Gedenken
11. Februar 2007
Jedes einzelne GesichtZehntausende haben es seit den sechziger Jahren in unzähligen Initiativen fertiggebracht, das mahnende Gedenken an die Verbrechen des III. Reiches - aber auch an den mutigen Widerstand - lebendig zu machen: Eine große, kollektive Leistung. Diese Gedächtniskultur ist ein Fundament des Anstandes und der Nachdenklichkeit, der Warnung vor den Gefährdungen des Sittlichen - ein Fundament, auf das eine demokratische Gesellschaft bauen kann. Die Weigerung der Deutschen Bahn AG, die Erinnerung an die von der Deutschen Reichsbahn in den Tod transportierten jüdischen Kinder aus fast allen europäischen Ländern öffentlich sichtbar in ihre eigene Geschichte aufzunehmen, kommt einer massiven Beschädigung dieses moralischen Fundaments gleich. Von Ekkehart Krippendorff. (mehr...) 19. November 2006 Eintreten gegen Ausgrenzung und Verletzung von MenschenwürdeSeit 15 Jahren findet jedes Jahr während der Ökumenischen Friedensdekade "Eine halbe Stunde des Schweigens für alle Opfer von Gewalt und Euthanasie" an der Gedenkstätte in Mariaberg statt. Diese Gedenkstätte wurde als Mahnung und Erinnerung an 61 Menschen aus den Mariaberger Heimen in Gammertingen (Kreis Sigmaringen) errichtet, die 1940 Opfer der Euthanasie durch die Nazidiktatur wurden. Eine Rede von Michael Schmid bei der Veranstaltung am 19. November 2006 mit einer kleinen Einführung zu den Hintergründen der Gedenkstätte und aktuellen Bezügen. (mehr...) 25. Mai 2005 Das verschwundene DenkmalSie haben ihn erledigt wie ein Stück Wild. Er war auf der Flucht. Und ein Feind. Die ihn erschossen, wurden dafür befördert und dekoriert. Später wollte es keiner gewesen sein. Eine Straße wurde nach ihm benannt, ein Denkmal für ihn aufgestellt. Als es wieder anders kam, erhielt die Straße den früheren Namen zurück. Die Büste wurde so freihändig wie eilig demontiert und verschwand. Den Sockel fraßen Disteln und Brennesseln. Kein Schwein wollte sich erinnern. Der Deserteur Alfred Eickworth: Es soll ihn nie gegeben haben. Von Gerhard Zwerenz. (mehr...) 16. Februar 2005 Sie hoben den DaumenDer israelische Maler Jehuda Bacon, ehemaliger Gefangener im KZ Auschwitz, im Gespräch mit Matthias Bertsch über die Geschichte eines Kindes, das mit der Erfahrung eines Greises leben musste: “Für uns Kinder war Auschwitz unsere Präsenz. Wir nahmen es so, wie es war. Auch als uns ein Kapo einmal in die Gaskammer gelassen hat, damit wir uns aufwärmen konnten. In diesem Augenblick habe ich gedacht: Heute sind die anderen dran, morgen ich. Daran lässt sich nichts ändern.” (mehr...) 25. Januar 2005 Das Gedenken muss der Wahrheit verpflichtet bleibenVor 60 Jahren wurde am 27. Januar das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Siebentausend kranke und erschöpfte Menschen hatten es überlebt. Die industrialisierte Menschenvernichtung, der über eine Million Menschen allein an diesem Ort zum Opfer fielen, hatte ein Ende gefunden. Auschwitz ist historischer Ort und zugleich Symbol der verbrecherischen Politik der Nationalsozialisten. Eine Erklärung des Geschäftsführenden Vorstandes von pax christi zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz. (mehr...) |
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