Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

29. August 2005

Die bleibenden 99,5 Prozent

Wegen eines etwa halben Prozentes der Bevölkerung von Gaza, eines jüdischen halben Prozentes wegen, wurde das Leben der übrigen 99,5 Prozent total unterbrochen und zerstört - man sollte sich wirklich darüber wundern. Es ist auch verwunderlich, wie die meisten Israelis, die nicht selbst dorthin als Siedler gingen, diese Realität ertrugen und nicht ihre Regierung aufforderten, dem ein Ende zu setzen - bevor die Kassams kamen. Von Amira Hass. (mehr...)


28. August 2005

Teure Siedler

Endlich muss es ausgesprochen werden, ohne scheinheiliges Mitleid, ohne “Wenn” und “Aber”. Wir haben Milliarden Schekel gezahlt, um Euch im Gazastreifen anzusiedeln. Wir haben Milliarden bezahlt, um Euch dort zu halten - und die meisten von Euch lebten dort auf unsere Kosten. Wir haben Milliarden gezahlt, um Euch zu verteidigen und Dutzende Soldaten und Soldatinnen verloren dabei ihr Leben. Nun zahlen wir Milliarden (acht? zehn? zwölf?), um Euch dort herauszuholen - mit großzügigen Entschädigungen. Noch immer schreit Ihr aber, als ob Ihr noch einmal beraubt worden wäret. Briefe an die Siedler, an die Yesha, die Medien, Sharon und Prof. Leibowitz. Von Uri Avnery. (mehr...)


27. August 2005

Das Nein aus Teheran

Noch deutlicher werden Diplomaten wohl nur bei Kriegserklärungen. Europas Vorschlag im Streit um das Teheraner Atomprogramm sei “extrem lang, wenn es um die Forderungen an den Iran” gehe und “absurd kurz, soweit es die Angebote an den Iran” betreffe. Er sei nicht verhandelbar, “eine Verletzung der iranischen Nation, für die sich die EU entschuldigen muss.” Soweit der Iran gegenüber der Internationalen Atomenergie Agentur. Wollten die Iraner den Eklat? Wollten sie mit brüsker Ablehnung provozieren, Stärke demonstrieren? Oder kann es sein, dass der Vorschlag tatsächlich unzureichend war? Von Otfried Nassauer. (mehr...)


23. August 2005

Was bedeutet, Demokratie im Nahen/Mittleren Osten? Was immer der Westen darunter versteht

Seit einer Woche befahre ich die Straßen Bagdads - gefährliche, stinkende Straßen, heiß wie ein Backofen, Straßen, auf denen es zunehmend von Aufständischen und deren Informanten wimmelt beziehungsweise von amerikanischen Soldaten, die verschreckt über Verkehrsinseln preschen. Wenn wir den Amerikanern näher als 50 m rücken, zielen sie mit ihren Waffen auf jeden von uns. Auftritt Condoleezza Rice: Dies alles sei Teil der “Straße zur Demokratie”, auf der der Mittlere Osten nun wandle. Von Robert Fisk. (mehr...)


22. August 2005

Das war der Tag

Der 18. August 2005 - ein Meilenstein in der Geschichte des Staates Israels. Dies war der Tag, an dem das Siedlungsunternehmen dieses Landes zum ersten Mal einen Rückzieher machte. Dies war der Tag, an dem die Botschaft der israelischen Friedensbewegung den Sieg errungen hat. Was aber am wichtigsten ist: dies war der Tag, in dem eine neue Chance liegt, Frieden für ein gequältes Land zu erreichen. Es ist nicht der Anfang des Endes im Kampf um Frieden, aber sicher das Ende des Anfangs. Ein kleiner Schritt in Richtung Frieden - und ein Riesenschritt für den Staat Israel. Von Uri Avnery. (mehr...)


16. August 2005

Die falschen Makler

Im Streit mit Iran ist die EU Hauptakteur auf westlicher Seite, besser gesagt sind es die drei Großen der EU: Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Doch wer gegen Atomwaffen glaubwürdig kämpfen will, muss bei sich selbst anfangen; die “EU-Troika” ist nicht glaubwürdig. Großbritannien und Frankreich haben selber Atomwaffen, Frankreich hat eine starke zivilmilitärische Atomindustrie, hat so viele Atomkraftwerke wie kein anderes EU-Land und plant derzeit neue. Die EU steckt immer größere Summen in die Atomforschung. Von Tobias Pflüger. (mehr...)


15. August 2005

Was für Wunder!

In dieser Woche geschieht etwas Besonderes: es ist das erste Mal, dass jüdische Siedlungen in Palästina aufgelöst werden. Das Siedlungsunternehmen, das sich bis jetzt nur immer erweitert hat, macht das erste Mal einen Rückzieher. Und das ist wichtiger als die - guten oder bösen - Absichten Ariel Sharons. Von Uri Averny. (mehr...)


12. August 2005

Atomkonflikt mit dem Iran: Befreiungsschlag in letzter Minute?

Auf der EU lastet derzeit im Zusammenhang mit Iran große Verantwortung - auch wenn die Frage erlaubt sein muss, ob eine Eskalation überhaupt noch verhindert werden kann. Die Verhandlungsstrategie der Troika Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist in eine Sackgasse geraten, und dem Iran wird die moralische Schuld für dieses Scheitern zugeschoben. Eine Situation, die zwangsläufig eintreten musste, weil sich die EU um den eigentlichen Konfliktkern herumgemogelt und der Iran das eigene Sicherheitsproblem hinter der friedlichen Nutzung der Atomenergie versteckt hat. Ein neuer Golfkrieg kann nur durch eine atomwaffenfreie Zone in der Region gebannt werden. Von Mohssen Massarrat. (mehr...)


10. August 2005

Beschäftigt sich Chirac damit?

Warum sollten Chirac und die anderen europäischen Führer an unzähligen Kleinigkeiten kalkulierter Enteignung interessiert sein, die das Leben des palästinensischen Volkes diktiert. Kleinigkeiten, die - zusammengefügt - ein klares Bild ergeben: Sharon ist fest entschlossen, seinen Gesamtplan durchzuboxen - den größten Teil der Westbank unter die Herrschaft Israels zu bringen. Da gibt es Orte auf der Welt, wo es viel, viel schlimmer und grausamer zugeht - und keiner macht den Mund auf. Außerdem kann Israels Kolonialismus längst nicht mit dem mörderischen Tun der europäischen Variante verglichen werden. Aber Europa sollte sich dafür interessieren. Von Amira Hass. (mehr...)


09. August 2005

Vorspiel des Abzugs (israelischer Siedler aus dem Gazastreifen)

Es sind historische Tage in Israel: ein Showdown zwischen der Regierung und den Siedlern. Obwohl die beiden Parteien hinter den Kulissen mit einander verhandeln, scheint es diesmal nicht wie ein Katz-und-Maus-Spiel für die Medien zu sein, wie vor ein paar Jahren mit Ministerpräsident Baraks Lieblingsheuchelei: ein paar Siedler wurden gefilmt, wie sie von unbewohnten Westbank-Außenposten weggezogen wurden, nachdem ein vertrauliches Abkommen unterzeichnet worden war, in dem die Regierung ihre Rückkehr absicherte, sobald die Kameraleute gegangen waren. Dieses Mal ist es ernst. Von Ran HaCohen. (mehr...)