Naher und Mittlerer Osten
29. September 2004
Etwas fern des Rechts: Schilys Lob für Israels MauerDer deutsche Innenminister Otto erliegt der Faszination von Beton und Stacheldraht, während Ariel Sharon die “Road Map” beerdigt. Wenn auch keine praktische, so hat der gelernte Jurist Schily doch verbale Hilfe geleistet, als er die Mauer im Deutschlandfunk verteidigte und die Kritik an ihr als “etwas fern der Realität” verspottete. Von Margret Johannsen. (mehr...) 27. September 2004 Eine Nation? Was für eine Nation?Nach modernen westlichen Normen definiert sich eine Nation durch ihre Staatsangehörigkeit. Jeder amerikanische Bürger gehört zu der (us-)amerikanischen Nation, ob er schottischen, mexikanischen, afrikanischen oder jüdischen Ursprungs ist. Der Religion nach kann ein Amerikaner katholisch, jüdisch, Buddhist oder evangelikal sein. Das hat keinen Einfluss auf seine Zugehörigkeit zu der Nation, die ein politisches Kollektiv ist. Auch europäische Nationen gleichen sich langsam diesen Normen an. Nur Faschisten verlangen eine totale Übereinstimmung von Rasse, Nation und Sprache. Von Uri Avnery. (mehr...) 20. September 2004 Die TempelbergbomberWährend der letzten Jahrhunderte wurde das europäisch-amerikanische Judentum immer mehr eine Religion, das von einer universalen moralischen Botschaft durchdrungen war. Die jüdischen Denker waren davon überzeugt, dass es die “Mission” der Juden sei, den Völkern der Welt eine universale Ethik zu bringen und sahen dies als das wirkliche Wesen des Judentums an. Von Uri Avnery. (mehr...) 19. September 2004 Die Hölle von HebronHebron ist über 3700 Jahre alt - eine der ältesten Palästinenserstädte. Für Juden ist es die zweitheiligste Stadt, gleich nach Jerusalem. Die Spannungen gehen weit zurück. Wir nähern uns der Hebroner Altstadt: Im Zentrum dieser Stadt von 120.000 palästinensischen Arabern leben kaum mehr als 500 jüdische Siedler. Was früher ein lebendiger arabischer Markt war, ist heute eine Ansammlung zugenagelter Geschäfte - daneben, von Stacheldraht umsäumt, die Wohnquartiere von rund 10 jüdischen Familien. Aufgesprüht der Davidstern, eine geballte Faust und die Worte “Tod den Arabern”. Von Am Johal und Devorah Brous. (mehr...) 15. September 2004 Tod im IranAtefeh Rajabi scheint ein ziemlich normales 16-jähriges Mädchen gewesen zu sein: launisch, ungehorsam und begierig danach Sex zu haben. Atefehs typisch jugendliches Verhalten bedeutete für sie, dass sie beschuldigt und für schuldig befunden wurde, “Handlungen, die unvereinbar mit der Keuschheit sind”, begangen zu haben. Der Richter im islamischen Gericht entschied, dass das angemessene Strafmaß Tod war. Von Alasdair Palmer. (mehr...) 15. September 2004 Die Likudisierung der WeltDas wahre Vermächtnis des 11. Septembers: Bush übernahm die rigiden Ansichten Scharons. Von Naomi Klein. (mehr...) 13. September 2004 "Gott will es!"Viele der abscheulichsten Verbrechen der menschlichen Geschichte wurden im Namen der Religion begangen Möge Gott uns vor jenen bewahren, die in Seinem Namen reden wollen. Von Uri Avnery. (mehr...) 05. September 2004 Wie geht es Dir, Gewaltlosigkeit?Solange die Sharon-Regierung mit der aktiven Unterstützung von Präsident Bush die Siedlungen weiter vergrößert, die Mauer weiter baut und all die anderen Aktionen der Annexionen weiter verfolgt, gibt es nichts, was die palästinensische öffentliche Meinung dahin bringt, der Gewalt den Rücken zu kehren. Und nur ein entscheidender Wechsel in der palästinensischen öffentlichen Meinung kann die Selbstmordattentate zu einem Ende bringen. Keine Mauer wird Leute, die zu sterben bereit sind, daran hindern, einen Angriff auszuführen. Von Uri Avnery. (mehr...) 05. September 2004 Der Anfang vom Anfang vom Ende der Besatzung?Gideon Levy meint, etwas von der Kritik an Israel zeige langsam Wirkung. In der Maske der Selbstgerechtigkeit, die Israel seit 37 Jahren trage, würden sich erste Risse zeigen. Die schlechte Nachricht: Die Risse seien ausschließlich Ergebnis internationalen Drucks. Die gute Nachricht: Der Druck wachse. Während die Hoffnung schwinde, daß Israel von allein zur Vernunft komme, müsste es hoffen, daß die Welt nicht aufgebe, bevor es wieder ein gerechtes Land sei. (mehr...) 03. September 2004 Zwei israelische Frauen gehen unterschiedliche WegeMaya, 20 Jahre, und Lior, 18 Jahre, haben ihr ganzes bisheriges Leben in Israel verbracht. Sie gehören demselben Volk an, haben eine gemeinsame Geschichte und sind zu derselben Art von Schulen gegangen. Und doch gehen sie in ihrem Leben zwei sehr unterschiedliche Wege. Während Maya ihre Stiefel in einem Militärstützpunkt in Gaza poliert, nimmt Lior an einer Demonstration gegen die Mauer teil. Aber beide Frauen haben einen gemeinsamen Traum: sie träumen, dass zwischen Israelis und Palästinensern eines Tages Frieden herrschen wird. Von Martin Smedjeback. (mehr...) |
|