Naher und Mittlerer Osten
20. Mai 2006
Casus belli - oder die normative Kraft des FaktischenAnders als die großen offiziellen Atommächte USA, Frankreich, Großbritannien und Russland ist Iran seinen Verpflichtungen aus dem Atomwaffensperrvertrag und dessen Zusatzabkommen nachgekommen. Es ist geradezu gespenstisch. Angesichts eines in Flammen stehenden Irak hat der UN-Sicherheitsrat nichts Besseres zu tun, als sich mit dem Iran zu befassen - einer insgesamt stabilisierenden Kraft in der Region und als islamistisches Regime weit gemäßigter als zum Beispiel das saudische oder kuwaitische. Von Andrea Noll. (mehr...) 20. Mai 2006 Dreihundert KüsseWenige glauben, dass die neue israelische Regierung viereinhalb Jahre überdauern wird. Man schätzt allgemein, dass sie nach zwei Jahren zusammenbrechen wird, wenn die "Konvergenz", das Zusammenziehen der Siedler, vorgesehen ist. Zu dieser Zeit wird Shas wahrscheinlich die Regierungskoalition verlassen. Olmert bittet uns, geduldig zu sein. In Ordnung - wir werden geduldig auf die nächsten Wahlen warten. Von Uri Avnery. (mehr...) 05. Mai 2006 Wie gefährlich ist der Iran?Wie gefährlich ist der Iran? Wie sollte die UN vorgehen? Welche Interessen verfolgen die USA/Israel/Europa? Interview mit Otfried Nassauer. (mehr...) 04. Mai 2006 Fataler Iran-ResolutionsentwurfAls Weg in eine bald nicht mehr umkehrbare Eskalationsspirale bezeichnet das Netzwerk Friedenskooperative den von Großbritannien und Frankreich in den UN-Sicherheitsrat eingebrachten Resolutionsentwurf auf der Grundlage von Kapitel VII der UN-Charta. Absolut fatal wäre seine Annahme, die aber auf Grund der bekannten Bedenken Chinas und Russlands unwahrscheinlich sei. Auch wenn die wirtschaftlichen Interessen für diese blockierende Haltung mehr als durchsichtig seien: Die beiden Veto-Mächte könnten in dieser Haltung nur unterstützt werden. Von Manfred Stenner. 04. Mai 2006 Die kleine Meerjungfer auf der Schnellstraße 6Die palästinensischen Kinder wurden nicht für den Krieg geboren, genau so wenig wie die israelischen Kinder. Doch während Politiker um die Macht rangeln, schicken unsere israelischen Mütter ihre Kinder weiter loyal in die Armee, um dort die (palästinensischen) Nachbarn zu terrorisieren, als ob das eine normale Sache sei. Und palästinensische Mütter müssen weiter in Angst leben, wenn ihre Kinder nach draußen schleichen und Steine gegen Panzer werfen. Die Generäle und die Politiker haben uns an einen Punkt gebracht, für den es sich nicht zu leben lohnt. Es ist höchste Zeit, einen andern Weg zu beschreiten und auf die zu hören, die ein "Geschäft mit dem Frieden" wagen und auf die weisen Mütter. Von Deb Reich. 02. Mai 2006 Die FalleWenn man jemanden auf eine Falle zugehen sieht, schreit man: "Pass auf!" Aber was soll man machen, wenn jemand wissentlich mit offenen Augen in die Falle gehen sieht? Amir Peretz ist im Begriff, Verteidigungsminister zu werden - und er weiß, dass dies eine Falle ist. Warum tut er es trotzdem? Von Uri Avnery. 23. April 2006 Wer ist der Hund? Wer ist der Schwanz?Fast alle amerikanischen Medien wollen nichts von palästinensischen und israelischen Friedensaktivisten wissen. Was die amerikanischen Professoren betrifft, so wissen fast alle, welche Seite ihres Brotes mit Butter bestrichen ist. Wenn trotz allem einer von ihnen den Mund zu öffnen wagt und etwas gegen die israelische Politik sagt - was alle paar Jahre einmal vorkommt - wird er unter einem Hagel von Verwünschungen begraben: ein Antisemit, ein Holocaustleugner, ein Neo-Nazi. Von Uri Averny. (mehr...) 21. April 2006 Noch ein endloser Blitzkrieg?Iran: Bush will den Krieg - und Ahmadinedschad scheut ihn nicht. Dabei dient die Atlantische Geschlossenheit nur dazu, die EU in eine US-Intervention zu verwickeln - Russlands Kompromiss wäre ein Ausweg. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 20. April 2006 Im Streit mit Iran geht es um die Macht am Persischen GolfDer Iran-Konflikt hat den Ölpreis hochgetrieben. In Nahost, der Region mit den größten Ölvorräten, spielt Teheran eine Schlüsselrolle. Es ist der einzige Staat der Region, wo die USA keinen Einfluss haben. Analyse von Karl Grobe. (mehr...) 18. April 2006 In Gaza ist keine HungersnotDie wirkliche humanitäre Katastrophe begann für die Palästinenser schon vor langer Zeit. Derjenige, der das benachbarte Volk als menschliche Wesen sieht, weiß das sehr wohl. Das Aufhören des Geldflusses der Geberstaaten, nachdem die Hamas an die Macht kam, wird die wirtschaftliche Situation noch weiter belasten - doch allein der Gedanke, wenn sie nur genug Lebensmittel haben, dann seien ihre Bedürfnisse befriedigt, und wir können ein reines Gewissen haben, ist ungeheuerlich. Von Gideon Levy. (mehr...) |
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