Naher und Mittlerer Osten
07. April 2018
Uri Avnery: Ein neues LiedEin Freund aus Übersee hat mir die Aufnahme eines Liedes geschickt. Es ist ein arabisches Lied mit einer sanften arabischen Melodie, von einem arabischen Mädchenchor gesungen und von einer Flöte begleitet. Wenn ich ein Anhänger der Besetzung wäre, würde mich dieses Lied sehr beunruhigen, denn die Kraft der Lieder ist viel größer als die Kraft der Waffen. Ein Gewehr verschleißt, aber ein Lied hält für alle Zeiten. Von Uri Avnery. (mehr...) 06. April 2018 Kolonialismus 2.0Realität und ihre Darstellung haben oft wenig miteinander zu tun. Vor allem aber ist die Darstellung von realen Ereignissen praktisch immer davon geprägt, wie wir über etwas berichten und was wir damit erzeugen wollen. Im sogenannten israelisch-palästinensischen ‚Konflikt' lassen sich unendlich viele Beispiele dafür finden, wie durch die Wahl der Worte - bei anderen Medien die Wahl der Bilder, Schnitte, Farben, Typografie - Realitäten in den Köpfen geschaffen werden, die oft wenig mit den tatsächlichen Ereignissen zu tun haben. Jüngstes Beispiel dafür sind die Geschehnisse zu Ostern in Gaza. Am Ende bleibt die Frage: Wie können wir die Dinge so darstellen, dass alle sich gesehen fühlen, Leid verhindert wird und gerechte Lösungen ihren Weg finden können? Von Nirit Sommerfeld. (mehr...) 05. April 2018 Israel/Saudi-Arabien: Gegen TeheranPrinz Salman äußert sich erkennbar israelfreundlicher als seine Vorgänger. Die Feindschaft zu Teheran hat Vorrang. Von Sabine Kebir. (mehr...) 31. März 2018 Uri Avnery: "Schütte deinen Grimm aus"Ich schreibe dies am Freitagabend, dem Vorabend von Pessach. In diesem Augenblick sind Millionen Juden in der Welt um den Familientisch versammelt und halten Seder, indem sie laut alle aus demselben Buch, der Haggada, lesen, in dem die Geschichte vom Auszug aus Ägypten, vom Exodus, erzählt wird. Der Einfluss dieses Buches auf das jüdische Leben ist unermesslich. Von Uri Avnery. (mehr...) 29. März 2018 Bolton und Pompeo raten Trump zu "Präventivschlägen" gegen IranDie USA unter Trump könnten im Iran die katastrophalen Fehler im Irak wiederholen, befürchtet NYT-Kolumnist Nicholas Kristof. Von Urs P. Gasche. (mehr...) 26. März 2018 Türkische Friedensaktivist*innen und Menschenrechtsverteidiger*innen fordern Stopp des Waffenhandels mit der TürkeiTürkische FriedensaktivistInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen fordern, dass der Waffenhandel mit der Türkei sofort beendet werden soll. Sie äußerten dies gegenüber der Arbeitsgruppe des internationalen antimilitaristischen gewaltfreien Netzwerkes der War Resisters' International (WRI), die zwischen dem 19. und 25. März die Türkei besucht hat. "Der Krieg in Afrin und die Unterdrückung in der Türkei, insbesondere in den kurdischen Regionen, wird durch die Waffen ermöglicht, die vor allem aus Deutschland, Spanien, Italien und Russland importiert werden. Solange Länder fortfahren, Waffen zu verkaufen, werden diese für Unterdrückung und die Verletzung der Menschenrechte benutzt werden. Ein wichtiger Schritt, dies zu verhindern, wäre, den Rüstungsexport in die Türkei sofort einzustellen", sagte ein Menschenrechtsverteidiger der Gruppe. (mehr...) 26. März 2018 Syrien: Schlachtfeld der ZukunftEine bunkerbrechende Bombe auf eine von medico international und adopt a revolution unterstützte Schule, die zynische Aufteilung Syriens und steigende Waffenexporte in die Region. Von Katja Maurer. (mehr...) 25. März 2018 Für Afrin fehlen die WorteDass in der Politik doppelte Standards zur wertorientierten Grundausstattung gehören, zeigt aktuell wieder einmal der Umgang mit dem türkischen Feldzug in Nordsyrien. Von Lutz Herden. (mehr...) 24. März 2018 Uri Avnery: HundesohnJe mehr sich Mahmoud Abbas dem Ende seiner Regierungszeit nähert, umso extremer wird seine Sprache. Vor Kurzem wandte er sich an Donald Trump mit den Worten: "Möge dein Haus zerstört werden!" Im Arabischen ist das ein gebräuchlicher Fluch und klingt weniger extrem als auf Deutsch. Aber selbst im Arabischen ist es kein gebräuchlicher Satz, wenn von einem Staatsoberhaupt die Rede ist. Diese Woche sprach Abbas über den US-Botschafter in Israel David Friedman und nannte ihn einen "Hundesohn". Auch das klingt arabisch weniger beleidigend als auf Deutsch, aber es ist nicht eben besonders diplomatisch. Von Uri Avnery. (mehr...) 19. März 2018 Zwischen Cholera und HungersnotDer Arabische Frühling brachte 2011 die Hoffnung auf demokratischen Wandel und Besserung der Lebensverhältnisse auch in das ärmste Land der arabischen Welt - den Jemen. Nach 33 Jahren der Misswirtschaft und der Herrschaft mit eiserner Hand musste der Diktator Ali Abdullah Saleh auf Druck der Demonstranten schließlich abtreten. Doch als in einer Scheinwahl mit Abed Rabbo Mansur Hadi der Vizepräsident Salehs die Macht übernahm, fühlte sich die Revolution betrogen. Unmut und Enttäuschung machten sich breit und entluden sich in einem Aufflammen des seit Jahren schwelenden Bürgerkriegs. Von Jakob Reimann. (mehr...) |
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