Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

27. Januar 2008

Schlimmer als ein Verbrechen

Es sah aus wie der Fall der Berliner Mauer. Und es sah nicht nur so aus. Einen Augenblick lang war der Rafah-Übergang das Brandenburger Tor. Es ist unmöglich, nicht die Hochstimmung mitzuempfinden, als die Massen der unterdrückten und hungrigen Leute die Mauer durchbrachen und mit strahlenden Augen jeden, den sie trafen, umarmten - dies mitzufühlen, auch wenn es die eigene Regierung ist, die die Mauer überhaupt errichtet hat. Der Gazastreifen ist das größte Gefängnis der Erde. Der Durchbruch der Rafah-Mauer war ein Befreiungsschlag. Er beweist, dass eine unmenschliche Politik immer eine dumme Politik ist: Keine Macht der Welt kann eine Masse Menschen aufhalten, die die Grenze der Verzweiflung überschritten hat. Von Uri Avnery.
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25. Januar 2008

Gaza: Ein dringlicher Handlungsaufruf aus Israel

Eine Reihe von israelischen Organisationen kritisieren die Entscheidung der israelischen Regierung, die Zivilbevölkerung Gazas von lebenswichtigen Gütern der Versorgung abzuschneiden - von Elektrizität und Treibstoff (und somit auch von Wasser, da Pumpen nicht mehr funktionieren), von notwendigen Lebensmitteln, von Medizin und anderen Gütern der humanitären Versorgung. Sie sehen in dieser Handlungsweise ein klares und eindeutiges Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (mehr...)


24. Januar 2008

Sieh´ mal, wer da spricht

In solchen Situationen können Politiker nur eines von zwei Dingen tun: einen Krieg beginnen, oder in Richtung Frieden flüchten. Da die notwendigen Bedingungen für einen Krieg momentan nicht gegeben zu sein scheinen, ist die einzig verbleibende Option die eines Friedensprozesses. Also wird Olmert zu einem Mann des Friedens, spricht die Sprache des Friedens und macht sogar Schritte in Richtung Frieden. Von Uri Avnery. (mehr...)


24. Januar 2008

Esaus Hände

Vor Annapolis, während Annapolis und nach Annapolis wurde nichts getan, überhaupt nichts, um eine Zwei-Staaten-Lösung voran zu treiben. Die Verhandlungen waren im Begriff zu beginnen - jeden Augenblick - vor einem Jahr und jetzt sollen sie wieder beginnen - jeden Augenblick. Ja, die "Kernpunkte" - die Grenzen, Jerusalem, die Flüchtlinge - werden jetzt angegangen. Sicher. Jeden Augenblick, jetzt. Aber inzwischen arbeiten die Hände Esaus fieberhaft. Überall in den besetzten Gebieten werden die Siedlungen vergrößert. Von Uri Avnery.
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07. Januar 2008

Vorsicht Barak!

Israels "Verteidigungs"-Minister ist eindeutig der gefährlichste Politiker im Nahen Osten. Ahmadinejad kann nur davon träumen, so viel Macht zu haben - politisch und militärisch, konventionell und nicht-konventionell - wie sie Barak schon besitzt. Netanyahu und andere sehr rechte israelische Politiker sagen genau das, was sie denken und sind als Extremisten verschrieen; also sind sie ständig prüfenden Blicken ausgesetzt. Barak ist viel extremer als Netanyahu, aber er ist ein Extremist in Verkleidung. Von Ran HaCohen. (mehr...)


06. Januar 2008

Der Fall "Weißer Vogel"

Zipi Livni ist, wie ihr Name sagt, der weiße Vogel der israelischen Politik (Zipi ist die Abkürzung von Zippora, "Vogel", und Livni kommt von Lavan, "weiß"). Gegen den Falken Binyamin Netanyahu, den Geier Ehud Barak und den Raben Ehud Olmert wurde sie als die unbefleckte gefiederte Freundin angesehen. Bei öffentlichen Meinungsumfragen erfreute sie sich überraschender Popularität. Sie übertrumpft alle anderen Politiker der Regierungskoalition. Während die Beliebtheitsquote der beiden Ehuds - Olmert und Barak - nach unten ging, stieg die ihrige. Warum? Von Uri Avnery.
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02. Januar 2008

Das Recht auf Wut

Die Verhandlungen über die Zukunft unseres Landes vom Meer zum Fluss und der beiden Völker, die darin leben, verlaufen parallel in zwei Kanälen. So ist es seit Madrid und Oslo seit 17 Jahren. Der eine Kanal ist der zwischen Palästinensern und Israelis - wie das Dienstagstreffen in Jerusalem zwischen dem palästinensischen Hauptunterhändler Ahmed Qureira und der Außenministerin Zipi Livni. Der andere Kanal ist der der Israelis mit sich selbst. Wird der einzig wirkliche Berührungspunkt zwischen beiden Kanälen eine weitere Explosion des Blutvergießens sein, so wie sie sich 1996 und 2000 ereignete? Von Amira Hass. (mehr...)


31. Dezember 2007

Das Beilin-Syndrom

Mephistoder Dämon aus Goethes monumentalem Drama, der Faust seine Seele abkaufte, bezeichnete sich selbst als "ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft." Yossi Beilin, der diese Woche als Vorsitzender der israelischen Merez-Partei zurücktrat, ist genau das Gegenteil von Mephisto: er will immer das Gute und schafft all zu oft das Böse. Die "Siedlungsblöcke" sind dafür ein eklatantes Beispiel. Von Uri Avnery. (mehr...)


29. Dezember 2007

Ein Brief von Dan an Sami

Dan Bar-On (Israel) hat einen Brief an Sami Adwan (Palästina) geschrieben. Darin schildert er, wie er in einem mühsamen Prozess die Grausamkeiten anerkennen lernen musste, die von seinem Volk am palästinensischen Volk begangen wurden. Und von der noch viel schwierigeren Erkenntnis, dass es da von einigen der eigenen Führer eine bewusste Absicht gab, dieses Land von Palästinensern zu säubern, um die jüdische Mehrheit dieses Staates abzusichern. (mehr...)


25. Dezember 2007

Südafrika fand Frieden - warum nicht auch der Nahe Osten?

Es war auf dem Höhepunkt des Kampfes, es war, als die Apartheid in Südafrika am schlimmsten wütete und es so aussah, als säßen die Apartheid-Herrscher fest im Sattel ihrer Macht. Damals gedachten wir unserer hebräische Tradition und unserer Vorbilder (in der Bibel). Als ich an einem (israelischen) Sicherheits-Checkpoint sah, wie Palästinenser über fast alle Dinge ihres Lebens verhandeln müssen, war es für mich ein Déjà-vu-Erlebnis. Ich könnte viel Zeit damit verbringen, diese Erfahrung wiederzugeben, sie erinnerte mich so schmerzhaft an die gleichen Checkpoints, die es während der Apartheid in Südafrika gab. Von Desmond Tutu. (mehr...)