Naher und Mittlerer Osten
21. Dezember 2006
Wahnsinn - oder Frieden, Zukunft und Sicherheit sind Fremdwörter in PalästinaSeit bald vierzig Jahren weiß niemand in Palästina wie Frieden aussieht. Man kennt nur das Leben unter Besatzung mit hunderten von Militärgesetzen und Straßensperren, die das tägliche Leben einschränken. Meine Kinder sind in der ersten und zweiten Intifada groß geworden. Wenn sie von Ihrer Kindheit erzählen würden, sie hätten nicht viele schöne Ereignisse zu berichten. Ihre Kindheit ist überschattet von Angst vor Soldaten, Panzern, Schüssen und Raketenangriffen. Angst um das eigene Leben hat ihr Leben geprägt. Weihnachtsbrief von Faten Mukarker aus Beit Jala/Palästina. (mehr...) 19. Dezember 2006 Höchste Zeit, Verrat zu begehenDie US-Regierung hegt die Absicht, den Iran mit Atomwaffen anzugreifen. In einer eindrucksvollen Rede fordert Daniel Ellsberg Beamte und Militärs auf, ihr Schweigen endlich zu brechen und ihr Wissen offen zu legen, um Menschenleben zu retten. (mehr...) 18. Dezember 2006 Keine Angeln für PalästinenserDie Welt applaudierte dem Friedensnobelpreisträger dieses Jahres Muhammad Yunus dafür, dass er die Volksweisheit in die Tat umgesetzt hat: Einem armen Mann gebe man nicht einen Fisch, sondern eine Angel, damit er sich selbst die Fische fangen kann. Das heißt, wenn man die Armut bekämpfen will, ist es nicht nötig die Armen zu füttern, sondern ihnen zu helfen, sich selbst zu ernähren. Gleichzeitig wird die Welt aber aufgerufen, die Palästinenser weiterhin mit Fischen zu versorgen, weil sie genau weiß, dass Israel jede Schiffsladung mit Angeln blockieren würde. Von Amira Hass. 17. Dezember 2006 Zurück an den Ort des VerbrechensAls die israelische Regierung innerhalb weniger Stunden entschied, den zweiten Libanonkrieg zu beginnen, hatte sie keinen Plan. Als der Generalstabschef die Regierung drängte, den Krieg zu beginnen, legte er keinen Plan vor. Dies wurde in dieser Woche durch ein militärisches Untersuchungskomitee aufgedeckt. Das ist schockierend. Von Uri Avnery. 13. Dezember 2006 Von der Mehrdeutigkeit zur EindeutigkeitErst Robert Gates, der neue US-Verteidigungsminister, nun Ehud Olmert, der israelische Regierungschef: Die Bemerkungen zweier Politiker, die es wissen müssen, verschieben die israelische Nuklear(waffen)politik von der gewollten Mehrdeutigkeit in Richtung Eindeutigkeit. Dass Israel über Kernwaffen verfügt, wird seit etwa 1967 angenommen. Wenn Gates' und Olmerts Worte als Bestätigung verstanden werden können, dann ist die Mitgliedschaft Israels im Kernwaffenclub anerkannte Tatsache. Mit Israel sind neun Staaten im Besitz von Atomwaffen. Von Karl Grobe. 12. Dezember 2006 Ich möchte mit meiner Frau zusammenbleiben!Israel hat bestimmt, dass meine Frau und ich nicht mehr zusammen leben können. Ich bin Palästinenser und sie ist Schweizerin. Wir haben vor 28 Jahren geheiratet. Man hat ihr jetzt noch zwei Wochen Zeit gegeben, um das besetzte palästinensische Gebiet zu verlassen. Das israelische Ministerium schrieb auf ihren Schweizer Pass: "Letzter Passierschein". Wir haben seit 12 Jahren gemeinsam in Ramallah gelebt. Wir kamen 1994 nach dem Oslo-Abkommen, als wir von der Aussicht auf Frieden und Entwicklung ermutigt wurden. Von Ghassam Abdullah. (mehr...) 11. Dezember 2006 Gefangen bis zum Tode - bedauerliche GleichgültigkeitEinige dutzend Kilometer vom Haus der Familie des Soldaten Schalit entfernt wohnt die Familie des palästinensischen Gefangenen Said Al-Atabeh. Auch sie verfolgt die spärlichen Informationen vom Stand der Verhandlungen über die Freilassung von Schalit. Auch sie schwankt zwischen der Hoffnung auf Befreiung des Sohnes und Sorgen und Ängsten. Al-Atabeh ist der Gefangene, der sich am längsten in israelischer Haft befindet - seit Juli 1977. Von Amira Hass. (mehr...) 10. Dezember 2006 Bakers KuchenDer Bericht der von Baker geleiteten Irak-Studien-Gruppe bestätigt alle pessimistischen Voraussagen, die von vielen in aller Welt ausgesprochen wurden, bevor Bush & Co in das blutige irakische Abenteuer hineinschlidderte. Mit seiner trockenen und prägnanten Sprache sagt Baker, dass die USA den Krieg dort nicht gewinnen können. Baker rief dazu auf, Bushs Konzept zu beenden und bietet eine neue und durchdachte Strategie an. Baker sagt: um den Krieg im Irak zu beenden und sich mit der arabischen Welt zu versöhnen, muss die USA zuerst den israelisch-palästinensischen Konflikt beenden. Von Uri Avnery. 07. Dezember 2006 Apartheid in IsraelIsraels Besetzung der palästinensischen Gebiete hat viele Kennzeichen der Kolonisierung. Gleichzeitig hat es viele der schlimmsten Züge der Apartheid. Die Westbank ist in drei Gebiete geteilt worden: im Norden Jenin mit Nablus, die Mitte mit Ramallah und im Süden Hebron. Diese Gebiete ähneln immer mehr den Bantustans von Südafrika. Ein Bericht von John Dugard, einem aus Südafrika stammenden Rechtsprofessor, der im Augenblick Sonderberichterstatter für Palästina beim UN-Menschenrechtsrat ist. (mehr...) 06. Dezember 2006 Gemeinsam gewaltfreiIn der täglichen Tragödie, die sich im besetzten Westjordanland abspielt, sind gewaltfreie Widerstandsformen zu einer fixen Größe im täglichen Überlebenskampf unter der Besatzung geworden. Aktivitäten palästinensischer, israelischer und internationaler FriedensaktivistInnen im Westjordanland. Von Sebastian U. Kalicha. (mehr...) |
|