Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Irak

30. August 2005

Wir haben uns schnell mit den Bomben und den Toten im Irak abgefunden

Ich stand an der Bushaltestelle an-Nahda in Bagdad, nachdem dort letzte Woche eine Bombe 43 Zivilisten in Stücke gerissen hatte. Diese Menschen waren nicht weniger unschuldig wie die Londoner und ihr Leben auch nicht weniger wert. Mir wird klar, dass wir viel zu vieles einfach hinnehmen. Es ist Tatsache, dass jene 43 Iraker noch am Leben (und nicht von drei Bomben pulverisiert worden) wären, hätten “wir” 2003 keine Irak-Invasion gestartet. Ebenso ist es eine Tatsache, dass ohne die Irak-Invasion am 7. Juli in London keine Bomben explodiert wären (ich ignoriere Lord Blairs Geschwätz von den “üblen Ideologien”). Und in diesem Falle hätte der neue Papst den deutschen Muslimen letzte Woche auch keine Moralpredigt über “Terrorismus” gehalten. Von Robert Fisk. (mehr...)


23. August 2005

Was bedeutet, Demokratie im Nahen/Mittleren Osten? Was immer der Westen darunter versteht

Seit einer Woche befahre ich die Straßen Bagdads - gefährliche, stinkende Straßen, heiß wie ein Backofen, Straßen, auf denen es zunehmend von Aufständischen und deren Informanten wimmelt beziehungsweise von amerikanischen Soldaten, die verschreckt über Verkehrsinseln preschen. Wenn wir den Amerikanern näher als 50 m rücken, zielen sie mit ihren Waffen auf jeden von uns. Auftritt Condoleezza Rice: Dies alles sei Teil der “Straße zur Demokratie”, auf der der Mittlere Osten nun wandle. Von Robert Fisk. (mehr...)


23. August 2005

Themenpark Tod

George Bush pries jene geldgierigen, sektiererischen Politiker des Irak, die völlig unfähig sind, sie hätten sich heroische Verdienste um die “Demokratie” erworben. Zur selben Zeit werden Menschen entführt, manche werden auch ermordet. Dann steht mir, dem Mann aus dem Westen, ein besonders schwerer Gang bevor - ich muss in die Familien und mein Beileid aussprechen. Ich, der Westler, betrete das Heim von Menschen, die dem Westen die Schuld für das Chaos geben, dem ihre Angehörigen zum Opfer fielen, um ihnen mein Beileid auszusprechen. Mein Freund hat überlebt - knapp. Von Robert Fisk. (mehr...)


19. August 2005

Verbundenheit und Entwicklung - Die Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen

Menschen haben sich in der St. Andrews Presbyterian Church in Austin, Texas am 14. August 2005 zu einem interkonfessionellen Gottesdienst versammelt, weil sie sich durch Cindy Sheehans Mut herausfordert fühlen. Wie sie mit dem elementaren Verlust ringt, den sie durch den Tod ihres Sohnes im Irakkrieg erlitten hat, ist Anlass für die Anwesenden, sich erneut dem Frieden zu verpflichten sowie Aktionen, die notwendig sind, um Frieden in der Welt zu schaffen. Von Robert Jensen. (mehr...)


15. August 2005

Siegen die USA?

Ein Autobombenwrack, in dem sieben Amerikaner starben, liegt an der Ecke der Straße, daneben ein Schaufensterladen für Telefonzubehör. Der Besitzer hatte Bilder von Saddam auf einem Esel reitend auf seinen Mobiltelefonen. Vor drei Tagen wurde er erschossen. Es war heiß, als wir gestern aus Bagdads Stadtteil al-Jamia abfuhren. Al-Jamia - Ort der Aufständischen und der Amerikaner, Ort der Rache und der Trauer. Ich starre auf das verkohlte Autowrack, das noch immer an der Straße liegt, und mir wird klar, dass es ein kleines Widerstandssymbol ist. Wie, so frage ich mich wieder einmal, wollen die Amerikaner hier je siegen? Von Robert Fisk. (mehr...)


14. August 2005

Wehre dich

Was passierte diese Woche in Crawford, vor der Bannmeile jenes Weißen Hauses im Rancho-Stil? Nichts anderes, als dass gefordert wurde, das öffentliche Leben wieder realitätsbezogener zu machen. Cindy Sheehan ist die Frau, die das Drehbuch zum falschen Schattenspiel der Medien durcheinander brachte. Auch andere Angehörige der ultimativ Geopferten (Soldaten) sind nach Texas gepilgert, um an einem heißen, ausgedörrten Straßenrain Mahnwache zu halten. Jetzt sind sie Objekte eines enormen Medieninteresses, denn nur wenige Meilen entfernt genießt Präsident Bush seine Ferien. Von Norman Solomon. (mehr...)


29. Juli 2005

Das sind die Bomben von Tony Blair

Genau 14 Tage nach den Anschlägen auf das Londoner Nahverkehrssystem am 7. Juli sind vor Wochenfrist erneut vier Sprengsätze gelegt worden. Die Stadt ist alarmiert und in einem Zustand der Verunsicherung wie selten zuvor, seit auch Stimmen - bis hin zu Oberbürgermeister Ken Livingstone - lauter werden, die den Zusammenhang mit der britischen Truppenpräsenz im Irak nicht länger ignorieren wollen. Von John Pilger. (mehr...)


23. Juli 2005

General Westmorelands letzter Wunsch und der Krieg im Irak

Am Montag starb General William Westmoreland. Die Titelseiten der Medien betonen vor allem sein Scheitern als US-Kommandeur in Vietnam. Im Allgemeinen wird von der Presse der Vorwurf erhoben, er sei ein großer Verlierer, ein ‘big loser’, gewesen - und nicht etwa, dass Westmoreland ein Massenmörder war. Von 1964 bis 1968 befehligte General William Westmoreland eine US-Militärmaschinerie, die systematisch vietnamesische Menschen ermordete. Von Norman Solomon. (mehr...)


22. Juli 2005

Staatsterrorismus löst Gewalt in der Welt aus

SERVICIO PAZ Y JUSTICIA (SERPAJ) und ihr Sprecher Adolfo Pérez Esquivel (Argentinien) verurteilen die Attentate von London sowie den Staatsterror und die Kriege. In einer Erklärung heißt es, dass mit allem Nachdruck jede Art des Terrorismus angeklagt und zurückgewiesen wird, von wo er auch kommen möge. (mehr...)


22. Juli 2005

Irak ohne Souveränität

Der irakische Verfassungs-Express ist aufs Abstellgleis geraten. Der ehrgeizige Plan, bis zum 15. August in nur zwei Monaten ein neues Grundgesetz zu schreiben, lässt sich wahrscheinlich nicht erfüllen. So erscheint Irak derzeit als noch nicht wieder staatliches Gebilde, als Land ohne Souveränität. Die sich anbahnende Zusammenarbeit mit Iran - Washingtons Albtraum - ist der Schlussstein: Die Intervention hat eine nahezu anarchische Situation geschaffen, die der Welt gefährlich werden könnte. Von Karl Grobe. (mehr...)