Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

30. Dezember 2005

"Präventivmaßnahme" - oder die Geschichte eines potentiellen "Terroristen"

Nun ist endlich klar, warum Abu-Daoud zu den “Präventiv”-Fällen gehört: eine Siedlerin hat seinen Vater überfahren und getötet, ein israelischer Tränengaskanister tötete seine Mutter, ein israelischer Soldat durchschoss den Kopf seines Sohnes … Sollte man ihm nach all dem - unter diesen Umständen - Bewegungsfreiheit geben? Und tatsächlich tat der israelische Geheimdienst Shabak das Richtige und erklärte ihn zu einem “Präventiv”-Fall, um ihn nicht zu einer “tickenden Bombe” werden zu lassen. Aber nun, nachdem Abu-Daoud von jeder Art von Lebensunterhalt abgeschnitten ist - wird er zweifellos ein tadelloser, loyaler, friedensliebender Zivilist werden. - Oder? Von B. Michael. (mehr...)


26. Dezember 2005

Ahmadinedschads präventiver Krieg

Was will Mahmud Ahmadinedschad mit seinem Israel feindlichen Populismus eigentlich? Ist er ein verwirrter Irrer oder ausgerasteter Fundamentalist, will er von seinem innenpolitischen Versagen ablenken, wie von vielen behauptet wird? Warum hat er seine Attacken wiederholt und jedes Mal verschärft? Warum hält sich sein ernstzunehmender Rivale Rafsandjani mit Kritik zurück, warum pflichtet ihm der Revolutionsführer Khamenei indirekt sogar bei, warum distanzieren sich die Führer in der arabisch-islamischen Welt nicht vom iranischen Präsidenten? Der Nobody im Präsidentenamt ist in der arabischen Welt ein populärer Politiker, bei den Radikalen gar ein Held. Von Mohssen Massarrat. (mehr...)


25. Dezember 2005

Was für Menschen sind es, die so etwas ersinnen können?

Die Lärmbomben, mit denen Israel seit dem Rückzug die Bevölkerung von Gaza terrorisiert, traumatisieren nicht nur die Kinder, Alte und Kranke, sie haben inzwischen etliche Todesfälle verursacht. Offenbar lösen diese Bomben einen derart lauten Knall aus, dass er zu Gehirnblutungen und -schädigungen führen kann, außerdem gibt es bereits fünf Fälle von Fehlgeburten. Normalerweise werden solche Todesfälle, wie auch Schädigung von nichtmilitärischen Objekten, im unmenschlichen modernen Kriegsjargon als bedauerliche, aber unvermeidliche “Kollateralschäden” abgetan. Nun ist offenbar die Tötung und Schädigung von Unschuldigen - und nur von diesen - das Ziel der Maßnahmen. Von Anka Schneider. (mehr...)


25. Dezember 2005

"Hauptsache ist, keine Angst zu haben"

Peretz wird keine Chance haben, wenn er den Eindruck erweckt, es gäbe keinen wirklichen Unterschied zwischen ihm und Sharon. Er muss die “Flüchtlinge” der Laborpartei, die von Sharon angezogen werden, davon überzeugen, dass es einen Riesenunterschied zwischen seinem Programm (Verhandlungen und Abkommen) und dem von Sharon gibt (einseitiges Diktat). Sharon ist daran interessiert, diesen Unterschied herunterzuspielen, und aus derselben Logik heraus muss Peretz daran interessiert sein, ihn zu betonen. Von Uri Avnery. (mehr...)


22. Dezember 2005

Nicht mehr auf dem Weg nach Efrata

In ein paar Tagen wird Bethlehem - für eine Nacht - wieder die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen. Nur ein paar der hundert Millionen, die Weihnachten feiern, werden die Nacht in der Geburtsstadt des Nazareners verbringen - aber sie wird ein Symbol für den Friedenswunsch sein, der in den Herzen aller Menschen aus allen Religionen schlägt. Die Wenigen, die den Krippenplatz erreichen und an der Mitternachtsmesse teilnehmen, werden sich über ihre Erfahrungen an zwei sehr gegensätzlichen Orten, die Bethlehem 2005 symbolisieren, wundern: die Geburtskirche und Rachels Grenzübergang. Der erste symbolisiert die Hoffnung, die mit der Geburt des Kindes aufkommt - und der zweite Ort steht für Abneigung, Feindseligkeit und Aggression. Von Meron Benvenisti. (mehr...)


20. Dezember 2005

Der iranische Präsident repräsentiert nicht die Bevölkerung

Anfang bis Mitte Dezember hat eine 16-köpfige Friedensdelegation des Internationalen Versöhnungsbundes unter anderem die jüdische Gemeinde in Teheran besucht. Sie hatte auch Begegnungen mit Studierenden der Hochschule für Journalistik in Teheran, traf sich mit dem Erzbischof der armenischen Kirche in Esfahan und diskutierte mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen. Trotz der jüngsten Drohungen aus Teheran spricht sich der Friedensreferent des Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, für eine Nichtangriffsgarantie Israels und der USA für Iran aus. (mehr...)


19. Dezember 2005

Absurdes Theater

Das absurde Theater der Besatzung bringt eine neue Szene, die an alte erinnert. Am letzten Donnerstag hat Yosef Abu-A’adi den Soldaten Nir Kahana am Qalandia-Kontrollpunkt mit einem Messer angegriffen und getötet. Der Kontrollpunkt wurde sofort geschlossen, und viele tausend Palästinenser durften den Kontrollpunkt nicht mehr passieren. Qalandiya ist ein “Mega-Checkpoint” in den besetzten Gebieten, nicht etwa zwischen diesen Gebieten und Israel. Die grausame Kollektivbestrafung, die verordnet wurde, verurteilte Zehntausende Unschuldiger, denen es sowieso schon schlecht geht, zu noch mehr Schikane. Der Checkpoint kann dennoch passiert werden. Indem man, statt ein paar hundert Meter zu gehen, mit einer sehr teuren und langen Taxifahrt von fast 50 km den Kontrollpunkt umfährt. Von Gideon Levy. (mehr...)


18. Dezember 2005

Der Rattenfänger von Hameln

Viele Linke, die die letzten Jahre in einer warmen und bequemen Verzweiflung schwelgten, die sie von jeder Pflicht befreite, aufzustehen und zu kämpfen, haben jetzt eine noch angenehmere Lösung gefunden: Sharon, der Mann des rechten Flügels, wird den Traum des linken verwirklichen. Man muss nur für Sharon stimmen - dann wird der lang ersehnte Frieden kommen. Keine besonderen Bemühungen sind nötig, man braucht nicht zu kämpfen. Man muss nicht einmal einen Finger rühren. Von Uri Avnery. (mehr...)


17. Dezember 2005

Niedere Machtinstinkte

Mit jedem öffentlichen Auftritt redet sich Mahmud Ahmadinedschad näher an einen Zustand heran, der internationaler Ächtung sehr ähnlich sieht. Der iranische Präsident, der nicht gewählt worden wäre, wenn intellektuelle Brillanz als Kriterium gegolten hätte, fügt nicht nur sich selbst, sondern seinem Land Schaden zu. Es ist Zeit, dass die Europäer Irans Präsidenten durch Sanktionsdrohung stoppen. Von Karl Grobe. (mehr...)


14. Dezember 2005

Die IDF herrscht auch in den Krankenhäusern

Es stellt sich heraus, dass das israelische Militär nicht nur die Westbank beherrscht. Das Urteil eines 19-jährigen Soldaten und eines Militärpolizisten (MP) haben mehr Macht als der Arzt, wenn es sich um die Situation eines Patienten handelt, der als Gefangener gilt. Ein 14-jähriger Palästinenser wurde von der IDF verwundet und ins Schneider-Hospital gebracht - die Hände und die Füße in Handschellen, obwohl er von zwei MPs bewacht wurde, und er wegen seiner Verletzungen gar nicht gehen konnte. Von Amira Hass. (mehr...)