Friedensarbeit
																	02. Februar 2004
									 
						Diskussionsprozess zu CA 16 im Rahmen der Dekade "Gewalt überwinden"Die CA 16 ist ein Teil der Lutherischen Bekenntnisschriften. In ihrer Wirkungsgeschichte hat sie zur Verfolgung von Pazifisten und Täufern durch die evangelischen Kirchen beigetragen und ist immer wieder benutzt worden, um in zweifelhafter Weise staatliche Gewalt theologisch zu legitimieren. In der Dekade zur Überwindung der Gewalt reflektieren die Kirchen auch ihre eigenen Verstrickungen in die Entstehung und Legitimation von Gewalt. Hier werden ein Aufruf des Internationalen Versöhnungsbundes - Deutscher Zweig zur Revision von CA 16 und weitere Vorschläge dokumentiert. (mehr...) 02. Februar 2004 Im Gespräch mit einem israelischen Wehrdienstverweigerer: Jenseits der "unbestreitbaren" WahrheitVor zwei Jahren hatte eine Gruppe von israelischen High-School-Absolventen in einem Offenen Brief erklärt, den Wehrdienst ablehnen zu wollen, solange die israelische Besatzung über die Palästinenser anhalte. Nach über einem Jahr in Haft sind fünf dieser einstigen Schüler Anfang Januar von einem Militärgericht zu einem weiteren Jahr Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess gegen einen sechsten Verweigerer, den 21-jährigen Yoni Ben-Artzi, ist dagegen noch nicht beendet. Der Neffe des ehemaligen Premiers Benjamin Netanyahu ist im November 2003 vom Militärgericht als Pazifist anerkannt worden. (mehr...) 23. Januar 2004 Wird Friede wirklich ernsthaft gewollt?Politische Führer, die sich für den Krieg aussprechen, verkünden auf der anderen Seite oft ihre Sehnsucht nach Frieden. Sie sagen, daß sie leider dazu genötigt sind Krieg zu führen, weil sie keine anderen Alternativen mehr sehen. Können wir denen vertrauen, die rufen "Friede, Friede, aber zuerst müssen wir deswegen Krieg führen"? Ron Kraybill, US-Amerikaner, Jurist, Mediator und Mitglied der Mennoniten, beschreibt vier Möglichkeiten, mit denen sie unser Vertrauen gewinnen könnten. (mehr...) 23. Januar 2004 Person des Jahres 2003 entfernt sich unerlaubt von der Truppe...Früher wählte das US-Magazin “Time” den “Mann des Jahres”, heute politisch korrekt die “Person des Jahres”. Ende 2003 fiel die Wahl auf “The American Soldier”, den “amerikanischen Soldaten”. Wolfgang Krauß berichtet von beeindruckenden Männern und Frauen des Jahres 2003, welche er in der Arbeit des “Military Counseling Network” kennengelernt hat. Stellvertretend nennt er drei von ihnen. Person des Jahres 2003 Nr. 1 entfernt sich unerlaubt von der Truppe, Nr. 2 wehrt sich gegen sexuelle Gewalt, Nr. 3 verweigert den Kriegsdienst. (mehr...) 10. Januar 2004 Annäherung an eine Kultur der Gewaltfreiheit durch ReligionIn einem Vortrag bei der 20. Internationalen Sommerakademie des Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK), Burg Schlaining, im Sommer 2003 geht Hildegard Goss-Mayr im ersten Teil den Wurzeln, Konzepten und Kraftquellen des Religösen für Gewaltbewältigung und Friedenswirken in der Geschichte nach. Im 2. Teil kommt sie auf den Beitrag der Religionen zur Annäherung an eine Kultur der Gewaltfreiheit in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sprechen. (mehr...) 05. Januar 2004 Hoffnung ist wichtig beim Engagement für die Überwindung von GewaltIn seiner Rede bei einer Mahnwache gegen Krieg, für Frieden am 5. Januar 2004 in Gammertingen ging Michael Schmid auf verschiedene Aspekte von Gewalt ein. Angesichts der Gewalt durch Kriege, durch ungerechte gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhältnisse und durch Gewalt einzelner gegen andere sei es allerdings ebenfalls wichtig, zu schauen, was Hoffnung mache. Wichtig können hierbei Bilder von einem anderen, einem gerechten und friedvollen Umgang miteinander sein, Visionen von einer anderen Welt also. (mehr...) 04. Januar 2004 Wichtigste Neujahrsbotschaft für die Welt stammt aus dem Jahr 1986: Krieg und Gewalt sind "Kulturprodukt"“Krieg und Gewalt liegt in der Natur des Menschen - Krieg wird es immer geben”. Diese Äußerung dient dem fatalistischen Festhalten an der Meinung, menschliche Aggressivität und Gewalttätigkeit sei unvermeidlich, und auch noch so gut gemeinte Aktionen könnten nichts daran ändern. Vor diesem Hintergrund wollen wir an die “Erklärung von Sevilla” aus dem Jahr 1986 erinnern, die von einer internationalen Kommission von zwanzig führenden WissenschaftlerInnen der Welt verabschiedet wurde. (mehr...) 24. Dezember 2003 Pazifistische Politik von unten erforderlich - Überlegungen zur Friedensarbeit heuteEiner, der seit Jahrzehnten ebenso zu den Vordenkern der Friedensbewegung wie zu ihren engagiertesten Aktiven gehört, Andreas Buro, stellt in seinem Beitrag Überlegungen zur heutigen Friedensarbeit an. Er setzt auf eine pazifistische Politik von unten, die von der Utopie friedlichen Konfliktaustrages ausgehend, Wege aufzeigt und beschreitet, auf denen aus der Gesellschaft heraus für dieses Ziel gearbeitet werden kann. (mehr...) 19. Dezember 2003 "Ich war ziemlich verrückt, denn ich habe ihnen gesagt, ich sei Kriegsdienstverweigerer" - KDV in IsraelWolfgang Krauß, der im Oktober/November 2003 zu einer Israel/Palästinareise unterwegs war, berichtet von der Begegnung mit einem jungen israelischen Kriegsdienstverweigerer. Die Auseinandersetzung mit der Armee begann bei dem heute 19jährigen Uri mit 17, als er in der 11. Klasse zur medizinischen Untersuchung (Musterung) aufgefordert wurde. Ein Gespräch über die Situation von KDVern in Israel, die unter anderem mit längeren Gefängnisaufenthalten als Konsequenz für ihre Gewissensentscheidung rechnen müssen. (mehr...) 03. Dezember 2003 Gewaltfreiheit als Voraussetzung für FriedenHildegard Goss-Mayr aus Wien hat - mit ihrem (inzwischen verstorbenen) Mann Jean - in ihren weltweiten Kontakten und Begegnungen mit den Opfern der Gewalt - aber auch mit Tätern - diese dazu gebracht, nicht zu resignieren sondern gemeinsam gewaltfreie Alternativen zu entwickeln und zu praktizieren. Vor 50 Jahren hat sie den “Österreichischen Versöhnungsbund” reaktiviert und jahrelang den IVB geleitet. Bei aller Betonung der Entscheidung des Einzelnen gegen Gewalt setzte sie sich schon 1968 - in ihrem ersten Buch - am Beispiel Lateinamerikas auch mit der strukturellen globalisierten Gewalt der Mächtigen in Politik, Wirtschaft und Militär - im Kleinen wie auch global - auseinander. Strukturen der Macht, die auch heute noch ungebrochen erscheinen. 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