Naher und Mittlerer Osten
12. März 2005
Die andere ZederEs war eine Warnung. Viele Zehntausende waren gekommen - Schiiten-Familien aus dem Libanon mit ihren Kindern vorneweg, die Babys auf dem Arm. So marschierten sie an meiner Beiruter Wohnung vorbei. Die Menschen erinnerten mich an die vielen Schiiten im Irak, die mit ihren Familien zur Wahl gingen - trotz Schüssen und Selbstmordbombern. Die Schiiten hier kamen aus dem Südlibanon und dem Bekaa-Tal -um deutlich zu machen, wir sind gegen die amerikanischen Pläne im Libanon, und wir wollen wissen - das behaupten sie wenigstens - wer am 14. Februar Ex-Premier Rafik Hariri ermordet hat. Von Robert Fisk. (mehr...) 08. März 2005 Wallajeh: eine kurze, typische Geschichte jüdischer Siedlungstätigkeit - jetzt und andauerndAm Morgen des 18.Januar 2005 überfielen israelische Sicherheitskräfte, die von Inspektoren des Innenministeriums und der Jerusalemer Stadtverwaltung begleitet wurden, das Dorf Wallajeh, erklärten es zum militärischen Gebiet und begannen mit einer Kampagne der Schikane und Zerstörung. Nach vier Stunden Verwüstung verschwanden sie wieder und hinterließen fünf zerstörte Häuser und sieben zerstörte Hühner- und Viehställe. Für die Bewohner von Wallajeh, einem ländlichen Ort genau zwischen Beit Jala und Jerusalem, war der Überfall nichts Neues. (mehr...) 07. März 2005 Wenn sich Syrien aus dem Libanon zurückziehen soll, warum nicht auch Israel aus den besetzten Gebieten?Die Bush-Regierung sowie viele US-Medien beschuldigen die syrische Regierung - direkt oder indirekt - hinter der Ermordung des Ex-Premiers Rafik Haririzu stecken. Was könnte ein solcher Anschlag Syrien im Moment bringen? Seien wir ehrlich, es sieht so aus, als könnten andere ein größeres Interesse an dem Attentat gehabt haben - eben weil man es den Syrern anhängen wird. Syrien im Scheinwerferlicht erhöht die Wahrscheinlichkeit einer (offenen oder verdeckten) US-Militäraktion gegen das Land. Von Bill Fletcher. (mehr...) 06. März 2005 Die nächsten KreuzzügeVor vielen Jahren las ich das Buch “Der stille Amerikaner” von Graham Green. Seine Hauptfigur ist ein hochgesinnter, naiver, junger amerikanischer Geheimdienstler in Vietnam. Er hat von der Komplexität dieses Landes keine Ahnung, will aber seine Missstände beseitigen und Ordnung schaffen. Die Folgen sind verheerend. Ich habe das Gefühl, dass genau dies jetzt im Libanon geschieht. Die Amerikaner sind nicht so hochgesinnt und nicht so naiv. Weit davon entfernt. Aber sie sind sehr bereit, in ein fremdes Land einzudringen, ohne seine Komplexität zu berücksichtigen, und in ihm mit Gewalt Ordnung, Demokratie und Freiheit herzustellen. Von Uri Avnery. (mehr...) 02. März 2005 Putins Vertrauen in IranDas iranisch-russische Atomabkommen ist eine Niederlage für die Washingtoner “Falken”. Ob es ein Sieg für die Diplomatie ist, zu der sich US-Außenministerin Condoleezza Rice neuerdings in dieser Sache bekannt hat, muss sich noch herausstellen. Kurzfristig gewonnen haben bei dem Deal Teheran und Moskau. Von Karl Grobe. (mehr...) 28. Februar 2005 Hauszerstörungen: Tatsachen an Ort und Stelle - Ein Gegengewicht zur EuphorieMedien und Politiker entwickeln fast eine neue Euphorie über einen neuen Friedensprozess zwischen Israel und Palästina. Aber während die israelische Regierung über Gesten des guten Willens und vertrauensbildende Maßnahmen spricht, fährt sie fort, aggressiv palästinensische Häuser in Ostjerusalem zu zerstören. Das Israelische Komitee gegen Hauszerstörungen (ICAHD) erinnert daran, dass die Besatzung weitergeht und dass sich an Ort und Stelle schreckliche Tatsachen ständig und unerbittlich ausbreiten. Wir veröffentlichen zwei Berichte des ICAHD. (mehr...) 27. Februar 2005 Ein Finger nach dem andernSeit Jahren habe ich davor gewarnt, dass dies die Absicht Sharons sei: die Grundlage des ganzen Siedlungsunterfangens, das von ihm geplant und durchgeführt wurde. Der Entwurf der Siedlungen auf der Westbankkarte ist dafür gedacht, das Land vom Norden zum Süden und vom Westen zum Osten zu zerschneiden, um so jede Möglichkeit eines wirklich lebensfähigen und zusammenhängenden Staates, eines Staates, der wie jeder andere ist, zu vereiteln. Von Uri Avnery. (mehr...) 26. Februar 2005 Guten Morgen Gruß an die israelische LinkeEinen wunderschönen Guten Morgen an die israelische Linke. Nach einer halben Ewigkeit im Winterschlaf, hört man nun, wie sie langsam erwacht. Erst wenn ihr der Wind wieder ins Gesicht weht - nicht etwa, weil sie aufgrund eigener Aktionen dafür verantwortlich wäre - wagt es die außerparlamentarische Linke aus ihrem Bau herauszukommen, in den sie sich vor mehr als vier Jahren verkrochen hatte. Von Gideon Levy. (mehr...) 24. Februar 2005 Plant Bush einen Angriff auf den Iran?In der Ausgabe der amerikanischen Wochenzeitschrift The New Yorker vom 16. Januar 2005 berichtete Investigativjournalist Seymour Hersh, das Pentagon hätte damit begonnen seine Pläne für eine Invasion des Irans auf den neuesten Stand zu bringen. Hersh berichtete, dass “Strategen im Hauptquartier des US Central Command in Tampa, Florida dazu aufgefordert wurden, die Kriegspläne des Militärs hinsichtlich einer vollen Boden- und Luftoffensive im Iran zu überarbeiten.” Von Doug Lorimer. (mehr...) 21. Februar 2005 Vorsicht, bissiger Hund!Die Europäer und die Russen versuchen, den Weg von Bush zu blockieren. Er ist gerade im Begriffe, in der EU und der Nato Staatsbesuche abzustatten und versucht, sie mit sanften Tönen einerseits und Drohungen andererseits davon zu überzeugen, sich seinen Kriegsabenteuern anzuschließen. Von Uri Avnery. (mehr...) |
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