Naher und Mittlerer Osten
25. Mai 2008
Libanon: Wo wird der Wahnsinn enden?Ich bin mir nicht sicher, was diese Woche schlimmer war - im Libanon zu leben oder die Worte George Bushs lesen zu müssen? Immer wieder stellte ich mir die Frage: Haben Worte ihre Bedeutung verloren? Von Robert Fisk. (mehr...) 23. Mai 2008 60 Jahre IsraelDie Christen - die selbsternannten Erben der Juden - gedenken in den Wochen vor Ostern des qualvollen Leidens Christi bis zur Auferstehung. Die Zionisten - die modernen selbsternannten Erben der Juden - haben ihre Fastenzeit nach Pesach. Sie gedenken ihrer via dolorosa, die zum jüdischen Staat führte. In den Wochen, die Pesach folgen, gibt sich das Land einer nationalistischen Orgie hin, wie man sie sich kaum in einem anderen modernen Staat vorstellen kann. Von Ran HaCohen. (mehr...) 19. Mai 2008 Mit Freunden wie diesen ...In letzter Zeit wurden wir in Israel von Freunden überflutet. Die Großen der Erde aus Vergangenheit und Gegenwart kamen hierher, um uns zu schmeicheln, vor uns zu katzbuckeln und vor uns zu kriechen. Diese Freunde sind mir widerwärtig. Nehmen wir als Beispiel die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, die eine Pilgerreise nach Jerusalem machte. Ihre Schmeichelei war bar jeglicher Kritik und erreichte bei der Rede vor der Knesset neue Höhepunkte von Unterwürfigkeit. Ich war dazu eingeladen worden. Ich verzichtete auf dieses Privileg. Von Uri Avnery. 14. Mai 2008 Erinnerung an 1948 und ein Blick in die ZukunftDiesen Monat begeht Israel den 60. Geburtstag seiner Staatsgründung. Mitten in den Festlichkeiten - inklusive Besuchen von internationalen Prominenten und Politikern - herrscht ein sehr ungutes Gefühl. Israel hat Leichen im Keller, die es bemüht war und ist, zu verstecken. Und Israel hat Angst angesichts seiner ungewissen Zukunft. Viele Israelis fragen sich, ob der Staat seinen 80. Geburtstag noch begehen wird. Das offizielle Israel leugnet weiterhin absolut, dass der gefeierte Geburtstag unentrinnbar mit der beinahe vollständigen Zerstörung einer lebendigen palästinensischen Kultur und Gesellschaft verbunden war, die bis dahin existiert hatten. Von Ali Abunimah. (mehr...) 11. Mai 2008 Uri Avnery: 1948Ich hoffe, dass wir eines Tages "eine Wahrheits- und Versöhnungskommission" nach südafrikanischem Vorbild haben werden. Sie sollte aus israelischen, palästinensischen und internationalen Historikern zusammengesetzt sein, deren Aufgabe es wäre, herauszufinden, was sich 1948 in diesem Lande tatsächlich zugetragen hat. In den 60 Jahren, die seitdem vergangen sind, sind die Ereignisse dieses Krieges unter vielen Schichten israelischer, jüdischer und arabischer Propaganda begraben worden. Eine quasi-archäologische Ausgrabung ist notwendig, um die untersten Schichten wieder zutage zu fördern. Von Uri Avnery. 10. Mai 2008 Menschenrechtsverbrechen in GazaDie Welt wird Zeuge eines schrecklichen Menschenrechtsverbrechens in Gaza. 1,5 Millionen Menschen sind eingesperrt. Sie haben so gut wie keinen Zugang zur äußeren Welt - weder über das Meer, noch über den Luft- und Landweg. Eine ganze Bevölkerung wird brutal bestraft. Von Jimmy Carter. (mehr...) 09. Mai 2008 60 Jahre Israel - ein Grund zum Feiern, 60 Jahre Nakba - ein Grund zum TrauernAm 14.5.08 wird in Israel und an vielen anderen Orten der 60. Jahrestag der israelischen Staatsgründung gefeiert. Die Kooperation für den Frieden weist daraufhin, dass es ein notwendiger Schritt zum Frieden ist, auch die Schattenseiten der 60-jährigen Geschichte Israels nicht zu verdrängen. Nach dem Holocaust führte die Staatsgründung Israels zur Nakba, der Vertreibung von rund 750.000 PalästinenserInnen, deren Nachkommen zu einem großen Teil bis heute in Flüchtlingslagern leben. Die Geschichte Israels wie auch das Schicksal der palästinensischen Bevölkerung sind somit eng mit der deutschen Geschichte verknüpft, das Leid beider Seiten kann Deutschland nicht gleichgültig sein. Von Susanne Grabenhorst. 04. Mai 2008 ".... Nämlich den Staat Israel"Jedes Mal, wenn ich wieder einmal die berühmten Worte David Ben-Gurions höre: "Deshalb sind wir hier versammelt ...", muss ich an Issar Barsky denken, einen charmanten jungen Mann, den jüngeren Bruder meiner Freundin. Das letzte Mal trafen wir uns vor dem Speiseraum des Kibbuz Hulda am Freitag den 14. Mai 1948. Einige Tage später fiel er. Deshalb erinnere mich an ihn so, wie er damals war: ein Junge von 19 Jahren, freundlich lächelnd, voller Lebensfreude und Unschuld. Je mehr wir uns jetzt den grandiosen 60-Jahr-Feiern nähern, um so mehr werde ich von der Frage umgetrieben: wenn Issar seine Augen öffnen und uns sehen würde, was würde er über den Staat denken, der offiziell an jenem Tag gegründet worden war? Von Uri Avnery. (mehr...) 30. April 2008 Wie ein BandenkriegAuf beiden Seiten des Zaunes, der den Gazastreifen einschließt, ist ein Krieg der Verzweiflung im Gange. Hamas kämpft gegen die unerträgliche Belagerung, unter welcher der Gazastreifen nun seit vielen Monaten leidet - und das israelische Militär (IDF) ist meistens damit beschäftigt, Hamas-Aktionen zu rächen. Beide Seiten sind damit beschäftigt, Macht und Rache zur Schau zu stellen. Von Gideon Levy. (mehr...) 27. April 2008 Die militärische OptionKrieg mit Syrien? Frieden mit Syrien? Eine große Militäroperation gegen die Hamas im Gazastreifen? Eine Waffenpause mit der Hamas? Mit ziemlicher Gleichgültigkeit diskutieren unsere Medien diese Fragen, als ob es sich um gleichwertige Optionen handeln würde. Wie ein Mann beim Autohändler, der sich nicht zwischen zwei Modellen entscheiden kann. Das eine ist gut, und das andere ist auch gut. Also welches soll er kaufen? Und keiner schreit auf: Krieg ist der Gipfel der Dummheit. Von Uri Avnery. |
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