Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Friedensarbeit

07. April 2024

Ben Arad, junger israelischer Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen: "Ich werde nicht an einem Rachekrieg teilnehmen"

Ben Arad, ein 18-Jähriger aus Ramat Hasharon, kam heute morgen in die Einberufungsstelle Tel Hashomer und weigerte sich aus Protest gegen den Gaza-Krieg, der israelischen Armee beizutreten. Er wurde zu 20 Tagen Militärhaft verurteilt, die voraussichtlich verlängert wird, falls er die Rekrutierung wieder verweigert. Von Mesarvot. (mehr...)


29. März 2024

Berliner Sparkasse sperrt Konto der "Jüdischen Stimme"

Die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" steht erneut im Mittelpunkt von Kontroversen. Die Berliner Sparkasse hat das Konto der Organisation mit sofortiger Wirkung gesperrt. Laut der Organisation wurde ihnen mitgeteilt, dass die Maßnahme vorsorglich ergriffen wurde und fordert eine Aktualisierung der Kundendaten einschließlich detaillierter Vereinsunterlagen und einer Mitgliederliste bis zum 5. April. Nachfolgend die Erklärung der Jüdischen Stimme zu diesem Vorgang vom 27. März 2024 im Wortlaut. (mehr...)


26. März 2024

Rechtfertigung oder Überwindung der Kultur der Gewalt?

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist gerade in den vom Krieg nicht direkt betroffenen Ländern das eingetreten, was der deutsche Bundeskanzler als Zeitenwende bezeichnet hat. Der Krieg um Gaza hat diese Tendenz noch verstärkt. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass die Zeitenwende kein Faktum, sondern eine Proklamation ist. Es ist, auf den eigentlichen Nenner gebracht, die Absicht, Deutschland "kriegstüchtig" zu machen, wie es Verteidigungsminister Pistorius ausdrückt. Und nun wird die Zeitenwende auch in der Bildung, und speziell im Bereich der Friedenspädagogik, durchdekliniert. Bemerkenswerter Weise geht diese Initiative von keiner politischen Instanz aus, sondern ist das Werk der pädagogischen Wissenschaften selbst. Es ist, kurz zusammengefasst, das Bemühen, in der Friedenspädagogik die Ethik des Friedens durch eine Ethik des gerechten Krieges zu ersetzen. Von Werner Wintersteiner. (mehr...)


24. März 2024

Romeo und Julia in Izmir - oder: Wenn die russisch-deutschen "Winds of Peace" wehen

Die deutsch-russische Jugendinitiative "Musik für den Frieden - Mузыка ради Mира" hat unter dem Titel "Romeo und Julia - Frieden ist möglich" im Spätherbst letzten Jahres eine west-östliche Liebesgeschichte verfilmt - im türkischen Izmir. Von Leo Ensel. (mehr...)


23. März 2024

Sofia Orr, junge israelische Kriegsdienstverweigerin aus Gewissensgründen: "Meine Generation wurde nicht geboren, um zu töten oder getötet zu werden"

Sofia Orr wurde diese Woche zu einer zweiten 20-tägigen Haftstrafe im Militärgefängnis verurteilt, weil sie sich geweigert hat, in die israelische Armee einzutreten. Hier ist ein Brief von ihr über die Erschießung von Palästinenserinnen und Palästinensern, die versucht hatten, Essen zu bekommen. Von Mesarvot. (mehr...)


23. März 2024

Wann beginnt der Vorkrieg?

Während des Höhepunktes der nuklearen Aufrüstung Anfang der 1980er Jahre schreibt Christa Wolf die Erzählung "Kassandra". In ihr stellt sie eine noch immer gültige Frage: "Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg. Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen, in Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da? Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen." Der Vorkrieg hat spätestens dann begonnen, wenn von Frieden zu sprechen als Feigheit interpretiert wird, wenn nicht mehr gesagt werden darf, dass ein Weg zu einem Frieden nur über Verhandlungen möglich ist und wenn die einzig denkbare Form des "Friedens" der Siegfrieden ist. Der Vorkrieg hat auch dann begonnen, wenn die Kriegsrhetorik sich in alle Fasern einer Gesellschaft ausbreitet - auch in die Schulen. (mehr...)


28. Februar 2024

Im Nebel der Moral

Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs veröffentlichte der spanische Philosoph Raúl Sánchez Cedillo mit Unterstützung medicos ein Buch über dessen Hintergründe und Folgen: "Dieser Krieg endet nicht in der Ukraine": Nicht nur mit dem Titel behielt er Recht. Er vertrat auch die These, dass die westlichen Gesellschaften einem Kriegsregime anheimfielen, das sich tief in Wirtschaft, Politik und Kultur einschreiben werde. Vor zwei Jahren hätte man das noch als zu düstere Prognose abweisen können. Heute ist die veröffentlichte Meinung geprägt von Bekenntniszwang und Gut-Böse-Weltbildern. Das Kriegsregime setzt auch die ökonomischen Prioritäten neu. Statt Klimaschutz gibt es jetzt Aufrüstung. Der militärisch-industrielle-Komplex feiert eine rasante Wiederauferstehung. Dass eine Kriegsökonomie zeitweilig gut funktionieren kann, zeigt das Putin-Regime: Während russische Soldaten aus der Provinz genauso verheizt werden wie ihre ukrainischen Gegenüber, führt man in Moskau ein normales Konsumleben. Der unbeschränkte Zugang zu Waren ist das, was für die Mehrheit zählt. Die Parallelität von Krieg und Konsumfrieden ist ein Kennzeichen unserer Zeit. Von Katja Maurer. (mehr...)


27. Februar 2024

Israelische Kriegsdienstverweigerin im Gefängnis

Am Sonntagmorgen erschien die 18-jährige israelische Kriegsdienstverweigerin Sofia Orr im Rekrutierungszentrum der Armee in der Nähe von Tel Aviv und erklärte, dass sie sich aus Protest gegen den Krieg Israels gegen den Gazastreifen und die langjährige Besatzung weigere, sich zum Militärdienst zu melden. Sie ist seit dem 7. Oktober die zweite Person, die öffentlich die Einberufung aus politischen Gründen verweigert - nach Tal Mitnick, der dies im Dezember tat. Sofia Orr wurde zu einer ersten 20-tägigen Haftstrafe im Militärgefängnis Neve Tzedek verurteilt, die wahrscheinlich verlängert werden wird, wenn sie sich weiterhin verweigert. Sie erklärt, warum sie trotz des harten Vorgehens gegen Kriegsgegner*innen in Israel nie von ihrer Entscheidung abgewichen ist. Von Oren Ziv. (mehr...)


16. Februar 2024

Ruchama Marton: Eine Stimme aus Israel gegen Hass und Rache

Die Friedensaktivistin kritisiert vehement die israelische Besatzungspolitik. In ihrer Heimat wird sie deswegen angefeindet. Von Gabriela Neuhaus. (mehr...)


10. Januar 2024

Hass und Krieg verlernen

Wegen meines Wehrdienstes vor fünfzig Jahren bin ich Kriegsdienstverweigerer und Pazifist geworden. Bei meinem ersten und einzigen Scharfschießen sollte ich "dem bösen Russen mitten ins Gesicht schießen" schießen. Das hat mir nachdrücklich vor Augen geführt, für was ich da trainiert werden sollte. Auf wildfremde Menschen schießen, das wollte ich nicht. Ich bin Mitglied von pazifistischen Organisationen geworden und habe die Grundsatzerklärung der "War Resisters' International" unterzeichnet: "Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten." Diese Selbstverpflichtung gilt für mich bis heute. Den russischen Angriff auf die Ukraine vom 24. Februar 2022 verurteile ich daher als ein Verbrechen - wie jeden anderen Krieg. Allerdings ist nach meinem Verständnis von Politik - und das nicht nur aus pazifistischer Sicht - darauf zu bestehen, die Vorgeschichte einzubeziehen. - Beitrag von Michael Schmid für das Buch "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" (Donat-Verlag 2024). (mehr...)