Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

03. November 2005

Die Räder des Fortschrittes ölen - Frauen arbeiten für den fairen Handel

Ein kleiner Betrieb, in dem unter anderem Olivenöl hergestellt wird, ist das Herz der Aktivitäten der Sindyanna-Gesellschaft in Galiläa, der es nicht nur gelingt, den Frauen zu helfen voranzukommen und ihnen Beschäftigung gibt, sondern auch jüdisch-arabische Zusammenarbeit fördert und den Ölbaumbauern in Galiläa hilft. “Man muss an eine Veränderung glauben”, sagt Samia Nasser Khatib, eine der Gründerinnen des Projekts. “Wir glauben an die kleinen Schritte und Sindyanna ist solch ein kleiner Schritt. Wir müssen ganz unten anfangen. Wir wenden uns dem schwächsten Teil der Gesellschaft zu, denen, die sonst keine Hilfe bekommen. Und wir glauben an ihre Fähigkeiten.” Von Eli Ashkenazi. (mehr...)


01. November 2005

Keine Absolution

In dieser Zeit des Vergebens und Erbarmens zwischen Yom Kiuppur und dem 4. November werden wir sehr nachdrücklich dazu aufgerufen und gefragt: Warum sollte man Sharon nicht vergeben für das, was er getan hat? Vielleicht sollte man sich sogar bei ihm entschuldigen. Er macht jetzt die Arbeit für dich … Man weiß überhaupt nicht, wohin Sharon nach dem Abzug (aus dem Gazastreifen) gehen wird, aber man weiß mit ziemlicher Sicherheit, woher er kommt und was er hinterlassen wird. Er ist unser Ministerpräsident, der mehr als jede andere Person in Israel durch seine verschiedenen Positionen, die er mit oder Uniform inne hatte, die Fundamente für eine Kultur der Lüge, Untreue, Korruption und Täuschung gelegt hat. Von Yossi Sarid. (mehr...)


31. Oktober 2005

Apartheid auf den Straßen der Westbank (Enough Palestinian cars)

Es gibt auf den Straßen der Westbank ein Apartheidsystem, das keine Verbindung hat zum Krieg gegen den Terror. Und die Entscheidung, diesen oder jenen Plan der Eventualitäten herauszuziehen, ist sinnlos. Lange Zeit lebten die Palästinenser in diesem Land ohne Autos und es gibt keinen Grund, nicht in diese Zeiten zurückzukehren, besonders wenn Straßen “nur für Juden” über ihr Land hinweg gebaut wurden. Aber verglichen mit den alten Zeiten ist es heute auch schwierig mit einem Esel oder zu Fuß voranzukommen. Von Gideon Levy. (mehr...)


30. Oktober 2005

Abbas und die lahme Ente

Abbas’ Aufstieg nach Yasser Arafats Eliminierung - die ja immer noch vom Geheimnis umwittert ist - ließ in Sharons Büro die Warnlichter aufleuchten; denn seine Pläne basieren alle auf dem Slogan: “Es gibt niemanden, mit dem man reden kann”. Abbas andrerseits wird von der Welt - ja, sogar von einem bedeutenden Teil der israelischen Öffentlichkeit - wie ein palästinensischer Führer angesehen, mit dem man außerordentlich gut ins Gespräch kommen kann. Und was noch schlimmer ist, er wird sogar von Präsident Bush so wahrgenommen. Von Uri Avnery. (mehr...)


29. Oktober 2005

Iran: Zeit der Diplomaten

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat mit seiner Rede in der Teheraner Universität am Mittwoch in der Nähe der Sprengladung Funken geschlagen. Nun muss auf das Gebell nicht der Biss folgen; der Teheraner Revolutionsführer Ayatollah Khamenei hat dem politisch wenig erfahrenen Ahmadinedschad einen Aufpasser verordnet namens Akbar Haschemi Rafsandschani. Man kann nur hoffen, dass die Leine hält. Und gleichzeitig auf jene Besonnenheit der Akteure bauen, die zu einer umfassenden diplomatischen Lösung aller nahöstlichen Konflikte führen kann. Von Karl Grobe. (mehr...)


27. Oktober 2005

Teherans Koordinaten

Iran sieht sich nach wie vor von den USA und deren Satrapen umzingelt, zu denen es in erster Linie die heimliche Atomwaffenmacht Israel zählt. Das ist nicht neu. An einem Großmacht-Status in der Region versuchen sich die Teheraner Hardliner bereits seit längerer Zeit. Neu ist Ahmadinedschads Aufruf zu Volksaufstand und individuellem Terror, um “Israel von der Landkarte zu tilgen”. Von Karl Grobe. (mehr...)


24. Oktober 2005

Keine Kontrolle über den Abzugfinger (oder: Über Terror und Gegenterror)

Als die aufgrund eines palästinensischen Terroraktes getöteten drei jungen Israelis zur letzten Ruhe gelegt wurden, gingen die Gedanken zu den trauernden und betroffenen Angehörigen. Doch sollte man nicht vergessen, auf die Versäumnisse der professionellen Ränge im Verteidigungsestablishment und der dafür verantwortlichen politischen Ebene hinzuweisen. Seit Ende des Abzugs aus dem Gazastreifen haben die israelischen Sicherheitskräfte mindestens 24 Palästinenser getötet. Während der letzten zwei Monate hat Israel etwa 700 Palästinenser als angeblich “Gesuchte” verhaftet. Von Uzi Benziman. (mehr...)


23. Oktober 2005

Offener Brief an Tony Blair

Lieber Tony, stelle Dir vor, dass aus der Asche der Londoner Attentate sich ein neuer Blair-Horizont öffnet. Ein Horizont, aus dem der augenblickliche Präsident der EU eine neue europäische Initiative ergreift und sehr korrekt die Notwendigkeit benennt, Israel zu zwingen, alle 1967 besetzten Gebieten zu verlassen; ein Horizont, der beide Seiten ermutigt, eine einigermaßen gerechte Lösung für das Problem der Flüchtlinge von 1948 und für die Palästinenser in Israel und Jerusalem zu finden. Das wäre die beste anti-terroristische Operation, die Du jemals hättest tun können - zugunsten von uns allen hier in Palästina und dort in Britannien. Von Ilan Pappe. (mehr...)


22. Oktober 2005

Krieg ist eine Geisteshaltung

Israelis und Palästinenser leben in einem Dauerzustand von Krieg. Er hat nun mehr als 120 Jahre gedauert. Eine fünfte Generation von Israelis und Palästinensern ist in diesen Krieg hineingeboren worden, wie ihre Eltern und Lehrer. Ihre ganze psychische Einstellung ist vom Krieg von frühester Kindheit an beeinflusst worden. Jeder Tag ihres Lebens wird von den täglichen Nachrichten von Gewalt beherrscht. Die Hauptaufgabe beim Friedenmachen ist mental: man muss die beiden Völker und jedes einzelne Individuum dahin bringen, das eigene Narrativ in einem neuen Licht zu sehen und - was noch wichtiger ist - das Narrativ der anderen Seite zu verstehen. Man muss den Tatbestand verinnerlichen, dass die beiden Narrative wie die zwei Seiten ein und derselben Münze sind. Vortrag von Uri Avnery in Berlin bei einer Fachtagung über Gewaltfreie Kindererziehung. (mehr...)


14. Oktober 2005

Das Haus, das zur Kriegszone wurde

Die ersten Soldaten, die vor 5 Jahren an Khalil Bashirs Tür im Gazastreifen kamen, erklärten ihm die neue Geographie seines Hauses in Begriffen, die ihm all zu bekannt waren. Sein 3-stöckiges Haus sollte wie die Westbank eingeteilt werden mit Gebieten über geteilte Sicherheitskontrolle und verwaltete Kontrolle. Im letzten Monat, nachdem die Soldaten endlich weggefahren waren, wagte Bashir nach fünf Jahren das erste mal wieder, die Treppe in seinem Haus hinaufzugehen. Was er oben fand, ist vergleichsweise zu den Schussverletzungen seiner Söhne und der Zerstörung seiner Obstbaumgärten eine relativ kleine Sache, aber es brachte ihn das erste Mal, seitdem die Soldaten angekommen waren, aus der Fassung. Rund herum standen die Küchentöpfe und Pfannen voll mit Exkrementen. Von Chris Mc Greal. (mehr...)