Naher und Mittlerer Osten
17. September 2006
Fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September - Westen ohne Konzept für asymmetrische Konflikte?Der Krieg gegen den Terrorismus oder gegen "gewalttätige Extremisten" kann weiter eskalieren. In den USA drängen vor allem Neokonservative darauf, endlich auch gegen Syrien und den Iran militärisch vorzugehen. Nur dann verliere der islamistische Terrorismus seine wichtigsten Unterstützer. Israel drängt Washington, noch zu Amtszeiten George W. Bushs gegen die iranischen Atomanlagen vorzugehen. Der israelisch-palästinensische Konflikt behält seine Brisanz. Die Kriege im Nahen und Mittleren Osten und der Krieg gegen den Terrorismus können sich sogar zu einem Weltkrieg entwickeln. Von Otfried Nassauer. 16. September 2006 Kein heimtückischer PlanWas wäre geschehen, hätte die Hisbollah in höchster Bedrängnis Mittelstrecken-Raketen auf Tel Aviv abgefeuert? Diese Frage stellte vor vier Wochen Mohssen Massarrat in der Zeitung Freitag 33 vom 18. August. Vielleicht, so Massarrats Erwägung, wollte die israelische Führung mit ihren massiven Luftangriffen einen Gegenschlag auf das eigene Kernland provozieren, um dann gegen den Iran vorgehen zu können. Ein solcher "heimtückischer Plan" wäre militärisch unsinnig, argumentiert nun Jürgen Rose. (mehr...) 16. September 2006 Antwort auf Jürgen Rose: Waghalsige SpekulationenMohssen Massarrat hat die Erwägung angestellt, dass die israelische Führung mit ihren massiven Luftangriffen gegen Libanon vielleicht einen Gegenschlag auf das eigene Kernland provozieren wollte, um dann gegen den Iran vorgehen zu können. Ein solcher "heimtückischer Plan" wäre militärisch unsinnig, argumentierte daraufhin Jürgen Rose. Auf Roses Einwände reagiert nun seinerseits Mohssen Massarrat. (mehr...) 16. September 2006 Die ChuzpeEs muss immer wieder festgestellt werden: der Staat ist kein Privateigentum. Er ist nicht irgendein Beutestück von jemandem, dem es zufällig gelang, seine Hand darauf zu legen. Er ist ein nationaler Schatz, den die Bürger einem besonderen Politiker anvertraut haben, den er zurückgeben muss, wenn er sich als unfähig und inkompetent erwiesen hat, seine Aufgaben zu erfüllen. Jede andere Haltung ist eine Chuzpe. Von Uri Avnery. 01. September 2006 Die U-Boote für den KriegSetzt Israel - wie jüngst im Libanon - Streitkräfte ein, so kommt meist auch deutsche Wehrtechnik zum Einsatz. Neben den USA, die in großem Umfang Militärhilfe bereitstellen und der eigenen, leistungsfähigen Rüstungsindustrie ist Deutschland für Israel ein wichtiger Lieferant. Die deutsch-israelische Rüstungskooperation hat Tradition. Von Otfried Nassauer & Alexander Lurz. (mehr...) 01. September 2006 Können Sie wirklich nicht sehen?Als Juden erfreuen wir uns der Privilegien, die uns Israel gibt - und die uns alle zu Kollaborateuren macht. Die Frage lautet: Was tut jeder einzelne von uns aktiv und in einer täglichen direkten Weise, um die Zusammenarbeit mit einem Regime, das unersättlich enteignet und unterdrückt, zu verringern. Nur eine Petition unterschreiben genügt nicht. Israel ist eine Demokratie für seine Juden. Wir brauchen nicht um unser Leben bangen, wir kommen nicht in KZs, unser Lebensunterhalt wird nicht beschädigt und unsere Erholung auf dem Lande oder im Ausland wird uns nicht verweigert. Deshalb ist die Last der Kollaboration und direkter Verantwortung unendlich schwer. Von Amira Hass. 29. August 2006 Reuven Moskovitz: Kein Frieden und keine Sicherheit für Israel ohne Freiheit und Frieden für die PalästinenserEin Spruch der jüdischen Weisen heißt: Ein Held ist, wer seinen Feind zum Freund macht. Daniel Barenboim und sein zusammen gestelltes Orchester, das West-Eastern-Divan Orchestra, sind die Helden unserer Zeiten und nicht diejenigen, die sich gegenseitig in hoffnungs- und sinnlosen Kriegen umbringen, diejenigen, die Teile unserer Welt in Brand gesetzt haben, wie im Libanon, in Israel, Palästina, Afghanistan und im Irak. Von Reuven Moskovitz. (mehr...) 28. August 2006 Amerikas RottweilerIn seiner letzten Rede, die so viele Menschen verärgerte, äußerte der syrische Präsident Bashar al-Assad einen Satz, der Aufmerksamkeit verdient: "Jede neue arabische Generation wird Israel mehr hassen als die vorhergehende."Von allem, was bis jetzt über den zweiten Libanonkrieg gesagt wurde, ist dies vielleicht der wichtigste Satz. Das Hauptergebnis dieses Krieges ist Hass. Von Uri Avnery. 27. August 2006 Die israelische Kriegführung im LibanonDie israelische Kriegführung im Libanon hatte neben der Schwächung der Hisbollah zum Ziel, eine Wiederbesiedlung der Orte im Süden zu erschweren. Das sagt Otfried Nassauer, Leiter des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit. (mehr...) 27. August 2006 Das lag nicht in Nasrallahs Absicht"Wir haben das nicht beabsichtigt" ist ein häufig in Israel rezitiertes Mantra, wenn die Anzahl der Zivilisten erörtert wird - unter ihnen viele Kinder -, die von der israelischen Armee getötet werden. Soldaten der israelischen Armee haben seit 28.Juni 44 Kinder in Gaza getötet. Damals begann die fehlgeschlagene Kampagne zur Befreiung des entführten Soldaten Gilad Shalit. Das sind 44 Kinder von 188 Menschen, die von der Armee in Gaza getötet wurden. Der Weg zum Töten von Kindern durch eine militärische und zivile Besatzungsmaschinerie ist gepflastert mit Nicht-Absichten, Zivilisten weiteren Schaden zuzufügen. Von Amira Hass. |
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