Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

13. Juli 2023

Zu einem demokratischen Stil zurückkehren

Die deutsche Sektion der internationalen Friedensbewegung pax christi befürchtet, dass eine freie Debatte über den Nahostkonflikt in Deutschland massiv eingeschränkt werden soll. Nach Vorwürfen des israelischen Botschafters in Berlin, Ron Prosor, gegen die renommierte Nahostexpertin Dr. Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), werden gegen die Wissenschaftlerin diskreditierende Angriffe geführt. Prosor warf ihr nach ihrem Interview im Internetkanal "JUNG&naiv" über Twitter "Israelbashing und wilde Verschwörungsfantasien" vor. Nun griff auch der Zentralrat der Juden in Deutschland die Wissenschaftlerin an und stellte gar ihre Anstellung infrage. (mehr...)


20. Mai 2023

Nirit Sommerfeld: Von Generation zu Generation

Die Bombe explodierte mittags um kurz nach zwölf am 20. Mai 1948 - heute auf den Tag genau vor 75 Jahren. Sie verfehlte ihr Ziel um ein paar Hundert Meter, so vermutete man später, denn warum hätten die Jordanier oder die Syrer (oder wer auch immer im Besitz solcher Waffen war) ein kleines ärmliches dicht besiedeltes jüdisches Viertel zwischen der Jerusalemer Altstadt und dem Machane-Yehuda-Markt treffen wollen? Die Flugbahn des Geschosses war wohl nicht präzise berechnet worden, jedenfalls streifte die Bombe einen Baumwipfel am Ende der Straße und detonierte dort. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter, damals neun Jahre alt, erinnert sich genau: Als ich sie gestern in Israel anrufe, schildert sie die Geschehnisse jenes Tages minutiös und in der selben Präzision wie in den Jahren zuvor, wenn ich sie befragte. Ihre Erinnerungen decken sich mit den Erzählungen meiner Mutter, mit der ich oft darüber sprach, als sie noch lebte. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


05. Mai 2023

Nirit Sommerfeld: 75 Jahre Freud und Leid

Für Juden, die den Unabhängigkeitstag am 14. Mai 1948 persönlich erlebten und von jenem Moment an Israelis waren, ist der Gedanke an die Nakba in ihrem Widerspruch zu ihrem eigenen (Überlebens-)Glück unerträglich. Dies mag einer der Gründe dafür sein, dass es so wenigen Israelis bis heute gelingt, dieses Unrecht, das lange vor Mai 1948 begann und sich bis heute fortsetzt, überhaupt anzuerkennen. Auf der politischen Ebene wird seit 75 Jahren angestrebt und gefördert, die Nakba zu leugnen, sie zu vertuschen, sie in Nicht-Existenz zu bringen. Das geschieht in erster Linie durch (Un-)Bildungsprogramme (siehe Nurit Peled-Elhanan: Palästinenser in israelischen Schulbüchern), durch Gesetze, die z.B. das Hissen der palästinensischen Flagge oder auch das Wort 'Nakba' in der Öffentlichkeit verbieten, durch Geschichts-Revisionisten, durch Medien und Politiker. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


30. April 2023

Lebenswichtige Infrastruktur auch im Jemen gezielt zerbombt

Zu Recht werden russische Angriffe auf zivile Infrastruktur scharf verurteilt. Deutlich weniger im Jemen, wo Menschen verhungern. Das systematische Zerstören der lebenswichtigen Infrastruktur im Jemen hatte Arte bereits im Jahr 2019 mit dem Bericht "Hunger als Kriegswaffe" dokumentiert. Hilfswerke bestätigten die völkerrechtswidrigen Bombardierungen. Die Uno konstatierte eine der größten Hungerkatastrophen weltweit. Obwohl die Folgen für die schon vorher arme Bevölkerung katastrophal waren und immer noch sind, haben weder die Uno noch die EU oder die Schweiz Sanktionen verhängt. Von Susanne Aigner. (mehr...)


22. April 2023

"Es geht um Selbstbestimmung"

Solidarität mit der revolutionären Bewegung im Iran. Ein Gespräch mit den Feministinnen Shouresh und Alexandra. Interview von Bernd Drücke. (mehr...)


20. April 2023

Andreas Zumach: "Zum ersten Mal seit 1969 nehme ich am Kirchentag nicht teil"

Im September letzten Jahres erhielt ich die Anfrage des Deutschen Evangelischen Kirchentags DEKT, vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges am Samstag, dem 10. Juni, in der Nürnberger Frankenhalle an einer Podiumsdiskussion zur Welt-UN-Ordnung teilzunehmen unter dem Titel "Wer Frieden will, bereite sich auf den Krieg vor?". Ich sagte zu. Jetzt habe ich wieder abgesagt. Grund sind die Verhinderung der NAKBA-Ausstellung und die dialogfeindliche Haltung von Kirchentagspräsident Thomas de Maiziere. Von Andreas Zumach. (mehr...)


23. März 2023

Der Deutsche Evangelische Kirchentag übt Zensur aus

Die Vertreibung und Flucht von 750.000 Palästinenserinnen und Palästinensern 1948 darf man am Kirchentag nicht thematisieren. Von Andreas Zumach. (mehr...)


21. März 2023

Nirit Sommerfeld: Alles Schein?

ALLES SCHEIN ist der Titel eines Songs, den ich vor etwa zehn Jahren geschrieben habe, nachdem ich Israel den Rücken gekehrt hatte und wieder nach Deutschland zurückgezogen bin. In dem Lied hatte ich meine Wut auf die israelische Politik verarbeitet, aber auch die Liebe zu dem Land und die Enttäuschung, die es mir bereitet hatte. Damals schon schrieb ich diese Zeilen an den Staat meiner Geburt, Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


11. März 2023

Die Rebellion in der Armee

Das israelische Militär erlebt eine noch nie dagewesene Welle von Verweigerungen, Protestschreiben und Verschiebungen von Ausbildungs- und Reservediensten. Das Militär ist entlang wirtschaftlicher, ethnischer, religiöser und politischer Linien in zwei Lager gespalten. Das eine Lager hat begonnen, gegen die Maßnahmen der rechtsradikalen israelischen Regierung zu protestieren und sie abzulehnen, aber diese Proteste verlangsamen die Justizreform nicht und haben vermutlich zur Folge, die Unterstützung der Regierungspolitik durch das zweite Lager zu erhöhen. (mehr...)


08. März 2023

Rüstungsexporte kontrollieren bevor es zu spät ist

"Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel! hat Strafanzeige gegen Rheinmetall gestellt wegen des Verdachts auf Beihilfe zu Kriegsverbrechen im Jemen. Der Konzern hatte Waffen an die Vereinigten Arabischen Emirate geliefert, die mutmaßlich bei der Seeblockade des Jemen eingesetzt wurden. Diese Blockade von See-, Luft- und Landwegen des Landes, in dem seit mittlerweile acht Jahren ein blutiger Bürgerkrieg herrscht, hat laut UN zu der größten humanitären Krise der Gegenwart geführt und Hunger wird als Mittel dieses Krieges benutzt", erklärt der Anwalt der Kampagne, Holger Rothbauer. (mehr...)