Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

25. Oktober 2004

Auf dem Weg zum Bürgerkrieg

Die Saat für einen Bürgerkrieg wurde gesät, als die erste Siedlung in den besetzten Gebieten errichtet wurde. Damals sagte ich zum Ministerpräsidenten in der Knesset: “Sie legen eine Landmine. Eines Tages werden Sie sie demontieren müssen. Als früherer Soldat möchte ich Sie davor warnen, denn das Demontieren von Landminen ist ein sehr unangenehmer Job.” Seitdem sind Hunderte von Minen gelegt worden. Und noch immer werden die Minenfelder ausgeweitet. Von Uri Avnery. (mehr...)


24. Oktober 2004

Tage der Busse

Der Gestank ist einfach bestialisch. Gehst du irgendeine Straße entlang - falls du dich traust -, bist du gezwungen, den Blutlachen auszuweichen, manchmal musst du auch mittendurch. Überall hängen Fetzen von Menschenfleisch - oft kaum noch als menschliche Überreste erkennbar -, auf den Dächern, auf der Straße, oder das Fleisch klebt an kaputten Fensterscheiben. Der Geruch von faulendem Blut mischt sich mit dem beißenden Gestank schwarzverkohlten Menschenfleischs - verbrannt durch eine Rakete, die aus einem in Amerika fabrizierten Apache-Hubschrauber der israelischen Armee abgefeuert wurde. Von Mohammad Omer. (mehr...)


22. Oktober 2004

Durch Geburtsrecht zuhause

Martin Lukacs, ein junger Kanadier, war mit der “Birthright Israel Mission” in Israel. in einem einfühlsam geschriebenen Artikel schildert er seine Eindrücke. “Willkommen zuhause.” Es ist seltsam, meint er, das zu hören wenn man ein Land betritt, in dem man nie gewesen ist. “Da du ein Jude bist, ist dies deine dir zustehende Heimat”, wurde ihm nahegebracht. Er bemerkt aber, dass “Birthright” sich weigert anzuerkennen, dass Palästinenser und Israelis gegenseitig in das Leben der anderen verstrickt sind. Sie teilen einen alptraumhaften Kurs, der nur verändert werden kann, wenn sie zusammen wach werden. (mehr...)


21. Oktober 2004

Kinder zu töten, ist keine große Sache mehr

Mehr als 30 palästinensische Kinder wurden in den ersten zwei Wochen der “Operation Tage der Sühne” im Gazastreifen getötet. Während in der Gesamtzählung aller Intifada-Opfer das Verhältnis drei getötete Palästinenser zu einem getöteten Israeli ist, kommt es bei den Kindern zu einem Verhältnis von 5:1. Mit solch erschreckenden Statistiken sollte die Frage, wer ein Terrorist ist, schon für jeden Israeli längst eine sehr belastende Frage sein. Dennoch gelten als Kindermörder immer noch nur die Palästinenser, die Soldaten verteidigen uns und sich. Von Gideon Levy. (mehr...)


18. Oktober 2004

Danke, Dubby!

Die militärische Macht ist in der Welt nur eine der aktiven Kräfte. Auf weite Sicht hin ist der Einfluss der wirtschaftlichen Kräfte tatsächlich viel größer. Moralische Kräfte sind unsichtbar, aber ihre Auswirkungen sind immens. Einer der größten militärischen Führer der Geschichte, Napoleon, war sich dessen sehr bewusst. Die menschliche Sehnsucht nach Freiheit ist unbesiegbar und darum auch der Freiheitskampf unterdrückter Nationen. Dies zu ignorieren, ist kein Realismus ? es ist Blindheit. Von Uri Avnery. (mehr...)


16. Oktober 2004

Ein Brief an Theodor Herzl

Ilan Pappe, Dozent für politische Wissenschaften an der Universität Haifa und am Emil-Touma-Institut für palästinensische Forschungen in Haifa, schreibt einen fiktiven Brief an den Gründer der zionistischen Bewegung, der vor 100 Jahren starb. Er führt aus, dass Herzl von den Ideen des Nationalismus und Kolonialismus fasziniert gewesen sei. Heute sitze er voller Schrecken in Haifa, jener Stadt, die Herzl visionär als eine Art Paris des jüdischen Staates gesehen hatte, und denke darüber nach, was die nationalistischen Zeloten als nächstes auf ihrer verheerenden Kampagne gegen wirkliche und eingebildete Feinde erfinden würden. (mehr...)


10. Oktober 2004

Glaubt nicht ein einziges Wort!

Als vor 50 Jahren ausländische Korrespondenten mich über die Glaubwürdigkeit der offiziellen IDF-Statements befragten, pflegte ich zu sagen, unsere Armee lüge nicht. Man sollte ihren Kommuniques glauben, solange nicht das Gegenteil bewiesen wird. Diese Zeiten sind längst vorbei. Wenn mir heute dieselbe Frage gestellt wird, rate ich, nicht ein einziges Wort von Armeemeldungen zu glauben, solange nicht das Gegenteil bewiesen wird. Von Uri Avnery. (mehr...)


09. Oktober 2004

Die Streichung Palästinas

Scharons einseitiger “Rückzugsplan” aus Gaza ist in Wirklichkeit ein Plan zur Verhinderung eines Palästinenserstaats, ein Plan, der jede Hoffnung auf Umsetzung der Totgeburt ‘Roadmap’ zunichtemacht. Während der sogenannten “Verhandlungen” leistete Israel den Zielen des (Oslo-)Plans Widerstand, während der Welt weisgemacht wurde, man sei ehrlich um Frieden bemüht. Von Mike Whitney. (mehr...)


09. Oktober 2004

Nur eine kranke Gesellschaft demütigt und schikaniert sterbende Patienten

Seit zehn Tagen versucht F., eine 28jährige Frau aus Gaza, ins (israelische) Sheba Medical Center in Tel Hashomer zu gelangen - zu einer dringend nötigen Chemotherapie in der Onkologischen Abteilung. Was sie in diesen zehn schrecklichen Tagen durchmachte, ist eine unglaubliche Geschichte. Die Realität übertrifft selbst die wildesten Vorstellungen. Von Gideon Levy. (mehr...)


29. September 2004

"Am Anfang waren es die Gesichter von Feinden..." - Palästinensische Schülerin erhielt Stuttgarter Friedenspreis

Bei der “FriedensGala” am 25. September 2004 im Stuttgarter Theaterhaus wurde der diesjährige Stuttgarter Friedenspreis des Bürgerprojekts “AnStifter” vergeben. Preisträgerin des mit 5.000 EUR dotierten Preises ist die palästinensische Schülerin Lama Tarayra aus Ost-Jerusalem. Die junge Frau verkörpert die Bereitschaft, konstruktiv und unter ausdrücklicher Absage an Gewalt für die Zukunft ihres Volkes und ein friedliches Zusammenleben der Palästinenser und der Israelis einzutreten. Wir veröffentlichen hier die beeindruckende Rede von Lama Tarayra. (mehr...)