Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

12. August 2005

Atomkonflikt mit dem Iran: Befreiungsschlag in letzter Minute?

Auf der EU lastet derzeit im Zusammenhang mit Iran große Verantwortung - auch wenn die Frage erlaubt sein muss, ob eine Eskalation überhaupt noch verhindert werden kann. Die Verhandlungsstrategie der Troika Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist in eine Sackgasse geraten, und dem Iran wird die moralische Schuld für dieses Scheitern zugeschoben. Eine Situation, die zwangsläufig eintreten musste, weil sich die EU um den eigentlichen Konfliktkern herumgemogelt und der Iran das eigene Sicherheitsproblem hinter der friedlichen Nutzung der Atomenergie versteckt hat. Ein neuer Golfkrieg kann nur durch eine atomwaffenfreie Zone in der Region gebannt werden. Von Mohssen Massarrat. (mehr...)


10. August 2005

Beschäftigt sich Chirac damit?

Warum sollten Chirac und die anderen europäischen Führer an unzähligen Kleinigkeiten kalkulierter Enteignung interessiert sein, die das Leben des palästinensischen Volkes diktiert. Kleinigkeiten, die - zusammengefügt - ein klares Bild ergeben: Sharon ist fest entschlossen, seinen Gesamtplan durchzuboxen - den größten Teil der Westbank unter die Herrschaft Israels zu bringen. Da gibt es Orte auf der Welt, wo es viel, viel schlimmer und grausamer zugeht - und keiner macht den Mund auf. Außerdem kann Israels Kolonialismus längst nicht mit dem mörderischen Tun der europäischen Variante verglichen werden. Aber Europa sollte sich dafür interessieren. Von Amira Hass. (mehr...)


09. August 2005

Vorspiel des Abzugs (israelischer Siedler aus dem Gazastreifen)

Es sind historische Tage in Israel: ein Showdown zwischen der Regierung und den Siedlern. Obwohl die beiden Parteien hinter den Kulissen mit einander verhandeln, scheint es diesmal nicht wie ein Katz-und-Maus-Spiel für die Medien zu sein, wie vor ein paar Jahren mit Ministerpräsident Baraks Lieblingsheuchelei: ein paar Siedler wurden gefilmt, wie sie von unbewohnten Westbank-Außenposten weggezogen wurden, nachdem ein vertrauliches Abkommen unterzeichnet worden war, in dem die Regierung ihre Rückkehr absicherte, sobald die Kameraleute gegangen waren. Dieses Mal ist es ernst. Von Ran HaCohen. (mehr...)


07. August 2005

Das vorausgesagte Massaker

Der israelische Geheimdienst hat lange davor gewarnt, dass der Abzug aus dem Gazastreifen zu einem Ausbruch von jüdischem Terrorismus führen könnte, der die Evakuierung der Siedlungen verhindern möchte. Das Massaker an Arabern zielt dahin, Unruhen zu verursachen und die Polizei zu zwingen, Einheiten aus dem Gebiet der Evakuierung abzuziehen. So wird die Auflösung der Siedlungen verhindert. Von Uri Avnery. (mehr...)


06. August 2005

Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit

Mahatma Gandhis Enkel besucht in dieser Woche auf Einladung der Palästinenser das Land. Sie wollen die Idee des Volkskampfes gegen die israelische Besatzung vorantreiben. Gandhi soll zu den Palästinensern über den gewaltfreien Kampf reden - aber das ist eine Diskussion, die wir Israelis auch führen sollten. Als Besatzer. Die ursprüngliche Gewalt, die anhaltende Gewalt ist die Gewalt der Seite, die durch ihre militärische Überlegenheit über ein anderes Volk herrscht. Von Amira Hass. (mehr...)


01. August 2005

Seit 90 Jahren Einseitigkeit

Die seltsamste Behauptung, den Abzugsplan zu rechtfertigen, enthält eine interessante Metapher aus der Welt des Tauziehens. Diejenigen, die sie anwenden, beschreiben den Plan als eine einseitige Bemühung, um ein kaputtes Vehikel, das als “Palästinensische Behörde” bekannt ist, aus dem Schlamm der Gewalt zu ziehen und es in die Richtung des Dialoges zu bewegen. Es ist ein missglückter Versuch der Verschleierung: der israelische Rückzug aus Gaza geschehe wegen palästinensischer Gewalt. Man stellt die Evakuierung deshalb lieber als eine sogenannte einseitige Initiative dar. Von Meron Benvenisti. (mehr...)


31. Juli 2005

Die Stunde der Wahrheit

Der Sharon-Plan stellt für die Zukunft Israels eine große Gefahr dar. Er gründet sich auf der Anmaßung, dass Frieden mit dem palästinensischen Volk und der ganzen arabischen Welt weder wünschenswert noch wichtig sei, verglichen mit dem Ziel der so weit wie möglich hinausgeschobenen Grenzen eines Großisraels. Wenn dieser Plan ausgeführt wird, wird er zum Kollaps der palästinensischen Behörde führen, das palästinensische Volk in die Arme der extremen islamischen Bewegungen treiben und einen Krieg entfachen, der viele Jahre dauern wird. Von Uri Avnery. (mehr...)


28. Juli 2005

Das Dorf neben der Siedlung ist ungesetzlich

Am 5. Juli zerstörte die israelische Armee und die Zivilverwaltung 22 Bauten für 450 Personen und Schafställe in der palästinensischen Gemeinde von Tana. Nur zwei Bauten blieben stehen und die Moschee. Die Nachricht über die Zerstörung wurde von den Medien völlig unterschlagen, weil sie von Nachrichten überschwemmt waren, die den Abzug aus dem Gazastreifen betrafen. Tana ist kein Einzelfall. Andere Dorf-Ableger im Jordangraben, in den südlichen Hebronhügeln und im Raume Kalkilia sind ähnlich bedroht. Aber es geht um mehr als nur eine isolierte Aktion. Außer der Zerstörung einer alten sozialen Lebensweise, ist dies eine andere Methode, durch die Israel die breiten Ränder der palästinensischen Westbank angreift und ihre Bewohner enteignet - um (durch die Mauer) ihre Annexion an Israel vorzubereiten. Von Amira Hass. (mehr...)


26. Juli 2005

Den Kolonialismus beenden

Zweifellos wird der Beginn eines wirklichen Dialoges mit den Palästinensern auf beiden Seiten der Grünen Linie nicht einfach sein. Es kämen dann alle anhängigen “Fälle” ans Licht und würde den Zionismus mit seinen Flüchtlingen, seinen Opfern, seinen Feinden und seinen Leugnern konfrontieren, aber auch die Palästinenser mit den jüdischen Israelis als Menschen von Fleisch und Blut - auch sie Flüchtlinge und Nachkommen von Flüchtlingen. Solch ein Dialog wäre nicht das Ende an sich - wie es manchmal während der Oslo-Jahre geschah, sondern bedeutet eher das Ende des Kolonialismus und wird internationale Legitimität erlangen und Sicherheit für beide Volker, die ein kleines Land teilen. Von Oren Yiftachel. (mehr...)


24. Juli 2005

Die orangefarbenen Hemden marschieren

Seit einigen Wochen flackert bei mir ein rotes Licht auf, das ein Wort in großen gotischen Buchstaben beleuchtet: Weimar. Als Neunjähriger wurde ich Augenzeuge des Zusammenbruchs der deutschen Republik, die nach dem 1. Weltkrieg entstanden war. Einige Monate nach dem Zusammenbruch flohen wir aus Deutschland - und so wurde unser Leben gerettet. Was in der vergangenen Woche in Israel geschah, ist der Anfang eines Versuches, das demokratische System selbst mit Gewalt zum Kippen zu bringen. Von Uri Avnery. (mehr...)