Naher und Mittlerer Osten
22. Mai 2005
Usbekistan: Abbrechende RänderDrei Gründe für die Aufstände in Usbekistan hat ein hoher Beamter im russischen Außenministerium ausfindig gemacht: soziale Probleme, Islamismus und die Schwäche der Staatsgewalt. Letztere an erster Stelle, also wohl als - in seiner Sicht - Hauptfaktor. Das System Karimow im größten zentralasiatischen Staat ist aber hochgradig diktatorisch. Es übererfüllt damit die Kriterien, die einen starken Staat kennzeichnen. Dennoch trifft die Beamten-Diagnose den Kern. Von Karl Grobe. (mehr...) 22. Mai 2005 Boykott: Warum wir?In den Augen der Welt steht die Frage: Was kann getan werden, wenn die relevanten Organisationen es nicht fertig bringen, dass internationales Recht gegen Israel durchgesetzt wird? Das Boykott-Modell stammt aus der Vergangenheit: Südafrika missachtete ebenfalls UN-Resolutionen. Der Boykott gegen Südafrika begann als Graswurzelbewegung. Er wuchs langsam aber stetig, bis er schließlich zu einem vollständigen Boykott herangewachsen war. Südafrika wurde allmählich dazu gezwungen, die Apartheid abzuschaffen. Die internationale Gemeinschaft beginnt momentan, in allen Bereichen dasselbe Modell auf Israel anzuwenden. Von Tanya Reinhart. (mehr...) 22. Mai 2005 Gegen Unrecht kann man nicht kämpfen, indem man darüber schweigtDie von vielen erhoffte israelisch-palästinensische Annäherung lässt weiter auf sich warten. Zwei Monate nach dem Treffen zwischen Ariel Sharon und Mahmoud Abbas in Sharm-el-Sheikh hat sich nur wenig bewegt. In den ersten hundert Tagen der Präsidentschaft Abbas’, haben weder Israel noch die USA den Palästinensern nennenswerte konkrete Zugeständnisse gemacht oder in Aussicht gestellt. Von “Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost (Österreich)” / “Frauen in Schwarz (Wien)”. (mehr...) 21. Mai 2005 Ein Mythos stirbtWährend des Sechs-Tagekriegs (1967) und in den folgenden Tagen sah es wie ein klassischer Verteidigungskrieg aus. Keiner dachte an eine lang andauernde Besatzung. Es war klar, dass man uns zwingen würde, die besetzten Gebiete sehr bald wieder zu verlassen. Seitdem sind 38 lange Jahre vergangen. Die “freundliche Besatzung” hat sich seit langem in ein brutales und hässliches Unterdrückungsregime verwandelt. Die Prophezeiung von Professor Yeshayahu Leibowitz, dass die Besatzung uns durch und durch korrumpieren würde und uns in ein Volk von Ausbeutern und Geheimdienstleuten macht, hat sich schrecklich bewahrheitet. Von Uri Avnery. (mehr...) 04. Mai 2005 Im Toten WinkelVernichtungskrieg: Auf zahlreichen Fotografien hat der Schriftsteller Armin T. Wegner den Völkermord an den Armeniern vor 90 Jahren dokumentiert. Von Ralf Hanselle. (mehr...) 03. Mai 2005 Großmütter nehmen es mit der Polizei auf .... Oder: Yesh Din, es gibt ein GesetzEin Dorfbewohner hatte eine Platzwunde am Kopf, einem anderen waren die Olivenbäume ausgerissen worden und einer dritten Person war der Zugang zum eigenen Land verwehrt worden. Die Geschichten sind nicht neu - aber die, die kamen, um sie zu hören, waren neu. Die Töchter von Israels Gründergeneration hatten sich entschieden, die Dinge in Ordnung zu bringen. Golomb, Großmutter von vier Enkeln, ist die Tochter des Haganah-Kommandeurs Eliyahu Golomb. Ihr Onkel, Moshe Sharett (Israels 2. Ministerpräsident) war auch Ruth Kedars Onkel. Kedar, Großmutter von sieben Enkeln, ist die Frau des früheren Mossadmitglieds Paul Kedar. Von Lily Galili. (mehr...) 03. Mai 2005 Noch ein Aufruf zum BoykottAls israelischer Jude plädiert der Anwalt Shamai Leibowitz dafür, dass amerikanische Institutionen sich bei einem selektiven Boykott gegenüber Israel engagieren. Nach Jahren fehlgeschlagener politischer Bemühungen durch die israelische und internationale Menschenrechtsgemeinschaft, um die Besatzung zu beenden, sei es Zeit für amerikanische zivile Institutionen, eine vielseitige Kampagne strategischer, selektiver Sanktionen gegen Israel zu unterstützen, bis die Besatzung beendet ist. (mehr...) 01. Mai 2005 Die Geschichte zweier DemonstrationenDas Geheimnis enthüllte sich: “als Araber verkleidete” Undercover-Soldaten waren zur Aktion ausgesandt worden. Diese begannen mit dem Steinewerfen auf die Sicherheitsleute, um ihnen den Vorwand zu liefern, uns anzugreifen. In dem Augenblick, in dem sie entdeckt worden waren, wandten sie sich den nächsten Demonstranten zu und griffen sie an, zogen Revolver und begannen mit dem Verhaften. Wenn man dies so sieht, dann sind die der Armee gegebenen Direktiven ganz logisch: Umarmt die Siedler, weil sie eure Brüder sind - und schlagt die Friedensaktivisten, weil sie eure Feinde sind. Von Uri Avnery. (mehr...) 01. Mai 2005 Wahrheit und HoffnungEs ist erschreckend, wie es gelingt, die Weltfriedensorganisation und die wichtigsten Politiker der Welt vor den Wagen - vollgeladen mit einer schrecklichen Lüge - zu spannen, um sich hinter der schrecklichsten Wahrheit in der menschlichen Geschichte - Auschwitz!!! - zu verstecken. Ich habe inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass ich noch ernsthaft zu einem wahrhaftigen Frieden zwischen meinem Volk und meinem palästinensischen Nachbarvolk beitragen kann. Was ich aber kann, ist die Wahrheit, meine Wahrheit, denjenigen zu sagen, die sich noch engagiert für einen Frieden einsetzen, der für beide Seiten einigermaßen erträglich sein kann. Von Reuven Moskovitz. (mehr...) 27. April 2005 Boykott der Universitäten Israels: ein kühnes UnternehmenIch rufe Sie dazu auf, in einem historischen Augenblick an einer historischen Bewegung, teilzunehmen, die das Ende einer einhundert Jahre langen Kolonisierung, Besatzung und Enteignung der Palästinenser bringen mag. Ich appelliere an Sie als israelischer Jude, der seit Jahren nach Wegen sucht, die dem in den besetzten Gebieten, innerhalb Israel und in den Flüchtlingslagern lebenden Palästinensern zugefügten Unglück ein Ende setzt. Von Ilan Pappe. (mehr...) |
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