Naher und Mittlerer Osten
27. Februar 2004
Eine Mauer als WaffeWenige würden Israel das Recht nehmen, seine BürgerInnen vor terroristischen Angriffen zu schützen. Was diese Mauer wirklich macht, ist, den PalästinenserInnen Land wegzunehmen. Sie hilft dabei, die palästinensischen Gemeinschaften in Kerker zu verwandeln, neben welchen die Bantustans Südafrikas wie Symbole der Freiheit, Souveränität und Selbstbestimmung aussehen. Dabei handelt es sich um amerikanisch-israelische Programme. Jede echte Chance für eine politische Lösung hängt von den Vereinigten Staaten ab. Von Noam Chomsky. (mehr...) 17. Februar 2004 Beobachtungen an den CheckpointsVictoria Buch berichtet von den alltäglichen Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser an den militärischen Kontrollpunkten. Sie denkt, dass das Ziel dieser Politik ganz offensichtlich Groß-Israel ist, vom Jordan bis zum Meer, in dem die Palästinenser durch die Siedler ersetzt werden. Für Sharon und Mofaz sind die Palästinenser per definitionem keine möglichen Partner für Koexistenz. Diese Politik bringt das Land an den Rand eines existentiellen Abgrundes. (mehr...) 16. Februar 2004 Hölle auf Erden - Israel säubert Rafah "ethnisch"Im Rahmen seiner Besatzung Palästinas hat Israel eine ganze Litanei an Gräueln begangen. Dabei zählen die Verbrechen, die täglich an unschuldigen Zivilisten in Rafah verübt werden, zu den abscheulichsten. Selbst auf dem breitgefächerten Hintergrund der Besatzung insgesamt stellt sich die Situation in Rafah als besonders tragisch dar; den Einwohnern werden immer katastrophalere Bedingungen zugemutet. Es besteht kein Zweifel, die israelische Politik in Rafah kommt einem Prozess der “ethnischen Säuberung” gleich. Und wie so oft in der Geschichte lässt man der humanitären Katastrophe einfach ihren Lauf. Die Welt legt die Hände in den Schoß. Von Mustafa Barghouti. (mehr...) 16. Februar 2004 Ja, Herr Minister! - Über die GeheimdiensteUri Avnery setzt sich mit drei derzeit parallel laufenden Untersuchungskommissionen auseinander, einer amerikanischen, einer britischen und einer israelischen. Von allen drei erwartet man, dass sie herausfinden, warum die Geheimdienste die Regierungen mit falschen Informationen über Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen versorgt haben. Natürlich sind diese Kommissionen in Wirklichkeit nicht notwendig, um die Wahrheit zu finden. Sie sind nötig, um die Regierung zu entlasten. (mehr...) 15. Februar 2004 Friedensaktivistin berichtet über eine Reise nach Palästina und BagdadWaltraud Schauer aus Wien berichtet über eine Reise nach Palästina und Bagdad. Sie wundert sich, mit welcher Engelsgeduld Palästinenser Schikanen, Erniedrigungen und Demütigungen ertragen. In Bagdad trifft sie ehemalige Humanshields, die jetzt ein Straßenkinderprojekt auf die Beine stellen. Sie sieht viel Zerstörung durch den Krieg und viel soziales Elend. (mehr...) 02. Februar 2004 Im Gespräch mit einem israelischen Wehrdienstverweigerer: Jenseits der "unbestreitbaren" WahrheitVor zwei Jahren hatte eine Gruppe von israelischen High-School-Absolventen in einem Offenen Brief erklärt, den Wehrdienst ablehnen zu wollen, solange die israelische Besatzung über die Palästinenser anhalte. Nach über einem Jahr in Haft sind fünf dieser einstigen Schüler Anfang Januar von einem Militärgericht zu einem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess gegen einen sechsten Verweigerer, den 21-jährigen Yoni Ben-Artzi, ist dagegen noch nicht beendet. Der Neffe des ehemaligen Premiers Benjamin Netanyahu ist im November 2003 vom Militärgericht als Pazifist anerkannt worden. (mehr...) 23. Januar 2004 Antisemitismus: ein praktischer Leitfaden von Uri AvneryDie Antisemiten hassen die Juden, weil sie Juden sind, ganz unabhängig von dem, was sie tun. Juden können gehasst werden, weil sie reich sind und damit prahlen oder weil sie arm sind und im Schmutz leben. Weil sie eine große Rolle in der bolschewistischen Revolution spielten oder weil sie Jesus gekreuzigt haben. Weil sie kein Vaterland haben oder weil sie den Staat Israel geschaffen haben. Dieses Grundschema, meint Uri Avnery, steckt in der Natur aller Arten von Rassismus und Chauvinismus. Man hasst jemanden, weil er ein Jude, ein Araber, eine Frau, ein Schwarzer, ein Inder, ein Muslim, ein Hindu ist. (mehr...) 15. Januar 2004 "Ich gebe Ihnen meinen Rang zurück" - Brief an den israelischen ArmeestabschefIn einem eindrucksvollen Schreiben teilt der ehemalige Oberstleutnant Eitan Ronel dem Stabschef der israelischen Armee, Generalleutnant Moshe Ya'alon, mit, dass er seinen Rang zugibt. Ein Staat, dessen Armee zivile Demonstrationen mit scharfen Schüssen auflöse, sei kein demokratischer Staat. Eine Armee, die ihre Soldaten lehre, Verbrechen dieser Art in Erwägung zu ziehen, habe ihre Grenzen aus den Augen verloren. Er wolle nicht mehr Teil dieser Armee sein. (mehr...) 23. Dezember 2003 Scharons Rede: entschlüsselte VersionUri Avnery meint, bei Scharons Rede in Herzlija am 18.12.2003 handle es sich um einen verschlüsselten Text. Es sei unmöglich, ihn zu entziffern, ohne den Kode zu brechen. Und es sei unmöglich, den Kode zu brechen, ohne Scharon gut zu kennen. Deshalb seien die Interpretationen in Israel und im Ausland lächerlich gewesen. Die Kommentatoren hätten eben nicht verstanden, was sie gehört haben. Hier die entschlüsselte Version von Uri Avnery. (mehr...) 19. Dezember 2003 "Ich war ziemlich verrückt, denn ich habe ihnen gesagt, ich sei Kriegsdienstverweigerer" - KDV in IsraelWolfgang Krauß, der im Oktober/November 2003 zu einer Israel/Palästinareise unterwegs war, berichtet von der Begegnung mit einem jungen israelischen Kriegsdienstverweigerer. Die Auseinandersetzung mit der Armee begann bei dem heute 19jährigen Uri mit 17, als er in der 11. Klasse zur medizinischen Untersuchung (Musterung) aufgefordert wurde. Ein Gespräch über die Situation von KDVern in Israel, die unter anderem mit längeren Gefängnisaufenthalten als Konsequenz für ihre Gewissensentscheidung rechnen müssen. (mehr...) |
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