Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Irak

20. Februar 2005

Sie zeigen uns den lila Stinkefinger

Viele der kurzsichtigen Wahlbeobachtern glauben, das Volk des Irak sende Amerika endlich die Blumen und Candies, auf die sie so lange warten mussten. In Wirklichkeit zeigen die irakischen Wähler ihnen den (lila) Stinkefinger. Das ist das Ergebnis der Wahl: Eine überwältigende Mehrheit der Iraker ging zur Wahl, um die von Amerika installierte Regierung Iyad Allawi rauszuwerfen. Diese hatte sich geweigert, die Amerikaner zum Rückzug aufzufordern. Eine entschiedene Mehrheit von Wählern stimmte für die ‘Vereinigte Irakische Allianz’ (UIA). Von Naomi Klein. (mehr...)


18. Februar 2005

Medien - schuldig der Täuschung

Ein Volkstribunal hat die westlichen Medien zum überwiegenden Teil schuldig befunden, in ihrer Irak-Berichterstattung zu Gewalt angestiftet und die Leute getäuscht zu haben. Das ‘Welttribunal zum Irak’ (WTI)1 geht auf eine internationale Volksinitiative zurück, die versucht, die Wahrheit über Krieg und Besatzung im Irak herauszufinden. Nach dreitägiger Verhandlung kam es am Sonntag zur Urteilsverkündung. Zuvor hatte sich das Tribunal die Aussagen unabhängiger Journalisten, Aktivisten, Medienprofessoren sowie die des Europaabgeordneten Michele Santoro angehört. Von Dahr Jamail. (mehr...)


07. Februar 2005

Allawi verliert

Bagdad. Die gestern veröffentlichten ersten Teilergebnisse zu den Wahlen im Irak lassen eine glatte Niederlage der Koalition unter Interims-Premierminister Ayad Allawi erwarten. Diese Niederlage geht zugunsten einer Liste, hinter der ein hoher Geistlicher mit Verbindungen nach Teheran steht (Großajatollah al-Sistani). Von Borzou Daragahi. (mehr...)


01. Februar 2005

Wahlen im Irak: Triumph und Tragödie

Überall in Bagdad der gleiche Anblick: Ganze Familien, die geschlossen zum Wahllokal marschieren, während rundherum die Explosionen donnern. Schon kurz nach Eröffnung der Wahllokale waren in der Stadt 30 Explosionen zu hören - in weniger als zwei Minuten. Dennoch strömten die Menschen wie beim Familienausflugstag. Schiiten sagten, sie gingen auch deshalb zur Wahl, um die Amerikaner aus dem Irak zu entfernen - und nicht etwa, um deren Anwesenheit zu legitimieren. Dies ist eine Botschaft, die, falls von Amerikanern und Briten ignoriert, deren Untergang bedeutet. Von Robert Fisk. (mehr...)


01. Februar 2005

Wegen Lebensmitteln zur Wahl

In Bagdad wurde die Stimmabgabe an Bezugsscheine für Nahrungsmittelrationen gekoppelt, so die Aussage mehrerer Wähler nach der Wahl vom Sonntag. Viele Iraker sagten am Montag, ihre Namen seien auf einer Liste jener Regierungsagentur abgehakt worden, die für die monatliche Zuteilung von Lebensmitteln zuständig ist. Erst danach war es ihnen erlaubt, ihre Stimme abzugeben. Von Dahr Jamail. (mehr...)


31. Januar 2005

Gelungen: Wahl in Irak

In einer Hinsicht ist das irakische Wahl-Experiment gelungen: Es hat stattgefunden. Doch die Wahlen waren weder frei noch fair noch demokratisch. Nicht frei, weil sie unter den Bedingungen des Ausnahmezustands und der Gewaltdrohung des Widerstands stattfanden. Nicht fair, weil die von der Besatzungsmacht handverlesenen Kandidaten nahezu ein Monopol auf die TV-Berichterstattung hatten. Nicht demokratisch, weil die Namen der meisten Bewerber den Wählern bis zuletzt verschwiegen wurden. Zwei Kommentare von Karl Grobe. (mehr...)


25. Januar 2005

Die Wahl verursacht eine Spaltung, zu der selbst Saddam nicht in der Lage war

Sonntag, der 30. Januar ist der Tag, an dem der Mythos mit der Realität konfrontiert wird, wobei es buchstäblich zum Knall kommen wird. Zweifellos wird jener magische Tag, an dem der Irak sich angeblich zur Demokratie wandelt, als ein weiterer Meilenstein begrüßt werden - ein Meilenstein des amerikanischen Abenteuers. Selbstverständlich wird Blair in keinem Wahllokal in die Luft gesprengt oder auf dem Nachhauseweg Opfer eines Selbstmordattentäters. Solche Toten wird man “Märtyrer der Demokratie” nennen, Iraker, die sich für eine Wahl entschieden, die ein so großes physisches Risiko darstellt, daß die internationalen Beobachter sie lieber von Amman aus “beobachten”. Von Robert Fisk. (mehr...)


23. Januar 2005

Die Zerstörung Babylons

Die Attacke auf Mossul hat begonnen. Die Besatzungstruppen greifen die drittgrößte Stadt des Irak an. Polizisten und Wahlhelfer quittieren massenhaft den Dienst, während ein neuer Polizeichef über die 1000 Mann starke Polizeitruppe der Stadt eingesetzt wird - vor 2 Monaten waren es übrigens noch 5000 Polizisten. In Ramadi kommt es weiter zu wütenden Gefechten zwischen “Demokratie”-Bringern und jenen, die der Besatzung Widerstand leisten. Laut Berichten kam es in einer US-Basis nahe der Stadt zu 5 sehr starken Explosionen. Babylon wird ebenfalls zerstört - und das irakische Volk. Von Dahr Jamail. (mehr...)


21. Januar 2005

Bagdad: Wahlen und die Angst

In der Welt des Journalismus regiert das Klischee. In diesem Falle allerdings stimmt das Klischee, das einem als erstes in den Sinn kommt - Bagdad ist wirklich eine Stadt der Angst. Die Iraker fürchten sich, die Männer der Milizen, die amerikanischen Soldaten, die Journalisten, alle fürchten sich. Der 30. Januar rückt näher - jener Tag, an dem die Segnungen der Demokratie auf uns niederregnen sollen. Er naht mit der Sicherheit und Geschwindigkeit eines ‘Doomsday’. Von Robert Fisk. (mehr...)


20. Januar 2005

Blut ist teuer

Wer im besetzten Irak einen Familienangehörigen durch Gewalt verliert und trauernd zurückbleibt, hätte eigentlich allen Grund zur Verbitterung - ganz gleich ob Iraki oder Amerikaner. Jeder Tote ging auf das Konto der illegalen Besatzung, die Besatzung wiederum ist Resultat der illegalen Invasion - des Einmarsches in einen souveränen Staat. Mehr als 1.340 US-Soldaten und schätzungsweise 100.000 irakische Zivilisten verloren durch den Krieg und die Okkupation ihr Leben. In Amman trafen sich jetzt Irakis und Amerikaner und trauerten gemeinsam; es wurde beschlossen, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Von Dahr Jamail. (mehr...)