Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Naher und Mittlerer Osten

07. August 2005

Das vorausgesagte Massaker

Der israelische Geheimdienst hat lange davor gewarnt, dass der Abzug aus dem Gazastreifen zu einem Ausbruch von jüdischem Terrorismus führen könnte, der die Evakuierung der Siedlungen verhindern möchte. Das Massaker an Arabern zielt dahin, Unruhen zu verursachen und die Polizei zu zwingen, Einheiten aus dem Gebiet der Evakuierung abzuziehen. So wird die Auflösung der Siedlungen verhindert. Von Uri Avnery. (mehr...)


06. August 2005

Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit

Mahatma Gandhis Enkel besucht in dieser Woche auf Einladung der Palästinenser das Land. Sie wollen die Idee des Volkskampfes gegen die israelische Besatzung vorantreiben. Gandhi soll zu den Palästinensern über den gewaltfreien Kampf reden - aber das ist eine Diskussion, die wir Israelis auch führen sollten. Als Besatzer. Die ursprüngliche Gewalt, die anhaltende Gewalt ist die Gewalt der Seite, die durch ihre militärische Überlegenheit über ein anderes Volk herrscht. Von Amira Hass. (mehr...)


01. August 2005

Seit 90 Jahren Einseitigkeit

Die seltsamste Behauptung, den Abzugsplan zu rechtfertigen, enthält eine interessante Metapher aus der Welt des Tauziehens. Diejenigen, die sie anwenden, beschreiben den Plan als eine einseitige Bemühung, um ein kaputtes Vehikel, das als “Palästinensische Behörde” bekannt ist, aus dem Schlamm der Gewalt zu ziehen und es in die Richtung des Dialoges zu bewegen. Es ist ein missglückter Versuch der Verschleierung: der israelische Rückzug aus Gaza geschehe wegen palästinensischer Gewalt. Man stellt die Evakuierung deshalb lieber als eine sogenannte einseitige Initiative dar. Von Meron Benvenisti. (mehr...)


31. Juli 2005

Die Stunde der Wahrheit

Der Sharon-Plan stellt für die Zukunft Israels eine große Gefahr dar. Er gründet sich auf der Anmaßung, dass Frieden mit dem palästinensischen Volk und der ganzen arabischen Welt weder wünschenswert noch wichtig sei, verglichen mit dem Ziel der so weit wie möglich hinausgeschobenen Grenzen eines Großisraels. Wenn dieser Plan ausgeführt wird, wird er zum Kollaps der palästinensischen Behörde führen, das palästinensische Volk in die Arme der extremen islamischen Bewegungen treiben und einen Krieg entfachen, der viele Jahre dauern wird. Von Uri Avnery. (mehr...)


28. Juli 2005

Das Dorf neben der Siedlung ist ungesetzlich

Am 5. Juli zerstörte die israelische Armee und die Zivilverwaltung 22 Bauten für 450 Personen und Schafställe in der palästinensischen Gemeinde von Tana. Nur zwei Bauten blieben stehen und die Moschee. Die Nachricht über die Zerstörung wurde von den Medien völlig unterschlagen, weil sie von Nachrichten überschwemmt waren, die den Abzug aus dem Gazastreifen betrafen. Tana ist kein Einzelfall. Andere Dorf-Ableger im Jordangraben, in den südlichen Hebronhügeln und im Raume Kalkilia sind ähnlich bedroht. Aber es geht um mehr als nur eine isolierte Aktion. Außer der Zerstörung einer alten sozialen Lebensweise, ist dies eine andere Methode, durch die Israel die breiten Ränder der palästinensischen Westbank angreift und ihre Bewohner enteignet - um (durch die Mauer) ihre Annexion an Israel vorzubereiten. Von Amira Hass. (mehr...)


26. Juli 2005

Den Kolonialismus beenden

Zweifellos wird der Beginn eines wirklichen Dialoges mit den Palästinensern auf beiden Seiten der Grünen Linie nicht einfach sein. Es kämen dann alle anhängigen “Fälle” ans Licht und würde den Zionismus mit seinen Flüchtlingen, seinen Opfern, seinen Feinden und seinen Leugnern konfrontieren, aber auch die Palästinenser mit den jüdischen Israelis als Menschen von Fleisch und Blut - auch sie Flüchtlinge und Nachkommen von Flüchtlingen. Solch ein Dialog wäre nicht das Ende an sich - wie es manchmal während der Oslo-Jahre geschah, sondern bedeutet eher das Ende des Kolonialismus und wird internationale Legitimität erlangen und Sicherheit für beide Volker, die ein kleines Land teilen. Von Oren Yiftachel. (mehr...)


24. Juli 2005

Die orangefarbenen Hemden marschieren

Seit einigen Wochen flackert bei mir ein rotes Licht auf, das ein Wort in großen gotischen Buchstaben beleuchtet: Weimar. Als Neunjähriger wurde ich Augenzeuge des Zusammenbruchs der deutschen Republik, die nach dem 1. Weltkrieg entstanden war. Einige Monate nach dem Zusammenbruch flohen wir aus Deutschland - und so wurde unser Leben gerettet. Was in der vergangenen Woche in Israel geschah, ist der Anfang eines Versuches, das demokratische System selbst mit Gewalt zum Kippen zu bringen. Von Uri Avnery. (mehr...)


24. Juli 2005

Die jüdische Demokratie abwärts auf schlüpfrigem Hang

Ministerpräsident Ariel Sharon wird Jerusalem nicht teilen. Auch Minister Haim Ramon denkt nicht daran. Sie haben nur einen schnelleren und effizienteren Weg gefunden als den, den sie bisher versuchten, um die Zehntausende palästinensischen Bewohner Jerusalems los zu werden - nachdem der Prozess, ihnen das Land zugunsten der jüdischen Bewohner zu rauben, zu ende gegangen ist. Von Amira Hass. (mehr...)


24. Juli 2005

"Höre Israel!" - Höre Europa!

Ein palästinensisches Dorf wurde zerstört - nicht 1948 - nicht 1967 Nicht im Laufe kriegerischer Auseinandersetzungen. Kein Rachefeldzug - keine Vergeltung. Es war am 5. Juli 2005 - es herrschte Waffenstillstand. Alle Welt lauscht den unüberhörbaren Vorbereitungen des Rückzugs im Gazastreifen - Keiner schaut ins ferne, stille und heiße Jordantal. Ein Text von Ellen Rohlfs nach einem Bericht der UN, von International Solidarity Movement (ISM) und in Anlehnung an Erich Frieds “Höre Israel”, (Bezwinger der Wüste). (mehr...)


22. Juli 2005

Der Abzug (aus dem Gazastreifen) als Nebelvorhang

Genau vor einem Jahr entschied der Internationale Gerichtshof in Den Haag, dass der Zaun, den Israel in den besetzten Gebieten baut, illegal ist. Doch braucht man kaum zu erwähnen, dass der Bau davon nur minimal betroffen wurde. Während der letzten beiden Jahre haben wir - Israelis, Palästinenser und internationale Aktivisten - einen gemeinsamen, allgemeinen und gewaltfreien Kampf gegen etwas geführt, das uns als die wichtigste Maßnahme mit zerstörerischen Folgen erscheint, die es in der Besatzungsgeschichte der besetzten Gebiete gibt. Von Jonathan Pollack. (mehr...)