Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Naher und Mittlerer Osten

12. März 2024

Nirit Sommerfeld: Hunger

Laut UNICEF sterben bereits jetzt die ersten Kinder an Unterernährung. Einem kürzlich erschienenen Bericht der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Health in Humanitarian Crises Center und des Johns Hopkins Center for Humanitarian Health zufolge werden selbst im günstigsten Fall eines sofortigen dauerhaften Waffenstillstands in den nächsten sechs Monaten mehr als 6.500 Menschen im Gazastreifen sterben, weil die Ernährungslage, die Unterkünfte, die sanitären Einrichtungen und die Gesundheitsversorgung in der Enklave derartig desolat sind. Hält der Krieg jedoch an, steigen ihre Prognosen für denselben Zeitraum auf 58.200 bis über 74.000 Tote. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


11. März 2024

Aushungern und Töten

Dass Israel den Hunger als Kriegswaffe einsetzt, wird durch die Absicht der israelischen Behörden deutlich, auch Zivilisten in Gaza zu töten. Der Gazastreifen leidet unter einer noch nie dagewesenen Hungersnot. Als Kinder zu verhungern begannen, hat Israel mindestens drei gezielte Angriffe auf Menschenmengen verübt, die auf die Verteilung von Lebensmitteln warteten. Da die Mittel für UNRWA gestrichen wurden und die USA und Israel informelle und ungeordnete Hilfslieferungen bevorzugen, nimmt das Leiden der Zivilbevölkerung weiter zu. (mehr...)


05. März 2024

Nirit Sommerfeld: Fünf Monate zuviel

Ganze fünf Monate dauert das Gemetzel nun schon an, das am 7. Oktober 2023 mit den unerträglichen Gewalttaten der Hamas begann und noch am selben Tag mit Vergeltungsmaßnahmen der israelischen Armee beantwortet wurde. Seither haben Abertausende sinnlos ihr Leben verloren, die meisten von ihnen Kinder, darunter Dutzende israelische und Tausende palästinensische. Weit über 100.000 Menschen sind verletzt, für immer verstümmelt, leiden Schmerzen, Tag und Nacht. Über 20.000 Kinder sind Vollwaisen geworden, 1,7 Millionen sind innerhalb Gazas vertrieben. Zehntausende Wohngebäude wurden zerstört, an eine Rückkehr ist am ‚Tag danach' nicht zu denken. Man spricht schon von den intensivsten kriegerischen Bombardements der neueren Geschichte. Über 100 Geiseln sind immer noch nicht frei.Wann wird dieser grausame, sinnentleerte Wahnsinn endlich enden? Was können wir, die wir eine Stimme haben, tun, um der Gewalt Einhalt zu gebieten? Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


03. März 2024

"Forum Friedensethik": Erklärung zum Gewaltexzess in Gaza

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat die Völkermordklage gegen Israel angenommen und damit einen Anfangsverdacht bestätigt, dass der Staat Israel sich in Gaza dieses schweren Verbrechens schuldig macht. Die öffentlich geäußerten Vernichtungsphantasien israelischer Minister und Generäle sind verstörend. Beim Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 wurden schwere Menschenrechtsverbrechen begangen; die Reaktion darauf darf nicht sein, selber schwere Menschenrechtsverletzungen zu begehen. Zwei Drittel zivile Tote im fünfstelligen Bereich und die Zerstörung einer ganzen Infrastruktur sind kein Kollateralschaden von Terrorabwehr, sondern eine Kollektivbestrafung Unschuldiger. (mehr...)


28. Februar 2024

Im Nebel der Moral

Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs veröffentlichte der spanische Philosoph Raúl Sánchez Cedillo mit Unterstützung medicos ein Buch über dessen Hintergründe und Folgen: "Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine": Nicht nur mit dem Titel behielt er Recht. Er vertrat auch die These, dass die westlichen Gesellschaften einem Kriegsregime anheimfielen, das sich tief in Wirtschaft, Politik und Kultur einschreiben werde. Vor zwei Jahren hätte man das noch als zu düstere Prognose abweisen können. Heute ist die veröffentlichte Meinung geprägt von Bekenntniszwang und Gut-Böse-Weltbildern. Das Kriegsregime setzt auch die ökonomischen Prioritäten neu. Statt Klimaschutz gibt es jetzt Aufrüstung. Der militärisch-industrielle-Komplex feiert eine rasante Wiederauferstehung. Dass eine Kriegsökonomie zeitweilig gut funktionieren kann, zeigt das Putin-Regime: Während russische Soldaten aus der Provinz genauso verheizt werden wie ihre ukrainischen Gegenüber, führt man in Moskau ein normales Konsumleben. Der unbeschränkte Zugang zu Waren ist das, was für die Mehrheit zählt. Die Parallelität von Krieg und Konsumfrieden ist ein Kennzeichen unserer Zeit. Von Katja Maurer. (mehr...)


27. Februar 2024

Israelische Kriegsdienstverweigerin im Gefängnis

Am Sonntagmorgen erschien die 18-jährige israelische Kriegsdienstverweigerin Sofia Orr im Rekrutierungszentrum der Armee in der Nähe von Tel Aviv und erklärte, dass sie sich aus Protest gegen den Krieg Israels gegen den Gazastreifen und die langjährige Besatzung weigere, sich zum Militärdienst zu melden. Sie ist seit dem 7. Oktober die zweite Person, die öffentlich die Einberufung aus politischen Gründen verweigert - nach Tal Mitnick, der dies im Dezember tat. Sofia Orr wurde zu einer ersten 20-tägigen Haftstrafe im Militärgefängnis Neve Tzedek verurteilt, die wahrscheinlich verlängert werden wird, wenn sie sich weiterhin verweigert. Sie erklärt, warum sie trotz des harten Vorgehens gegen Kriegsgegner*innen in Israel nie von ihrer Entscheidung abgewichen ist. Von Oren Ziv. (mehr...)


24. Februar 2024

In Rafah bahnt sich eine Katastrophe an

Rafah ist eine Stadt mit einer reichen Geschichte, die durch den britischen Kolonialismus in zwei Hälften geteilt wurde und weiterhin geteilt ist. Die palästinensische Seite von Rafah wird von den israelischen Streitkräften belagert und  bombardiert. 1,4 Millionen Palästinenser, die meisten von ihnen Binnenflüchtlinge, sind von einer israelischen Invasion bedroht. (mehr...)


22. Februar 2024

Völkerrecht achten! Leid vermeiden! Rüstungsexporte nach Israel aussetzen!

"Wir verurteilen uneingeschränkt die brutalen Terroranschläge der Hamas und islamistischer Gruppen am 7. Oktober gegen Israel und fühlen mit den Opfern, Angehörigen und der Bevölkerung Israels, die unter den Folgen leiden. Wir verurteilen auch die militärischen Gegenmaßnahmen der israelischen Regierung in Gaza, wenn diese gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Dazu gehören die gezielte Bombardierung von zivilen Zielen, wie Flüchtlingslagern, Schulen, Krankenhäusern und damit die bewusst in Kauf genommene Tötung von Zivilist:innen, darunter vor allem Kinder und Frauen. Wir fühlen mit den Opfern, Angehörigen und der Bevölkerung in Gaza, die unter diesen Handlungen leiden", erklärt Vincenzo Petracca, Sprecher der Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel! und Mitglied der AGDF. (mehr...)


19. Februar 2024

Die Hölle auf Erden

Der folgende Artikel von Ilana Hammerman wurde in der israelischen Zeitung Haaretz am 8. Februar auf Hebräisch veröffentlicht. Ilana Hammerman studierte in Paris und Jerusalem, wo sie heute lebt. Sie promovierte in Bielefeld in Linguistik. Sie ist preisgekrönte Übersetzerin aus dem Französischen und Deutschen ins Hebräische und Autorin zahlreicher Bücher. Der Artikel wurde von Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP) mit Unterstützung von Ilana Hammerman übersetzt. (mehr...)


17. Februar 2024

Die ungewisse Zukunft - Armenien nach dem Sturm (III)

Nahezu alle Armenier flüchteten im September letzten Jahres vor den vorrückenden aserbaidschanischen Soldaten aus der Region Berg-Karabach in die benachbarte Republik Armenien. Leo Ensel führte Interviews in Jerewan. In einer dreiteiligen Serie ordnen armenische Politologen die Ereignisse vom letzten Herbst und die aktuelle Situation in Armenien genauer ein. (mehr...)