USA - Nordamerika
09. Januar 2006
Nach der Wahl im IrakIm vergangenen Monat nannte US-Präsident Bush die Wahlen im Irak einen “großen Meilenstein auf dem Marsch zur Demokratie”. Ein Meilenstein ist die Wahl in der Tat, allerdings nicht die Art von Meilenstein, die man in Washington begrüßt. Werfen wir einen Blick zurück und vergessen wir einmal die Standarderklärungen von Regierungschefs, die von guten Absichten reden. Als Bush und der britische Premierminister Tony Blair in den Irak einmarschiert sind, lautete ihr Vorwand, die ständig wiederholte “einzige Frage”: Wird der Irak seine Massenvernichtungswaffen eliminieren? Von Noam Chomsky. (mehr...) 07. Januar 2006 Geschichte zweier SümpfeBush ist mehr oder weniger ein Symbol. Aber die Menschen um ihn herum bilden die gefährlichste Regierung in der Geschichte Amerikas. Sie treiben die Welt auf ihre Zerstörung zu. Die Welt heute sieht sich zwei Hauptbedrohungen gegenüber, die zur Ausrottung der menschlichen Spezies führen könnten: einerseits ein möglicher Atomkrieg, eine Umweltkatastrophe andererseits. In beiden Feldern ist sie die US-Regierung auf Zerstörungskurs. Noam Chomsky im Interview mit Michael Hastings. (mehr...) 06. Januar 2006 Irak: Terror aller gegen alleAchtzig Tote in 24 Stunden - die terroristische Eskalation in Irak lässt sich in diesen ersten wenigen Tagen des Jahre 2006 gar nicht mehr übersehen. Wer da einen kraftvoll sich entfaltenden politischen Prozess zu erkennen glaubt und auf die Marginalisierung seiner Gegner schließt, irrt tragisch und gründlich. George W. Bush und Richard Cheney, Präsident und Vizepräsident der USA, klammern sich aber weiterhin an die falsche Diagnose. Sie gaukeln der Öffentlichkeit eine heiler werdende Welt an Euphrat und Tigris vor, wie sie derselben Öffentlichkeit vor gerade drei Jahren angebliche Massentötungswaffen vorgegaukelt haben. Von Karl Grobe. (mehr...) 02. Januar 2006 Europa will mit dem "großen Hund" mithaltenIn einem vom “Wall Street Journal” Anfang 2005 öffentlich gemachten geheimen Bericht des Pentagons wurde eine militärische Schlüsselstrategie der USA aufgedeckt, die den Entwicklungsprozess fortgeschrittener Waffentechnologie “so teuer” machen würde, dass keine andere Nation in der Lage wäre, ohne Beeinträchtigung ihrer zivilen Ökonomie mit dem “großen Hund” (den USA) wettzueifern oder ihn herauszufordern. Der kanadische Politanalytiker Michael Chossudovsky behauptet, die Europäische Union sei entschlossen, “eine massive Umleitung staatlicher Finanzmittel in Militärausgaben” zu starten, um mit der vorgeschlagenen europäischen Verteidigungsarmee Amerikas Vorherrschaft in Militärangelegenheiten infragezustellen. Von Bruce Gagnon. (mehr...) 29. Dezember 2005 Töten lernen an der UniversitätDie Rekrutierungsbemühungen des US-Militärs an den Universitäten der USA sind wenig bekannt, und noch weniger die Verträge, die das Pentagon mit etwa 400 Universitäten abgeschlossen hat. Wenn man dazu noch die 6.000 Militärbasen landesweit hinzufügt, und feststellt, dass die führende Industrie der USA seit dem Zweiten Weltkrieg in der Herstellung und dem Verkauf von Waffen besteht, und bedenkt, dass wir seit dem Zweiten Weltkrieg mehr als 200 Kriege hatten, kommt man zu dem klaren Ergebnis, dass wir in einer permanenten Kriegswirtschaft leben. Von Brian Bogart. (mehr...) 26. Dezember 2005 Ahmadinedschads präventiver KriegWas will Mahmud Ahmadinedschad mit seinem Israel feindlichen Populismus eigentlich? Ist er ein verwirrter Irrer oder ausgerasteter Fundamentalist, will er von seinem innenpolitischen Versagen ablenken, wie von vielen behauptet wird? Warum hat er seine Attacken wiederholt und jedes Mal verschärft? Warum hält sich sein ernstzunehmender Rivale Rafsandjani mit Kritik zurück, warum pflichtet ihm der Revolutionsführer Khamenei indirekt sogar bei, warum distanzieren sich die Führer in der arabisch-islamischen Welt nicht vom iranischen Präsidenten? Der Nobody im Präsidentenamt ist in der arabischen Welt ein populärer Politiker, bei den Radikalen gar ein Held. Von Mohssen Massarrat. (mehr...) 21. Dezember 2005 Henry Kissinger drängte zum "quick fix"Gerade einmal neun Tage hatte die Unabhängigkeit der Osttimoresen gedauert, als das indonesische Militär am 7. Dezember 1975 einmarschierte. Es folgten massive Repressalien gegen die Zivilbevölkerung. Untersuchungen gehen davon aus, dass von Ende 1975 bis zum Mai 1998, als Diktator Suharto zurücktrat, über 200.000 der etwa 800.000 Einwohner Osttimors ums Leben kamen. Exekutiert wurde dieser Genozid von den Sicherheitskräften eines Regimes, dessen Oberhaupt der ausgesprochene Darling der “westlichen Wertegemeinschaft” in Südostasien war. Von Rainer Werning. (mehr...) 20. Dezember 2005 Irakische TäuschungenGeorge W. Bush hat einen Verbündeten im Kampf gegen den Terror entdeckt, noch dazu einen, der von Tag zu Tag stärker werde. Er meint Irak. Hätte er sich nicht längst als Meister der Täuschung erwiesen, Selbsttäuschung eingeschlossen - hier wäre die Bewerbung um den Titel. Der Urheber des Irak-Kriegs, im Zivilberuf Präsident der USA, sieht gewiss nicht mehr alles rosenrot; die Annäherungen an die Realitäten im Zweistromland, die sich jetzt etwas häufiger in seinen Reden finden, lassen die Selbsttäuschung aber deutlicher werden. Von Karl Grobe. (mehr...) 13. Dezember 2005 Am Gittertor von San QuentinUm 38 Minuten nach Mitternacht gibt es eine Erklärung: Stanley Tookie Williams ist tot. Das Land ist dadurch nicht sicherer geworden, nur brutaler. Der Unantastbarkeit menschlichen Lebens wurde nicht Rechnung getragen, diese Unantastbarkeit wurde verletzt. Ein Redner sagt: “Es ist vorbei - aber es ist nicht vorbei…” Von San Quentin bis Irak - der Tod als politisches Ziel. Im Namen der Mordopfer wird staatlich gemordet. Im Namen der Gefallenen müssen noch mehr Soldaten töten, müssen noch mehr Soldaten sterben. Von Norman Solomon. (mehr...) 11. Dezember 2005 Neblig bei klarer Sicht - wie die US-Medien die Berichterstattung über den Luftkrieg im Irak scheuenDie US-Regierung führt einen Luftkrieg im Irak. “In den letzten Monaten scheint sich das Tempo des US-Bombardements verstärkt zu haben”, schreibt Seymour Hersh in The New Yorker vom 5. Dezember. “Die meisten Ziele liegen offensichtlich in den feindlichen, überwiegend sunnitischen Provinzen um Bagdad und an der syrischen Grenze”. Hersh: “Bis heute hat zu diesem Luftkrieg weder im Kongress noch in der Öffentlichkeit eine ernsthafte Debatte oder Diskussion stattgefunden”. Ein wichtiger Grund hierfür: Wenn es um die Dimension des Pentagon-Luftbombardements im Irak geht, stecken die großen US-Nachrichtenblätter den Kopf in den Sand. Von Norman Solomon. (mehr...) |
|