Naher und Mittlerer Osten
29. Oktober 2006
Was gibt es zum Mittagessen?Wir können mit dem Badezimmer beginnen, obwohl dies ein Artikel über einen Feiertag ist. Das Badezimmer hat keine Tür, ein sehr deutliches Zeichen für Armut und Elend. Ohne Tür kein Intimbereich - und dies in einem Haus, in dem dreizehn Personen leben! Nun gibt es auch kein Wasser im Badezimmer. Seitdem Israel Ende Juni das einzige Elektrizitätswerk des Gazastreifens bombardierte, gibt es aus den Wasserhähnen fast kein Wasser mehr. Von Gideon Levy. (mehr...) 28. Oktober 2006 Wer fürchtet sich vor der iranischen Bombe?Es scheint so, als ob wir Israelis immer etwas brauchen, vor dem wir Angst haben können. Wenn wir am Morgen unsere Augen öffnen, müssen wir die Gefahr-des-Tages sehen. Wofür sollten wir sonst überhaupt aufstehen? Vielleicht ist es nicht die Öffentlichkeit, der man die Schuld geben sollte, sondern den Politikern, die die Angst als politisches Mittel einsetzen. Von Uri Avnery. 22. Oktober 2006 Ehud von OlmertDie israelische Demokratie wird von einem gefährlichen Individuum bedroht. Avidor Libermann verbirgt seine Absicht nicht, die Strukturen des israelischen politischen Systems total zu verändern und ein autoritäres Regime zu errichten, an dessen Spitze ein starker Führer - er selbst - steht. Warum hofiert Olmert diesen Mann? Warum besteht er darauf, ihn in seine Regierung einzubinden, und ist dabei, seinen Vorschlägen zuzustimmen? Warum ist die Libermania zu solch einem zentralen Thema der israelischen Politik geworden? Von Uri Avnery. 21. Oktober 2006 Gute Nachrichten aus GazaNach der israelischen Niederlage im Libanon, nahm die frustrierte Armee mit erneuerter zerstörerischer Energie Rache an der hilflosen Bevölkerung im Gazastreifen. Gaza steht unter vollkommener Belagerung mit einer Armutsrate von 75 %, bei unerträglicher spätsommerlicher Hitze keinen Strom, geschweige denn angemessener medizinischer Versorgung. Aber selbst in diesen dunkelsten Tagen gibt es einen Lichtstrahl. Da ist jemand der sich um die Menschen in Gaza sorgt, jemand der sie als menschliche Wesen betrachtet und sie mit Nahrung, Unterkunft, Freiheit und Würde behandelt. Ratet wer? Die Antwort ist: die israelische Armee. Von Ran HaCohen. (mehr...) 20. Oktober 2006 UN-Sanktionen gegen Nordkorea: Einfach hysterischMögen in der wirklichen Welt Nordkorea und die Islamische Republik Iran auch geographisch fernab von einander liegen, so sind doch beide auf der politischen Landkarte, aus der George Bush seine Weltanschauung bezieht, direkte Nachbarn - auf der "Achse des Bösen" nämlich. Und so dürfte es keineswegs zufällig sein, dass eingenebelt durch die Propagandaschwaden über dem East River in New York klammheimlich ein Flottenverband der U.S. Navy, angeführt vom Flugzeugträger Eisenhower, in See gestochen ist. Noch vor den für den 7. November anberaumten Kongresswahlen in den USA soll er den Persischen Golf erreichen, um dort zu einem bereits in die Region entsandten Flottenverband um den Flugzeugträger Enterprise zu stoßen. Von Jürgen Rose. (mehr...) 19. Oktober 2006 Das Rätsel AmerikaIm Nahen Osten hätte die USA eine Möglichkeit, sein Image vollständig zu ändern: von einem Kriegstreiber zu einem Friedensstifter. Und wie reagiert die USA auf diese Herausforderung? Sie senden Rice, damit sie dem aufgeregten Ehud Olmert erzählt, wie leicht sie bei den unnötigen und lächerlichen Flügen in den Nahen Osten und vom Nahen Osten einschlafen kann. Von Gideon Levy. (mehr...) 18. Oktober 2006 Das große ExperimentWas versuchen die Regierungen Israels, der USA, und Europas, den Palästinensern zu sagen? Die Botschaft ist klar: ihr kommt an den Rand des Hungers und sogar darüber hinaus, wenn ihr euch nicht ergebt. Ihr müsst die Hamas-Regierung davonjagen und Kandidaten wählen, die von Israel und den USA anerkannt werden. Und - was noch wichtiger ist - ihr müsst euch mit einem palästinensischen Staat zufrieden geben, der aus verschiedenen Enklaven besteht, die alle von der Gnade Israels abhängig sind. Von Uri Avnery. (mehr...) 13. Oktober 2006 Zu Wasser, zu Lande und in der Luft - Die deutsch-israelische RüstungskooperationDie israelische Luftwaffe bombardierte Ziele im Libanon. Die israelische Armee rückte in libanesische Ortschaften und Städte ein, die sie für Hisbollah-Hochburgen hielt. Die israelische Marine blockierte das Land zur See. Bei all diesen Operationen kam Militärtechnik "Made in Germany" zu Einsatz. Grund genug für einen genaueren Blick auf eine Wiedergutmachung der besonderen Art. Von Otfried Nassauer. (mehr...) 12. Oktober 2006 "Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich die Hände"Der Alleingang Israels, die Politik in der Region rücksichtslos zu bestimmen, eine Mauer zu bauen und sich mehr als die Hälfte der Westbank einzuverleiben und damit die Grundlage für Palästina zu zerstören, und das als Frieden zu deklarieren, hat die radikale und militante Entwicklung gefördert. Verzweiflung und Ohnmacht führen zu Fatalismus und Zerstörung. Weil ihr das Berichten über diese Entwicklung weh tut, konzentriert sich Sumaya Farhat-Naser in einem Brief auf ihre Arbeit und die Erlebnisse mit den Frauen und Jugendlichen, einfach um Stärke und Hoffnung zu pflegen. (mehr...) 12. Oktober 2006 Der Libanonkrieg und das Schweigen der KomplizenAm 20. September 2006 stimmte der Bundestag in Berlin mehrheitlich für das was längst schon feststand, die Bundeswehr wird sich an der UN-Truppe im Libanon (UNIFIL) mit bis zu 2.400 Soldatinnen und Soldaten beteiligen. Diese hatten bereits die Koffer gepackt und schon am nächsten Tag brachen zwei Fregatten, vier Schnellboote und zwei Versorgungsschiffe mit 1.000 Soldaten an Bord von Wilhelmshaven Richtung Mittelmeer auf. Politische Entscheidungen des Parlaments verkommen zur reinen Formalie, wenn ein Tag nach der Entscheidung Schiffe vollbesetzt auslaufen. Von Claudia Haydt. (mehr...) |
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