Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Kriege

06. Mai 2021

"Der Christ steht mehr über als in dem Staate"

Zu Beginn des 1. Weltkrieges beteiligte sich Pater Franziskus Maria Stratmann (1883-1971) noch an der theologischen Textproduktion zur Stärkung des Kampfgeistes. Ein Soldat, der im militärischen Gemetzel nichts Segensreiches entdecken kann, schickt ihm als Antwort einen wütenden Protestbrief. Der Dominikaner wird nachdenklich und kehrt um zur pazifistischen Sicht der frühen Kirche: Das jetzt neu edierte Werk "Weltkirche und Weltfriede" (1924) erweist Stratmann als den zentralen Theoretiker der frühen katholischen Friedensbewegung in Deutschland. Nachfolgend wird die Einleitung des Herausgebers Thomas Nauerth zum als Band 5 des Projekts "Kirche & Weltkrieg" erschienen Buchs dokumentiert. (mehr...)


22. April 2021

Katholizismus und Erster Weltkrieg

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist der Katholizismus in Deutschland mit seinem Lieblingsthema beschäftigt: mit sich selbst. Die Moraltheologen haben ihre Lehren längst der Machtdoktrin des preußisch dominierten Kaiserreiches angeglichen. Als Wilhelm II. zu den Waffen ruft, übernehmen die Oberhirten bedenkenlos die staatliche Behauptung, es handele sich um eine gerechte Verteidigung gegen Angreifer. Viele kriegstheologische Beiträge der Bischöfe wirken heute wie bösartige Karikaturen auf das Christentum, ersonnen von Feinden der Kirche. Das gründliche Studium des Ersten Weltkrieges ist Voraussetzung für ein Verständnis des erneuten kirchlichen Versagens 1939-1945 und führt schließlich zum Nachdenken über die Militarisierung der Politik heute. Ein neuer Band zum Projekt "Kirche & Weltkrieg" mit Studien und ausgewählten Quellentexten bietet eine Gelegenheit dazu. Von Peter Bürger. (mehr...)


08. April 2021

1941: Die Killer kommen

Der NS-Staat rüstet zum Überfall auf die UdSSR. Nicht nur die Aggression an sich, auch die wirtschaftliche Ausbeutung zu erobernder Gebiete ist minutiös durchgeplant. Von Lutz Herden. (mehr...)


06. April 2021

Frieden im Niemandsland

Die großen Kirchen in Deutschland folgen zu Beginn des 20. Jahrhunderts einem nationalen, staatskirchlichen Paradigma und unterstützen dann mit ihrer "geistlichen Assistenz" das militärische Massenmorden 1914-1918. Pazifist*innen hatten seit zwei Jahrzehnten angesichts von Militarismus und Aufrüstung vor einem großen Krieg gewarnt. Christliche Stimmen, eine Minderheit in der Minderheit, sind beteiligt. Sie setzen am Vorabend des 1. Weltkrieges auf eine völkerübergreifende Ökumene und entlarven das kriegstrunkene Nationalkirchentum als Gotteslästerung. Die Militärreligion bleibt übermächtig, doch bisweilen kommt es zu Unterbrechungen der Gewalt. Nachfolgend dokumentieren wir die Einleitung des Herausgebers Peter Bürger zu einem Sammelband über die Minderheit der christlichen Friedensbotschafter im 1. Weltkrieg.

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02. April 2021

1917: Gegen jeden Krieg

Jeannette Rankin aus Montana wird als erste Frau in den US-Kongress gewählt und sorgt für Aufsehen: Sie lehnt den Eintritt ihres Landes in den Ersten Weltkrieg ab. Von Konrad Ege. (mehr...)


21. März 2021

Katholischer Antimilitarismus im 19. Jahrhundert

Auf den gegenwärtigen Papst kann die globale Friedensbewegung zählen, auf den politischen Katholizismus hierzulande wohl kaum. Die Zeiten, in denen sich die Verhältnisse anders gestalteten, liegen schon eineinhalb Jahrhunderte zurück: Der 1. Band unserer neuen Reihe "Kirche & Weltkrieg" erschließt katholische Kriegsdiskurse zwischen 1866 und 1914 über Forschungsbeiträge, regionale Studien und zentrale Quellentexte. Eine vom Anglikaner David Urquhart angestoßene Völkerrechtsinitiative auf dem Ersten Vatikanischen Konzil 1869/70 wünschte von der Weltkirche verbindliche Antworten auf die Irrlehren von Nationalismus, Militarismus und Imperialismus. Die Prioritäten des sehr auf sich selbst bezogenen Papsttums von Pius IX. lagen aber bekanntlich auf einem ganz anderen Feld (eigene "Unfehlbarkeit und Universalgewalt"). Das Vorhaben verpuffte letztlich. Von Peter Bürger. (mehr...)


08. März 2021

Protestantismus und Erster Weltkrieg

Die Kriegsreligion eines "deutschen Gottes" steigert sich schon 1914-1918 im protestantischen Staatskirchentum zu einem Wahngebilde, das mit Jesus von Nazareth nichts mehr zu tun hat. Aggressive Militärdoktrinen des Kaiserreiches und Populärdarwinismus gelten den beamteten Theologen als "christliche Ethik". Schließlich behaupten ungezählte Prediger, das Massenmorden sei ein "Werk der Liebe", und belügen die Trauernden mit schwülstigen Phrasen des Opferkultes. Die von friedensbewegten Christenmenschen zum 80. Gedenkjahr des Rassen- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion ins Werk gesetzte Reihe "Kirche & Weltkrieg" erhellt die abgründige Religionsgeschichte des deutschen Kriegskirchentums. In seinem nachfolgend dokumentierten Vorwort zum 2. Band "Protestantismus und Erster Weltkrieg" erläutert der Hamburger Theologe Ulrich Hentschel, dass die historische Aufklärung ein Beitrag wider die Militarisierung der Politik in unseren Tagen ist. (mehr...)


10. Januar 2021

Afghanistan: Scheitern mit Ansage

Es zählt zu den Phänomenen unserer Zeit, dass mit atemberaubender Geschwindigkeit vergessen oder verdrängt wird, was einst als eherne Gewissheit galt. Man zehrt in politischen Debatten vom Augenblick und will nicht damit behelligt werden, was dem voranging. Ausgeprägt ist dieser Hang zur Amnesie nicht zuletzt dann, wenn es um Konfliktherde und deren Ursachen geht – in Libyen und Syrien, in der Ukraine oder im Jemen. Gegenwart scheint sich im zeitgeschichtlichen Niemandsland zu ereignen. Nicht allein die Zukunft, mittlerweile ist auch die Vergangenheit schwer vorherzusagen. Will heißen, wie etwas wirklich war, hat nur noch wenig damit zu tun, wie es gewesen sein soll und gesehen werden will. Zum Beispiel das westliche Engagement in Afghanistan seit inzwischen fast zwei Jahrzehnten. Von Lutz Herden. (mehr...)


13. Dezember 2020

Der "Krieg gegen den Terror" ist zur politischen Droge geworden

Die Reaktionen auf die "Terrorangriffe" in Lugano und Morges zeigen, wie gedopt unsere Herzen und Hirne seit 9/11 sind. Von Helmut Scheben. (mehr...)


13. November 2020

Moskau initiiert Waffenruhe in Bergkarabach

Über fünf tausende Menschen sind seit dem Kriegsausbruch in Bergkarabach am 27. September bei schweren Gefechten ums Leben gekommen und rund hunderttausend Zivilisten in die Flucht getrieben - nun sollen die Waffen seit dem 10. November 00:00 russischer Zeit schweigen. Darauf haben sich Aserbaidschan, Armenien und Russland in der Nacht auf Dienstag geeinigt. Das aus neun Punkten bestehende Abkommen ermöglicht den Konfliktparteien ihre Kriegsgefangenen auszutauschen und ihre unzähligen, noch in Schützengräben oder auf offenem Feld liegenden Toten zu bergen. Das Abkommen sieht ferner den Abzug aller armenischen Truppen aus dem aserbaidschanischen Aserbaidschan vor. Sie sollen in Bergkarabach von russischen Friedenstruppen ersetzt werden. Die Waffenruhe hat eine Dauer von fünf Jahren. Von Amalia van Gent. (mehr...)