Naher und Mittlerer Osten
01. Dezember 2010
Irakkrieg und -besatzung: Eine desaströse BilanzEine erfolgreiche Regierungsbildung in Bagdad wäre die zweite gute Nachricht aus Irak seit Beginn des anglo-amerikanischen Krieges Mitte März 2003. Die erste war die Meldung über den Sturz von Saddam Hussein, einem der übelsten Diktaturen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und so sehr der Sturz einer blutigen Diktatur zu begrüßen ist, sei doch daran erinnert, dass dieser Sturz keineswegs das ursprüngliche Ziel des anglo-amerikanischen Krieges gegen Irak war. Von Andreas Zumach. (mehr...) 01. Dezember 2010 Versprochene Lockerung der Gaza-Blockade kommt Palästinensern kaum zugute, lautet die Bilanz von Hilfs- und MenschenrechtsorganisationenDie von Israel aufgrund des massiven internationalen Drucks ergriffenen Maßnahmen zur Lockerung der illegalen Blockade Gazas haben die Notlage der Zivilbevölkerung dort nur wenig verändert, so lautet die Einschätzung eines Berichts, der am 30.11.2010 von einer europäischen Koalition aus 23 Entwicklungs-, Menschenrechts- und Friedensorganisationen veröffentlicht wurde. Die Organisationen rufen zum internationalen Handeln auf, um Israel zu einer sofortigen, bedingungslosen und vollständigen Aufhebung der Blockade zu bewegen. (mehr...) 29. November 2010 Uri Avnery: Die Ur-SündeHeutzutage gibt es in Israel drei religiöse Bildungssysteme. Alle lehren ihre Schüler nur die Geschichte des jüdischen Volkes, nichts über die Weltgeschichte, über andere Völker, erst recht nicht über andere Religionen. Der typische Absolvent dieser Systeme weiß, dass die Juden das auserwählte Volk sind (und über alle erhaben), dass alle Nicht-Juden bösartige Anti-Semiten sind, dass Gott uns dieses Land versprochen hat und dass niemand sonst das Recht auf einen Quadratmeter dieses Landes hat. (mehr...) 21. November 2010 Uri Avnery: Wer lacht?Wie konnte es den Peace-Now-Führern in den Sinn kommen, ausgerechnet mit dem stellvertretenden israelischen Außenminister Danny Ayalon zu treffen und ihm so Legitimität gewähren? Es könnte behauptet werden, dass Ayalon als Dorftroddel bekannt ist, so dass man ihm kein Maß an Legitimität anheften kann. Aber hinter Ayalon steht bedrohlich der Mann, der ihn ernannt hat: der Außenminister Avigdor Lieberman. Liebermann ist ein internationales Symbol des Rassismus, ein Siedler und Verteidiger der Siedler. Der Hauptassistent von Binyamin Netanyahus Bemühungen, den Frieden zu zerstören und die Besatzung zu verewigen. (mehr...) 16. November 2010 Andreas Buro: Thesen zur Bedrohungslage zwischen Israel und IranAndreas Buro belegt präzise die logische Widersinnigkeit der Behauptung, Iran beabsichtige mit seinem Atomprogramm die Vernichtung Israels. Er entzieht somit der Legitimation eines zukünftigen Angriffskrieges Israels die Grundlage und fordert eine Friedenspolitik, in der die Sicherheitsinteressen Israels und Irans in gleichem Maße berücksichtigt werden und nicht unter der Drohung eines militärischen Angriffs stehen. (mehr...) 14. November 2010 Krieg oder Frieden im Mittleren und Nahen OstenHarald Müller, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, hat in einem "Standpunkt " der HSFK unter dem Titel "Krieg in Sicht?" Position bezogen zum iranischen Nuklearprogramm und dem Sicherheitsdilemma Israels. Müller kritisiert, dass die Regierung Obama merkwürdig verhalten auf die Drohkulisse des Iran reagiere, und legt dar, warum in der gegenwärtigen Situation ein militärischer Schlag Israels gegen den Irak wahrscheinlicher und aus seiner Sicht auch verständlicher werde. Mohssen Massarrat verurteilt nicht nur diese "Kriegsrechtfertigung", er befasst sich auch kritisch mit der Analyse des Konfliktherdes durch Harald Müller und schlägt eigene Alternativen zu dessen Lösung vor. (mehr...) 14. November 2010 Uri Avnery: Vox Taxi - Vox DeiDas hebräische Sprichwort, "die Stimme der Massen ist wie die Stimme Gottes" kommt aus dem Lateinischen "Vox populi, vox Dei". Es wurde das erste Mal von einem angelsächsischen Geistlichen vor fast 1200 Jahren in einem Brief an Kaiser Karl den Großen verwendet - und zwar in negativem Sinne: Man solle nicht auf jene hören, die das sagen, da die Gefühle der Massen immer an Wahnsinn grenzen. Ich bin nicht bereit, solch ein anti-demokratisches Statement gut zu heißen. Doch wenn wir etwas in Richtung Frieden verändern wollen, müssen wir zweifellos diesen riesigen Felsen aus dem Weg räumen. Wir müssen der Öffentlichkeit eine andere Überzeugung einflößen - die Überzeugung, dass Frieden möglich ist, ja dass er für die Zukunft Israels nötig ist und dass dies hauptsächlich von uns abhängt. (mehr...) 13. November 2010 Robert Fisk: Nur Gerechtigkeit kann Licht in diese düstere Region bringenDas aktuelle Problem ist, dass Al Kaida versucht, diese Regime - und den Westen - zu unterminieren. Daher greift Al Kaida im Irak an. Wir hingegen fliegen weiter Drohnenangriffe in Pakistan und bombardieren Unschuldige in Afghanistan. Wir tolerieren die Folterregime in der arabischen Welt und erlauben es Israel, mit dem Landraub an den Palästinensern fortzufahren. Tut mir leid, es ist immer dieselbe alte Geschichte: Gerechtigkeit bringt Frieden - nicht der Krieg der Geheimdienste gegen den "globalen Terror". Doch unsere Regierungen geben das immer noch nicht zu. Von Robert Fisk. (mehr...) 11. November 2010 Noam Chomsky: Gaza wurde verratenDie USA sagen, sie seien dem Frieden - in Israel und in den Palästinensergebieten - verpflichtet, doch ihre Handlungsweise straft sie Lügen. Von Noam Chomsky. (mehr...) 07. November 2010 Uri Avnery: Der Edelmann und das Pferd"Halb und halb" habe der verstorbene Ministerpräsident Levi Eshkol geantwortet, als er gefragt worden sei, ob er Tee oder Kaffee wünschte. Dieser Scherz sollte seine zögerliche Haltung am Vorabend des Sechs-Tage-Krieges parodieren. Die amerikanische Öffentlichkeit ähnelt jetzt dem Mann in dem Witz. Sie sandte nach Washington eine große Gruppe von Tea Party-Typen, aber die Kaffeetrinker im Weißen Haus haben noch immer die Kontrolle darüber. Die israelische Führung weiß nicht, wie sie mit den Ergebnissen dieser Wahl umgehen soll. Sind sie gut für die Juden oder schlecht für die Juden? Von Uri Avnery. (mehr...) |
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