Naher und Mittlerer Osten
16. Juli 2007
Israel: "Ich war auf all die Schrecken, die ich sah, nicht vorbereitet."Hedy Epstein ist heute 82 Jahre alt. Sie ist 1924 in Freiburg in Deutschland geboren und lebte in Kippenheim, einem Dorf, das ungefähr 30 km nördlich von Freiburg liegt. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern, die in den Vernichtungslagern der Nazis gestorben sind. 2003 hat Hedy sich entschlossen, nach Palästina zu gehen. Sie ist sehr schockiert zurückgekommen wegen der Dinge, die sie gesehen hat: palästinensische Frauen und Kinder ohne Verteidigung, ein misshandeltes Volk, das in Ghettos eingeschlossen ist. Ein Interview mit Hedy Epstein von Silvia Cattori.
15. Juli 2007 Libby und VanunuAm selben Tag, an dem Präsident Bush Scooter Libbys Gefängnisstrafe aufhob, wurde in Israel Mordechai Vanunu zu einer neuen Haftstrafe verurteilt. In beiden Fällen lautete der Vorwurf, Gespräche mit Journalisten geführt zu haben. Die Strafen unterscheiden sich deutlich. Im Falle Libby ging es um Meineid. Die Anklage im Fall Vanunu lautete, er habe gegen Auflagen verstoßen, die ihm vor drei Jahren, nach seiner Haftentlassung, auferlegt wurden (nach 18-jähriger Haft, die er voll abgesessen hatte). Vanunu hat mit Journalisten geredet. Man hatte ihm verboten, mit irgendjemandem zu reden. Von Daniel Ellsberg. (mehr...) 15. Juli 2007 Ein dummer KriegEin Detektiv, der ein Verbrechen aufzudecken versucht, stellt die Frage "cui bono?" ("Wem nützt es?"). Wenn wir versuchen, das Verbrechen, das "Zweiter Libanonkrieg" genannt wird, aufzudecken, muss diese Frage an erster Stelle stehen. Vorgestern, genau ein Jahr nach Kriegsanfang, widmeten alle israelischen Medien einen großen Teil ihrer Zeit rückblickenden Analysen dieses Krieges. Eine Fernseh-Stunde nach der anderen, eine Seite nach der anderen in den Printmedien. Von Uri Avnery. 09. Juli 2007 Die Krise in Gaza - Made in IsraelDer alte Traum Ariel Sharons ist wahr geworden: Palästinenser töten Palästinenser und Israel zählt mit großer Befriedigung die Zahl der Opfer. Die Tränen der israelischen Führer sind Krokodilstränen und ihre Behauptungen, dass ihnen die tragische Entwicklung leid tue, ist pure Heuchelei. Die blutigen Konfrontationen waren vorhersehbar und die israelisch-us-amerikanische Verantwortung und die aktive Verwicklung darin sind kristallklar. Von Michael Warschawski. (mehr...) 08. Juli 2007 Eine israelische LiebesgeschichteSeit der Auferstehung Jesu Christi hat es solch ein Wunder nicht mehr gegeben: ein Toter, begraben in einer Höhle, ist wieder auferstanden. Die "Jordanische Option" hatte ihren Geist vor fast zwanzig Jahren aufgegeben. 1988 wurde sie offiziell von niemandem anders als von seiner Majestät König Hussein selbst beerdigt. Es war ein jämmerlicher Tod. Und jetzt plötzlich scheint sie ins Leben zurück gekehrt zu sein. Von Uri Avnery. 06. Juli 2007 Gaza: Aus wirtschaftlichem Desaster wird eine humanitäre KatastropheDie humanitäre Krise in Gaza hatte lange vorher begonnen - bevor die Welt beschloss, die Palästinenser zu bestrafen, weil sie die Hamas in die Regierung gewählt hatten. Seit die Israelis 1967 das bisschen Land, das den Palästinensern noch geblieben war, besetzten, lief es in Gaza miserabel. In den 25 Jahren vor Oslo (1993) tat Israel alles, um jede Chance auf wirtschaftliches Wachstum zu unterbinden. Von Sonja Karkar. 04. Juli 2007 Palästina: Blut liegt in der LuftFünf Jahre nachdem seine Hohheit G.W. Bush - Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Zar von Afghanistan, Kaiser vom Irak, Demokratieverbreiter des Nahen Ostens, etc. etc. - seine "Road Map für den Nahen Osten" herausgebracht und für 2005 einen palästinensischen Staat angekündigt hat, hat die israelische Öffentlichkeit einen neuen Zeitvertreib. Die öffentliche Diskussion in Israel dreht sich jetzt um "Drei Staaten für zwei Völker?" Von Ran HaCohen. (mehr...) 01. Juli 2007 Das schmutzige WortKEIN Nahost-Gipfeltreffen war je so düster wie dieses. Die vier Führer in Sharm El-Sheik saßen nicht in vertrauter Runde an einem Tisch zusammen. Jeder saß allein hinter seinem eigenen großen Tisch. Dies sicherte einen auffallenden Abstand zwischen ihnen. Die vier langen Tische berührten einander kaum. Jeder der Führer - mit seinen Beratern hinter sich versammelt - saß wie eine einsame Insel im weiten Meer. Von Uri Avnery. (mehr...) 01. Juli 2007 Avraham Burg spricht von NitroglyzerinDie politische Elite Israels sieht sich in diesen Tagen einmal mehr in ihrer Auffassung bestärkt, dass Hamas-Islamisten Israel zerstören wollten. Kommt stattdessen die Bedrohung nicht auch aus den eigenen Reihen? Dass es sich um keine abwegige Frage handelt, legt ein Interview mit Avraham Burg, ehemals Sprecher der Knesset und Vorsitzender der Jewish Agency, nahe. Ari Shavit vom liberalen israelischen Blatt Haaretz sprach Mitte des Monats mit Burg über dessen Buch Defeating Hitler und hörte Aussagen, die man sonst nur von "Antizionisten" erwartet. Von Ludwig Watzal. 29. Juni 2007 Flucht aus Gaza - der Letzte möge das Licht ausschaltenKurz vor Schabbatbeginn am Freitagabend erreichte der US-Bürger G. die palästinensische Seite des Erez-Überganges. G., Direktor einer Privatschule in Gaza, mag der letzte aus dem Westen gewesen sein, der den Streifen verließ. Der letzte hat dann wirklich das Licht ausgemacht. Von Gideon Levy. (mehr...) |
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