Naher und Mittlerer Osten
09. August 2007
Gaza unter der GuillotineDer Tod einer Nation ist ein ebenso düsteres wie seltenes Ereignis. Die Vision eines unabhängigen, einigen Palästina läuft Gefahr, als weiteres Opfer des Hamas-Bürgerkrieges zu enden - eines Bürgerkrieges geschürt durch Israel und dessen Verbündeten USA. Von Noam Chomsky. (mehr...) 08. August 2007 Jenin bei Nacht"Heute Abend solltest du kein Journalist sein, heute Nacht solltest du ein Poet sein", sagt unser Gastgeber Jamal Zbeidi, nachdem wir angekommen waren. Es ist früher Abend und ein schwaches Licht hüllt die Häuser im Lager ein, während eine angenehme Briese um die Gesichter der noch draußen spielenden Kinder weht. Das Jeniner Flüchtlingslager bereitet sich für die Nacht vor. Von Gideon Levy. (mehr...) 06. August 2007 Weiße ElefantenDer König von Siam wusste, wie er sich gegenüber einem internen Feind zu verhalten hat, er würde ihm einen weißen Elefanten schenken. Der Nahe Osten wird nun von einer Herde weißer Elefanten überrannt. In dieser Woche wurde bekannt, dass Präsident Bush dabei ist, Saudi-Arabien mit großen Mengen neuester Waffen zu versorgen. Der Preis liegt bei 20 Milliarden (20.000.000.000) Dollar. Offenbar werden die Waffen zur Stärkung gegen den Großen Satan, den Iran, benötigt. In den Augen der Saudis ist dies jetzt die große Gefahr. Von Uri Avnery. 30. Juli 2007 Eine Warnung an Tony BlairIn der vergangenen Woche gab James Wolfensohn Haaretz ein langes Interview. Er schüttete sein Herz aus und fasste mit erstaunlicher Offenheit seine Monate als Sonderbeauftragter der USA, Russlands, der EU und der UN (also des "Quartetts") in diesem Lande zusammen. Es war derselbe Job, den man jetzt Tony Blair anvertraut hat. Dem Interview könnte man auch die Überschrift geben: "Eine Warnung an Tony". Von Uri Avnery. (mehr...) 29. Juli 2007 Gesetz und Ordnung und HeucheleiAuch in einer Gegend wie der unseren, wo auch diplomatische Plattitüden sich nicht mehr die Mühe machen, die Vorzugsbehandlung Israels (obwohl es der Besatzer ist) zu verhehlen, hört sich das Mandat für den neuen Gesandten des Nah-Ost-Quartetts, Tony Blair, recht hohl an. Seine Aufgabe, so wird berichtet, ist es, "beim Errichten lebensfähiger Regierungsinstitutionen behilflich zu sein, die alle Palästinenser vertreten.... und (beim Schaffen) eines Klimas von Gesetz und Ordnung für das palästinensische Volk." Von Amira Hass. (mehr...) 25. Juli 2007 Ein weiterer Schritt in Richtung Krieg mit dem IranDie Demokraten hielten hielten in der Nacht vom 17. Juli eine Nachtsitzung ab - um die Wogen der enormen Antikriegsstimmung überall in den USA zu glätten. Ihr Versuch, Bushs Irakkrieg herauszufordern, ist bestenfalls als oberflächlich zu werten, ein Ritual. Voller Befriedigung legten sie einen lächerlichen Zeitplan für den Rückzug fest, ebenso lächerlich klingt ihre moralische Entrüstung. Die Demokraten stellen Bushs Außenpolitik im Mittleren Osten sicherlich nicht infrage - im Gegenteil, sie begrüßen sie. Letzte Woche wurde im Senat über die nächsten Schritte in Richtung Irankrieg abgestimmt. Ergebnis: 97 zu 0. Von Joshua Frank. (mehr...) 24. Juli 2007 So mächtig wie der König von EnglandEnde der Woche werden 256 Familien die Entlassung ihrer Lieben aus dem israelischen Gefängnis feiern und die Mütter sind schon erleichtert, dass die Menschenjagd auf ihre "gesuchten" Söhne nun ein Ende hat. Wir können das Ausmaß abschätzen, in wie weit die "wohlwollenden Gesten" den palästinensischen Behördenchef Mahmoud Abbas stärken werden - nicht so sehr am Lob, das Ministerpräsident Olmert von Seiten des US-Präsident Bush erhalten wird, sondern wie diese Gesten von der palästinensischen Gesellschaft aufgenommen werden. Von Amira Hass. (mehr...) 22. Juli 2007 Eine Falle für DummeGeorge Bush, stellte diese Woche der Welt einen neuen, up-to-date-Western vor. In diesem Western - oder besser Middle-Eastern - gibt es auch gute Kerle und böse Kerle. Die guten sind die "Moderaten", die mit den USA im Nahen Osten verbündet sind: Israel, Mahmood Abbas und die pro-amerikanischen Regime. Die bösen sind die Hamas, Hisbollah, der Iran, Syrien und die Al-Qaida. Das ist ein simples Drehbuch. Von Uri Avnery. 16. Juli 2007 Israel: "Ich war auf all die Schrecken, die ich sah, nicht vorbereitet."Hedy Epstein ist heute 82 Jahre alt. Sie ist 1924 in Freiburg in Deutschland geboren und lebte in Kippenheim, einem Dorf, das ungefähr 30 km nördlich von Freiburg liegt. Sie ist das einzige Kind ihrer Eltern, die in den Vernichtungslagern der Nazis gestorben sind. 2003 hat Hedy sich entschlossen, nach Palästina zu gehen. Sie ist sehr schockiert zurückgekommen wegen der Dinge, die sie gesehen hat: palästinensische Frauen und Kinder ohne Verteidigung, ein misshandeltes Volk, das in Ghettos eingeschlossen ist. Ein Interview mit Hedy Epstein von Silvia Cattori.
15. Juli 2007 Libby und VanunuAm selben Tag, an dem Präsident Bush Scooter Libbys Gefängnisstrafe aufhob, wurde in Israel Mordechai Vanunu zu einer neuen Haftstrafe verurteilt. In beiden Fällen lautete der Vorwurf, Gespräche mit Journalisten geführt zu haben. Die Strafen unterscheiden sich deutlich. Im Falle Libby ging es um Meineid. Die Anklage im Fall Vanunu lautete, er habe gegen Auflagen verstoßen, die ihm vor drei Jahren, nach seiner Haftentlassung, auferlegt wurden (nach 18-jähriger Haft, die er voll abgesessen hatte). Vanunu hat mit Journalisten geredet. Man hatte ihm verboten, mit irgendjemandem zu reden. Von Daniel Ellsberg. (mehr...) |
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