Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

24. Januar 2009

Gaza 2009

"Woher soll ich ihm einen Vater nehmen? Woher soll ich ihm eine Mutter nehmen? Sagen Sie es mir!" Diese verzweifelten Worte äußerte Subhi Samouni gegenüber einem Al-Dschasierah-Korrespondenten. Subhi hat 17 enge Verwandte verloren - einschließlich der Eltern seines 7jährigen Enkels. Während ich dies schreibe, werden weitere Leichen der Familie Samouni unter den Trümmern geborgen - 15 Tage, nachdem die Israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) deren beide Häuser mit Granaten beschossen. Es ist schockierend. Die IOF hatte 120 Mitglieder der Familie 12 Stunden lang in ein Haus gesperrt, bevor sie es mit Granaten beschoss. Von Haidar Eid. (mehr...)


24. Januar 2009

UN-Sonderbeauftragter Richard Falk: Israelische Wahlen und Abschreckung als Hintergründe des Gazakrieges

Der UN-Sonderberichterstatter Richard Falk, ehemaliger amerikanischer Professor für Internationales Recht an der Princeton Universität, derzeit UN-Sonderbeauftragter für die Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, hat sich sehr kritisch zu der israelischen Position im Gazakonflikt geäußert. Er hat bereits Anfang Dezember 2008 einen Internationalen Strafgerichtshof gefordert, um gegen die Israelische Führung wegen möglicher Verletzungen des Internationalen Kriegsrechts zu ermitteln. Er tat dies, weil er in der Abriegelung des Gazastreifens "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" sah. Von Clemens Ronnefeldt. (mehr...)


23. Januar 2009

Hoffnungszeichen: Ehrenhaftes Patt

Von Nordirland lernen heißt vor allem: Nur mit Hamas wird es Frieden geben. Von Lutz Herden. (mehr...)


21. Januar 2009

Robert Fisk: Gelächter und Posieren - während die Opfer in Gaza verrotten

Die Titelseite der Beiruter Tageszeitung As-Safir brachte es gestern auf den Punkt. Über die obere Hälfte der Seite zog sich ein schreckliches Foto. Es zeigte den aufgequollenen Leichnam eines Palästinensers, der soeben in den Trümmern seines Hauses gefunden worden war. Zwei männliche Mitglieder seiner Familie schreien und brüllen ihre Trauer hinaus. Darunter war ein etwa halb so großes Foto abgebildet. Es zeigte westliche Führer in Israel, die mit dem israelischen Premierminister Ehud Olmert scherzten. Olmert brüllte vor Lachen. Silvio Berlusconi hatte seine Arme von hinten um Olmerts Schultern gelegt. Auch er scherzte und brüllte - vor Lachen, nicht vor Trauer. (mehr...)


21. Januar 2009

John Mearsheimer: Wieder ein Krieg, wieder eine Niederlage

Natürlich wird Israel sich als Sieger des Krieges gegen die Hamas erklären. Doch Israel hat dummerweise wieder mal einen Krieg begonnen, den es nicht gewinnen kann. Der wirkliche Zweck des Gaza-Kriegs ist Teil einer breiter angelegten Strategie, die auf die Schaffung eines Groß-Israel hinausläuft. Insbesondere sind Israels Führer entschlossen, das gesamte Mandatsgebiet Palästina zu beherrschen, das die Westbank und Gaza einschließt. Israel verfolgt - mit Hilfe seiner sogenannten Freunde in der Diaspora - eine Strategie, die langfristig seine Zukunft aufs Spiel setzt. (mehr...)


20. Januar 2009

Waffenruhe in Gaza: Mehr als humanitäre Hilfe ist nötig

Die vorläufige Waffenruhe im Gaza-Streifen sei ein erster Schritt, um weitere humanitäre Hilfe für die Opfer der 22-tägigen Angriffe zu leisten, so die Hilfsorganisation medico international. Die Organisation, die seit vielen Jahren sozialmedizinische Projekte in Israel und Palästina unterstützt, warnte jedoch vor den nicht abzusehenden politischen Folgen der Angriffe. Nötig sei ein ungehinderter Zugang zum Gaza-Streifen nicht nur für humanitäre Hilfe und Wiederaufbaubemühungen, sondern auch zur Herstellung von Transparenz über die Zerstörungen und möglichen Verletzungen des humanitären Völkerrechts. Gemeinsam mit seinen palästinensischen und israelischen Partnern fordert die Frankfurter Hilfsorganisationen deshalb, die Einsetzung einer unabhängigen Fact-Finding-Mission aus Juristen und Medizinern. (mehr...)


20. Januar 2009

Gideon Levy: Offener Antwortbrief an A. B. Yehoshua

Gideon Levy antwortet auf einen offenen Brief des israelischen Schriftstellers A.B. Yehoshua. Dabei kritisiert er dessen Position, mit der er "den brutalsten Krieg, den Israel jemals geführt hat" rechtfertige und sich "so mit der Betrügerei zufrieden" gebe, "die Besatzung des Gazastreifens" sei "vorbei". Er rechtfertige auch "Massentötungen mit dem Heraufbeschwören solcher Ausreden wie: 'Hamas mischt seine Kämpfer absichtlich unter die zivile Bevölkerung'." (mehr...)


19. Januar 2009

Amira Hass: Die Geschichte beginnt nicht mit den Qassams

Die Geschichte beginnt nicht mit den Qassamraketen. Aber für uns, die Israelis beginnt die Geschichte immer dann, wenn die Palästinenser uns verletzen und dann ist der Schmerz völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Wir denken, wenn wir den Palästinensern viel größeren Schmerz verursachen, dann werden sie eine Lektion lernen. Manche nennen dies einen "Erfolg". (mehr...)


19. Januar 2009

Gideon Levy: Der Krieg - wie ein Kinderspiel

Der Kampf im Gazastreifen ist ein De-Luxe-Krieg. Verglichen mit den vorausgegangenen Kriegen ist er wie ein Kinderspiel - Piloten bombardieren ungehindert, und - als ob es eine Probe wäre beschießen Soldaten aus Panzern und die Artillerie Häuser und Zivilisten, Kampftruppen zerstören ganze Straßen aus ihren Fahrzeugen ohne auf einen ernsten Widerstand zu stoßen. Eine große, umfassende Armee kämpft gegen eine hilflose Bevölkerung und eine schwache, in sich zerrissene Organisation, die aus den Kampfzonen geflüchtet ist und noch nie solch einen Kampf durchgefochten hat. All dies muss offen gesagt werden, bevor wir damit beginnen, über unser Heldentum und unsern Sieg zu frohlocken. (mehr...)


18. Januar 2009

Uri Avnery: Der Boss ist wahnsinnig geworden

Wir Israelis sind wie alle anderen Nationen geworden, und die Erinnerung an den Holocaust bringt uns von Zeit zu Zeit dazu, uns wie die Schlimmsten unter ihnen zu verhalten. In diesem Krieg haben Politiker und Generäle wiederholt die Worte zitiert: "Der Boss ist wahnsinnig geworden!" Ursprünglich wurde dies vom Gemüsehändler auf dem Markt gerufen, im Sinne von 'Der Boss ist verrückt geworden, er verkauft seine Tomaten mit Verlust'. Aber im Laufe der Zeit ist aus dem Scherz eine tödliche Doktrin geworden, die oft bei öffentlichen Diskursen auftaucht; um unsere Feinde abzuschrecken, müssen wir uns wie Wahnsinnige benehmen, müssen gnadenlos töten und zerstören. Von Uri Avnery. (mehr...)