Naher und Mittlerer Osten
20. November 2014
Nach Kerry-Initiative und Gaza-Krieg: Eskalation oder Deeskalation im Nahen Osten?Der Nahostkonflikt steht wieder einmal an einem Scheidepunkt: Nach der mehrfachen Erstürmung des Tempelbergs samt Eindringens in die Al Aksa-Moschee durch die israelische Armee (IDF), dem Attentat auf den Rabbiner Jehuda Glick durch ein Mitglied des islamischen Dschihad, Brandanschlägen auf Synagogen und Moscheen, etlichen Toten auf palästinensischer Seite im Westjordanland und im Gazastreifen durch IDF-Angehörige und Anschlägen mit Autos und Messern auf jüdische Zivilisten in Jerusalem durch Palästinenser droht die Gewalt im Nahost-Konflikt zu eskalieren. Das rechte Parteibündnis in der Knesset arbeitet an einem Gesetzentwurf, der Juden den ungehinderten Zugang zum Tempelberg erlauben soll. Hamas und Fatah riefen dazu auf, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Von Clemens Ronnefeldt. (mehr...) 15. November 2014 Uri Avnery: Wein, Blut und BenzinDas Dorf KAFR KANA in der Nähe von Nazareth ist wahrscheinlich der Ort, an dem Jesus - so erzählt es das Neue Testament - Wasser in Wein verwandelt hat. Jetzt ist es ein arabisches Dorf, in dem die israelische Polizei Steine in Blut verwandelt. An dem schicksalhaften Tag standen die Polizisten einer Gruppe junger Araber gegenüber, die gegen die Bemühungen Israels protestierten, den Status quo auf dem Tempelberg (die Muslime nennen ihn "das Edle Heiligtum") zu verändern. Von Uri Avnery. (mehr...) 13. November 2014 Gibt es eine gewaltfreie Reaktion auf ISIS?Angesichts des Schreckens und der Entrüstung über die vom Islamischen Staat (IS) verursachte humanitäre Krise wird herkömmlicherweise die Frage gestellt, unter welchen Umständen Krieg und Gewaltanwendung "gerechtfertigt" sind. Dergleichen Fragen haben das Aufstellen von Kriterien für einen gerechten Krieg zur Folge. Das Problem ist, dass die Vorstellung vom gerechten Krieg sich oft darauf konzentriert, Gewalt zu rechtfertigen, während das, worauf wir uns konzentrieren sollten, ist, zu fragen: Wie können wir daran arbeiten, die Gewalt in der Welt zu verringern, anstatt dass wir sie rechtfertigen? Von Derek Flood. (mehr...) 10. November 2014 Frieden als Menschenrecht"Menschen und Völker haben ein Recht auf Frieden." Am Anfang war das Wort. OK. Das ist der Anfang, und das sind die Worte, aber sie sind noch nicht angekommen - zumindest nicht offiziell, mit der vollen Kraft ihrer Bedeutung. Es ist unsere Aufgabe, nicht die Gottes, die neue Geschichte darüber zu erschaffen, wer wir sind, und Millionen - Milliarden - von Menschen wünschen inbrünstig, wir könnten das machen. Das Problem ist, dass der schlechteste Teil unserer Natur besser organisiert ist als der beste. Von Robert C. Koehler. (mehr...) 09. November 2014 Das Recht der Palästinenser und ihre Pflicht, Widerstand zu leistenMan stelle sich vor, ein Palästinenser zu sein; vielleicht ein Bewohner Ost-Jerusalems. 47 schwierige Jahre liegen hinter einem; eine große deprimierende Dunkelheit liegt vor einem. Die israelische Tyrannei, die dein Schicksal dem Untergang weiht, erklärt arrogant, dass alles so auf immer bleibt. Deine Stadt wird unter Besatzung bleiben - auf immer und ewig. Der Verteidigungsminister, der zweite in der Regierung, die dich unterwirft, sagt, es wird niemals ein palästinensischer Staat errichtet werden. Von Gideon Levy. (mehr...) 08. November 2014 Uri Avnery: Kommt ISIS?Wenn sich ISIS in dieser Woche den Grenzen Israels genähert hätte, hätte das niemand im Land bemerkt. Israel war von einem Gerichtssaal-Drama fasziniert. Dort stand im Jerusalemer Bezirksgericht der ehemalige Ministerpräsident Ehud Olmert seiner ehemaligen Sekretärin Schula Saken gegenüber. Niemand konnte die Augen von ihnen abwenden. Es war der Stoff, aus dem Seifenopern gemacht sind. Von Uri Avnery. (mehr...) 04. November 2014 Reuven Moskovitz: Brief zum jüdischen Neuen JahrOft denke ich daran, was überhaupt noch zu sagen wäre und ob in meinen zahlreichen Briefen an Euch noch etwas fehlt. In diesem Abwägen treibt mich bei aller Empörung über die existierende Realität mein Wunsch, dass es doch noch gelingen könnte, die schreckliche Blindheit vieler Menschen in Deutschland zu heilen - wahrscheinlich eine unbescheidene und unrealisierbare Illusion - noch einmal zu schreiben. Von Reuven Moskovitz. (mehr...) 04. November 2014 Friedensreferent des Internationalen Versöhnungsbundes fordert Bundesregierung zu mehr Engagement in Jordanien aufDer langjährige Friedensreferent des deutschen Zweiges des Internationalen Versöhnungsbundes, Clemens Ronnefeldt, kehrte Anfang November nach einer zweiwöchigen Jordanienreise und zahlreichen Begegnungen mit unterschiedlichen Gruppierungen und Vertretern verschiedener Insitutionen nach Deutschland zurück. Eine wichtige Erkenntnis für war, dass Jordanien Chancen habe, nicht in den Gewaltstrudel der Region hineingezogen zu werden, weil vor allem westliche Staaten Jordanien wegen dessen langer gemeinsamer Grenze mit Israel als Sicherheits-Pufferzone betrachteten. "Mit jedem Tage allerdings, der ungenutzt verstreicht, ohne die enormen sozialen Lasten des Landes zu lindern, wird die Gefahr wachsen, dass auch in Jordanien Extremisten, die es bereits im Land gibt, sich breit machen", warnt der Versöhnungsbundreferent. (mehr...) 01. November 2014 Uri Avnery: HühnerdreckWenn ein hochrangiger Beamter des einen Landes den Führer eines anderen Landes "Hühnerdreck" nennt, mag man annehmen, dass es um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht gerade zum Besten bestellt ist. Man mag sie sogar für alles andere als herzlich halten. In dieser Woche ist es nun passiert. Von Uri Avnery. (mehr...) 31. Oktober 2014 Wie Israel Gaza in ein Hochsicherheitsgefängnis verwandeltEs ist erstaunlich, dass der Wiederaufbau von Gaza, das entsprechend den ausdrücklichen Zielen einer als "Dahiya" bekannten israelischen Militärdoktrin in die Steinzeit bombardiert wurde, zwei Monate nach dem Ende der Kämpfe erst vorläufig begonnen hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 100.000 Wohnungen zerstört oder beschädigt, wodurch 600.000 Palästinenser - nahezu ein Drittel der Bevölkerung von Gaza - obdachlos gemacht wurden oder dringend humanitärer Hilfe bedürfen. Die Hilfsagentur Oxfam warnt, dass es bei dem derzeitigen Tempo 50 Jahre dauern könnte, um Gaza neu aufzubauen. Von Jonathan Cook. (mehr...) |
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