinem vierten Einsatzturnus. Er ging von seinem Stützpunkt in ein Dorf, dann in ein weiteres, und ließ zurück den Irrsinn und geistigen Trümmerhaufen amerikanischer Außenpolitik. Dann ging er zurück in seinen Stützpunkt und stellte sich in aller Ruhe. Von Robert C. Koehler.

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27. Januar 2012 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Kritik der Friedensbewegung: Mandatsverlängerung für Afghanistan bringt keinen Frieden für das Land

Die in der Kooperation für den Frieden zusammengeschlossenen Gruppen kritisieren die Entscheidung des Bundestages, das Mandat der Bundeswehr für den Afghanistaneinsatz bis zum 31. Januar 2013 zu verlängern, da die Weiterführung des Einsatzes nicht zum Frieden führt.

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25. Januar 2012 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
In Deutschland ist Krieg wieder zu einer Handlungsoption geworden

Nach zehn Jahren entscheidet der Deutsche Bundestag erneut über die Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen und politische Konsequenzen zu benennen. Eine Erklärung von pax-christi-Präsident Bischof Heinz Josef Algermissen zur Verlängerung des Afghanistanmandats.

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04. Januar 2012 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Kultur der Niederlage

Der Westen müsste aus seinem Scheitern lernen, um für Afghanistan eine Perspektive zu entwickeln. Von Thomas Gebauer.

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15. Dezember 2011 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Politische Verhandlungslösung in Afghanistan!

Das Bundeskabinett hat am 14.12.2011 der Verlängerung des Afghanistan-Mandates um ein weiteres Jahr zugestimmt. Das setzt den Krieg fort. Die gleichzeitige Herabsetzung der Obergrenze der entsendeten Militärs um 450 Soldatinnen und Soldaten wertet die Kooperation für den Frieden, der Zusammenschluss von mehr als 50 Organisationen und -initiativen aus der deutschen Friedensbewegung, als hohles Signal. Der Lage in Afghanistan kann nur mit einem entschiedenen Politikwechsel begegnet werden.

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08. Dezember 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Die Früchte der Befreiung

Die Leben von sechs weiteren afghanischen Kindern werden mit einem Luftangriff ausgelöscht - die dafür verantwortliche Nation gähnt. Von Glenn Greenwald.

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29. November 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Sofortiger Waffenstillstand und offene Friedensverhandlungen

Die humanitäre Situation in Afghanistan hat sich nach zehn Jahren "Krieg gegen den Terror" kaum verbessert. Das beklagt die ärztliche Friedensorganisation IPPNW. "Um Schlimmeres zu verhüten, bedarf es eines sofortigen Waffenstillstands, notfalls einseitig verkündigt. Dann müssen Verhandlungen folgen, die den vollständigen Truppenabzug und eine langfristig und großzügig dimensionierte Unterstützung des Wiederaufbaus des Landes zum Ziel haben", fordert der IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim.

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12. Oktober 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: zehn Jahre zweckloser Krieg

"Operation anhaltende Freiheit" - die jämmerlich fehlbenannte zehn Jahre dauernde Okkupation Afghanistans durch die Vereinigten Staaten von Amerika - ist zur "Operation anhaltendes Elend" geworden. Der anerkannte Militärstratege Generalmajor J.F.C. Fuller definierte als wirkliches Ziel des Krieges das Erreichen erwünschter politischer Resultate, nicht das Töten von Feinden. Aber gerade das ist es, was die Vereinigten Staaten von Amerika in Afghanistan gemacht haben. Von Eric S. Margolis.

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04. Oktober 2011 | Internationales, Militär und Krieg
10 Jahre Afghanistan: Zeit, das Richtige zu tun

Anlässlich des zehnten Jahrestages des Kriegsbeginns in Afghanistan beteiligt sich die sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international am 7. Oktober an einem europaweiten Aktionstag entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen. Als Solidaritätsbekundung mit der afghanischen Bevölkerung wird um 11 Uhr vor dem Kanzleramt in Berlin ein Drachen mit der Aufschrift "10 Jahre Afghanistan: Zeit, das Richtige zu tun" aufsteigen.

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02. Oktober 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Hühnchenspiel mit Atommächten

Es ist unheimlich schwer für die größte Macht der Welt zuzugeben, dass ihre High-Tech Militärstreitkräfte in Afghanistan von einem Haufen leicht bewaffneter Kämpfer der Bergstämme geschlagen werden. Aber genau das geschieht. Washington gibt jedem anderen die Schuld an dem blutigen Fiasko in Afghanistan, dem "Friedhof der Weltreiche." Von Eric S. Margolis.

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20. September 2011 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Protestbündnis fordert Absage des Afghanistan-Gipfels Petersberg II

Das "Protestbündnis gegen Petersberg II" fordert die sofortige Absage der Afghanistan Konferenz, zu der die afghanischen und deutschen Außenminister Zalmai Rassoul und Guido Westerwelle nach Bonn einladen. Der Text der Einladung sei "von einem völligen Realitätsverlust getragen und die Fortsetzung der bewussten Täuschung der Öffentlichkeit über den Truppenabzug bis 2014", so Reiner Braun, einer der Sprecher des Bündnisses. Der Gipfel werde keine Frieden eröffnenden Ergebnisse bringen, denn "auf der Basis einer die Realität von Krieg und Terror leugnenden Einladung kann kein Friedens- und Versöhnungsprozess beginnen." Das Bündnis fordert statt dessen die Einberufung einer "Wahrheitskommission Afghanistan".

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13. September 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Verbrechen verschleiert - Die Opfer der Terrorkriege nach “9/11”

Am Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 wird zurecht der fast 3000 Menschen gedacht, die seinerzeit getötet wurden. Gedenkveranstaltungen für die ungleich höhere Zahl von Opfern der Kriege, die die USA und ihre Verbündeten im Anschluß führten, sucht man aber vergebens. Deren genaue Zahlen wollen westliche Regierungen und Medien auch nicht wissen. Im Gegenteil, sie sind ein Politikum und werden mit allen Mitteln verschleiert. Von Joachim Guilliard.

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08. September 2011 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
“Sie reden vom Frieden. Sie führen Krieg.”

Die Friedensbewegung in Deutschland ruft bundesweit zu Protesten gegen die Petersberg II-Konferenz auf. Die  Protestaktionen starten am Samstag, den 3.12.2011 um 11:30 Uhr am Bonner Kaiserplatz mit einer Demonstration. Am Sonntag, den 4. Dezember diskutiert eine Internationale Friedenskonferenz Alternativen für ein selbstbestimmtes Afghanistan. Für den Tag der Regierungskonferenz  werden kreative Protestaktionen vorbereitet.

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31. Juli 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistans “Zukunft”: Bürgerkrieg - Parzellierung - UN-Protektorat?

Der Krieg in Afghanistan eskaliert immer weiter, auch im deutschen Verantwortungsbereich. Die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße zwischen dem afghanischen Widerstand und westlichen Truppen ("Sicherheitsvorfälle") stieg laut UN-Angaben von 11.500 (2009) auf knapp 20.000 (2010) an und hat sich im ersten Quartal 2011 noch einmal um 50% erhöht. Natürlich sind die westlichen Besatzer daher bestrebt, die eigenen Verluste soweit als möglich zu reduzieren. Ungeachtet aller vollmundigen Bekundungen bedeutet dies jedoch noch lange nicht, dass man bereit wäre, komplett aus dem Land abzuziehen. Von Jürgen Wagner.

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26. Juni 2011 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan - der ferne Krieg als Spiegel unserer Gesellschaft

Der Krieg in Afghanistan ist nicht nur geografisch fern. Im deutschen Alltag kommt er kaum oder nur am Rande vor, nicht anders als der ferne Hunger und die fernen Flüchtlingstragödien im Nahen Osten, in Afrika und vor den Mauern Europas. Wir müssen schon genau hinsehen, um zu merken, dass er, der Krieg, uns angeht, ja, dass er auch von unserem Land ausgeht. Von Ullrich Hahn.

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31. Mai 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Kein Betriebsunfall

Der durch NATO-Bomben verursachte Tod von Zivilisten in Helmand zeigt einmal mehr, dass die westliche Allianz einen Krieg führt, den sie nicht anders führen will. Von Lutz Herden.

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09. Mai 2011 | Internationales, Militär und Krieg
USA: Auge um Auge

Barack Obama hat geschafft, was George W. Bush nicht gelang - doch die Kollateralschäden des "Krieges gegen den Terror" für die amerikanische Gesellschaft wiegen schwer. Von Konrad Ege.

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01. April 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Joyas Lese-Tour durch die USA

Malalai Joya - ehemalige Abgeordnete des Afghanischen Parlaments, mutige Kritikerin der Warlords, der Fundamentalisten, der Taliban und der US-Besatzung in Afghanistan. Sie befindet sich derzeit auf einer Lese-Tournee in den USA, um für die zweite Auflage ihrer Autobiografie ‘A Woman Among Warlords’ zu werben. Democracy Now! spricht mit ihr über die Situation in Afghanistan. Die US-Regierung hatte der Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Kritik am Krieg in Afghanistan geht, zunächst das Visum für die USA verweigert.

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09. März 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Der Krieg in Afghanistan ist brutal, teuer, unpopulär und ineffektiv

Kein Wunder, dass eine der führenden afghanischen Aktivistinnen, die ehemalige Abgeordnete des Afghanischen Parlamentes, Malalai Joya, will, dass die US- und Nato-Truppen aus ihrem Land abziehen. Sie hat die Brutalität des Krieges miterlebt und gesehen, welche Macht die von den USA unterstützten Kriegsverbrecher haben. Von Sonali Kolhatkar.

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22. Februar 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Himmelfahrtskommando “Partnering”

Eine eindringliche Lektion ist mit dem Tod der drei Bundeswehrsoldaten auf einem Außenposten in Kunduz verbunden, weil damit eine Strategie in Frage gestellt wird. Von Lutz Herden.

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28. Januar 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistanmandat: Zehn-Jahres-Marke in Sicht

Der Deutsche Bundestag hat das Mandat für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan mit 419 Pro- zu 116 Gegenstimmen bei 43 Enthaltungen um ein weiteres Jahr verlängert. Am Ende dieses Jahres wird der Einsatz die Zehn-Jahres-Grenze passieren und damit auch die Marke, die 1989 die Sowjets setzten, als sie geschlagen über die Brücke über den Amu Darja nach Termez, nach Norden abzogen. Von Ulrike Winkelmann.

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27. Januar 2011 | Internationales, Militär und Krieg
Christian Ströbele über Afghanistan-Einsatz: Ändert endlich die Strategie!

Die Rede, die ich für die Grünen im Bundestag halten will, die sie mich aber nicht halten lassen. Doch wir können nicht einfach so weitermachen. Von Christian Ströbele.

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26. Januar 2011 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Appell an MdBs gegen Afghanistaneinsatz: Fortsetzung des Krieges ist “intellektuelle Zumutung”

Vor der Abstimmung zur Verlängerung des Bundeswehrmandats in Afghanistan haben Vertreter der Friedensbewegung bei den Abgeordneten für die Ablehnung der Regierungsvorlage geworben. Eine von 88 Organisationen getragene Petition an den Bundestag fordert "Krieg beenden! - Zivil unterstützen! - Friedenspolitisch vermitteln!"

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04. Januar 2011 | Internationales, Militär und Krieg
IPPNW fordert Waffenstillstand: Der Krieg in Afghanistan löst keine Probleme, er verschlimmert sie

Angesichts der steigenden Opferzahlen ausländischer Militärs in Afghanistan erinnert die IPPNW daran, dass die viel höhere Zahl ziviler Opfer weitgehend im Dunkeln verbleibt. "Statt unterschiedliche Terminsetzungen von Teilabzügen der internationalen Truppen zu debattieren, verlangt die IPPNW den sofortigen Waffenstillstand", erklärt Dr. med. Angelika Claußen, Vorsitzende der IPPNW in Berlin.

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21. Dezember 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Front-Tourismus: Merkels Weihnachtsbotschaft

Die deutsche Kanzlerin hat in Afghanistan einen Krieg zum Krieg erklärt und damit erneut mit ihrer vorausschauenden analytischen Brillanz zu beeindrucken verstanden. Von Lutz Herden.

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15. Dezember 2010 | Internationales, Militär und Krieg
IPPNW kritisiert “Fortschrittsbericht Afghanistan” der Bundesregierung

Der "Fortschrittsbericht Afghanistan 2010" der Bundesregierung über die Lage in Afghanistan bestärkt die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges in ihrer entschiedenen Ablehnung des dortigen Krieges. "Der Krieg im Land und seine Auswirkungen auf die Versorgung der Menschen kommt in dem Kapitel zum Gesundheitswesen gar nicht vor", kritisiert Dr. med. Angelika Claußen, Vorsitzende der IPPNW.

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14. November 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Drohnen gegen das Völkerrecht

Seit Barack Obama Präsident ist, setzt die CIA zunehmend bewaffnete Drohnen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan ein. Mit diesen ferngesteuerten Maschinen tötet der Geheimdienst Terrorverdächtige. Alleine im September 2010 sollen bei solchen Angriffen 100 Menschen gestorben sein. Das umfasst nicht nur Zielpersonen, sondern wohl auch unbeteiligte Zivilisten. Der SPIEGEL spricht von 700 getöteten pakistanischen Zivilisten im Jahr 2009. Zudem senden die Amerikaner in Afghanistan Spezialkommandos aus, die Terrorverdächtige gezielt töten. Von Wolfgang Neskovic.

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05. November 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Wahlen in Afghanistan: Keine Hoffnung mehr auf Wandel

Im September fanden in Afghanistan Parlamentswahlen statt. Ich habe mich entschieden, nicht anzutreten. Ich habe alle Hoffnung verloren, dass sich ein Wandel in Afghanistan an der Wahlurne bewirken lässt. Wie bei der Präsidentenwahl 2009 wurden auch diesmal wieder viele Stimmen gekauft bzw. verkauft. Der einzige Wandel, der uns Hoffnung für die Zukunft geben würde, wäre die Stärkung und Ausweiterung unserer antifundamentalistischen Bewegung für Demokratie. Nur die Afghanen können eine solche Bewegung aufbauen. Wir wollen, dass die Welt uns dabei unterstützt und sich solidarisch erweist. Was wir weder wollen noch brauchen - das sind die Besatzungstruppen der Nato. Von Malalai Dschoja.

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04. November 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Gretchenfrage der NATO

Zweifellos spielten und spielen geostrategische und ökonomische Interessen eine wichtige Rolle für den Einmarsch - und insbesondere den Verbleib - der NATO in Afghanistan. Aber am Hindukusch steht noch weit mehr auf dem Spiel, dort entscheidet sich nämlich aus westlicher Sicht nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft der NATO. Von Tobias Pflüger.

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03. November 2010 | News
Vortragsveranstaltung mit Andreas Zumach: “ES IST KRIEG. Entrüstet euch!”

Das Motto für die bundesweite Ökumenische Friedensdekade im November, bei der die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und viele Friedensgruppen zusammenarbeiten, lautet dieses Jahr "ES IST KRIEG. Entrüstet euch!". Dieses Motto wurde auch zum Titel einer Vortragsveranstaltung mit dem Journalisten Andreas Zumach (Genf) gewählt, die am 5. November 2010 in Gammertingen stattfinden wird. Veranstalter ist der Lebenshaus Schwäbische Alb.

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06. Oktober 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Keine Rechtssicherheit für Massaker

Einspruch gegen die Kriegspolitik von Bundesregierung und Bundestag erhebt die pax christi-Kommission Friedenspolitik anlässlich des Jahrestages des Luftangriffs auf zwei von Taliban gekaperte Tanklastzüge im Kunduz-Fluss in Afghanistan auf Befehl des deutschen Kommandeurs Oberst Klein, bei dem in der Nacht zum 4. September 2009 rund 140 Personen, darunter zahlreiche Zivilisten, auch Kinder und Jugendliche, ums Leben kamen.

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01. Oktober 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Brisantes aus London

Das Internationale Institut für Strategische Studien in London veröffentlicht eine vernichtende Kritik über den Afghanistan-Krieg und fordert seine baldige Beendigung. Von Eric Margolis.

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27. September 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Protest gegen Unterstützung des Afghanistan-Krieges und andere Auslandseinsätze der Bundeswehr durch “Patenschaften”

Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. protestiert gegen eine Ende 2009 von den Gemeindevertretern der Stadt Gammertingen eingegangene "Patenschaft" mit einer Bundeswehreinheit, weil darin neben anderem auch eine Form der Unterstützung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr und ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit für den Afghanistankrieg gesehen wird. Da es ziemlich viele, teils auch sehr heftige Reaktionen gab und gibt, finden sich inzwischen zahlreiche Artikel zu unterschiedlichen Aspekten der Aktion und zur Gammertinger "Bundeswehrpatenschaft" in unserer Website. Der besseren Übersicht wegen listen wir in diesem Artikel die entsprechenden Links auf und ebenfalls weitere Links zum Thema "Bundeswehrpatenschaften".

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15. September 2010 | Internationales, Militär und Krieg
“Abzug” aus dem Irak

Am 31. August verkündete Präsident Barack Obama das offizielle "Ende des Kampfeinsatzes im Irak" und damit nichts anderes als einen gigantischen Etikettenschwindel. Im Wesentlichen wurde der Einsatz lediglich umbenannt und obwohl mehr und mehr Teile der Kampfhandlungen auf die irakischen Regierungstruppen abgewälzt werden sollen, bleiben bis auf weiteres weiterhin nahezu 50.000 Soldaten als Rückversicherung vor Ort - und werden sich auch künftig munter weiter am Krieg beteiligen. Was nun im Irak passiert, ist insbesondere auch deshalb aufschlussreich, weil es vermutlich die Blaupause für das Vorgehen abgibt, mit dem nach gegenwärtigem Fahrplan im Jahr 2014 die Kampfhandlungen in Afghanistan "beendet" werden sollen. Von Jürgen Wagner.

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04. September 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Völkerrecht: Spur der Verwüstung

Die bittere Lehre aus dem Bombenangriff von Kunduz vor genau einem Jahr lautet: Der Krieg zermalmt das Recht. Von Jürgen Rose.

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25. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
John Pilger: Warum Wikileaks geschützt werden muss

WikiLeaks ist es gelungen, sechs Jahre Aufzeichnungen über das Töten von Zivilisten in Afghanistan und im Irak in die Hände zu bekommen. Und die Veröffentlichungen in ‘Der Spiegel’, ‘The New York Times’ und ‘The Guardian’ sind nur die Spitze des Eisbergs. Verständlicherweise hat dies zu einer gewissen Hysterie an der Spitze geführt - inklusive Forderungen, WikiLeaks-Gründer Julian Assange "zur Strecke zu bringen" oder "auszuliefern". Von John Pilger.

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20. August 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
“Bundeswehrpatenschaft” und Kinder

Derzeit wird eine erneute Integration des Militärischen in die Öffentlichkeit in ganz unterschiedlichen Formen versucht. Unter anderem eignen sich "Patenschaften" zwischen rund 700 Gemeinden, Städten und einem Landkreis mit Bundeswehreinheiten gut für Militärpropaganda im kommunalen Bereich. Auch Kinder und Jugendliche sind Zielobjekte. Aus einem Briefwechsel von Lebenshaus Schwäbische Alb mit der Bundeswehr geht hervor, welche "seltsamen Blüten" eine solche "Patenschaft" in ihrer konkreten Ausgestaltung annehmen kann.

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16. August 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Versuchte Kriminalisierung des Protests: Schreiben an Gammertinger Bürgermeister und Statements zur Sache

In Gammertingen (Kreis Sigmaringen) wurde mit einem fingierten Brief der Eindruck einer amtlichen Aufforderung zur Musterung für den Afghanistan-Kriegseinsatz erweckt. Bürgermeister Holger Jerg sieht darin einen Akt, der "an Geschmacklosigkeit und krimineller Absicht nicht zu übertreffen" ist. Er erstattete Strafanzeige und legte in einer öffentlichen Erklärung gleichzeitig die Vermutung nahe, dass Lebenshaus Schwäbische Alb mit seinem Protest gegen die "Bundeswehrpatenschaft" hinter der Aktion stehe. Wir veröffentlichen hier Schreiben, mit denen sich Menschen direkt an Bürgermeister Jerg wenden, sowie Statements zu diesen Vorgängen.

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16. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Warum WikiLeaks den Krieg nicht stoppen wird

Die ‘Kriegstagebücher’, die von der Organisation WikiLeaks im Internet veröffentlicht wurden - ein Archiv mit Geheimdokumenten des US-Militärs über sechs Jahre Krieg in Afghanistan -, zeigen, aus amerikanischer Perspektive, wie ein grimmiger Kampf immer grimmiger wird. Für die Afghanen bedeutet dies weiteren Schrecken. Doch so kostbar die ‘Kriegstagebücher’ auch sind, vielleicht werden sie nur das alte Sprichwort belegen, dass Kriege nur dann als Fehler gelten, wenn sie verloren gehen - man denke an die Nazis in Stalingrad. Von Noam Chomsky.

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11. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Von U.S.-Finanzen steigt der Rauch auf

Das Weiße Haus quiekt wie ein eingeklemmtes Schwein. Die Veröffentlichung der Dokumente aus dem Afghanistankrieg durch WikiLeaks "setzt die Leben unserer Soldaten und unserer Alliierten aufs Spiel." Was für ein Unsinn. Obamas Krieg setzt die Leben amerikanischer Soldaten aufs Spiel, und das feige Handlangerstaatenverhalten "unserer Partner", die den Vereinigten Staaten von Amerika als Söldner dienen, ist es, was ihre Soldaten in Gefahr bringt. Von Paul Craig Roberts.

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11. August 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Schreiben an Gammertinger Bürgermeister wegen “Bundeswehrpatenschaft” und Unterstützung des Afghanistan-Krieges (I)

Die Stadt Gammertingen (Kreis Sigmaringen) ist - wie rund 700 andere Gemeinden in Deutschland - eine "Patenschaft" mit einer Bundeswehreinheit eingegangen. Dagegen gibt es Proteste, die von Lebenshaus Schwäbische Alb initiiert wurden. Wir veröffentlichen hier Schreiben, mit denen sich Menschen direkt an Bürgermeister Jerg wenden.

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11. August 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Schreiben an Gammertinger Bürgermeister wegen “Bundeswehrpatenschaft” und Unterstützung des Afghanistan-Krieges (II)

Die Stadt Gammertingen (Kreis Sigmaringen) ist - wie rund 700 andere Gemeinden in Deutschland - eine "Patenschaft" mit einer Bundeswehreinheit eingegangen. Dagegen gibt es Proteste, die von Lebenshaus Schwäbische Alb initiiert wurden. Unterstützt wird unsere Aktion auch durch verschiedene Menschen, die sich per Brief, E-Mail oder Telefonat an Bürgermeister Jerg wenden. Sollte dies jemand machen, dann bitten wir darum, uns darüber zu informieren. Wir veröffentlichen hier eine Auswahl dieser Schreiben an Bürgermeister Jerg.

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10. August 2010 | News
Lebenshaus widerspricht Versuch der Kriminalisierung

In Gammertingen (Kreis Sigmaringen) wurde mit einem fingierten Brief der Eindruck einer amtlichen Aufforderung zur Musterung für den Afghanistan-Kriegseinsatz erweckt. Bürgermeister Holger Jerg sieht darin einen Akt, der "an Geschmacklosigkeit und krimineller Absicht nicht zu übertreffen" ist. Er erstattete Strafanzeige und legte in einer öffentlichen Erklärung gleichzeitig die Vermutung nahe, dass "Lebenshaus Schwäbische Alb" hinter der Aktion stehe.

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09. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Mit Streumunition auf Taliban- und Terroristenjagd

Die Meldung war geheim und durfte nicht an Ausländer weitergegeben werden. Sie beschreibt, wie amerikanische Soldaten der Task Force 373 am 17. Juni 2007 versuchten, Abu Laith al Libi auszuschalten, einen Libyer, der al-Kaida zugerechnet wird. Er befand sich angeblich auf einem Gehöft in Ostafghanistan. Das Vorgehen der Task Force war bemerkenswert: Bevor die Spezialkräfte das Gehöft stürmten, beschossen sie es aus sicherer Entfernung mit einem weitreichenden Raketenwerfer vom Typ HIMARS. Den Einsatz des Raketenwerfers bezeichnet die Meldung als besonders schützenswerte Information. Von Otfried Nassauer.

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03. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Gesicht bewahren in einem nicht gewinnbaren Krieg

Vom feuerspeienden U.S.-General Stanley McChrystal und seiner Spezialkräfte"mafia" war erwartet worden, dass sie den afghanischen Widerstand gegen die westliche Okkupation zermalmten. Aber McChrystal wurde gefeuert nach rüden Bemerkungen seines Stabs über das Weiße Haus. Ein klügerer und politisch versierterer General, David Petraeus, ersetzte McChrystal. Petraeus hatte es geschafft, zeitweise den Widerstand im Irak zu unterdrücken. Letzte Woche versprach der üblicherweise vorsichtige Petraeus in Kabul, den Afghanistankrieg zu "gewinnen". Das Problem: niemand kann sagen, was gewinnen wirklich bedeutet. Von Eric Margolis.

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02. August 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Black Box Bundeswehr-Mandat

Sollten SPD und Realo-Grüne einen Grund für ein Nein zum Afghanistan-Einsatz suchen - er liegt nicht in den Wikileaks-Protokollen. Von Ulrike Winkelmann.

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30. Juli 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Das ‘Leck’ im Afghanistankrieg

92.000 Seiten mit Berichten über den Krieg in Afghanistan wurden von der Whistleblower-Organisation ‘WikiLeaks’ veröffentlicht. Am Montag berichtete The Guardian, die New York Times und Der Spiegel darüber. Die Veröffentlichung fördert wenig Wichtiges und nichts wirklich Neues zutage. Das unterscheidet sie von den so genannten ‘Pentagon Papers’, mit denen sie unweigerlich verglichen wird. Doch diese neue Veröffentlichung erhöht den politischen Druck auf eine Kriegspolitik, die 2010 bereits empfindlich an Glaubwürdigkeit verloren hat - denn sie zeigt die Widersprüche zwischen der offiziellen Bewertung der (Kriegs-)Strategie und der Realität (die sich in den Dokumenten widerspiegelt). Von Gareth Porter.

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27. Juli 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan-Dossier: Bestürzende Gesamtschau

Auf den ersten Blick bieten die Afghanistan-Protokolle wenig Neues. Doch auch für den Krieg am Hindukusch gilt: Es gibt einen Unterschied zwischen Vermutung und Beleg. Von Ulrike Winkelmann.

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23. Juli 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Im Dienste eines sinnlosen Krieges

Seit fast neun Jahren kämpfen internationale Soldaten des Nato-Bündnisses in Afghanistan Seite an Seite mit afghanischen Warlords und korrupten Eliten. In der Bilanz dieses Krieges werden die Opfer der westlichen Soldaten akribisch gezählt, es sind mittlerweile 1937 tote Soldaten, davon 43 Bundeswehrsoldaten. Dem stehen seit 2001 geschätzte 10.172 bis 12.969 tote Zivilisten und Aufständische gegenüber. Aber nicht nur die Zahl der Toten, auch die Zahl der Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen nimmt rasant zu, was auf die zunehmend hohe Intensität der Kampfhandlungen zurückzuführen ist. Von Angelika Claußen.

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09. Juli 2010 | Zukunftsfähige Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit
Immer schärfer zeigt sich der Katastrophenkapitalismus auch im Norden

Langsam zeigen sich die Konturen der Krise. So oft von ihr in den zurückliegenden Jahren die Rede war, bekommen wir doch erst jetzt eine Ahnung dessen, was sie bedeuten könnte. Wir, das sind die Bewohner des privilegierten globalen Nordens, wo sich das Unheil bislang meist noch von der angenehmeren Seite gezeigt hat. Nun aber wird klar, dass sich die negativen Seiten des Katastrophenkapitalismus nicht mehr einfach nur exportieren lassen. Das destruktive Potential der herrschenden Wirtschaftsordnung, das bereits großen Teilen der Bevölkerung im globalen Süden die Lebensgrundlagen geraubt hat, bleibt nicht länger auf die anderen begrenzt. Die Katastrophe kehrt heim. Von Thomas Gebauer.

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05. Juli 2010 | Internationales, Militär und Krieg
“Einer kam heim aus Afghanistan”

Bei seinem Besuch im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in der Colbitz-Letzlinger Heide hatte sich Horst Köhler im Sommer 2009 in der Theorie über Ausbildung und Ausrüstung kundig gemacht. Dies wollte er dann, mit einem Überraschungsbesuch im Bundeswehrfeldlager in Masar-i-Sharif, sozusagen "bei geeigneter Gelegenheit dann auch in der Praxis erkunden". Getreu seiner damals getroffenen Aussage - "Wir alle, vor allem in der Politik, haben die Aufgabe, den Einsatz in Afghanistan zu erklären" - endete sein Auslandstruppenbesuch ein paar Tage später mit seinem Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten. Das Trauerspiel des Horst Köhlers und die Privatisierung deutscher Kriege. Von Kevin Gurka.

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03. Juli 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Geld verdienen am Hindukusch: Wie teuer ist der Krieg?

Die Linksfraktion im Bundestag hat nach den deutschen Kosten des Afghanistan-Krieges gefragt und von der Bundesregierung eine Antwort erhalten: rund 3,59 Milliarden Euro wurden von 2002 bis 2009 "für Personal, Erhaltung von Wehrmaterial, militärische Beschaffungen und Anlagen sowie Verwaltungsausgaben" im Rahmen des ISAF-Mandats ausgegeben. Also soviel, wie die nun geplante Bankenabgabe in drei Jahren einspielen würde. Oder die Hälfte des Nach-Steuer-Gewinns der Deutschen Bank im ersten Quartal 2010. Beziehungsweise der halbe Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für 2010.Von Tom Strohschneider.

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30. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg gegen das Völkerrecht

Der Krieg in Afghanistan, der nunmehr fast doppelt so lange dauert wie der Zweite Weltkrieg, wurde mit der Lüge begonnen, dass es sich um einen Abwehrkampf handele, der nach den verbrecherischen Anschlägen des 11. September 2001 gegen einen menschenverachtenden Terrorismus geführt werden müsse - als völkerrechtlich erlaubte Notwehr und Selbstverteidigung. Doch auf den noch qualmenden Trümmern des World Trade Center hatte US-Präsident George W. Bush zum "Kreuzzug gegen den Terrorismus" aufgerufen, von "jagen" und "ausräuchern" gesprochen, Rache und Vergeltung geschworen, in Wildwest-Manier die Auslieferung des Hauptverdächtigen Osama bin Ladin "dead or alive" gefordert. All dies hatte mit Völkerrecht nicht das Geringste zu tun und wirft daher gerade für Deutschland und seine Bundeswehr die Frage nach der grundsätzlichen Verfassungsmäßigkeit dieses Militäreinsatzes auf. Von Jürgen Rose.

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26. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
“Stolz” auf tote Soldaten?

Wer weiter die Taliban verteufelt und den Krieg in die entlegensten Winkel des Landes trägt, statt nach politischen Lösungen zu suchen, darf sich nicht beklagen, wenn sie sich später wie "Teufel" aufführen und Mordlust und Raserei regieren. Die Opfer werden viel größer sein, als sie es jetzt bei einem raschen Abzug wären, nicht auszudenken die Korrosionen auf politischem Gebiet, die seelischen Zerrüttungen und die Zementierung von Feindschaft und Hass im Innern des Landes. Der neuerliche Versuch, mit einer Politik der Stärke und Waffengewalt den Frieden zu erzwingen bzw. Konflikte mit militärischen Mitteln zu lösen, ist gescheitert und kostet immer mehr Menschen das Leben und die Gesundheit. Wer den Krieg weiter unnötig verlängert, ist zur Verantwortung zu ziehen. Von Helmut Donat.

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25. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Rauswurf: Aus und vorbei

General McChrystal ist seinen Afghanistan-Job los, aber Barack Obama noch lange nicht einen Krieg, den er als Friedensnobelpreisträger doch längst beenden müsste. Von Lutz Herden.

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24. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Zur Entlassung des US-Kommandeurs für Afghanistan, General McChrystal: Die Bandbreite reicht von “großer Mann” bis “Aufschneider”

Nun gibt es eine wilde Kontroverse darüber, ob ein außer Kontrolle geratener General verabschiedet werden soll. Doch die schreiende Notwenigkeit, auf die man sich eigentlich konzentrieren sollte, lautet: Es geht darum, diesen außer Kontrolle geratenen Krieg zu verabschieden. Von Norman Solomon.

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16. Juni 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
P.E.N.-Präsident: Afghanistan-Strategie ist gescheitert - Friedensbewegung startet Unterschriftenkampagne gegen Krieg in Afghanistan

Gestern haben die großen Friedensorganisationen in Berlin den gemeinsamen Appell "Den Krieg in Afghanistan beenden - zivil helfen" vorgestellt. Der Appell fordert den sofortige Beginn des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan. Die Friedensbewegung erhofft sich mit diesem Appell, dass die Diskussion in alle gesellschaftlichen Bereiche getragen und der Protest breite Unterstützung finden wird. Unterstützung erhält die Friedensbewegung vom P.E.N. Zentrum Deutschland.

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12. Juni 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Für einen deutschen Pazifismus

Als US-Präsident George W. Bush 2002 für seinen Irak-Krieg eine "Koalition der Willigen" konstruierte, wurde er auf einer Pressekonferenz auf die Deutschen angesprochen - ob die mit dabei wären. Mit einer knappen Handbewegung erledigte er seine Antwort: "The Germans are pacifists" - auf deutsch: Auf die ist kein militärischer Verlaß. Welch ein Triumph der Friedensbewegung! Natürlich wissen wir alle, daß das so nicht stimmt und zu schön ist, um wahr zu sein - aber daß das jahrhundertealte stereotype Bild von Deutschland und den Deutschen als autoritätsgläubig und eben militaristisch von der gegenteiligen internationalen Wahrnehmung ersetzt wird, die Deutschen als friedfertig und ohne soldatischen Stolz, das ist schon aufregend und Anlaß zur Zufriedenheit über Jahre geleisteter historisch-politischer Bildungsarbeit. Von Ekkehart Krippendorff.

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08. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Die Rechnung bitte! Sozialabbau und die Kosten des deutschen Afghanistan-Einsatzes

Am 7. Juni veröffentlichte die Schwarz-Gelbe Regierung Einzelheiten ihres Sparpakets: während an den Sozialausgaben in großem Umfang die Axt angelegt wird, kommt der Rüstungsetat wohl vergleichsweise glimpflich davon. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich Hardthöhen-Chef Karl-Theodor zu Guttenberg derzeit gerne als "Sparminister" geriert, denn tatsächlich sind die kursierenden Pläne, meist ist die Rede von Einsparungen um 600 Mio. Euro im kommenden Jahr und 1,1 Mrd. 2012, alles andere als ambitioniert. Nicht einmal die erheblichen Etatsteigerungen der letzten Jahre würden hierdurch rückgängig gemacht. Von Jürgen Wagner.

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05. Juni 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Exit-Debatte: Das ist Schreibstuben-Bellizismus

Torsten Wöhlert hat Befürwortern eines Abzugs aus Afghanistan im "Freitag" vorgeworfen, sie würden der Frage nach einer Nachkriegsordnung aus dem Weg gehen. Eine Replik von Jürgen Rose.

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28. Mai 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Präsidialer Kriegserklärer

Der Bundespräsident hat benannt, was die politische Klasse lieber unausgesprochen lässt, wenn sie Militärinterventionen im Ausland begründet - das ökonomische Motiv. Von Lutz Herden.

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11. Mai 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Interview mit der afghanischen Friedensaktivistin Malalai Dschoja (Joya)

Malalai Dschoja, die afghanische Aktivistin und ehemalige Abgeordnete des Afghanischen Parlamentes nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie zählt zu den lautesten Gegnern des Krieges der USA und der Nato in Afghanistan. In einem aktuellen Artikel forderte sie die USA auf: "Hört auf, meine Leute zu töten". Vor nahezu drei Jahren wurde Dschoja aus dem Afghanischen Parlament ausgeschlossen, weil sie die Herrschaft der Warlords angeprangert hatte. Seither muss sie um ihr Leben fürchten. In der vergangenen Woche setzte das TIME Magazine Dschoja auf seine Liste der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2010, unterschlägt aber ihre Botschaft. Von Sonali Kolhatkar.

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23. April 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Dolchstoßlegende: Die Heimatkrieger sind unter uns

Wer den Krieg in Afghanistan ablehnt und den sofortigen Rückzug der Bundeswehr fordert, wird zum nützlichen Idioten der Taliban, so ein medialer Unterton seit Tagen. Von Lutz Herden.

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09. April 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Und plötzlich ist Krieg

Nach dem Gefecht von Kunduz am vergangenen Wochenende hat Verteidigungsminister zu Guttenberg einen längst fälligen Offenbarungseid geleistet. Von Lutz Herden.

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17. März 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Truppenaufstockung in Afghanistan: Die Strategie ist nicht neu - der Erfolg gleich null

An dem heutigen historischen Tag - während sich Barack Obama immer tiefer ins Chaos stürzt -, sollten wir an den Rückzug der Briten aus Kabul denken und an die Zerstörung dieser Stadt. Es geschah im Jahr 1842. Von Robert Fisk.

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15. März 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg oder Menschenrechte?

Christoph Krämer, Vorstandsmitglied der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), hält das Konzept, mit westlichen Militärinterventionen Völkermord und Menschenrechtsverbrechen verhindern zu wollen, für nicht realitätstauglich. Im Gespräch mit ngo-online widerspricht Krämer der offiziellen Kriegs-Propaganda. Die Frauenrechte in Afghanistan wurden seiner Meinung nach am schlimmsten durch die USA beschnitten, als sie vor etlichen Jahren in die Aufrüstung "islamistischer Krieger" für einen Stellvertreter-Krieg gegen die damalige Sowjetunion investierten.

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22. Februar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Dollars für den Tod, Pennies für das Leben

Mitte Januar versprach Präsident Obama $100 Millionen Regierungshilfe für das vom Erdbeben verwüstete Haiti. Vergleichen Sie die Summe mit den $100 Milliarden, die Amerika ausgibt, um 100.000 US-Soldaten ein Jahr lang in Afghanistan zu halten. Von Norman Solomon.

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19. Februar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Vietnam/Afghanistan: Body Count in Helmand

Wie seinerzeit im Vietnam-Krieg soll auch in Afghanistan die Zahl getöteter Aufständischer suggerieren: der Feind ist bald aufgerieben und am Ende seiner Kraft. Von Lutz Herden.

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17. Februar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Cynthia McKinney: “Mein Land ist gekidnappt worden!”

Cynthia McKinney, die Präsidentschaftskandidatin der Green Party, zieht auf der Friedenskundgebung in München eine bittere Bilanz des ersten Jahres der Präsidentschaft Barack Obamas.

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30. Januar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Sogenannter “Strategiewechsel” ist Täuschung der Öffentlichkeit

Einen Tag nach der Londoner Afghanistan-Konferenz haben Pax Christi und IPPNW auf einer Pressekonferenz in Berlin die Ergebnisse bewertet.

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29. Januar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Kreuzfahrer gegen das Böse

Frieden für Afghanistan kann nur ein Verhandlungsfrieden sein, lautet die Botschaft der Londoner Afghanistan-Konferenz. Sich dem anzunähern, erscheint derzeit jedoch unmöglich, weil die als Besatzungsmacht platzierte Militärallianz beharrlich dafür sorgt, dass ihr ein Verhandlungspartner fehlt. Auch wenn man es wollte - nicht einmal eine befristete Waffenruhe ließe sich vereinbaren. Mit wem? Von Lutz Herden.

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28. Januar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Nichts wird gut

Der Westen sollte die Afghanistan-Konferenz für eine ehrliche Bestandsaufnahme nutzen und analysieren, weshalb das stärkste Militärbündnis der Welt zu scheitern droht. Von Ludwig Watzal.

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19. Januar 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Mut zur Wahrheit: Der Militäreinsatz ist gescheitert. Präsident Bischof Heinz Josef Algermissen fordert einen Kurswechsel in der Afghanistanpolitik

Aus Anlass der Internationalen Afghanistan-Konferenz am 28. Januar 2010 in London fordert der Präsident der deutschen pax christi Sektion, Heinz Josef Algermissen die Bundesregierung zu einem Kurswechsel in der Afghanistanpolitik auf. Konkret fordert pax christi von der Bundesregierung u.a. den schrittweisen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan, der mit Ende der Afghanistankonferenz beginnt; die Aufstockung der zivilen Hilfe für den staatlichen und gesellschaftlichen Aufbauprozess um mindestens den Betrag, der durch den Abzug der Truppen frei wird; die Fortführung und den Ausbau der Projekte des zivilen Aufbaus, die dazu beitragen, die aktive Beteiligung von Frauen am politischen und sozialen Leben zu unterstützen und zu fördern.

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13. Januar 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Käßmann-Debatte: Eine Kritik und ihre Folgen

Dass die Kirche die Politik aufmischen kann und dass der innere Konflikt bei den Grünen vertieft werden konnte, das ist wirklich einmal eine erfreuliche Nachricht. Von Michael Jäger.

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10. Januar 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Unterstützung für Bischöfin Käßmann

Die Neujahrs-Predigt der EKD-Vorsitzenden Margot Käßmann in Dresden hat viel Wirbel verursacht. Nach viel Kritik nehmen auch die unterstützenden Stimmen zu. Wir veröffentlichen nachfolgend drei Stellungnahmen aus der Friedensbewegung, in denen Solidarität mit der Bischöfin zum Ausdruck gebracht wird.

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08. Januar 2010 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Dschoja - Eine Stimme des Widerstands in Afghanistan

Die afghanische Autorin und Sozialaktivistin Malalai Dschoja (oder Joya) ist die Stimme des anderen, verborgenen Afghanistan - des Afghanistan der Partisanen für Menschenrechte, Demokratie und Unabhängigkeit, die unter dem korrupten Regime von Präsident Karsai, das von den USA unterstützt wird, keine Stimme haben. Gerade ist ihr neues Buch erschienen. Von Suzanne Weiss.

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07. Januar 2010 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan: Mut von der Kanzel

Das Kanzelwort von Bischöfin Margot Käßmann zum Neuen Jahr verlangt im Blick auf Afghanistan zu Recht weniger militärische Tapferkeit und mehr zivilen Mut. Von Friedrich Schorlemmer.

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25. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg & Medien: Die tägliche Dosis Desinformation

Die Verzerrung der afghanischen Realität durch die deutsche Berichterstattung in den Medien hat viele Ursachen. Schwierige Fakten werden oft einfach weggelassen. Von Hans Wallow.

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15. Dezember 2009 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Angesichts Eskalationsstrategie in Afghanistan: Wir fordern die Grundsatzdiskussion!

Der haarsträubende Verlauf der Woche der - scheibchenweisen - Enthüllungen über das "Massaker von Kunduz" lässt die Kooperation für den Frieden zu dem einzig möglichen Schluss kommen: Die gesamte Institution Bundeswehr und zumal ihr militärisches Engagement im Ausland gehören auf den Prüfstand!

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14. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Herr Präsident, Krieg ist nicht Frieden

Als Präsident Obama seine Rede zur Entgegennahme des Friedensnobelpreises beendete, forderte er zu einer "beständigen Erweiterung unserer moralischen Vorstellungskraft" auf. Allerdings hielt sich seine Rede im engen Rahmen einer Politik, die er mühsam rhetorisch zu rechtfertigen suchte. Locker und mit abgehobenen Begründungen wird uns gesagt: Das noble Ziel der Kämpfe ist Frieden. Mit dem wirklichen Krieg haben solche Begründungen wenig zu tun. Die Rhetorik ist der Zuckerguss über dem Gift. Sie trägt dazu bei, die Hoffnung zu killen und zwar im Namen der Hoffnung. Kommentar von Norman Solomon.

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12. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Schattenkrieger: Sternstunde der Demokratie

Die geheimen Operationen des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr am Hindukusch versetzen den Freiherrn im Verteidigungsministerium in erneute Erklärungsnot. Von Jürgen Rose.

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09. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Dschoja: Ich erhebe meine Stimme

Ein Buch der Afghanin, die ihre Stimme erhob. ‘A Woman Among Warlords: The Extraordinary Story of an Afghan Woman to Raise Her Voice’ von Malalai Joya (Dschoja) und Derrick O’Keefe (Scribner-Verlag, 2009). Auf Deutsch erschienen: ‘Ich erhebe meine Stimme: Eine Frau kämpft gegen den Krieg in Afghanistan’ von Malalai Joya (2009). Hier ein Auszug.

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08. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Staat muss nicht sein

Die erzwungene Verschmelzung tribalistischer Funktionalität mit dem Exportprodukt Staat hat versagt. Europäische Machtorganisationen haben Teile der Welt unregierbar gemacht. Von Ekkehart Krippendorff.

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05. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
“Blühende Landschaften” am Hindukusch? Bewertung aus der Sicht einer deutschen Hilfsorganisation

Rede von medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer. Gehalten auf der Konferenz "Mission impossible am Hindukusch? - Zwischenbilanz der neuen internationalen Afghanistan-Politik" am 24.11.2009 in Berlin. Veranstaltet wurde die Konferenz vom Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO).

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04. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Noch mehr Krieg: Obama gibt bekannt, dass er 30 000 zusätzliche Truppen nach Afghanistan entsenden will

Präsident Obama gab am Dienstagabend bekannt, dass in den kommenden Monaten zusätzliche 30.000 US-Soldaten nach Afghanistan verlegt werden sollen. Damit wären nahezu 100.000 US-Besatzungssoldaten in Afghanistan stationiert. Democracy Now! dokumentiert die Rede Obamas in Auszügen. Dazu kommen afghanische Stimmen gegen eine Politik der Eskalation zu Wort. Von Amy Goodman.

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02. Dezember 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Michael Moore: “Wir hassen diese Generäle”

Nach acht Jahren Krieg in Afghanistan setzt US-Präsident Barack Obama auf eine massive Militäroffensive. Anfang des Jahres sollen 30.000 zusätzliche US-Soldaten an den Hindukusch geschickt werden. Im Sommer 2011 soll dann - abhängig von der Sicherheitslage vor Ort - der Rückzug der Armee beginnen. Vor der Rede Obamas in der Militärakademie West Point hat sich der Filmemacher Michael Moore an den Präsidenten und das amerikanische Volk gewandt. Wir dokumentieren seinen Offenen Brief.

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29. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Ein denkwürdiger Donnerstag

Eigentlich wollte der Bundestag am Donnerstag nur über die Verlängerung der Auslandseinsätze der Bundeswehr debattieren. Über UNIFIL, OEF und ISAF. Über die richtige Afghanistan-Strategie für die Zukunft. Doch dann kam alles ganz anders. Die Debatte begann mit einem Paukenschlag. Von Otfried Nassauer.

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29. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Joya: Die USA haben Afghanistan nichts Gutes gebracht

Malalai Joya, die aus Afghanistan vertriebene Abgeordnete, wirft Obama vor, die Politik seines Vorgängers Bush fortzusetzen, und fordert ihn auf, die Besetzung Afghanistans sofort zu beenden.

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26. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Obamas Afghanistan-Bausatz

Kriege wie die am Hindukusch und in Pakistan passen nicht mehr ins 21. Jahrhundert. Daran droht der US-Präsident nun zu scheitern. Von Konrad Ege.

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18. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Herr Präsident: Beenden Sie den Krieg!

Cynthia McKinney, die ehemalige Abgeordnete der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, fordert Obama in einem offenen Brief auf, den Krieg in Afghanistan zu beenden und alle US-Truppen abzuziehen.

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18. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Permanenter Bürgerkrieg im autoritären Militärstaat: Die westlichen Strategen planen für Afghanistan “Zukunft”

Bereits im März 2009 hatte die frisch gewählte US-Regierung unter Barack Obama eine neue Afghanistan-Strategie angekündigt. Sie setzte im Wesentlichen auf umfangreiche Truppenerhöhungen, eine Ausweitung der Kampfhandlungen auf Pakistan ("AFPAK"), eine größere Beteiligung der Verbündeten und - immer wichtiger - den massiven Aufbau afghanischer Repressionsapparate. Nachdem diese Maßnahmen den Krieg wie absehbar noch weiter eskaliert haben, ist in Washington eine heftige Debatte um das weitere Vorgehen entbrannt. Von Jürgen Wagner.

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16. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Ich erhebe meine Stimme: Interview mit der afghanischen Aktivistin Malalai Dschoja

Die Demokratieaktivistin Malalai Dschoja (Joya) fürchtet sich - trotz Drohungen - nicht, die US-Besatzung und lokale Kriegsherren herauszufordern.

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06. November 2009 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Ein Massaker angemessen? - zu Guttenberg disqualifiziert

Die Bewertung des Verteidigungsministers zu Guttenberg, die Bombardierung der entführten Tanklaster bei Kundus mit mehr als hundert Todesopfern sei "militärisch angemessen" gewesen, bezeichnet das Netzwerk Friedenskooperative als skandalöse Fehleinschätzung. Zu Guttenberg habe sich damit bereits kurz nach der Amtseinführung disqualifiziert.

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05. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg traumatisiert Soldaten und Zivilbevölkerung

Die IPPNW begrüßt, dass der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg den Krieg jetzt endlich also solchen bezeichnet. "Wir Ärzte erinnern zum wiederholten Male daran, dass Krieg eine von Menschenhand verursachte Katastrophe ist. Krieg tötet nicht nur, sondern macht die betroffenen Soldaten und vor allem die Zivilbevölkerung krank", so die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen. Die Politiker, die den Krieg am Hindukusch als vermeintlich notwendig deklarieren, hätten zu verantworten, dass sowohl immer mehr Soldaten als auch die Menschen in Afghanistan getötet, verwundet und traumatisiert würden.

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02. November 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Falsche Freunde in Kabul

Ein kleines Erschrecken am Halloween-Abend gehört zur nordamerikanischen Folklore. Die Masken sind bekannt, ihre Hersteller auch; da gruselt es sich eher fröhlich. Die Kabuler Halloween-Überraschung ist anders. Die beiden Gestalten, die da anklopften, hießen Abdullah, der Nichtbewerber, und Karsai, der Trotzdemkandidat. Die folkloristische Methode, sich freizukaufen - "Süßes oder Saures" - funktioniert da nicht. Die Botschaft ist eindeutig: Wir verheißen euch Chaos. Von Karl Grobe.

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31. Oktober 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Freibrief für Mord und Totschlag?

Am 4. September wurde in Afghanistan auf Bundeswehr-Befehl ein Blutbad angerichtet. Am 29.10.2009 nun ist ein streng geheimer NATO-Bericht über diesen Vorgang in einer einzigen gedruckten Ausgabe von Kabul nach Berlin geflogen worden. Und sofort trat Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan vor die Presse: Der Bericht habe die Vorwürfe gegen den Bundeswehr-Oberst Georg Klein entkräftet, der den Schießbefehl gab. Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung e.V. widerspricht dieser Entlastung in einer Stellungnahme.

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11. Oktober 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Die Rückkehr der Kriegsherren

Acht Jahre sind vergangenen seit dem Sturz der Taliban durch die Truppen der Nato bzw. der USA. Die zweiten nationalen Wahlen seit 2001 fanden am 20. August 2009 statt. Doch die sie sind bei weitem kein Symbol der Demokratie - verunstaltet durch den Verdacht des Wahlbetrugs und Befürchtungen, Präsident Karsai stütze sich auf Warlords und mutmaßliche Kriegsverbrecher. Der unabhängige Journalist Rick Rowley von Big Noise Films, der gerade aus Afghanistan zurück ist, berichtet.

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07. Oktober 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Was kümmert Müllers der Hindukusch?

Am 11. 9. 2001 haben Al Quaida-Terroristen zwei Passagierflugzeuge in die Twin-Towers des World Trade Centers in New York gesteuert und so über 3.000 Menschen ermordet. Die hoch komplexe Terroraktion wurde in den USA und Europa - nicht zuletzt in Deutschland - vorbereitet und in den USA ausgeführt. Knapp einen Monat später vor acht Jahren am 7. 10. 2001 begann vorwiegend die US-Armee im Bund mit Warlords und Opium-Baronen aus dem nicht-paschtunischen Norden Afghanistans den Krieg gegen die Taliban-Regierung in Kabul und stürzte diese schnell. Zur Erinnerung: Die Taliban, rigorose Islamisten, waren zuvor mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes, gefördert durch die USA, an die Macht gekommen. Von Andreas Buro.

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29. August 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Die Wahrheit über die Wahlen in Afghanistan

Im Irak und in Afghanistan sind die britischen und amerikanischen Streitkräfte mittlerweile Partizipanten in Bürgerkriegen. Ihre Präsens vor Ort verlängert und verstärkt diese Kriege. Die Regierungen Großbritanniens und der USA ignorieren, in welchem Ausmaß die ausländischen Militärbesatzungen den Irak und Afghanistan destabilisiert haben. Von Patrick Cockburn.

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27. August 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Militärhilfe und Drohnenangriffe - der ‘Krieg gegen den Terror’ wird auf Pakistan ausgeweitet

Am Vorabend des 62. Jahrestages der Unabhängigkeit der Staaten Indien und Pakistan von Großbritanniens Herrschaft rechtfertigt US-Präsident Obama den Krieg in Afghanistan und Pakistan (AfPak), indem er Bushs Mantra übernimmt: "Dieser Krieg ist notwendig. Jene, die Amerika am 11. September angegriffen haben, planen dies erneut zu tun". Die Wiederholung des kolonialen "Wir-gegen-sie" ist strategisch notwendig, damit Obama - bei seinem kriegerischen Kreuzzug - von der täglichen Gewalt westlicher Staaten und der Politik der Konzerne ablenken kann, sowie um eine Vertiefung der zivilisatorischen (sprich: rassistischen) Kluft herbeizuführen und Kritiker als "unpatriotisch" oder als "Terroristenunterstützer" abzutun. Von Harsha Walia.

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20. August 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Karsai kann viele Joker ziehen

Der alte Präsident dürfte auch der neue sein - damit rechnen auch die USA. Hamid Karsais wichtigste Trümpfe sind die Volkszugehörigkeit, handverlesene Gouverneure und loyale Clans. Von Lutz Herden.

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01. August 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Johan Galtung: Die Großoffensive in Afghanistan ist dumm. Terrorismus kann nur durch Dialog bekämpft werden

Im Gespräch mit Nissrine Messaoudi bezeichnete der Friedensforscher Johan Galtung die Offensive in Afghanistan als einfach nur dumm. Die Kriegsbeteiligung werde für niemanden zu mehr Sicherheit führen. Weder werde es für die Afghanen noch für Deutschland sicherer. Im Gegenteil, dies werde nur noch mehr Konflikte schüren. Denn es sei ja ganz klar: Wenn man jemanden tötet, dann gebe es für jeden Toten zehn Verwandte, Freunde und Bekannte, die die Täter hassen würden. So könne es zur Gefahr für Deutschland kommen. Er halte dies für eine außerordentlich dumme Politik.

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30. Juli 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Die Kriegsmacht des Baitullah Mehsud

Mit der neuen US-Strategie in Afghanistan wird der Boden für eine Internationale Dschihad-Zentrale in Pakistan bereitet: Der neue Bin Laden heißt Baitullah Mehsud. Von Ursula Dunckern.

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28. Juli 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Malalai Dschoja: Die große Lüge Afghanistan

2005 war ich die jüngste Person, die in das neue Afghanische Parlament gewählt wurde. Frauen wie ich, die sich um ein (öffentliches) Amt bewarben, wurden als Beispiele vorgezeigt, wie der Krieg in Afghanistan die Frauen befreit habe. Aber die Demokratie war Fassade, und die so genannte "Befreiung" eine große Lüge. Fast acht Jahre nach dem Sturz der Taliban-Regierung sehen wir uns um unsere Hoffnungen auf ein Afghanistan betrogen, das wirklich demokratisch und unabhängig ist - durch die fortdauernde Dominanz der Fundamentalisten und die brutale Besatzung, die letztendlich nur den strategischen Interessen der USA in der Region dient.

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25. Juli 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Der zwecklose Krieg

Der US-Journalist Chris Hedges fordert dazu auf, den sinnlosen Krieg in Afghanistan schnellstmöglich zu beenden.

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28. Juni 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Die Zeit arbeitet für die Taliban

Die militärisch oktroyierte Stiftung von Frieden und Demokratie klappt seit Jahrzehnten nicht, wird aber wie in Afghanistan oder im Irak trotzdem fortgesetzt. Von Rudolf Walther.

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14. Mai 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Die Amtsenthebung des Kommandeurs erfolgt wegen der Verschärfung des Afghanistan-Krieges

US-Kriegsminster Gates schickt General McKiernan, den ehemaligen Chef der US-Army in Europa und jetzigen US-Oberkommandierenden in Afghanistan, in die Wüste. Von Elisabeth Bumiller und Thom Shanker.

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11. Mai 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Des Präsidenten neue Macht

Der afghanische Präsident Hamid Karsai ist mit neuem Selbstbewusstsein, neuer Statur und wohl kaum den alten Bittsteller-Gesten nach Berlin gekommen. Von Ursula Dunckern.

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08. Mai 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Kinder als unbeweinte Opfer der Kriegsverbrechen Bushs

Die Bush-Administration hat sogar Kinder foltern lassen - klagt der US-Autor Michael Haas an!

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06. Mai 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Sprengsatz für Pakistan

Seit Pakistans Parlament ohne Diskussion der Einführung islamischen statt bürgerlichen Rechts in einem Bezirk zugestimmt hat, ist vom Verfall des Staates die Rede, wenn nicht gar von seinem Zerfall. In der Tat haben alle Parteien, ob als islamisch oder säkular angesehen, kopf- und kampflos vor der Islam-Bewegung im Swat-Tal kapituliert. Der Niedergang des Staates hat allerdings tiefere Ursachen, die nicht alle hausgemacht sind. Und die Folgen - Hillary Clinton bezeichnete sie vor einigen Tagen bei einem Besuch in Islamabad als tödlich gefährlich - gehen nicht nur Pakistan an. Von Karl Grobe.

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28. April 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Botschaft an Obama: Frauenfeindliches Gesetz ist das Ergebnis der US-Politik in Afghanistan

Die Nachricht von einem neuen Gesetz, das auf die Unterdrückung von schiitischen Frauen in Afghanistan abzielt, hat internationale Aufmerksamkeit erregt und zu Protesten von afghanischen Frauen geführt. Es scheint, die Medien und andere Leute haben gemerkt, dass die jahrelange Besatzung nicht zur Befreiung der afghanischen Frauen geführt hat. Als Malalai Joya 2003 während der verfassungsgebenden Versammlung der Nach-Taliban-Zeit, der Loya Jirga, öffentlich kritisierte, dass Kriegsherren und Fundamentalisten Machtpositionen inne hätten, machte sie damit weltweit Schlagzeilen. Seitdem hat sie mehrere Mordversuche überlebt, wurde ins Parlament gewählt - und dann wieder rausgeworfen - und tritt weiterhin für Frauenrechte und Selbstbestimmung für ihr Land ein. Joya spricht mit Derrick O’Keefe über das jüngste frauenfeindliche Gesetz und den Protest, den es hervorgerufen hat.

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13. April 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Interview mit Noam Chomsky über die Nato, Afghanistan und Obamas Rolle in Israel-Palästina (Teil I)

Zum Thema Afghanistan, NATO und die Situation der US-amerikanischen Wirtschaft und der militärischen Macht in der Welt heute interviewt Amy Goodman in Democracy Now! den wohl scharfsinnigsten und wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit: Noam Chomsky - Linguist, Philosoph, Gesellschaftskritiker, politischer Kritiker.

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14. März 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Krise am Hindukusch: Kritik an Obamas Afghanistan-Signalen

Die Öffnung der US-Politik zu Gesprächen mit gemäßigten Taliban beurteilt die International Crisis Group (ICG) sehr skeptisch. Ein Durchbruch zur Befriedung Afghanistans sei von solchen Gesprächen nicht zu erwarten, mahnt die in Brüssel ansässige Denkfabrik in einem zwanzig Seiten umfassenden Report, der am Freitag veröffentlicht wurde. Wichtig sei hingegen der Aufbau einer starken Regierung, die durchsetzungsfähig sei und die Sicherheit der Bürger garantiere. Von Karl Grobe.

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11. März 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Obama will kein zweites Vietnam

Vielleicht verlassen die USA Afghanistan eher früher als später. Obama zeigt sich gegenüber moderaten Taliban auf eine Weise kompromissbereit, die bisher undenkbar war. Von Lutz Herden.

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08. März 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Obamas Koalition der Unwilligen

In jüngster Zeit traf sich Präsident Barack Obama mit dem britischen und dem kanadischen Premier. Das Treffen mit Premierminister Gordon Brown fand diese Woche statt. Brown warb für einen "globalen New Deal". Es wurde zu einer minderschweren Brüskierung, da das Weiße Haus die geplante volle Pressekonferenz zu einer Frage-Antwort-Sitzung im Oval Office herunterstufte. Einige in Großbritannien werteten dies als Ohrfeige. Von Amy Goodman.

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24. Februar 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Der neue Alptraum für Afghanistan

Als der neue US-Gesandte für Afghanistan, Richard Holbrooke, am 14. Februar in Kabul mit dem auf "demokratische" Weise installierten afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zusammentraf, hat er sicher etwas über die historische Bedeutung des anschließenden 15. Februar erfahren. Es ist der Jahrestag des Endes des blutigen russischen Kriegsfeldzugs gegen Afghanistan, der von August 1978 bis Februar 1989 geführt wurde. Kaum denkbar, dass sich Holbrooke die ungeheure Bedeutung dieser geschichtlichen Lektion bewusst machen wird. Sowohl Holbrooke als auch der neue amerikanische Präsident Barack Obama sind davon überzeugt, ein größeres Engagement sei die fehlende Komponente für einen Sieg im Krieg in Afghanistan. Von Ramzy Baroud.

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23. Februar 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Aus der Geschichte nichts gelernt

Vor zwanzig Jahren zog die Sowjetunion aus Afghanistan ab. Der Westen ist dabei, ihre Fehler zu wiederholen. Von Karl Grobe.

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16. Februar 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Kriegszone Kabul: Sturm auf die Zitadelle

Die Taliban zeigen US-Sonderbotschafter Holbrooke, dass er nicht in den Süden oder Westen reisen muss, um sie zu treffen. Sie sind auch in Kabul präsent. Von Lutz Herden.

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12. Februar 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg macht krank

Die Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) begrüßen den Antrag der Regierungsfraktionen zur Unterstützung traumatisierter Bundeswehrsoldaten, der am Donnerstag im Bundestag verabschiedet werden soll. Bei Auslandseinsätzen traumatisierte Bundeswehrsoldaten sollen künftig mehr Hilfe für ihre Rückkehr in ein normales Leben erhalten. Die beste Prävention psychischer Folgeschäden von Kriegseinsätzen aber ist ein bald möglicher Rückzug aller Truppen, ein Friedensplan für Afghanistan und eine Unterstützung für den Wiederaufbau des Landes unter Einbeziehung der regionalen Stämme.

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06. Februar 2009 | Internationales, Militär und Krieg
Sicherheitskonferenz in München: Obama ist an seiner Afghanistan-Politik zu messen

Die sogenannte Sicherheitskonferenz in München wird sich schwergewichtig mit dem Krieg in Afghanistan befassen. An dem Verhalten der USA in Afghanistan wird erkennbar werden, ob die bisherige Imperialpolitik mit Stoßrichtung auf Zentralasien beibehalten wird, oder ob die Interventionsmächte eine friedliche Lösung des Konflikts mit baldigem Abzug ihrer Truppen anstreben. Von Andreas Buro.

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26. November 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Kabul vor 30 Jahren, Kabul heute: Haben wir nichts dazu gelernt?

Ich sitze auf dem Dach des alten Central Hotel. Der Aufzug des Hotels ist mit pharaonischer Pracht dekoriert, der Apfelsaft ist unglaublich, der Grüne Tee erstklassig. Am vorderen Hoteleingang stehen tadschikische Wachen. Ich sitze hier auf dem Dach und sehe in das verrauchte Rot eines Kabuler Abends. In der Dämmerung schimmert das Fort Bala Hissar - seine massigen Portale, die enormen Ausmaße. An diesen Ort hätte die Britische Armee 1841 ihre Männer bringen sollen. Stattdessen entschied man sich, den König im Fort residieren zu lassen und baute bescheiden ein Militärcamp auf der ungeschützten Ebene. Das führte zu einer "Signalkatastrophe". Von Robert Fisk.

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06. November 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Barack Obama: Vorsicht vor allzu großen Hoffnungen!

Unbestreitbar haben die letzten acht Jahre unter der Präsidentschaft George W. Bushs den USA aber auch dem Rest der Welt schweren Schaden zugefügt. Darüber hinaus ist es begrüßenswert, dass mit Obama erstmals ein Afro-Amerikaner zum US-Präsidenten gewählt wurde. Auch setzt sich sein innenpolitisches Programm deutlich von dem seines unterlegenen Herausforderers John McCain ab. Angesichts des offensichtlich kritischen Gesundheitszustandes McCains war allein schon die Aussicht, dass im Falle seines Todes Sarah Palin als dessen Nachfolgerin ins Präsidentenamt aufsteigen würde, schlichtweg gruselig. Trotz alledem sollte man jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass vieles darauf hindeutet, dass bzgl. der an Obama gerichteten friedenspolitischen Erwartungen der große Katzenjammer droht. Von Jürgen Wagner.

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22. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Robert Gates und die Drogen

Während Kanzlerin Merkel den Eindruck erweckt, man brauche nur mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken und könne dort so weitermachen wie bisher, scheint für das Weiße Haus ein Strategiewechsel nicht ausgeschlossen. Bei einiger Fantasie ließe sich der sogar als Einstieg in eine Exit-Strategie deuten. Mit General Douglas Lute sondiert derzeit einer der Militärberater von George Bush die Lage am Hindukusch, um zu klären, welchen Sinn eine andere Strategie haben könnte. Von Lutz Herden.

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18. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
IPPNW kritisiert Mandatsverlängerung für Afghanistan: Es gibt glaubwürdige Friedensalternativen für das Land!

Die IPPNW kritisiert die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan durch eine Mehrheit des Bundestages. "Das ist eine verheerende Strategie des weiter so und des immer mehr so. Wann wird verstanden, dass der ‘Krieg gegen den Terror’ militärisch nicht zu gewinnen ist?", fragt Jens-Peter Steffen, Friedenspolitischer Sprecher der IPPNW: "Dabei gibt es doch Alternativen, an denen ein Dialog mit allen politischen Kräften Afghanistans ansetzen kann. Die Grundlage dafür sind aber konkrete militärische Abzugspläne!"

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14. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Raus aus Afghanistan: Chronik einer angekündigten Niederlage

Militärisch hat die NATO den Krieg um Afghanistan längst verloren. Immer mehr Soldaten bringen dem Land immer weniger Sicherheit. Mehr als 70.000 Soldaten der Koalitionstruppen haben außerhalb ihrer Militärbasen nur sehr punktuell so etwas wie Bewegungsfreiheit, und die Zahl der "Sicherheitszwischenfälle" nimmt kontinuierlich zu. Das politische Eingeständnis dieser Niederlage wird jedoch durch immer härtere Militärschläge und durch den massiven Ausbau der Truppenpräsenz möglichst lange hinausgeschoben. Von Claudia Haydt.

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12. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Dem Frieden in Afghanistan eine Chance geben. Strategiewechsel nötig

Inzwischen hat es auch der Verteidigungsminister verstanden: Militärisch sei der Prozess in Afghanistan nicht zu gewinnen, so Franz Josef Jung gegenüber Journalisten. Die Antwort auf die Frage aber, wie man aus Afghanistan wieder herauskommen könne, blieb er schuldig. Außer einem "Weiter so!" - mit mehr Soldaten und mehr Kriegsgerät - ist ihm nichts eingefallen. Der Bundestag wird im Herbst also nicht nur über die Verlängerung des Bundeswehr-Mandats am Hindukusch entscheiden, sondern auch über eine Truppenaufstockung und die Bereitstellung von AWACS-Flugzeugen. Mit Zustimmung ist zu rechnen, zumal Barack Obama, der Hoffnungsträger vieler Deutscher, bereits den weiteren Einsatz deutscher Soldaten angemahnt hat. Die Chance zu einer Korrektur der Afghanistan-Politik wird ein weiteres Mal verstreichen. Von Thomas Gebauer.

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12. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Die Zwecklüge: Stur werden neue Afghanistan-Mandate durchgewunken

Hinter der publikumswirksam verkündeten Suggestion von "zivil-militärischer Zusammenarbeit" in Afghanistan, von den Brunnenbohrern und Brückenbauern unter der Obhut internationaler Schutztruppen - ein bisschen bewaffneter Entwicklungshilfe sozusagen - verbirgt sich realiter eine ganz andere Agenda, die der amerikanischen Imperialmacht nämlich. Der ausgewiesene Afghanistan-Kenner Willy Wimmer, vormals Staatssekretär auf der Bonner Hardthöhe, hat nach einem Besuch bei Präsident Hamid Karzai berichtet, dass die USA den Krieg am Hindukusch schon vor Jahren hätten beenden können, dies freilich nicht wollten. Über die Gründe hierfür bedarf es keiner Spekulation. Von Jürgen Rose.

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09. Oktober 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Fastenbrechen mit den Taliban

Afghanische Regierung geht auf militante Islamisten zu / Saudi-Arabien vermittelt / USA aufgeschlossen. Von Karl Grobe.

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30. September 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Alle Invasoren vernichten

Afghanistan-Krieg in Pakistan: Generalstabschef Kayani will die Souveränität seines Landes um jeden Preis verteidige. Von Ursula Dunckern.

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06. September 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Erschossen? Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner will´s wahrnehmen

Am vergangenen Donnerstag schossen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan auf ein Auto, das an einem Kontrollposten nicht sofort anhielt. Zwei Kinder und ihre Mutter kamen dabei ums Leben. Kein Wort fand in der Beschreibung dessen, was an diesem Kontrollpunkt nahe Kundus passiert ist, so oft Verwendung wie das Wort "Zwischenfall". Es umschreibt eine Episode, die nicht zum normalen Geschäft gehört, sondern sich quasi dazwischen drängelt, den alltäglichen und im Grunde zivilen Ablauf stört.Es gehört, sollte man aus der inflationären Verwendung des Wortes "Zwischenfall" folgern, nicht zur Normalität eines Krieges, dass dort geschossen wird. Von Martin Krauß.

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04. Juli 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Deutsche Soldaten in Afghanistan: Noch mehr Kanonenfutter

Mit der Übernahme der schnellen Eingreiftruppe QRF im Norden ist die Bundeswehr erstmals mit einem reinen Kampfverband in Afghanistan im Einsatz. Zeitgleich zum Beginn des Kommandos wurden deutsche Soldaten bei einem Anschlag verletzt. Der Kriegsschauplatz ist für westliche Truppen inzwischen gefährlicher als der im Irak, vor allem aber leidet die afghanische Bevölkerung, ausländische Helfer ziehen sich zurück. Die Koalition in Berlin will das Bundeswehr-Mandat dennoch im Herbst verlängern und 1.000 weitere Soldaten entsenden. Von Jürgen Rose.

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24. Juni 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Was wird für uns am Hindukusch verteidigt?

Als Einführung zur Veranstaltung "Was wird für uns am Hindukusch verteidigt?" am 23.5.2008 beim Deutschen Katholikentag in Osnabrück hat Clemens Ronnefeldt Thesen zur deutschen Militarisierung vorgetragen.

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19. Juni 2008 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Eine Zivile Strategie für Frieden, Sicherheit und Entwicklung in Afghanistan

Wesentliche Akteure der NATO setzen in Afghanistan aus vielerlei Gründen auf ein militärisches Vorgehen, auch wenn dadurch eine friedliche Lösung offenbar in immer weitere Ferne rückt. Die Friedensbewegung muß jedoch ihren Ansatz mit ihrem übergreifenden Ziel verbinden, militärische Interventionspolitik zurück zu drängen und zivile Konfliktbearbeitung zur gängigem Praxis werden zu lassen. Andreas Buro hat beim Internationalen Afghanistan-Kongress in Hannover einen  Diskussionsvorschlag für eine zivile Strategie für Afghanistan vorgelegt, der hier dokumentiert wird.

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14. Juni 2008 | Internationales, Militär und Krieg
An die Front gerufen, zum Gefecht befohlen

Sieben Jahre nun schon dauert der Krieg am Hindukusch, länger als der Zweite Weltkrieg. Die Chancen der NATO auf den Sieg schwinden, die Intensität des Widerstandes wächst. Nicht allein in den Ost- und Südprovinzen, wo seit Jahren gekämpft wird, auch im Nordwesten, wo sich NATO-Verbände bei der Operation Karez derzeit erbitterte Gefechte mit der Guerilla liefern. Auf Wunsch der Verbündeten hat Verteidigungsminister Jung auch 60 Bundeswehrsoldaten in die Kampfzone beordert. In Afghanistan: Ab 1. Juli kann sich die Bundeswehr einmal mehr als Kombattant in Szene setzen. Von Jürgen Rose.

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10. Juni 2008 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Dem Frieden eine Chance. Truppen raus aus Afghanistan

Mit mehr als 400 Teilnehmern hat am 7./8. Juni 2008 in Hannover der Internationale Afghanistan-Kongress stattgefunden. Am Ende wurde zu Aktionen und Demonstrationen im Herbst und im nächsten Frühjahr aufgerufen. Wir dokumentieren die Presseerklärung der Organisatoren zum Abschluss des Internationalen Afghanistan-Kongresses und die Abschlusserklärung des Kongresses.

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24. Mai 2008 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Afghanistan-Krieg: Friedensbewegung ruft Soldaten zur Verweigerung auf

Die Kooperation für den Frieden, der Zusammenschluss von 49 Friedensorganisationen und -initiativen, zahlreiche Friedensgruppen und Persönlichkeiten aus der Friedensbewegung haben an die Soldaten der Panzerbrigade 21 "Lipperland" in Augustdorf (bei Detmold) appelliert, den unmittelbar bevorstehenden Einsatz in Afghanistan zu verweigern. Die Panzerbrigade aus der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne soll auf Beschluss der Bundesregierung ab 1. Juli eine "Quick Reaction Force" (QRF) im Norden Afghanistans bilden, die der NATO auch zu offensiven Kampfeinsätzen zur Verfügung steht.

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06. Mai 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Der BND hält Schritt

Schüsse auf den Präsidenten und ein Trojaner für den Minister. Von Lutz Herden.

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15. April 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Die tibetische Falle: Chinas weicher Unterleib

Zbigniew Brzezinski, der Krieg am Hindukusch und der Aufstand in Lhasa. Von Jürgen Rose.

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19. März 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Die Situation der Afghaninnen heute

“An vorderster Stelle den Frauen ihre Rechte und ihre Würde zurückzugeben” - so klang im November 2001 die Begründung des damaligen Bundesaußenministers Joseph Fischer für den Beschluss der rot-grünen Regierung, sich an der Invasion der NATO-Truppen in Afghanistan zu beteiligen. Auch heute wird der neokoloniale Krieg der NATO gegen die Bevölkerung in Afghanistan noch immer propagandistisch als “Befreiungskampf für die Frauen in Afghanistan” verklärt. Doch die Situation der Frauen hat sich seit dem Sturz der Taliban kaum verbessert. Von Bernd Drücke.

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29. Februar 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Jeder junge Mann kann zur Zeitbombe werden

Risiken: Für den afghanischen Politologen Matin Baraki ist die NATO schlecht beraten, ihre Präsenz am Hindukusch ständig hochzufahren. Von Hans Wallow.

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11. Februar 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Auch der Süden kann befohlen werden

Im Gespräch: Der Politikwissenschaftler Reinhard Mutz über ein Erkennungszeichen deutscher Afghanistan-Politik - militärisch nachlegen, statt politisch nachdenken.

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08. Februar 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Die Reifeprüfung rückt näher

Eskalation des militärischen Engagements: Man vergisst gern, dass in Afghanistan ein Weltkrieg eingeübt wird. Von Michael Jäger.

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07. Februar 2008 | Internationales, Militär und Krieg
Salamitaktik und Spiel über Bande

Zur Forderung von US-Verteidigungsministers Robert Gates nach deutschen Truppen für den Süden Afghanistans. Von Jürgen Wagner.

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19. November 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Geisterfahrer unterwegs

Operation Enduring Freedom: Mit dem erneuten Mandat für die Bundeswehr wird willentlich das “System Guantanamo” zementiert. Von Jürgen Rose.

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13. November 2007 | Internationales, Militär und Krieg
“Versagen Sie wenigstens der Verlängerung des OEF-Mandats Ihre Zustimmung!”

Am 15. November 2007 stimmt der Bundestag über das umstrittene Mandat “Operation Enduring Freedom” (OEF) ab, bei dem auch erneut deutsche Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte in Afghanistan eingesetzt werden können und deutsche Kriegsschiffe am Horn von Afrika kreuzen. Seit sechs Jahren unterstützt die Bundesrepublik Deutschland den in der Öffentlichkeit immer umstritteneren völkerrechtswidrigen Krieg in Afghanistan. Zahlreiche Friedensgruppierungen protestierten gegen die deutsche Beteiligung am Krieg in Afghanistan und fordern aktuell, dass der Bundestag das OEF-Mandat nicht mehr verlängert. Wir dokumentieren beispielhaft einen Offenen Brief, den das Bonner Friedensbündnis an Bundestagsabgeordnete gerichtet hat.

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11. Oktober 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Kein “Weiter so”: Afghanistan braucht jetzt einen Strategiewechsel

Am Freitag dieser Woche wird der Bundestag die Verlängerung von zwei der drei Bundeswehr-Mandate in Afghanistan voraussichtlich mit großer Mehrheit beschließen. Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit gegenüber dem afghanischen Volk und der Regierung Karsai werden immer wieder als Hauptmotive dafür betont. Mit einem “Weiter so” ist es aber nicht mehr getan. Es muss jetzt ein Strategiewechsel eingeleitet und mit dieser Verlängerung der Bundeswehrmandate für ISAF und Tornados verknüpft werden. Von Reinhard J. Voß.

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11. Oktober 2007 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Mehr als 48.000 unterstützen die Forderung: Kein Mandat für den Krieg in Afghanistan!

Letztlich mehr als 48.000 Unterschriften unter den Text einer Petition gegen die Verlängerung des Afghanistaneinsatzes haben Aktive der Friedensbewegung am Mittwochnachmittag an die Vorsitzende des Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages Kersten Naumann übergeben.

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08. Oktober 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Frauen werden als Währung gehandelt

Kurz nach dem Sturz der Taliban im Oktober 2001 verkündete Präsident Bush, dass “die Frauen Afghanistans jetzt frei” seien. Doch wie können unsere Frauen frei sein, wenn das Land in den Händen von Warlords geblieben ist, die bis auf die Knochen frauenhasserisch sind? Von Malalai Joya.

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25. September 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Mut der Verzweiflung

Die junge afghanische Frauenrechtlerin Malalai Joya sprach in Berlin über ihren Kampf gegen Warlords und Besatzung. Von Jana Frielinghaus.

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24. September 2007 | Internationales, Militär und Krieg
7 Gründe gegen die Verlängerung des Bundeswehr-Afghanistan-Einsatzes

Die Einbindung in die US-Strategie ist konfliktverschärfend. Auch deutsche Soldaten sind an der Tötung von immer mehr Zivilisten beteiligt. Das Geld für Militärausgaben fehlt für zivile Maßnahmen. Bundeswehrsoldaten sind für zivile Organisationen eher Gefahr als Schutz. Solche und weitere Gründe sprechen gegen die Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan. Von Clemens Ronnefeldt.

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22. September 2007 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Andreas Buro: Friedenspolitik statt Krieg in Afghanistan!

Redebeitrag von Andreas Buro bei der Abschlusskundgebung der Demonstration "Frieden für Afghanistan - keine Verlängerung der Bundeswehreinsätze" in Berlin 15.9.2007.

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21. September 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Stoppt den Wahnsinn!

Zu Wochenbeginn hat der französische Außenminister Bernard Kouchner den Atomstreit mit Teheran als die größte internationale Krise der Gegenwart bezeichnet. Man müsse auf “das Schlimmste vorbereitet sein”. Kouchner ließ keinen Zweifel, dass er darunter einen Krieg gegen den Iran versteht. Ein Truppenabzug aus Afghanistan wäre ein wichtiger Schritt, um einen Krieg gegen den Iran zu verhindern. Von Mohssen Massarrat.

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23. August 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - die deutsche Rolle

In der Sitzungswoche vom 17. bis zum 21.9.2007 wird im Deutschen Bundestag über die Fortsetzung des deutschen Beitrags zum Krieg in Afghanistan debattiert und entschieden. Kurz zuvor, am 15.9.2007 wird - ebenfalls in Berlin - eine bundesweite Demonstration gegen die Verlängerung aller Mandate und für eine sofortige Beendigung des Krieges stattfinden. Stattdessen soll dem Land ausschließlich zivile Hilfe für den Wiederaufbau zukommen. Informationen zur anstehenden Mandatsverlängerung im September. Von Claudia Haydt / Christoph Marischka / Jürgen Wagner.

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10. August 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - der andere Krieg

Warum marschierte Amerika samt einer kriminellen internationalen Koalition in Afghanistan ein? Beim ersten Einmarsch in Afghanistan starben mehr unschuldige Zivilisten als am 11. September. Und laut www.icasualties.org starben bislang 421 amerikanische Soldaten in Afghanistan, 6213 wurden verwundet. Unsere Truppen, die in Afghanistan stationiert sind, sollten wissen, dass die amerikanische Friedensbewegung sie unterstützt, damit sie wieder nach Hause kommen. Von Cindy Sheehan.

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28. Juli 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Augen zu und durch

Afghanistan: Blutiger Guerillakrieg am Hindukusch. Berlin setzt weiter auf Sieg. Von Jürgen Rose.

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24. Juli 2007 | Internationales, Militär und Krieg
An den Rändern bricht die Macht der Regierung ab

Politiker und Volksvertreter in mehreren afghanischen Provinzen wenden sich von der Staatsgewalt ab. Neben den fortdauernden Bürgerkriegen gegen Taliban, Drogenbarone, regionale und lokale Warlords ist dies die größte Bedrohung der Zentralregierung unter Präsident Hamid Karsai. Von Karl Grobe.

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12. Juli 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Was hat die Bundeswehr am Hindukusch verloren?

“Ungewaschene und ungereimte” Zeilen anlässlich des jüngsten Karlsruher Spruchs in Sachen “Verteidigung Deutschlands am Hindukusch”. Von Albert Fuchs.

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07. Juli 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Bei lebendigem Leibe eingemauert

Ein Massengrab mit hunderten Leichen ist in unmittelbarer Nähe der afghanischen Hauptstadt Kabul entdeckt worden. Nach Angaben des Polizeigenerals Ali Shah Paktiwal, den die britische Rundfunkgesellschaft BBC zitiert, liegt die Fundstelle auf dem Gelände eines früheren sowjetischen Militärstützpunktes. Die Opfer seien wahrscheinlich lebendig eingemauert worden. Viele der Leichen waren gefesselt, anderen waren die Augen verbunden. Von Karl Grobe.

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28. Mai 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Tod der Nibelungen

Die “Irakisierung” Afghanistans: Ist die NATO auf Gedeih und Verderb zum Weitermachen verdammt? Von Jürgen Rose.

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25. Mai 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Die Fortführung des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr steht neu zur Debatte

pax christi-Generalsekretär Reinhard Voß zur aktuellen Situation in Afghanistan.

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08. März 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Für einen Abzug aus Afghanistan

Es ist das Jahr 6 der UN-gestützten NATO-Besatzung von Afghanistan, einer gemeinsamen US/EU-Mission. Und es gibt keinen Weg, wie die NATO diesen Krieg jetzt noch gewinnen kann. Mehr Truppen schicken wird zu mehr Toten führen. Und intensive Kämpfe würden das benachbarte Pakistan destabilisieren. Musharraf hat schon die Schuld für einen Luftangriff auf eine muslimische Schule in Pakistan auf sich genommen. Insider legen nahe, dass der “präemptive” Luftangriff in Wirklichkeit von US-Kampfflugzeugen ausgeführt worden sei, die vorgeblich auf eine Terroristenbasis abzielten, aber die pakistanische Regierung hielt es für besser, die Verantwortung auf sich zu nehmen, um eine Explosion des anti-amerikanischen Zorns zu vermeiden. Von Tariq Ali.

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06. März 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Feuer unterm Dach

Irak/Afghanistan: Eine strategische Truppenverschiebung und die “Koalition der Willigen” am Hindukusch. Von Jürgen Rose.

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05. März 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Die Entsendung von Tornado-Jets hilft den Afghanen nicht - sie schadet aber Deutschland

Die kritischen Soldaten vom "Arbeitskreis Darmstädter Signal" appellieren in einem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten, gegen die Entsendung deutscher Tornado-Aufklärungsjets nach Afghanistan zu stimmen.

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19. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Vom Zeitgeist eingenebelt

Die Bundesregierung hat entschieden, das militärische Engagement in Afghanistan zu verstärken. Mit dem Tornado-Einsatz wird die Bundeswehr definitiv zum Kombattanten gegen die Widerstandsfront im Süden und Osten, die sich nicht nur aus Taliban rekrutiert. Verteidigungsminister Jung (CDU) befürwortet zudem eine enge Kooperation mit der US-geführten Operation Enduring Freedom. Das bisherige Mandat ist Makulatur - im März wird der Bundestag darüber zu befinden haben. Eine Entscheidung für einen Tornado-Einsatz stellt aber einen Verstoß gegen Grundgesetz und NATO-Vertrag dar. Von Lutz Herden.

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18. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Ein Tornado für die deutsche Politik

Das Volk, der große Lümmel, ist noch nicht so weit, dem Rasen in eine Sackgasse willig zu folgen. Es muss noch besser darüber aufgeklärt werden, warum nicht etwa die Amerikaner sich der ISAF-Strategie annähern, sondern alle andern willig mit ins gefährliche Boot von Enduring Freedom steigen sollen. Also auf zur großen Offensive - mit Tornados über den Klüften des Hindukusch! Keiner soll ausscheren, schon gar nicht die Deutschen. Je näher das Afghanistan-Desaster rückt, desto mehr sollen alle darin verwickelt sein. Von Friedrich Schorlemmer.

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17. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Dogmen statt Bunker brechen

Wenn Terrorismus gemeinhin bedeutet, unschuldige Menschen für politische Ziele zu opfern, dann erfüllt das Töten von Zivilisten in Afghanistan aus dem Cockpit eines Kampfjets den Tatbestand des Staatsterrorismus. Was dieses Land stattdessen braucht, ist ein tragfähiges Konzept für friedliche Entwicklung und Wiederaufbau - Ökonomie und Bildung statt Granaten. Wie das funktionieren könnte, bezeugt ein jüngst vorgestelltes “Terror-Stopp Pilotprojekt” (TSPP), das der erfahrene Afghanistan-Kenner Christoph Hörstel konzipiert hat. Von Jürgen Rose.

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14. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Von der Parlaments- zur Regierungsarmee? Nach der Kabinettsentscheidung über die Tornado-Aufklärer

So mancher in Bundesregierung und Regierungsfraktionen hätte den Beschluss zur Entsendung deutscher Aufklärungsflugzeuge vom Typ Tornado nach Afghanistan am liebsten bereits Ende Dezember gefasst, und zwar ohne Beteiligung des Bundestages. Doch das klappte nicht. Der Auftrag der Bundeswehr in Afghanistan wird nun nicht still und heimlich durch die Exekutive erweitert, sondern durch einen Bundestagsbeschluss. Deutschland beteiligt sich nicht direkt und nicht dauerhaft an den Kampfhandlungen im Süden und Osten Afghanistans. Es signalisiert trotzdem seine Bereitschaft zur Unterstützung der NATO-Partner. Ist damit die Kuh auf Dauer vom Eis? - Kaum. Von Otfried Nassauer.

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12. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
“Das wäre ein großartiger Beitrag” - Deutschlands Tornadoseinsatz in Afghanistan

Das Bundeskabinett hat am 7. Februar die Verlegung deutscher Tornado-Aufklärungsflugzeuge für Kampfeinsätze in den schwer umkämpften Süden Afghanistans beschlossen, am 8. oder 9. März soll der Beschluss im Bundestag durchgewunken werden. Das eigentlich problematische dabei ist, dass Deutschland hiermit endgültig und dauerhaft in den amerikanischen “Krieg gegen den Terror” eingebunden wird und sich somit auch offiziell zum Komplizen des US-Amoklaufs macht. Hierbei handelt es sich um den Schritt über den Rubikon, denn bislang hält sich Deutschland - abgesehen von Einsätzen des Kommando Spezialkräfte - zumindest offiziell aus dem US-Einsatz zur “Terrorbekämpfung” heraus. Von Jürgen Wagner.

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01. Februar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanisches Dilemma

Wer einer armen Bevölkerung die einzige Einkommensquelle nimmt, kann nicht auf ihre Mitwirkung rechnen. Eine Binsenwahrheit ist das, aber sie hat ihre Tücken. In Afghanistan sollen niederländische Nato-Soldaten die Mohnfelder nicht zerstören, welche den Rohstoff für die explosiv wachsende Drogenproduktion liefern; denn andere Einkommensquellen haben die Bauern derzeit nicht. So entschied die niederländische Entwicklungsministerin nach einem Ortstermin. Von Karl Grobe.

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14. Januar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Kanadas Rolle in Afghanistan

Ich dachte, ich hätte die Vergangenheit hinter mir gelassen, jetzt holt mich Afghanistan in Kanada wieder ein. Ich sehe auf den Sarg nieder, geschmückt mit der kanadischen Nationalflagge. In dem Sarg liegt ein direkter Cousin meiner Frau. Sein Name ist Andrew Eykelenboom, er war kanadischer Arzt. Getötet wurde er am 11. August in Afghanistan. Beim Blick auf den Sarg überkommt mich ein Gefühl tiefer Trauer. Auf surreale Art fühle ich mich zurückversetzt in eine andere Zeit, an einen anderen Ort. Ich wurde in Russland geboren. Mit 18 zog mich die sowjetische Armee ein und schickte mich nach Afghanistan. Von Nikolai Lanine.

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10. Januar 2007 | Internationales, Militär und Krieg
Aufklärung tut Not

Das Verteidigungsministerium überraschte die Öffentlichkeit in diesem Jahr mit einem besonderen Weihnachtsgeschenk. Am 20. Dezember erklärte der Ministersprecher Thomas Raabe vor der Bundespressekonferenz: Von der NATO sei ein vertraulicher Brief eingegangen, in dem die Bundesrepublik aufgefordert werde, sechs Tornado-Aufklärungsflugzeuge für den Einsatz in Afghanistan bereitzustellen. Die Bundesregierung werde die Anfrage wohlwollend prüfen. Ein seltsamer Vorgang. Von Otfried Nassauer.

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08. November 2006 | Internationales, Militär und Krieg
NATO-Operation in Afghanistan - Droht am Hindukusch ein zweites Irak?

Deutsche Medien berichten regelmäßig über das Scheitern Washingtons im Irak. Nicht selten sogar mit schadenfrohem Unterton und versteckten oder offenen Ratschlägen, Washington solle endlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und eine neue Strategie für den Wiederaufbau des Iraks entwickeln. Seltener liest man ähnliches über Afghanistan und den Einsatz der Bundeswehr. Dabei ist die Lage in Afghanistan kaum besser als im Irak. Hier - wie dort - fehlt es an einer Strategie für den wirtschaftlichen Wiederaufbau, der die Menschen überzeugt. Um eine solche zu entwickeln, bleibt wohl nur der kommende Winter. Mehr Zeit gibt es wahrscheinlich nicht. Von Otfried Nassauer.

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27. September 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Kaffeefahrt nach Nahost? Deutschlands robuste Wiederkehr zur Führungsrolle

Die seit den 90er Jahren um sich greifende Gewöhnung der Bevölkerung an militärische Einsätze gipfelte 1999 in der Entscheidung der rot-grünen Bundesregierung, sich am NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu beteiligen. Dies war ein offener Bruch des Völkerrechts, bei dem erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg durch Angriffsaktionen einer deutschen Armee Menschen getötet wurden. Heute stehen über 7700 Bundeswehrsoldaten in elf Militäreinsätzen in aller Welt. Ab Oktober kommt nun noch der Militäreinsatz im Nahen Osten hinzu. Von Tobias Pflüger und Johannes Plotzki.

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18. September 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Terrorismus: Krieg ist nicht die Lösung

Aus den jüngsten Erfahrungen Amerikas und Israels im Nahen und Mittleren Osten sollte man eine wichtige Lektion lernen: Militärische Großangriffe - die zwangsläufig keine Unterschiede machen -, sind nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch nutzlos im Sinne der von den Akteuren postulierten Ziele. Von Howard Zinn.

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17. September 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September - Westen ohne Konzept für asymmetrische Konflikte?

Der Krieg gegen den Terrorismus oder gegen “gewalttätige Extremisten” kann weiter eskalieren. In den USA drängen vor allem Neokonservative darauf, endlich auch gegen Syrien und den Iran militärisch vorzugehen. Nur dann verliere der islamistische Terrorismus seine wichtigsten Unterstützer. Israel drängt Washington, noch zu Amtszeiten George W. Bushs gegen die iranischen Atomanlagen vorzugehen. Der israelisch-palästinensische Konflikt behält seine Brisanz. Die Kriege im Nahen und Mittleren Osten und der Krieg gegen den Terrorismus können sich sogar zu einem Weltkrieg entwickeln. Von Otfried Nassauer.

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16. September 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Die USA nach 9/11: Es brauchte kein Bekennerschreiben

Der “Krieg gegen den Terrorismus” könne so lange dauern, wie der Kalte Krieg - oder länger, erklärte die US-Regierung. Von Konrad Ege.

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24. Juli 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanische Tragödien

Geschichtliche Tragödien kehren wieder; nicht immer als Farce, wie Karl Marx angemerkt hat, sondern auch als Tragödien. Die Akteure wechseln. Die Objekte ihres Handelns haben keine Gelegenheit, sich zu entziehen. Der afghanische Krieg ist ein Beispiel dafür. Von Karl Grobe.

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30. Juni 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Aufrüstung als Reaktion auf Anschläge ist ein absoluter Irrweg

Das Bundesverteidigungsministerium will, auch als Reaktion auf die anhaltenden Gefährdungslagen für die deutschen Soldaten in Auslands-Einsätzen, die Ausrüstung mit geschützten Fahrzeugen deutlich steigern. Dies ist ein absoluter Irrweg. Statt immer tiefer in die afghanischen Sumpf zu geraten, muss jetzt endlich verantwortungsvoll ein Ausstiegsszenario debattiert werden. Die einzige Variante für einen umfassenden Schutz der deutschen Soldaten ist der sofortige Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Von Tobias Pflüger.

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24. Juni 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan ohne Strategie

Afghanistans Präsident hat die USA ins Gebet genommen. Es sei nicht hinzunehmen, dass die US-geführte Koalition in den letzten drei bis vier Wochen über 500 Afghanen getötet habe; selbst wenn es sich um Taliban gehandelt habe, seien es doch Landeskinder. Statt Menschenjagd zu betreiben, müsse man den Terroristen den Nachschub an Geld, Ausbildung, Waffen und Motivation abschneiden. Von Karl Grobe.

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12. Juni 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Bombe unter dem “Wolf”

Auf Wunsch Washingtons wird der NATO-Einsatz in Afghanistan ausgeweitet. Die USA wollen ihre Präsenz auf rund 10.000 Soldaten reduzieren und auf Anti-Terroreinsätze konzentrieren. Am 1. Juni übernahm deshalb die Bundeswehr das Kommando über die Stabilisierungstruppen der NATO (ISAF) im Norden. Zum Jahresende - so Washington - soll die NATO auch die Zuständigkeit für den umkämpften Osten des Landes, die unruhigen Grenzgebiete zu Pakistan, übernehmen - ISAF soll quasi ganz Afghanistan stabilisieren, das Mandat dafür wird robuster und umfasst nun auch die “Aufstandsbekämpfung”. Zeitgleich häufen sich beunruhigende Meldungen. Von Otfried Nassauer.

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30. Mai 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Schutzbedürftige Macht

Mehrere Gründe treiben die ärmeren zwei Drittel - oder mehr - der afghanischen Bevölkerung in den Aufruhr: Korruption, Unfähigkeit oder Untätigkeit der Regierung, Arroganz ausländischer Soldaten und Berater, der Appell der Taliban und anderer militanter Bewegungen. Es genügt ein Auffahrunfall in der Hauptstadt Kabul, um sogar dort einen bewaffneten Aufstand auszulösen. Von Karl Grobe.

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19. Februar 2006 | Internationales, Militär und Krieg
Effektiver Kolonialismus Die Sicherheitspolitik der deutschen Regierung stützt sich genauso wie die der Europäischen Union zunehmend auf die Verknüpfung von zivilen und militärischen Fähigkeiten. Dass dies nicht zwangsläufig zu einer “Zivilisierung des Militärischen” führt sondern vielmehr die Gefahr in sich birgt Spielräume für zivile Alternativen weitgehend einzuschränken, soll hier am Beispiel der deutschen Besatzungspolitik in Afghanistan gezeigt werden. Von Claudia Haydt. (mehr...)
30. Dezember 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Kennen Sie Usbekistan? Frieden und Ruhe in Afghanistan? Nein, in Afghanistan ist Krieg. Die US-geführten Truppen von Enduring Freedom betreiben einen erbarmungslosen Angriffskrieg, bei dem ständig unbeteiligte Bevölkerung als Kolletaralschaden in Mitleidenschaft gezogen wird. In dieser gefährlichen Situation vermischt die NATO, und damit die Bundeswehr den Einsatz ISAF weiter mit dem Einsatz Enduring Freedom. Der gesamte Nachschub für das deutsche ISAF-Kontingent nach Afghanistan wird direkt über den Flugplatz der 114.000-Einwohner-Stadt Termez im südlichsten Zipfel von Usbekistan organisiert. Allerdings herrscht in Usbekistan eine Diktatur unter Präsident Islam Karimow. Am 13.5.05 metzelten sog. “Sicherheitskräfte” im Massaker von Andischan mindestens 500 Menschen nieder. Die damalige rot-grüne deutsche Regierung kritisierte das Regime in Taschkent kaum. Von Tobias Pflüger. (mehr...)
03. Dezember 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Herausgeber einer afghanischen Frauenzeitschrift im Gefängnis wegen Artikeln gegen Steinigungen und Auspeitschungen Ali Mohaqiq Nasab, Herausgeber einer renommierten afghanischen Frauenzeitschrift ist wegen “Gotteslästerung” zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte Artikel in zwei Ausgaben der Zeitschrift veröffentlicht, in denen er das Gesetz anprangerte, das den Abfall vom Islam als durch Steinigung zu bestrafendes Verbrechen definiert, die Bestrafung von Ehebruch durch hundert Peitschenhiebe kritisierte und dafür argumentierte, dass Männer und Frauen vom Gesetz gleich behandelt werden sollten. Erinnern sie sich noch an Laura Bushs “Kreuzzug” für die Rechte der Frauen in Afghanistan, der Teil der Propagandakampagne war, die die Amerikaner davon überzeugen sollte, dass die US-Invasion dieses Landes gerechtfertigt sei? Von Doug Ireland (mehr...)
10. November 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Bundestag segnet weiteren Kampfeinsatz der Bundeswehr bei “Enduring Freedom” ab Mit großer Mehrheit segnete der Bundestag am 8. November 2005 die Entscheidung des Bundeskabinetts ab, die Beteiligung der Bundeswehr bei der Operation “Enduring Freedom” über den 15. November hinaus für weitere zwölf Monate zu verlängern. Nur die Linkspartei stimmte geschlossen gegen den Antrag der Regierung. Die mit dem Bundestagsbeschluss verbundene Verlängerung des Einsatzes der KSK (Kommando Spezialkräfte) in Afghanistan schamvoll wird verschwiegen. Stellungnahmen der Kooperation für den Frieden und von Tobias Pfluger, in denen die Mitglieder des Bundestags noch vor ihrem Beschluss aufgefordert wurden, die Teilnahme am völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Terror und damit an “Enduring Freedom” zu beenden. (mehr...)
30. Oktober 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Die Wahlen in Afghanistan Die westlichen Medien befassen sich selten mit dem Scheitern des Kriegs in Afghanistan. Das ist schade, denn der Afghanistan-Konflikt sagt einiges über die suizidalen Tendenzen der US-Außenpolitik aus. Von Mike Whitney. (mehr...)
13. Oktober 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan - vier Jahre danach Der vierte Jahrestag der US-Militäroperationen gegen das Taliban-Regime in Afghanistan steht kurz bevor - mit einer eher gemischten Bilanz, meinen Experten hier in den USA. Von Jim Lobe. (mehr...)
26. September 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Offener Brief an die MdBs zum Afghanistan-Mandat der Bundeswehr In einem Offenen Brief appellieren die in der “Kooperation für den Frieden” zusammengeschlossenen Organisationen an die Mitglieder des (alten) Bundestages, der vom Bundeskabinett beschlossenen Verlängerung und Erweiterung des Afghanistan-Mandates der Bundeswehr (ISAF) in der kommenden Woche nicht zuzustimmen. Die Friedensgruppen warnen vor der zunehmenden Vermischung des von der UNO mandatierten ISAF-Auftrages mit dem US-geführten “Anti-Terror”-Krieg (Enduring Freedom). Die NATO plant die engere Verzahnung der bisher getrennten Einsätze z.B. durch einen gemeinsamen (us-amerikanischen) Oberkommandierenden. (mehr...)
19. März 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Folterpraxis der US-Armee weitverbreitet in Afghanistan Human Rights Watch zitiert mehrere Militärberichte, in denen detailliert beschrieben ist, wie mit zwei afghanischen Gefangenen verfahren wurde, die im Dezember 2002 in Baghram starben. Die gleiche Befragungstechnik wurde anschließend bei Gefangenen in Abu Ghraib angewandt. Die Reports der American Army führen detailliert aus, unter welchen Umständen die beiden afghanischen Gefangenen im Gefängnis von Baghram, nördlich von Kabul, im Dezember 2002 totgeprügelt wurden. Die Berichte belegen, dass in Afghanistan systematisch gefoltert wurde. Von Eric Leser. (mehr...)
22. Februar 2005 | Internationales, Militär und Krieg
Bilde eine neue Elite, gib ihr Geld und Waffen Im Kalten Krieg wurden US-Gelder vergleichsweise breit an alle antikommunistischen Kräfte verteilt - heute dagegen wird der Kreis der Empfänger genau definiert. Das Ziel besteht darin, die früheren, eher grobschlächtigen Gewährsmänner von US-Interessen durch neue, in den USA ausgebildete und neoliberal programmierte Gruppen zu ersetzen. Dieser “Demokratieexport” neuen Typs ist in Afghanistan und im Irak bereits praktiziert worden und soll im November Haiti erreichen. Bilde eine neue Elite, gib ihr Geld und Waffen, damit sie eine neue Armee aufstellen und mit ihr das Land für auswärtige Unternehmen öffnen und sichern kann. Von Tariq Ali. (mehr...)
17. November 2004 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Energie für den Frieden - DFG-VK startet eine neue Kampagne “Nur friedlich denken ist zu wenig - Investieren Sie in den Frieden” fordert die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) die Bevölkerung auf und stellt jetzt ein neues Projekt vor: “Energy for Peace”. Während der Kampf um die Energievorräte der Welt längst mit Waffengewalt ausgetragen wird, geht die DFG-VK andere Wege - sie “investiert” in Frieden. Mit einer neuen Kampagne ruft die Friedensorganisation dazu auf, sich an dem Projekt “Friedenswindrad ” zu beteiligen. Sie wirbt für den Einstieg in ein Friedens-Energie-Netz rund um den Globus. (mehr...)
15. Oktober 2004 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanische Wahlen im Florida-Stil Präsident Bush hatte für Aghanistan Frieden und die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft durch einen Marshallplan versprochen. Was ist aus jenem großen Bush-Marshallplan geworden? Ein verkommener Staat, in dem es keine Sicherheit gibt und der für sein mageres Überleben auf den illegalen Drogenhandel angewiesen ist. In Afghanistan hat kein “Nationbuilding” stattgefunden, sondern nur ein Facelifting Marke “Karl Rove”, das dieser alle vier Jahre vor den Wahlen veranstaltet. Und im Hinterland fallen hin und wieder ein paar Bomben. Von Mike Whitney. (mehr...)
30. September 2004 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Friedensorganisationen fordern: Keine Verlängerung von Bundeswehrmandat in Afghanistan Am 30. September 2004 wird der Bundestag die Afghanistan-Mission der Bundeswehr verlängern. Aus diesem Anlass veröffentlichten verschiedene Friedensorganisationen eine gemeinsame Erklärung, in welcher der Militäreinsatz abgelehnt wird. Erforderlich sei die Unterstützung der Kräfte in Afghanistan, die am Aufbau einer friedlichen Gesellschaft interessiert sind. Das könne nicht durch Besatzungsarmeen erfolgen, sondern nur durch gezielte Kooperationen und Unterstützungen, die im Konsens mit den jeweilig Betroffenen betrieben werden. (mehr...)
08. August 2004 | Internationales, Militär und Krieg
NATO-Gipfel in Istanbul Längst beschränkt sich die NATO nicht mehr auf ihren eigentlichen Wirkungskreis im Nordatlantik, dessen Gebiet zu verteidigen sie einst angetreten ist. Wenn der NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer bei Gipfelbeginn am 28. Juni in Istanbul davon sprach, dass es gelte, “Brücken des Vertrauens und des Dialogs zwischen strategisch wichtigen Regionen der Welt” zu bauen und dabei besonders die zwischen der “Euroatlantischen Gemeinschaft und der weiteren Region des Mittleren Ostens” hervorhob, dann zeigt das genau diese Orientierung. (mehr...)
26. Juni 2004 | Internationales, Militär und Krieg
medico kritisiert NATO- und US-Politik in Afghanistan Gegen eine weitere Militarisierung der Politik gegenüber Afghanistan wendet sich die Frankfurter Hilfsorganisation medico international, die in Afghanistan umfangreiche Programme zur Minenräumung und Kriegsopferrehabilitation durchführt. Alle Versuche, mit Hilfe der von der NATO geführten ISAF die Macht der warlords einzuschränken, sind bislang gescheitert. (mehr...)
18. Mai 2004 | Internationales, Militär und Krieg
Ein Tag wie eine Ewigkeit - afghanisches Dorf hinter den Bergen Märkte sind Leben. Im afghanischen Dorf Pada aber existiert kein Markt. Keine Schreihälse preisen ihre Waren. Es gibt nichts zu preisen. Alles ist still. In den staubigen Straßen, die diesen Namen nicht verdienen, laufen keine Kinder herum. Keine Tiere reiben sich an den warmen und brüchigen Mauern der Lehmhäuser. Nur ein paar Hühner scharren im steinigen Boden, als gäbe es dort etwas zu finden. Kein Baum. Nicht hier und nicht an den Hängen. Auch haben die Berge keine Spitzen, an die sich Blick und Hoffnung klammern könnten. Von Andrea Strunk. (mehr...)
31. März 2004 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistan: Die Macht der Warlords ist ungebrochen Die ungebrochene Macht der Warlords in Afghanistan ist einer der Gründe für die gefährliche Sicherheitslage. Die Hilfsorganisation medico international kritisiert zudem die Politik der USA und ihrer Verbündeten gegenüber Afghanistan. So gefährde die unzulässige Vermischung von ziviler Hilfe und militärischen Operationen die Sicherheit und Unabhängigkeit der Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Außerdem müssten Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen juristisch verfolgt werden. (mehr...)
27. März 2004 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg ist keine Lösung - Alternativen sind möglich Nach den Terroranschlägen in Spanien plädieren zahlreiche Regierungen und Medien für ein schärferes ­auch militärisches ­Vorgehen gegen mutmaßliche Terroristen. Clemens Ronnefeldt liefert Anregungen und Argumente zur Frage, wie statt dem Führen von “Krieg gegen Terror” das Leid von Terroropfern als auch das Leid von Opfern in Ländern wie Afghanistan oder Irak vermieden werden kann. (mehr...)
03. Januar 2004 | Internationales, Militär und Krieg
Afghanistans Frauen nach der “Befreiung” In Afghanistan ereignete sich während der Zusammenkunft der “Loya Jirga” etwas Außerordentliches. Malalai Joya sprach aus, was bis dahin niemand zu sagen wagte: dass viele der Vorsitzenden in der Jirga Kriminelle seien, die das Land zerstört hatten. Sie bezog sich auf “Aktionen” der Dschihadis, die Frauen Säure ins Gesicht schütteten, ihnen die Brüste abschnitten und andere grausame Taten begingen. Nach dem Fall der Taliban sind nun dieselben Führer der Dschihadis wieder aufgetaucht, mit verheerenden Folgen für die afghanische Bevölkerung, vor allem für die Frauen. (mehr...)
25. Oktober 2003 | Internationales, Militär und Krieg
Bushs Vietnam Die “Terroristen”, die nun die amerikanischen Besatzungskräfte im Irak belagern, repräsentieren einen bewaffneten Widerstand, der mit ziemlicher Sicherheit von der Mehrheit der Iraker unterstützt wird. Das zweite Geheimnis sind die auftauchenden Beweise für das wahre Ausmaß der Todesopfer durch die anglo-amerikanische Invasion, die auf das Blutbad hinweisen, das Bush und Blair immer abgestritten haben. Von John Pilger. (mehr...)
25. Oktober 2003 | Internationales, Militär und Krieg
Spaten statt Waffen - Zement statt Munition! Ein Vorschlag zur Güte für die Bundeswehr in Kunduz Cap Anamur ist die einzige deutsche Hilfsorganisation, die seit zwei Jahren in der Region um das nordafghanische Kunduz arbeitet. Anlässlich des Bundestagsbeschlusses zur Entsendung von Bundeswehr-Soldaten in die Provinzhauptstadt kommt ein Mitarbeiter vor Ort zum Ergebnis, dass ein Einsatz der Bundeswehr nur unter einer Voraussetzung Sinn mache: Wenn sie die Waffen zu Hause lassen und stattdessen Spaten, Schippen und Bagger mitbringen. (mehr...)
24. Mai 2003 | Internationales, Militär und Krieg
Jederzeit ein Regime ausschalten können Jürgen Rose, Oberstleutnant der Bundeswehr, führt aus, dass sich der internationale Terrorismus durch die “revolutionäre Kriegführung” der USA im Irak in seiner “asymmetrischen Kriegführung” weltweit bestätigt fühlt. (mehr...)
14. März 2003 | Internationales, Militär und Krieg
“Die Sünden der USA” Warum US-Bürger zur Zielscheibe der Terroristen wurden. Brief eines US-Bischofs an seinen Präsidenten - von Robert Bowman. Der Autor ist Erzbischof der Vereinigten Katholischen Kirche in Melbourne Beach, Florida. Er war Armee Oberst und flog im Vietnamkrieg 101 Einsätze. (mehr...)
09. September 2002 | Internationales, Militär und Krieg
Zivile Konfliktbearbeitung und gewaltfreie Aktion statt Krieg. Ein Jahr nach den Anschlägen vom 11. September Michael Schmid hält am ersten Jahrestag der schrecklichen Terroranschläge in den USA sowohl Rückblick auf die Reaktionen und die Politik, die es danach gab. Gleichzeitig geht er der Frage nach einer Perspektive der zivilen Konfliktbearbeitung nach. (mehr...)
08. Januar 2002 | Internationales, Militär und Krieg
Jahrzehntelang Arbeit für die Minenräumer Nach 22 Jahren Krieg und Bürgerkrieg liegen Millionen von Minen auf afghanischem Boden. Jetzt sind US-Streubomben dazugekommen. Andreas Zumach in der taz vom 05.01.02. (mehr...)
27. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Nicht in unserem Namen! Kein Bundeswehreinsatz! Stoppt die Spirale der Gewalt! Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. unterstützt Aufruf zur Demonstration in Calw am 8.12.01 (mehr...)
19. November 2001 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Noch jede große Veränderung ist durch Minderheiten in Gang gesetzt worden Vom “Krieg gegen Terrorismus” und der Beteiligung deutscher Bundeswehr daran, von Männern und Frauen, die bereit sind für ihre Vision von Frieden und Gerechtigkeit mit lieb gewordenen Tabus zu brechen. (mehr...)
19. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Wie weiter nach den Terroranschlägen und dem Krieg? Artikel von Michael Schmid zur aktuellen Problematik von Terror und Krieg aus pazifistischer Sicht. (mehr...)
11. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Keine Bundeswehr für den Krieg. Den Krieg gegen Afghanistan sofort einstellen! Schreiben des Lebenshauses vor der Abstimmung im Bundestag an die Abgeordneten von SPD und Bündnis 90/Die Grünen (mehr...)
10. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg in Afghanistan Positionspapier der acht Abgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen, die einem Einsatz deutscher Soldaten im Krieg gegen Afghanistan ablehnen, weil er ihrer Ansicht nach nicht der zielgerichteten Bekämpfung terroristischer Strukturen dient und in besonderem Maße die Zivilbevölkerung trifft. (mehr...)
08. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg ist keine Lösung Lebenshaus unterstützt gemeinsamen Brief gegen den Krieg an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und bittet interessierte Gruppen und engagierte Einzelpersonen um Mitunterzeichnung. (mehr...)
05. November 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Vom Protest zum Widerstand Eine Analyse der MitarbeiterInnen der War Resisters’ International aus London zu 11. September, “Krieg gegen Terrorismus” und langfristigen Widerstandsstrategien gegen die Militärmaschine. (mehr...)
29. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg ist Frieden - Zorniger Protest gegen die Bomben auf Afghanistan Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy nennt den amerikanischen Bombenkrieg gegen das Taliban-Regime in Kabul “nur einen weiteren terroristischen Akt” und beklagt den Tod vieler unschuldiger afghanischer Zivilisten. (mehr...)
19. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Zeit zum Umdenken Eröffnungsvortrag von Prof.Dr. Horst-Eberhard Richter zum attac-Kongress in Berlin. (mehr...)
14. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Friedensbewegung fordert: Konflikte ohne Krieg lösen! Bericht zu den bundesweiten Großdemonstrationen in Berlin und Stuttgart Zigtausende Menschen beteiligten sich an Großdemonstrationen in Berlin und Stuttgart. Sie forderten: Keine Bomben mehr auf Afghanistan! Die Ursachen des Terrorismus bekämpfen. Eingeladen zur Demonstration und Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt hatten u. a. das Friedensnetz Baden-Württemberg, Gewerkschaften, Ohne Rüstung Leben, die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK), die katholische Friedensbewegung Pax Christi, der Versöhnungsbund - Landesgruppe Baden-Württemberg, die Gesellschaft Kultur des Friedens und das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. (mehr...)
13. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Aufstehen! Für Frieden. Solidarität, Gerechtigkeit - Kein Krieg! Aufruf zur Großdemonstartion am 13.Oktober 2001 in Stuttgart Gemeinsam mit zahlreichen anderen Friedensorganisationen ruft das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. zur Großdemonstration in Stuttgart auf. (mehr...)
08. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Krieg gegen Afghanistan - Zivile Mittel gegen Terrorismus nicht ausgeschöpft Stellungnahme des Lebenshaus Schwäbische Alb und des Versöhnungsbunds Landesgruppe Ba-Wü Seit Sonntagabend führen die USA und Großbritannien offen Krieg gegen Afghanistan. Statt diplomatische und geheimdienstliche Mittel auszuschöpfen, um die Hintermänner der Terroranschläge in den USA zu fassen, wurde nun mit Militärschlägen begonnen. (mehr...)
08. Oktober 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Die erste Welle des Vergeltungskriegs Am 07.10.2001 ab 18.30 Uhr haben Truppen der USA und Großbritanniens Afghanistan angegriffen. US-Truppen (Luftwaffe, Marine, Kommandotruppen und (Elite-)Truppen des Heeres) in der Größenordnung von 30.000 Soldat/innen waren seit dem 11. September rund um Afghanistan aufmarschiert. Die völkerrechtswidrigen Angriffe wurden von US-Truppen und britischen Truppen durchgeführt. Stellungnahme und Kurzanalyse der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. (mehr...)
13. September 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Prothesen und Brot statt Cruise Missiles und Streubomben auf Afghanistan Rede von Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zur bundesweiten Demonstration gegen den Krieg in Afghanistan (mehr...)
11. September 2001 | Internationales, Militär und Krieg
Ziviles Handeln verlangt Besonnenheit Gemeinsame Erklärung von Organisationen, die für Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit eintreten Gemeinsame Erklärung von Friedens- und Menschenrechtsorganisationen (Gustav Heinemann Initiative, Humanistische Union, Komitee für Grundrechte und Demokratie, Pro Asyl, Republikanischer Anwaltsverein, Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen. (mehr...)