Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Gesundheit/Krankheit

10. April 2020

Das Leben ändern?

Corona-Tagebuch, Teil 8. Kann uns Corona zur Besinnung bringen? Wird die Erfahrung, auf uns selbst - auf die Einsamkeit - zurückgeworfen zu sein und gar durch die Bedrohung die Nähe des Todes zu spüren, dazu führen, dass viele ihre Prioritäten überdenken? Ja, der Verlust von Freiheiten, von körperlicher Gemeinschaft, von "Spaß"-Angeboten tut weh. Und die Auswüchse gegenseitigen Misstrauens, die Epidemie von Kontrolle und Konformität, die wir derzeit erleben, werden wir "nach Corona" kaum vermissen. Dennoch hat die Sehnsucht danach, dass alles wieder so wird wie vorher, ihre Tücken. "Vorher", das war ganz normaler Wahnsinn, war die systematische Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, war Zerstreuung um jeden Preis, nur um die eigene ausgehöhlte Innenwelt mit "irgendetwas" auszufüllen. Es wäre wünschenswert, wenn sich im Leben vieler Menschen ein tatsächlicher Neustart vollziehen würde. Von Götz Eisenberg. (mehr...)


09. April 2020

PRO ASYL fordert Evakuierung der Hotspots - Appell an Virolog*innen

Das Bundeskabinett beschließt die Aufnahme von 50 Kindern aus griechischen Lagern. "Die Aufnahme von 50 Kindern ist ein Alibi-Handeln der Bundesregierung und absolut unzureichend. Die Hotspots in Griechenland müssen evakuiert werden", forderte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. PRO ASYL appelliert an die Virolog*inen in Deutschland und Europa sich auch mit der Situation an Europas Grenzen auseinanderzusetzen. Burkhardt: "Nutzen Sie Ihren Einfluss auf die Bundesregierung. Reflektieren Sie mit, was Nichthandeln in Griechenland auch für uns in Deutschland bedeutet." (mehr...)


08. April 2020

Das Primat der Politik und die Chance eines wirklichen Neustarts

Corona-Tagebuch, Teil 7. Merken Sie etwas? Der Staat handelt in diesen Tagen massiv gegen die Interessen der Wirtschaft. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als wäre es den Damen und Herren in den Chefetagen egal, wer unter ihnen Deutschland regiert. Nun müssen selbst Geldinteressen offenbar hinter gesundheitlichen Erwägungen zurückstehen. Während auf der einen Seite Warnungen vor zu stark staatsautoritärem Handeln berechtigt scheinen, könnten die gegenwärtigen Ereignisse auch eine Chance bergen. Gewählte staatliche Instanzen könnten sich auch in anderen Belangen von den Zwängen zu großer Rücksichtnahme auf Profitinteressen befreien und im Sinne der Gemeinschaft handeln. Dies gilt insbesondere für die Belange der Öko- und Klimakatastrophe, die "nach Corona" wieder mit Macht ins Bewusstsein rücken wird. Götz Eisenberg. (mehr...)


08. April 2020

Leonardo Boff: Coronavirus: Gaias Reaktion und Rache?

Alles hängt mit allem zusammen: Das ist jetzt ein Datenpunkt im kollektiven Bewusstsein derjenigen, die eine integrale Ökologie entwickeln, wie z. B. Brian Swimme, viele andere Wissenschaftler sowie Papst Franziskus, in seiner Enzyklika "Über die Sorge des gemeinsamen Hauses". Alle Wesen des Universums und der Erde, einschließlich uns, der Menschen, sind Teil des komplizierten Netzes von Beziehungen, die in alle Richtungen gesponnen werden, sodass außerhalb dieser Beziehungen nichts existiert. Das ist auch die Grundthese der Quantenphysik von Werner Heisenberg und Niels Bohr. Von Leonardo Boff. (mehr...)


04. April 2020

Zum Verhältnis von innerer und äußerer Polizei

Corona-Tagebuch, Teil 6. Die Polizei kann nicht überall sein. Eine Tatsache, die den Staatsorganen heutzutage besonderes Kopfzerbrechen bereitet. Was hilft, sind verinnerlichte Normen und Verbote. Sigmund Freud nannte es auch das "Überich". Leider kam es in den letzten Jahrzehnten zu einer massiven Erosion des Gefühls für "natürlichen Anstand". Das machen uns die Weltenlenker aus Politik und Wirtschaft sogar vor, indem sie in allen Belangen Geld über Moral stellen. Einziger Ausweg aus dem Dilemma scheint zu sein: mehr Überwachung und Polizei. Als willkommene Gelegenheit, die Menschen daran zu gewöhnen, dient derzeit Corona. Und wo "mehr Polizeipräsenz" nicht mehr hilft, greift ohnehin zunehmende die smarte Form der Repression: digitale Überwachung und Verhaltenssteuerung. Nur eines scheint undenkbar: dass Bürger der "freien Welt" tatsächlich tun, was sie selber wollen. Von Götz Eisenberg. (mehr...)


02. April 2020

Zaungäste des Fortschritts oder: Meine Quarantäne

Corona-Tagebuch, Teil 5 . Wer kommt gut damit zurecht, von seinem Staat in Isolationshaft genommen zu werden? Und wer leidet erheblich, zerbricht vielleicht sogar daran? Es kommt sicher darauf an, wie man seinen Charakter in der Zeit "vorher" entwickelt hat. Mit Corona schlägt eigentlich die Stunde der Introvertierten. Sie haben gelernt, gut mit dem Daheimsein, dem Alleinsein, mit Büchern und ihren eigenen Gedanken zurecht zu kommen. Die meisten anderen können sich nur durch das noch reichlich vorhandene digitale Angebot "retten", das ihnen die Angst vor der inneren Leere nimmt. Ist andauernde menschliche Gesellschaft überhaupt so erstrebenswert, vor allem wenn man überwiegend von "Normopathen" umgeben ist? Gerade unter den Dichtern und Denkern gab es etliche, die die Wonnen der Einsamkeit ständiger Umtriebigkeit vorzogen. Götz Eisenberg erinnert an einige von ihnen. (mehr...)


31. März 2020

In Wohn-Haft

Corona Tagebuch, Teil 4. Corona bedeutet Knast für Millionen Menschen - Unschuldige. Mit einem etwas erweiterten Gefängnishof, des bis zum nächsten Lebensmittelladen reicht oder bis zum nächsten Park. Aber, mal abgesehen von der Frage, ob das alles verhältnismäßig ist - könnte man der erzwungenen Isolation nicht auch Positives abgewinnen? War es nicht eigentlich längst fällig, dass Menschen mal mehr "zu sich kommen" und die vielfältigen Aktivitäten drosseln, mit der sie sonst ihre innere Leere zu überspielen pflegen? Götz Eisenberg war von Beruf Gefängnispsychologe. Er erklärt, dass es grundsätzlich zwei Gruppen von Menschen gibt, die verschieden auf Gefangenschaft reagieren: die einen werden zu Weisen, die anderen rasten aus. Von Götz Eisenberg. (mehr...)


31. März 2020

Humanitäre Gesten sind nicht genug

"Statt Ressourcen und Menschen auf die Bewachung der Grenzen zu verschwenden, sollten wir alle Kraft auf die Bekämpfung des Virus im Inneren legen", sagt selbst Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery. Und dennoch wird die Quelle der Gefahr durch das Coronavirus derzeit vor allem im Außen und bei den Anderen verortet. Unabhängig davon, wo sich das Epizentrum der Corona-Pandemie befindet, werden mit dem Argument, die Ausbreitung des Virus stoppen zu wollen, weitreichende Maßnahmen des Ausschlusses von Migrant*innen und Geflüchteten gerechtfertigt. Von Ramona Lenz. (mehr...)


29. März 2020

Ein Lackmustest für die Demokratie

Corona-Tagebuch, Teil 3. Es geht jetzt nur noch um die Eindämmung des Virus. Alles andere ist nachrangig. Wirklich? Ist der angekündigte Tod vieler kleiner Läden, tausender Existenzen, das Schließen der Gärten und - materiell gesehen noch schlimmer - der Tafeln ein hinnehmbarer Kollateralschaden? Hat man im Panikmodus wirklich alles bedacht und ein sorgfältige Güterabwägung vorgenommen? Derzeit spielen sich - ungesehen - viele tragische Schicksale ab. Wenn das Ausmaß der Verwüstungen im Nachhinein deutlich werden wird, kann es für viele zu spät sein. Wer wägt das alles ab? Wer teilt Millionen Menschen ihre Schicksale zu? In diesen Tagen triumphiert der "starke Staat", triumphieren Befehlston und Zwang. Und die Menschen? "Wir verwandeln uns aus mündigen Bürgern in Untertanen zurück", analysiert der Autor. Er betrachtet die gegenwärtige Situation als einen großen Test für uns alle. Werden wir den bestehen? Von Götz Eisenberg. (mehr...)


29. März 2020

Kein Bundeswehreinsatz in Baden-Württemberg!

Die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg stellt öffentlich Überlegungen für einen Einsatz der Bundeswehr zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung an. Schon aus historischen Gründen ist ein Einsatz bewaffneter Soldatinnen und Soldaten im Inneren ein Tabubruch und bleibt falsch. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen übrigens, dass die Anzahl der Straftaten in der Corona-Krise deutlich sinkt und Betrugskriminalität lässt sich nicht mit der Bundeswehr bekämpfen. Von Tobias Pflüger. (mehr...)