Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Zeitgeschichte

16. Mai 2022

Jedes Deserteur-DENK-Mal ist ein Antikriegsimpuls

Gerade in Zeiten von Kriegstreiberei und Aufrüstung ist es dringend notwendig, Alternativen aufzuzeigen und öffentlich sichtbar an mutige Widerstandshandlungen zu erinnern. Lange Zeit war das Gedenken an Deserteure, Kriegsdienstverweigerer und andere Opfer der NS-Militärjustiz, die verfolgt wurden, weil sie sich dem staatlich befohlenen Morden entzogen oder entgegenstellten, gesellschaftlich verpönt. Dass es nach langen und oft zähen Bemühungen zunehmend Ausdruck in antimilitaristischen Denkmälern gefunden hat, schildert Günter Knebel in seinem Überblick. (mehr...)


07. Mai 2022

Shoa-Überlebender: "Wir brauchen Deeskalation, Abrüstung, mehr Diplomatie und vor allem die strikte Einhaltung des Völkerrechts durch alle Staaten"

Wir gedenken der von September 1941 bis Juni 1942 hier ermordeten 4000 bis 4500 Kriegsgefangenen aus der ehemaligen Sowjetunion. Vor Jahrzehnten hat ein Friedensbündnis verschiedenster Gruppen dieses Gedenken initiiert. Seitdem kommen wir jedes Jahr anlässlich der Befreiungsfeier des Konzentrationslager Dachau auch in Hebertshausen am ehemaligen Schießplatz der SS zusammen. Inzwischen ist dieser Ort Teil der Gedenkstätte des ehemaligen KZ- Dachau. Während wir an die sowjetischen Kriegsgefangenen erinnern, die in "einvernehmlicher Zusammenarbeit" von Wehrmacht, Gestapo und vom KZ Lagerpersonal der SS planmäßig ermordet wurden, führt Russland derzeit heute einen brutalen, völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine. Rede von Ernst Grube, Überlebender der Shoa, in Hebertshausen am 1. Mai 2022 anlässlich der Befreiungsfeier des Konzentrationslager Dachau. (mehr...)


01. Mai 2022

Krieg und Ohnmacht

Dieser Beitrag ehrt nicht nur Rosa Luxemburgs Analyse und Weitsicht. Damit sei auch daran erinnert, dass die "Kriegswirren" heute nicht den Bedingungen des 2. Weltkrieges, sondern denen des 1. Weltkrieges nahekommen. In diesem ging es nicht darum, sich auf die Seite einer der beiden Kriegsparteien zu stellen, sondern den Krieg gegen die Kriegsherren (im eigenen Land) zu wenden. Dabei müssen wir auch über unsere eigene Ohnmacht reden. Von Wolf Wetzel. (mehr...)


28. Januar 2022

Demokratiegefährder

Die aktuelle Sorge vieler Menschen vor einer Überwachung und vor der Repression demokratischen Engagements hat in Deutschland eine lange Vorgeschichte. Die bekannteste Form der Verfolgung vor allem linker Aktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland war der sogenannte Radikalenerlass vom 28. Januar 1972, der sich diesen Monat zum 50-mal jährt. Er war eine Reaktion der Bundes- und Landesregierungen seiner Zeit auf die Linksentwicklung infolge der Studenten- und Jugendbewegung nach 1968. Die Diskriminierung und Stigmatisierung vor allem linker Kritik an den Machtverhältnissen vor allem von Kommunisten, die als "Verfassungsfeinde" bezeichnet und mit Berufsverboten belegt wurden, schüchterte eine ganze Generation kritischer Bürger ein. Von Bernhard Trautvetter. (mehr...)


25. Januar 2022

28. Januar 2022: 50 Jahre Radikalenerlass

Demnächst jährt sich zum 50. Mal der Beschluss zur sogenannten Überprüfungspraxis von Bewerbern für den öffentlichen Dienst, gemeinhin Radikalenerlass genannt. Aus diesem Anlass hat Reinhold Lang einen einschlägigen Text geschickt. Er war als Juso-Vorsitzender im SPD-Kreisverband Karlsruhe und aktiver politischer Studierendenvertreter der Universität Karlsruhe selbst betroffen von einem "Berufsverbotsverfahren". - Zum "Jubiläum" sendete die ARD eine Doku des Filmemachers Herrmann G. Abmayr, auf die wir hier verlinken. Das ist insgesamt ein interessantes Dokument der Zeitgeschichte. - Was am 28. Januar 1972 beschlossen wurde, ist schlimm. Der Beschluss hat aber nicht eine ganze Generation betroffen, wie es auch in dem Film von Abmayr heißt. Er hat sehr selektiv zugeschlagen. Von Albrecht Müller. (mehr...)


09. November 2021

Nirit Sommerfeld: 9. November Schicksalstag

Für uns Juden ist der 9. November vor allem mit dem Jahr 1938 verknüpft. Keine Jüdin, kein Jude wurde von dem Grauen verschont, das sich vor genau 83 Jahren in allen deutschen Städten, Dörfern und Gemeinden ausbreitete; das lebt in unserem transgenerationalen Gedächtnis weiter. Mein Großvater Julius hatte damals sein Unternehmen, ein Tuchgeschäft mit Groß- und Einzelhandel in Chemnitz, bereits offiziell einem nicht-jüdischen Freund übergeben. Was genau in jener Nacht zum 9. November mit dem Geschäft geschah, kann ich nicht sagen; ich weiß aber, dass mein Großvater - wie alle geschädigten Juden - zur Kasse 'gebeten' wurde, um für die entstandenen Schäden aufzukommen. So konnte die leere Staatskasse bequem aufgefüllt werden. Die Kristallnacht ist in ihrer Brutalität nur ein Mosaikstein der Perfidie, mit der die Nazis ihr boshaftes Machwerk vollbrachten. Von Nirit Sommerfeld. (mehr...)


08. November 2021

Der Mann, der Hitler töten wollte

Am 8. November 1939 explodiert in München eine Bombe, die Hitler töten soll - doch das Attentat misslingt. Georg Elser, der den Sprengsatz gebaut hat, wird gefasst und im April 1945 in Dachau ermordet. Heute sind Straßen und Schulen nach Elser benannt - aber es brauchte Jahre, bis seine Tat anerkannt wurde. Wer war der Mann, der den "Führer" töten wollte? Von Helmut Ortner. (mehr...)


01. September 2021

Wir Kinder der Freiheit

Zeitzeugin: Unsere Autorin war dabei, als "Alternative" noch für Gegenkultur und Hoffnung stand: der Begriff, den nun die AfD okkupiert. Von Ulrike Baureithel. (mehr...)


19. Juli 2021

Vorauseilende Gleichschaltung

Die Ablehnung des Inserates von Georg Friedrich Nicolais Schrift "Sechs Tatsachen als Grundlage zur Beurteilung der heutigen Machtpolitik" (1919) durch die Redaktion des Börsenblattes war begleitet von einer Hetze der Alldeutschen Blätter gegen den Freien Verlag und Hugo Ball, seinen literarischen Leiter. Nicht besser erging es einem weiteren bedeutenden Kritiker der kaiserlichen Kriegsverursachung und -politik, der ebenfalls 1919 ins Fadenkreuz der "Zentralstelle des deutschen Buchhandels" geriet. Es handelt sich um Richard Grelling, wie Nicolai eine herausragende Persönlichkeit im Kampf gegen das nationalistisch-militaristische Deutschland vor und während des Ersten Weltkrieges sowie in den Jahren danach. Grelling ist seit 1915 bis zu seinem Tode im Jahre 1929 der deutschland- und weltweit beste Kenner der Julikrise und Kriegsschuldfrage 1914 gewesen. Von Helmut Donat. (mehr...)


18. Juli 2021

Aus der Werkstatt der Reaktion

Welchen Anteil hatte die Weimarer Republik selbst an ihrem Untergang? Welche Rolle spielte die Unterschätzung des fortwirkenden Militarismus preußischer Herkunft und des Bestrebens, die deutsche Großmachtrolle zurückzugewinnen? Wie verhielten sich die Sachwalter des gedruckten Wortes dazu - die Buchhändler und deren Standesorganisation? Ein überaus dunkles Kapitel, in das wir mit zwei Artikeln Licht bringen. Von Helmut Donat. (mehr...)