Naher und Mittlerer Osten
23. August 2023
Berg-Karabach: "Hunger ist diesmal die unsichtbare Waffe eines Völkermords"Türkische Intellektuelle fordern die Weltgemeinschaft auf, zugunsten der bedrohten Menschen in Berg-Karabach zu intervenieren – oder die nächste große humanitäre Katastrophe offenen Auges in Kauf zu nehmen. Da Aserbaidschan reich an Erdöl und Erdgas ist, wollen es viele Länder aber mit der jetzigen Regierung in Baku nicht verderben und überlassen die armenischen Menschen in Berg-Karabach ihrem Schicksal – ganz vorne dabei auch die EU, die infolge ihrer Sanktionen gegen Russland vor allem auf Erdgas aus anderen Ländern angewiesen zu sein vorgibt. Von Amalia van Gent. (mehr...) 11. August 2023 Iran: Zunehmende Unterdrückung von Frauen und Mädchen durch Sittenpolizei und MassenüberwachungDie iranischen Behörden verstärken erneut ihre Unterdrückung von Frauen und Mädchen, die sich dem Kopftuchzwang widersetzen. In einer heute veröffentlichten Analyse dokumentiert Amnesty International das verstärkte landesweite Vorgehen der Behörden gegen Frauen und Mädchen, die in der Öffentlichkeit kein Kopftuch tragen wollen. Der Sprecher der iranischen Polizei, Saeed Montazer-Almahdi, kündigte am 16. Juli zur Durchsetzung der Zwangsverschleierung verstärkte Kontrollen und strafrechtliche Konsequenzen an. Gleichzeitig wurden in den Sozialen Medien Videos veröffentlicht, auf denen zu sehen war, wie in Teheran und Rasht Frauen von Beamten angegriffen wurden und wie Sicherheitskräfte Tränengas auf diejenigen schossen, die den Frauen in Rasht bei der Flucht vor Festnahmen halfen. (mehr...) 22. Juli 2023 Nirit Sommerfeld: Wie weiter?
13. Juli 2023 Zu einem demokratischen Stil zurückkehrenDie deutsche Sektion der internationalen Friedensbewegung pax christi befürchtet, dass eine freie Debatte über den Nahostkonflikt in Deutschland massiv eingeschränkt werden soll. Nach Vorwürfen des israelischen Botschafters in Berlin, Ron Prosor, gegen die renommierte Nahostexpertin Dr. Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), werden gegen die Wissenschaftlerin diskreditierende Angriffe geführt. Prosor warf ihr nach ihrem Interview im Internetkanal "JUNG&naiv" über Twitter "Israelbashing und wilde Verschwörungsfantasien" vor. Nun griff auch der Zentralrat der Juden in Deutschland die Wissenschaftlerin an und stellte gar ihre Anstellung infrage. (mehr...) 20. Mai 2023 Nirit Sommerfeld: Von Generation zu GenerationDie Bombe explodierte mittags um kurz nach zwölf am 20. Mai 1948 - heute auf den Tag genau vor 75 Jahren. Sie verfehlte ihr Ziel um ein paar Hundert Meter, so vermutete man später, denn warum hätten die Jordanier oder die Syrer (oder wer auch immer im Besitz solcher Waffen war) ein kleines ärmliches dicht besiedeltes jüdisches Viertel zwischen der Jerusalemer Altstadt und dem Machane-Yehuda-Markt treffen wollen? Die Flugbahn des Geschosses war wohl nicht präzise berechnet worden, jedenfalls streifte die Bombe einen Baumwipfel am Ende der Straße und detonierte dort. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter, damals neun Jahre alt, erinnert sich genau: Als ich sie gestern in Israel anrufe, schildert sie die Geschehnisse jenes Tages minutiös und in der selben Präzision wie in den Jahren zuvor, wenn ich sie befragte. Ihre Erinnerungen decken sich mit den Erzählungen meiner Mutter, mit der ich oft darüber sprach, als sie noch lebte. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...) 05. Mai 2023 Nirit Sommerfeld: 75 Jahre Freud und LeidFür Juden, die den Unabhängigkeitstag am 14. Mai 1948 persönlich erlebten und von jenem Moment an Israelis waren, ist der Gedanke an die Nakba in ihrem Widerspruch zu ihrem eigenen (Überlebens-)Glück unerträglich. Dies mag einer der Gründe dafür sein, dass es so wenigen Israelis bis heute gelingt, dieses Unrecht, das lange vor Mai 1948 begann und sich bis heute fortsetzt, überhaupt anzuerkennen. Auf der politischen Ebene wird seit 75 Jahren angestrebt und gefördert, die Nakba zu leugnen, sie zu vertuschen, sie in Nicht-Existenz zu bringen. Das geschieht in erster Linie durch (Un-)Bildungsprogramme (siehe Nurit Peled-Elhanan: Palästinenser in israelischen Schulbüchern), durch Gesetze, die z.B. das Hissen der palästinensischen Flagge oder auch das Wort 'Nakba' in der Öffentlichkeit verbieten, durch Geschichts-Revisionisten, durch Medien und Politiker. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...) 30. April 2023 Lebenswichtige Infrastruktur auch im Jemen gezielt zerbombtZu Recht werden russische Angriffe auf zivile Infrastruktur scharf verurteilt. Deutlich weniger im Jemen, wo Menschen verhungern. Das systematische Zerstören der lebenswichtigen Infrastruktur im Jemen hatte Arte bereits im Jahr 2019 mit dem Bericht "Hunger als Kriegswaffe" dokumentiert. Hilfswerke bestätigten die völkerrechtswidrigen Bombardierungen. Die Uno konstatierte eine der größten Hungerkatastrophen weltweit. Obwohl die Folgen für die schon vorher arme Bevölkerung katastrophal waren und immer noch sind, haben weder die Uno noch die EU oder die Schweiz Sanktionen verhängt. Von Susanne Aigner. (mehr...) 22. April 2023 "Es geht um Selbstbestimmung"Solidarität mit der revolutionären Bewegung im Iran. Ein Gespräch mit den Feministinnen Shouresh und Alexandra. Interview von Bernd Drücke. (mehr...) 20. April 2023 Andreas Zumach: "Zum ersten Mal seit 1969 nehme ich am Kirchentag nicht teil"Im September letzten Jahres erhielt ich die Anfrage des Deutschen Evangelischen Kirchentags DEKT, vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges am Samstag, dem 10. Juni, in der Nürnberger Frankenhalle an einer Podiumsdiskussion zur Welt-UN-Ordnung teilzunehmen unter dem Titel "Wer Frieden will, bereite sich auf den Krieg vor?". Ich sagte zu. Jetzt habe ich wieder abgesagt. Grund sind die Verhinderung der NAKBA-Ausstellung und die dialogfeindliche Haltung von Kirchentagspräsident Thomas de Maiziere. Von Andreas Zumach. (mehr...) 23. März 2023 Der Deutsche Evangelische Kirchentag übt Zensur ausDie Vertreibung und Flucht von 750.000 Palästinenserinnen und Palästinensern 1948 darf man am Kirchentag nicht thematisieren. Von Andreas Zumach. (mehr...) |
|