Naher und Mittlerer Osten
22. Mai 2005
Gegen Unrecht kann man nicht kämpfen, indem man darüber schweigtDie von vielen erhoffte israelisch-palästinensische Annäherung lässt weiter auf sich warten. Zwei Monate nach dem Treffen zwischen Ariel Sharon und Mahmoud Abbas in Sharm-el-Sheikh hat sich nur wenig bewegt. In den ersten hundert Tagen der Präsidentschaft Abbas’, haben weder Israel noch die USA den Palästinensern nennenswerte konkrete Zugeständnisse gemacht oder in Aussicht gestellt. Von “Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost (Österreich)” / “Frauen in Schwarz (Wien)”. (mehr...) 21. Mai 2005 Ein Mythos stirbtWährend des Sechs-Tagekriegs (1967) und in den folgenden Tagen sah es wie ein klassischer Verteidigungskrieg aus. Keiner dachte an eine lang andauernde Besatzung. Es war klar, dass man uns zwingen würde, die besetzten Gebiete sehr bald wieder zu verlassen. Seitdem sind 38 lange Jahre vergangen. Die “freundliche Besatzung” hat sich seit langem in ein brutales und hässliches Unterdrückungsregime verwandelt. Die Prophezeiung von Professor Yeshayahu Leibowitz, dass die Besatzung uns durch und durch korrumpieren würde und uns in ein Volk von Ausbeutern und Geheimdienstleuten macht, hat sich schrecklich bewahrheitet. Von Uri Avnery. (mehr...) 04. Mai 2005 Im Toten WinkelVernichtungskrieg: Auf zahlreichen Fotografien hat der Schriftsteller Armin T. Wegner den Völkermord an den Armeniern vor 90 Jahren dokumentiert. Von Ralf Hanselle. (mehr...) 03. Mai 2005 Großmütter nehmen es mit der Polizei auf .... Oder: Yesh Din, es gibt ein GesetzEin Dorfbewohner hatte eine Platzwunde am Kopf, einem anderen waren die Olivenbäume ausgerissen worden und einer dritten Person war der Zugang zum eigenen Land verwehrt worden. Die Geschichten sind nicht neu - aber die, die kamen, um sie zu hören, waren neu. Die Töchter von Israels Gründergeneration hatten sich entschieden, die Dinge in Ordnung zu bringen. Golomb, Großmutter von vier Enkeln, ist die Tochter des Haganah-Kommandeurs Eliyahu Golomb. Ihr Onkel, Moshe Sharett (Israels 2. Ministerpräsident) war auch Ruth Kedars Onkel. Kedar, Großmutter von sieben Enkeln, ist die Frau des früheren Mossadmitglieds Paul Kedar. Von Lily Galili. (mehr...) 03. Mai 2005 Noch ein Aufruf zum BoykottAls israelischer Jude plädiert der Anwalt Shamai Leibowitz dafür, dass amerikanische Institutionen sich bei einem selektiven Boykott gegenüber Israel engagieren. Nach Jahren fehlgeschlagener politischer Bemühungen durch die israelische und internationale Menschenrechtsgemeinschaft, um die Besatzung zu beenden, sei es Zeit für amerikanische zivile Institutionen, eine vielseitige Kampagne strategischer, selektiver Sanktionen gegen Israel zu unterstützen, bis die Besatzung beendet ist. (mehr...) 01. Mai 2005 Die Geschichte zweier DemonstrationenDas Geheimnis enthüllte sich: “als Araber verkleidete” Undercover-Soldaten waren zur Aktion ausgesandt worden. Diese begannen mit dem Steinewerfen auf die Sicherheitsleute, um ihnen den Vorwand zu liefern, uns anzugreifen. In dem Augenblick, in dem sie entdeckt worden waren, wandten sie sich den nächsten Demonstranten zu und griffen sie an, zogen Revolver und begannen mit dem Verhaften. Wenn man dies so sieht, dann sind die der Armee gegebenen Direktiven ganz logisch: Umarmt die Siedler, weil sie eure Brüder sind - und schlagt die Friedensaktivisten, weil sie eure Feinde sind. Von Uri Avnery. (mehr...) 01. Mai 2005 Wahrheit und HoffnungEs ist erschreckend, wie es gelingt, die Weltfriedensorganisation und die wichtigsten Politiker der Welt vor den Wagen - vollgeladen mit einer schrecklichen Lüge - zu spannen, um sich hinter der schrecklichsten Wahrheit in der menschlichen Geschichte - Auschwitz!!! - zu verstecken. Ich habe inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass ich noch ernsthaft zu einem wahrhaftigen Frieden zwischen meinem Volk und meinem palästinensischen Nachbarvolk beitragen kann. Was ich aber kann, ist die Wahrheit, meine Wahrheit, denjenigen zu sagen, die sich noch engagiert für einen Frieden einsetzen, der für beide Seiten einigermaßen erträglich sein kann. Von Reuven Moskovitz. (mehr...) 27. April 2005 Boykott der Universitäten Israels: ein kühnes UnternehmenIch rufe Sie dazu auf, in einem historischen Augenblick an einer historischen Bewegung, teilzunehmen, die das Ende einer einhundert Jahre langen Kolonisierung, Besatzung und Enteignung der Palästinenser bringen mag. Ich appelliere an Sie als israelischer Jude, der seit Jahren nach Wegen sucht, die dem in den besetzten Gebieten, innerhalb Israel und in den Flüchtlingslagern lebenden Palästinensern zugefügten Unglück ein Ende setzt. Von Ilan Pappe. (mehr...) 25. April 2005 Einige Gedanken zum AkademikerboykottUnglücklicherweise scheint im Augenblick der schlimmste Feind Israels die eigene, demokratisch gewählte Regierung zu sein. Das oberste Gebot dieser Regierung ist die Siedlungserweiterung, zusammen mit Landenteignung und der Massenverhaftung von Palästinensern. Ich unterstütze voll und ganz Initiativen von US-Aktivisten, die versuchen, den Fluss absurder US-Gelder für die Besatzung zu stoppen - nicht nur um der Palästinenser, sondern auch um meines eigenen Volkes willen, da Sharon die Zukunft beider Völker zerstört. Ich unterstütze auch die Aufrufe für selektives Nicht-Investieren in Gesellschaften, die durch die Besatzung profitieren. Von Victoria Buch. (mehr...) 24. April 2005 Für wen läuten die Glocken?Einem iranischen Techniker mit Namen Jalal-a-Din Taheri, der im Atomreaktor in Bushehr gearbeitet hatte, ist es gelungen, nach Europa zu fliehen, wo er die Pläne der Ayatollahs, Atombomben zu produzieren, preisgibt. Taheri wurde daraufhin von aller Welt zum Helden erklärt. Friedensorganisationen nominierten ihn für den Nobelpreis. Dies ist natürlich eine völlig fiktive Geschichte. Aber sie entspricht genau der Geschichte von Mordechai Vanunu, der von fast allen Israelis als verachtenswerter Verräter betrachtet wird - was beweist, dass Verrat genau wie Pornographie ein geographisches Problem ist. Von Uri Avnery. (mehr...) |
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