Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

30. März 2024

Paul Schobel: "Was mich bis ins Mark erschüttert, ist diese Kriegsbesoffenheit"

Es sind bald 79 Jahre her, dass französische Panzer auf mein Heimatdorf am Rande des Schwarzwalds zurollten. Wir saßen bangen Herzens in den Luftschutzkellern. Dass meine Heimat damals nicht zusammengeschossen wurde, verdankten wir den etwa 15 französischen Kriegsgefangenen, die als Zwangsarbeiter im Dorf interniert waren. Die gingen mit einer weißen Fahne ihren Waffenbrüdern entgegen, und die verschonten auf deren Fürsprache hin unsern Ort, obwohl der "Volkssturm" noch eine Panzersperre errichtet hatte. Seitdem hat die "Weiße Fahne" für mich fast eine magische Bedeutung. Redebeitrag von Paul Schobel für den Ostermarsch Saarbrücken am 30. März 2024. (mehr...)


29. März 2024

Berliner Sparkasse sperrt Konto der "Jüdischen Stimme"

Die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" steht erneut im Mittelpunkt von Kontroversen. Die Berliner Sparkasse hat das Konto der Organisation mit sofortiger Wirkung gesperrt. Laut der Organisation wurde ihnen mitgeteilt, dass die Maßnahme vorsorglich ergriffen wurde und fordert eine Aktualisierung der Kundendaten einschließlich detaillierter Vereinsunterlagen und einer Mitgliederliste bis zum 5. April. Nachfolgend die Erklärung der Jüdischen Stimme zu diesem Vorgang vom 27. März 2024 im Wortlaut. (mehr...)


23. März 2024

Sofia Orr, junge israelische Kriegsdienstverweigerin aus Gewissensgründen: "Meine Generation wurde nicht geboren, um zu töten oder getötet zu werden"

Sofia Orr wurde diese Woche zu einer zweiten 20-tägigen Haftstrafe im Militärgefängnis verurteilt, weil sie sich geweigert hat, in die israelische Armee einzutreten. Hier ist ein Brief von ihr über die Erschießung von Palästinenserinnen und Palästinensern, die versucht hatten, Essen zu bekommen. Von Mesarvot. (mehr...)


21. März 2024

"Putin ist wie Hitler - ähh, bloß ohne Holocaust!" - oder: Auch eine Vergangenheitsentsorgung

Putin ist Hitler und er führt in der Ukraine einen "Vernichtungskrieg". Russlands Krieg in der Ukraine bietet nicht zuletzt Deutschland die Chance, mit schrägen Vergleichen die Vergangenheit zu entsorgen und ‚Hitler' endlich doch noch zu besiegen. - Stoff für eine böse Sottise. Von Leo Ensel. (mehr...)


20. März 2024

Warum Moshe Zuckermann von der Bundesregierung als Antisemit bezeichnet wurde

Die VHS Heilbronn hatte vor einer Veranstaltung mit Moshe Zuckermann nach einem Hinweis der Deutsch-Israelischen Gesellschaft beim Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland verunsichert nachgefragt und ist nach der Antwort als Veranstalter ausgestiegen, da damit gedroht wurde, dass mit "entsprechend intensiver Kritik gerechnet" werden müsse. Zuckermann sei wegen seiner Position zu Israel "stark umstritten", habe einmal auf einer BDS-Veranstaltung gesprochen und würde behaupten, dass in Israel "grundsätzlich Apartheid gegenüber Nichtjuden" herrsche. Das müsse nach der von Deutschland übernommenen Definition des IHRA als "antisemitisch gewertet" werden. Zuckermann: "Ich bin der Sohn von Holocaustüberlebenden, meine Eltern waren Auschwitzüberlebende, und dann muss ich mir von irgendwelchen deutschen Beauftragten sagen lassen, dass ich Antisemit sei, weil ich das Land, in dem ich lebe, kritisiere und als Bürger dieses Landes auch eine bürgerliche Verantwortung habe, dieses Land zu kritisieren." (mehr...)


12. März 2024

Nirit Sommerfeld: Hunger

Laut UNICEF sterben bereits jetzt die ersten Kinder an Unterernährung. Einem kürzlich erschienenen Bericht der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Health in Humanitarian Crises Center und des Johns Hopkins Center for Humanitarian Health zufolge werden selbst im günstigsten Fall eines sofortigen dauerhaften Waffenstillstands in den nächsten sechs Monaten mehr als 6.500 Menschen im Gazastreifen sterben, weil die Ernährungslage, die Unterkünfte, die sanitären Einrichtungen und die Gesundheitsversorgung in der Enklave derartig desolat sind. Hält der Krieg jedoch an, steigen ihre Prognosen für denselben Zeitraum auf 58.200 bis über 74.000 Tote. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


11. März 2024

Aushungern und Töten

Dass Israel den Hunger als Kriegswaffe einsetzt, wird durch die Absicht der israelischen Behörden deutlich, auch Zivilisten in Gaza zu töten. Der Gazastreifen leidet unter einer noch nie dagewesenen Hungersnot. Als Kinder zu verhungern begannen, hat Israel mindestens drei gezielte Angriffe auf Menschenmengen verübt, die auf die Verteilung von Lebensmitteln warteten. Da die Mittel für UNRWA gestrichen wurden und die USA und Israel informelle und ungeordnete Hilfslieferungen bevorzugen, nimmt das Leiden der Zivilbevölkerung weiter zu. (mehr...)


05. März 2024

Nirit Sommerfeld: Fünf Monate zuviel

Ganze fünf Monate dauert das Gemetzel nun schon an, das am 7. Oktober 2023 mit den unerträglichen Gewalttaten der Hamas begann und noch am selben Tag mit Vergeltungsmaßnahmen der israelischen Armee beantwortet wurde. Seither haben Abertausende sinnlos ihr Leben verloren, die meisten von ihnen Kinder, darunter Dutzende israelische und Tausende palästinensische. Weit über 100.000 Menschen sind verletzt, für immer verstümmelt, leiden Schmerzen, Tag und Nacht. Über 20.000 Kinder sind Vollwaisen geworden, 1,7 Millionen sind innerhalb Gazas vertrieben. Zehntausende Wohngebäude wurden zerstört, an eine Rückkehr ist am ‚Tag danach' nicht zu denken. Man spricht schon von den intensivsten kriegerischen Bombardements der neueren Geschichte. Über 100 Geiseln sind immer noch nicht frei.Wann wird dieser grausame, sinnentleerte Wahnsinn endlich enden? Was können wir, die wir eine Stimme haben, tun, um der Gewalt Einhalt zu gebieten? Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


03. März 2024

"Forum Friedensethik": Erklärung zum Gewaltexzess in Gaza

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat die Völkermordklage gegen Israel angenommen und damit einen Anfangsverdacht bestätigt, dass der Staat Israel sich in Gaza dieses schweren Verbrechens schuldig macht. Die öffentlich geäußerten Vernichtungsphantasien israelischer Minister und Generäle sind verstörend. Beim Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 wurden schwere Menschenrechtsverbrechen begangen; die Reaktion darauf darf nicht sein, selber schwere Menschenrechtsverletzungen zu begehen. Zwei Drittel zivile Tote im fünfstelligen Bereich und die Zerstörung einer ganzen Infrastruktur sind kein Kollateralschaden von Terrorabwehr, sondern eine Kollektivbestrafung Unschuldiger. (mehr...)


28. Februar 2024

Im Nebel der Moral

Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs veröffentlichte der spanische Philosoph Raúl Sánchez Cedillo mit Unterstützung medicos ein Buch über dessen Hintergründe und Folgen: "Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine": Nicht nur mit dem Titel behielt er Recht. Er vertrat auch die These, dass die westlichen Gesellschaften einem Kriegsregime anheimfielen, das sich tief in Wirtschaft, Politik und Kultur einschreiben werde. Vor zwei Jahren hätte man das noch als zu düstere Prognose abweisen können. Heute ist die veröffentlichte Meinung geprägt von Bekenntniszwang und Gut-Böse-Weltbildern. Das Kriegsregime setzt auch die ökonomischen Prioritäten neu. Statt Klimaschutz gibt es jetzt Aufrüstung. Der militärisch-industrielle-Komplex feiert eine rasante Wiederauferstehung. Dass eine Kriegsökonomie zeitweilig gut funktionieren kann, zeigt das Putin-Regime: Während russische Soldaten aus der Provinz genauso verheizt werden wie ihre ukrainischen Gegenüber, führt man in Moskau ein normales Konsumleben. Der unbeschränkte Zugang zu Waren ist das, was für die Mehrheit zählt. Die Parallelität von Krieg und Konsumfrieden ist ein Kennzeichen unserer Zeit. Von Katja Maurer. (mehr...)