Naher und Mittlerer Osten
03. Januar 2015
Uri Avnery: Der Felsen unserer ExistenzWie viele andere Angehörige meiner Generation habe ich mich von Jugend auf sehr stark für Archäologie interessiert. Ich werde zu erklären versuchen, warum das so ist. Wenn sich einige von Ihnen fragen, welche Beziehung ich zur Archäologie haben mag, wird Ihnen Mosche Dajan einfallen. Nach dem Krieg im Juni 1967 war Dajan zu einem nationalen, ja sogar internationalen Idol geworden. Auch seine Besessenheit von der Archäologie war bekannt. Mein Magazin Haolam Haseh (Diese Welt) stellte Untersuchungen über seine Aktivitäten an und fand heraus, dass sie höchst zerstörerisch waren. Im ganzen Land begann er allein zu graben und Artefakte zu sammeln. Von Uri Avnery. (mehr...) 27. Dezember 2014 Uri Avnery: Meine ruhmreichen BrüderAls ich 15 und Mitglied der Untergrundorganisation Irgun (nach heutigen Kriterien einer waschechten Terroristenorganisation) war, sangen wir "(In der Vergangenheit) hatten wir die Helden Bar Kochba und die Makkabäer / Jetzt haben wir neue Helden / Die nationale Jugend" nach der Melodie eines deutschen Marschliedes. Warum haben wir uns damals unsere Helden in der fernen Vergangenheit gesucht? Wir brauchten dringend nationale Helden als Vorbilder. 18 Jahrhunderte lang hatten Juden nicht mehr gekämpft. Antisemiten behaupteten, sie wären eine Rasse von Feiglingen. Sie waren in der Welt zerstreut und sahen keinen Grund dafür, für Kaiser und Könige zu kämpfen, von denen die meisten sie verfolgten. Von Uri Avnery. (mehr...) 25. Dezember 2014 "Man muss Grenzen festlegen"Interview von Lutz Herden mit der Friedensforscherin Margret Johannsen über Neuwahlen in Israel und die Chancen für Mitte-Links sowie Rechts-Ultrarechts. (mehr...) 22. Dezember 2014 Die Welt lässt syrische und irakische Flüchtlinge weiter im StichDie westlichen Staaten stocken die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die sie freiwillig aufnehmen wollen, auf 100.000 Menschen auf. Das bedeutet lediglich eine Erhöhung bestehender Kleinstprogramme. Insgesamt bleiben die Aufnahmeprogramme ein Tropfen auf den heißen Stein. (mehr...) 22. Dezember 2014 Schwimmende Geschenke für IsraelDas gibt es nicht alle Tage: Kaum hatte der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt für 2015 endgültig verabschiedet, schob die Bundesregierung in dieser Woche noch einen größeren Posten nach. Der Anlass ist ein Geschenk. Die deutsch-israelischen Beziehungen feiern im nächsten Jahr ihren 50.Geburtstag. Deutschlands Geburtstagspräsent besteht aus einer erneuten Finanzhilfe für Israels Marine. Vier neue Kriegsschiffe werden bezuschusst. Von Otfried Nassauer. (mehr...) 20. Dezember 2014 Uri Avnery: Splendid IsolationFast tausend israelische Persönlichkeiten haben schon einen Appell an europäische Parlamente unterzeichnet, dass sie ihre Regierungen dazu veranlassen sollten, den Staat Palästina anzuerkennen. Ich habe die Ehre, zu den Unterzeichnern zu gehören. Auch ehemalige Minister und Abgeordnete der Knesset, Diplomaten und Generäle, Künstler und Geschäftsleute, Schriftsteller und Dichter, darunter Israels drei hervorragende Schriftsteller Amos Oz, David Grossman und A. B. Jehoschua, gehören dazu. Wir glauben, dass die Unabhängigkeit des palästinensischen Volkes in einem eigenen Staat, einem dem Staat Israel benachbarten Staat, die Grundlage für Frieden und deshalb für Israelis ebenso wichtig wie für Palästinenser ist. Von Uri Avnery. (mehr...) 13. Dezember 2014 Uri Avnery: Kann der Herzog König werden?Am Montag stimmte die 19. Knesset dafür, sich aufzulösen, und das weniger als zwei Jahre nach ihrer Wahl. Für viele der Abgeordneten war es ein trauriger Tag, etwas wie ein politisches Harakiri. Sie haben keine Chance, wiedergewählt zu werden. Einige kann man so leicht vergessen, dass ich weder ihre Namen noch ihre Gesichter behalten konnte. Am Tag danach explodierte in den Fernsehnachrichten eine politische Bombe. Kanal 10, der ein wenig liberaler als die beiden anderen ist, veröffentlichte die Ergebnisse eines angesehenen Meinungsforschers bei einer schnellen Meinungsumfrage in der Öffentlichkeit. Von Uri Avnery. (mehr...) 11. Dezember 2014 Afghanistan: Abzug in RatenAuch nach Ende der ISAF-Mission will Deutschland Soldaten an den Hindukusch schicken. Doch die Bilanz des Einsatzes ist desaströs. Von Michael Schulze von Glaßer. (mehr...) 10. Dezember 2014 Der Wind hat sich gedreht und bläst nun auf die Nase von ErdoganErdogan und Davutoglu starteten vor ein paar Jahren eine Politik mit dem Kürzel "Null-Probleme mit den Nachbarn", mit dem sie vor allem in den islamischen Nachbarländern punkten und sich eine Vorherrschafts- und Fürsprecherrolle sichern wollten. Da sie damals vom Westen in Bezug zum Islam als gemäßigt galten und deswegen verwöhnt wurden, sah das Duo die Gunst der Stunde für sich gekommen. Sie begannen, sich nach dem arabischen Frühling stark in die inneren Angelegenheiten von Irak, Ägypten, Syrien, Libyen, Tunesien und Palästina einzumischen. Bevorzugt wurden die islamistisch-sunnitischen Kräfte. Kommentar von Memo Sahin und Andreas Buro. (mehr...) 06. Dezember 2014 Uri Avnery: Der VolksentscheidDie Israelis haben von Benjamin Netanjahu die Nase voll. Sie haben von der Regierung die Nase voll. Sie haben von allen politischen Parteien die Nase voll. Sie haben von sich selbst die Nase voll. Sie haben die Nase voll. Das ist der Grund für die Auflösung der Regierung in dieser Woche. Sie hat sich nicht wegen irgendwelcher besonderen Themen aufgelöst. Gewiss nicht wegen so unbedeutender Angelegenheiten wie Frieden und Krieg, Besetzung, Rassismus, Demokratie und dergleichen Unsinn. Von Uri Avnery. (mehr...) |
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