USA - Nordamerika
23. Januar 2004
Person des Jahres 2003 entfernt sich unerlaubt von der Truppe...Früher wählte das US-Magazin “Time” den “Mann des Jahres”, heute politisch korrekt die “Person des Jahres”. Ende 2003 fiel die Wahl auf “The American Soldier”, den “amerikanischen Soldaten”. Wolfgang Krauß berichtet von beeindruckenden Männern und Frauen des Jahres 2003, welche er in der Arbeit des “Military Counseling Network” kennengelernt hat. Stellvertretend nennt er drei von ihnen. Person des Jahres 2003 Nr. 1 entfernt sich unerlaubt von der Truppe, Nr. 2 wehrt sich gegen sexuelle Gewalt, Nr. 3 verweigert den Kriegsdienst. (mehr...) 07. Januar 2004 Nicht Neokonservatismus - simple RaffgierJames Baker hat um den Erlass der irakischen Auslandsschulden gebeten. Als sie von dieser “noblen Mission” (Bush) hörte, musste Naomi Klein an jene Story denken, die ein im Dezember 2003 ein vom US-Außenministerium freigegebenes Dokument zu Tage förderte. Es enthält den Beweis, dass die USA die mörderische Kampagne der (argentinischen) Generäle wissentlich unterstützten, sowohl finanziell als auch in politischer Hinsicht. Und trotz der unleugbaren Komplizen-Rolle, die sie in der argentinischen Tragödie spielten, lehnen die USA konsequent jeden Versuch ab, die Schulden des Landes (Argentinien) zu canceln. Weshalb also zeigt sich Mr. Bush plötzlich so von seiner besorgten Seite? “Die Zukunft des irakischen Volks sollte nicht durch die enorme Schuldenlast verpfändet werden”. (mehr...) 01. Januar 2004 Irak: den Widerstand im Blut ertränkenGerhard Wendebourg thematisiert die erschreckenden "neuen", "alten Methoden" der USA im Irak und deren Skrupellosigkeit. Zum Ausdruck kamen diese neuen "Methoden" u.a. mit der Erschießung von 16 unbewaffneten Demonstranten, von denen nicht wenige bei der Flucht in den Rücken geschossen wurden. Insider aus US-Army und Geheimdienst vergleichen die Vorgänge mit der "Operation Phoenix", die aus dem Vietnamkrieg bekannt wurde. Diese führten zur Ermordung und Folter von mindestens 50.000 Menschen, meist Zivilisten. Das Ausbilden und Beauftragen von Killerkommandos ist dabei (historisch) nicht als Einzelfall zu betrachten, sondern hatte ihre Vorläufer und Nachfolger. (mehr...) 25. Dezember 2003 Der lebende Saddam leistet dem Empire gute DiensteDer gefangene Saddam Hussein funktioniert weiter wie über weite Strecken seiner tödlichen Karriere: als Werkzeug der US-Imperialstrategie. Nun, da der gefangene Ex-Diktator also in Haft ist, wird er den USA zusätzlich Gelegenheit geben, weiter an der Fiktion zu stricken, die USA seien der größte Freund von Freiheit und Demokratie in und außerhalb des Nahen/Mittleren Ostens. (mehr...) 24. Dezember 2003 Selektives Erinnerungsvermögen und falsche DoktrinenNoam Chomsky spricht sich für eine faire Verhandlung gegen Saddam Hussein vor einem internationalen Tribunal aus. Eine Anklage von Saddams Gräueltaten würde nicht nur seine Abschlachtung und Vergasung von KurdInnen im Jahr 1988 betreffen, sondern auch sein Massaker an den schiitischen Rebellen, welche ihn 1991 umstürzen hätten können. Zu diesem Zeitpunkt waren Washington und dessen Verbündete der bemerkenswert einstimmigen Auffassung, dass der irakische Führer dem Westen und der Region eine bessere Hoffnung für die Stabilität seines Landes bietet als jene, welche unter seiner Unterdrückung leiden. (mehr...) 21. Dezember 2003 Saddam nach Den Haag!Uri Avnery übt nachhaltige Kritik an der Inszenierung der Festnahme Saddams als großes Spektakel. Falls es überhaupt möglich sei, mit einem Mann wie Saddam, Mitleid zu wecken, dann hätten die Amerikaner dies erreicht. Die öffentliche Demütigung eines arabischen Führers wecke die tiefsten Gefühle der Beleidigung und des Zornes unter Zehn Millionen Arabern. Diese Gefühle würden eines Tages ihren Ausdruck in Gewalt finden. (mehr...) 19. Dezember 2003 Den Bruch mit den USA riskierenOberstleutnant Jürgen Rose führt aus, warum die Europäer an einem Scheitern der Amerikaner im Irak interessiert sein sollten. Aus Sicht der EU könne es nur darum gehen, dem Trend zu einer ökonomischen Kolonialisierung des Planeten mit militärischen Mitteln - und darum gehe es im Kern - unter allen Umständen entgegenzuwirken. Eine erfolgreiche Unterwerfung des Irak würde einer globalen Hegemonie der USA weiteren Vorschub leisten und den (Präventiv-)Krieg als völkerrechtskonformes Instrument der Außenpolitik legitimieren. Darüber hinaus berge jede Beihilfe zu diesem kolonialen Abenteuer, wie der Blutzoll unter den “willigen Koalitionären” bezeuge, auch andere, nicht unerhebliche Gefahren. (mehr...) 16. Dezember 2003 Wir haben endlich unseren Frankenstein und er befand sich in einem ErdlochMichael Moore: Saddam befindet sich Gott sei Dank wieder in amerikanischen Händen! Er muss uns wirklich vermisst haben. Mann, der sah aber auch schlecht aus! Aber er hat heute wenigstens eine Zahnbehandlung umsonst bekommen. So etwas erhalten die meisten Amerikaner nicht. Einst liebte Amerika Saddam. Wir finanzierten ihn, Wir bewaffneten ihn. Wir halfen ihm bei der Vergasung iranischer Truppen. Aber dann baute er Mist. Er marschierte bei den Diktatoren in Kuwait ein und beging den schlimmsten vorstellbaren Fehler - er bedrohte einen unserer noch BESSEREN Freunde, die Diktatur Saudi Arabiens und seine riesigen Ölvorkommen. Die Familie Bush und die saudische Königsfamilie sind enge Handelspartner; und damals 1990 beging Saddam einen königlichen Fehler, als er sich ihren reichen Besitztümern ein wenig zu sehr näherte. Von diesem Zeitpunkt an ging es mit Saddam bergab. (mehr...) 09. Dezember 2003 Der Preis der freien Meinungsäußerung bezüglich Irak-KriegDas Pentagon hat angeordnet, dass amerikanische TV-Sender keine Särge von aus dem Irak heimgekehrten jungen Amerikanern zeigen dürfen. Die Sender haben dies akzeptiert. Die Toten dürfen heimkehren - aber sie tun es praktisch im Verborgenen. Armeeangehörige in Amerika, die einem Journalisten erzählen, dass sie mit dem nicht einverstanden sind, was im Irak geschieht, werden verurteilt und degradiert. Die amerikanische Presse berichtet auch nicht über die hohe Zahl schwerverletzter Soldaten, die aus dem Irak in die USA heimgeholt wurden. Über all diese Fakten würde die Presse “der Kleinstadt Amerika” nicht berichten, so Robert Fisk, wo jeder, der die Wahrheit über Irak sagen will, sofort angegriffen werde. (mehr...) 03. Dezember 2003 Wenn Bush den "Krieg" umdefiniertVon einem Konflikt zwischen Staaten oder Völkern kann bei den Anschlägen der Terroristen, die Bush einen “Krieg gegen die Zivilisation” nennt, offenbar nicht die Rede sein. Deshalb wurde auf Terror oder was man dafür hielt mit anderen Maßnahmen als mit Krieg reagiert. Thomas Rothschild meint, daß Bush sich eines semantischen Tricks bedient, indem er den Begriff “Krieg” neu definiert und Anschläge wie die vom 11. September oder von Istanbul als Krieg kategorisiert werden. Vor diesem Hintergrund erscheine ein Krieg im konventionellen Sinne als adäquate Reaktion. Mit der gleichen Berechtigung aber, mit der man die Massenmorde von terroristischen Vereinigungen oder Einzeltätern als Krieg definiere, könne man verkünden: Krieg herrsche, wo Staaten oder Völker den vermeidbaren Tod von Hunderttausenden Menschen zulassen. Nach dieser Definition hätten die reichen Völker schon lange einen Krieg begonnen, auf den der Terror weniger subtil, aber mit gleicher Wirkung antworte. (mehr...) |
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