Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

20. September 2005

Hört mit dem Heulen auf!

Das Bild des “armen Siedler” beherrscht die israelischen Medien, nicht weil sie sie besonders liebten, sondern weil sie gehorsam sind. Ministerpräsident Sharon wollte, dass die Räumung als großes nationales Trauma dargestellt wird - als vorbeugendes Mittel gegen jeden weiteren Rückzug - das war es, was die Medien taten. Die Tränen, die Tag und Nacht von meinem Fernseher tropften, kamen von den Siedlern und den evakuierenden Militärs. Von Ran HaCohen. (mehr...)


19. September 2005

Irans Atomprogramm: Verhandelbar

Es gibt noch immer einen diplomatischen Ausweg aus der iranischen Atomkrise. Die Hinweise, die der radikale Teheraner Präsident Mahmud Ahmadinedschad vor den UN gegeben hat, zeigen eine mögliche Richtung zur Tür an, hinter der ein Verhandlungsraum liegt. Auf die Voraussetzung, Iran dürfe ein ziviles Programm zur Nutzung der Kernenergie betreiben, können die USA und andere westliche Gegenspieler sich einlassen; rechtlich müssten sie es, denn dieses Recht schreiben die geltenden Verträge jedem einzelnen Staat zu. Von Karl Grobe. (mehr...)


19. September 2005

Juchas Nagel

Israel hat sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen, alles Land aufgegeben, alle Siedler vertrieben, alle Siedlungen zerstört. Es hat nur einen Nagel in der Wand gelassen: die Synagogen. Die Armee schlug vor, sie mit allen anderen Häusern zu zerstören, und so hatte dann auch die Regierung entschieden. Die Likudminister änderten mit Lichtgeschwindigkeit ihre Meinung und entschieden, dass es verboten sei, die Synagogen zu zerstören. Die Regierung änderte im letzten Augenblick ihre Position, ohne die palästinensische Führung zu informieren und ohne sich mit ihr darüber zu beraten. Das war - schlicht und einfach - ein gemeiner Akt. Von Uri Avnery. (mehr...)


18. September 2005

Schubert in Bil'in - eine neue Art gewaltfreier Demonstration

Als die Sonne am Freitag, 16.9., aufging, war es ein neuer Tag für Demonstrationen in Bil’in. Plötzlich wurden Klavierklänge zwischen den Häusern und Olivenbäumen des Dorfes vernommen, bevor die übliche “Musik” von Tränengas-, Lärmgranaten und Gummigeschossen zu hören war. Von Beate Zilversmidt. (mehr...)


18. September 2005

Bitte, jetzt sofort!

Es ist vollkommen klar, dass die Abzugs-Seifenoper nur dem Zweck diente, den Raub der Westbank zu verschleiern. Vor kurzem wurden die Aktivitäten um Israels Annexionen um noch einige Nummern stärker intensiviert. Jetzt werden ganze Dörfer zerstört und ihre Bewohner weggejagt. Die weinenden Gaza-Siedler füllten die TV-Schirme, damit die internationale Öffentlichkeit den rasend schnellen Aufbau der Mauern, die die palästinensischen Gettos umgeben, übersieht. Kann ich als besorgte israelische Bürgerin Sie und ihre politischen Kollegen in aller Welt um noch mehr Hilfe bitten? Es ist dringend nötig - und zwar jetzt sofort! Von Victoria Buch. (mehr...)


17. September 2005

Wer mordete Arafat?

Zwei Texte von Uri Avnery. Im ersten legt er dar, dass er vom ersten Augenblick an davon überzeugt war, dass Arafat vergiftet worden sei. Im zweiten berichtet er von einer ungewöhnlichen Party am Vorabend zu seinem 82. Geburtstag. Die Emotionen gingen hoch, Tränen flossen wie nie zuvor, es gab eine lange Parade. Die ganze Sache ereignete sich im Westbankdorf Bil?in. Die Tränen wurden allerdings durch Gas verursacht. Die Emotionen kochten hoch, weil wir brutal von der Grenzpolizei angegriffen wurden. Die Parade war ein Protest gegen den Trennungszaun, der den größten Teil des Dorflandes abschneidet, um die weiträumige Siedlung Modiin Illit erweitern zu können. (mehr...)


01. September 2005

Mit einer großen Lüge in einen neuen Krieg

Angesichts des Irak-Desasters muss man nicht einer Verschwörungstheorie anhängen, um einen Krieg gegen Iran für möglich zu halten. Die irakische Realität übertrifft inzwischen bei weitem die vielerorts vor dem Krieg geäußerten Befürchtungen. Im Falle Irans würden die Folgen noch unvergleichlich dramatischer und weit reichender sein als im Irak. Die Dramatik und Dimension eines möglichen US-Krieges gegen den Iran warnt vor allem uns in Europa, nicht nur sehenden Auges die nächste Eskalationsstufe abzuwarten, sondern nach Auswegen zu suchen, bevor es zu spät ist. Noch ist nicht alles verloren. Von Mohssen Massarrat. (mehr...)


29. August 2005

Die bleibenden 99,5 Prozent

Wegen eines etwa halben Prozentes der Bevölkerung von Gaza, eines jüdischen halben Prozentes wegen, wurde das Leben der übrigen 99,5 Prozent total unterbrochen und zerstört - man sollte sich wirklich darüber wundern. Es ist auch verwunderlich, wie die meisten Israelis, die nicht selbst dorthin als Siedler gingen, diese Realität ertrugen und nicht ihre Regierung aufforderten, dem ein Ende zu setzen - bevor die Kassams kamen. Von Amira Hass. (mehr...)


28. August 2005

Teure Siedler

Endlich muss es ausgesprochen werden, ohne scheinheiliges Mitleid, ohne “Wenn” und “Aber”. Wir haben Milliarden Schekel gezahlt, um Euch im Gazastreifen anzusiedeln. Wir haben Milliarden bezahlt, um Euch dort zu halten - und die meisten von Euch lebten dort auf unsere Kosten. Wir haben Milliarden gezahlt, um Euch zu verteidigen und Dutzende Soldaten und Soldatinnen verloren dabei ihr Leben. Nun zahlen wir Milliarden (acht? zehn? zwölf?), um Euch dort herauszuholen - mit großzügigen Entschädigungen. Noch immer schreit Ihr aber, als ob Ihr noch einmal beraubt worden wäret. Briefe an die Siedler, an die Yesha, die Medien, Sharon und Prof. Leibowitz. Von Uri Avnery. (mehr...)


27. August 2005

Das Nein aus Teheran

Noch deutlicher werden Diplomaten wohl nur bei Kriegserklärungen. Europas Vorschlag im Streit um das Teheraner Atomprogramm sei “extrem lang, wenn es um die Forderungen an den Iran” gehe und “absurd kurz, soweit es die Angebote an den Iran” betreffe. Er sei nicht verhandelbar, “eine Verletzung der iranischen Nation, für die sich die EU entschuldigen muss.” Soweit der Iran gegenüber der Internationalen Atomenergie Agentur. Wollten die Iraner den Eklat? Wollten sie mit brüsker Ablehnung provozieren, Stärke demonstrieren? Oder kann es sein, dass der Vorschlag tatsächlich unzureichend war? Von Otfried Nassauer. (mehr...)