Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Kirchen und Frieden

04. Juli 2021

Kirchlicher Aktionstag in Büchel: "Zeichen sehen und ein Zeichen setzen"

Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen haben in Büchel beim Kirchlichen Aktionstag nachdrücklich vor den Gefahren gewarnt, die von Atomwaffen ausgehen und darum deren Ächtung gefordert. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die den ökumenischen Gottesdienst vor dem Haupttor des Fliegerhorstes feierten, warben dabei eindringlich für Schritte zu einem gerechten Frieden ohne die Androhung eines Einsatzes mit Atomwaffen. (mehr...)


21. Juni 2021

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion: Deutsche Verantwortung ist Ausgangspunkt für Annäherung und Verständigung

Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren markierte eine unermessliche Vernichtung, deren Folgen bis heute spürbar sind. Dem Vernichtungskrieg fielen rund 27 Millionen Menschen zum Opfer, diese Dimension ist in Deutschland weitestgehend unbekannt. Viele Opfer und ihre Nachkommen warten bis heute auf eine Anerkennung und Entschädigung ihres Leids. Nach Ansicht der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) sollte die Anerkennung der Schuld für die Verbrechen weiterhin Ausgangspunkt des Dialogs mit der Ukraine, Belarus und Russland sein, auch wenn aktuelle politische Konflikte und Menschenrechtsverletzungen in der Region den Zugang erschweren. "Die Folgen des Vernichtungskrieges haben sich in das Gedächtnis der Menschen eingeschrieben. Ein Bemühen um Annäherung und Verständigung zwischen Deutschland und den postsowjetischen Staaten muss sich dieser Folgen immer gewahr sein", so die AGDF-Vorsitzende Christine Busch. (mehr...)


04. Juni 2021

Die "Kirchliche Kriegshilfe" im Zweiten Weltkrieg

Unter geändertem Titel ist jetzt aus Anlass des 80. Jahrestages des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion eine erstmals 1978 erschienene Studie des Theologen Heinrich Missalla über die "Kirchliche Kriegshilfe" des Deutschen Caritasverbandes erneut ediert worden. Im Zentrum der untersuchten Unternehmung stand besonders die Bereitstellung von Schriftgut für die römisch-katholische Militärseelsorge in der unter Hitlers Oberbefehl stehenden Wehrmacht. Von Peter Bürger. (mehr...)


17. Mai 2021

Jetzt verbandelt sich die NATO auch noch mit der Kirche

Während in Israel Juden auf Muslime und Muslime auf Juden schießen, traf sich Europas christliche Prominenz am Dritten Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt: "Unsere Werte sind der Kompass, der uns leitet, und dank unserer Einigkeit und Anpassungsfähigkeit hat die NATO mehr als 70 Jahre lang den Frieden bewahrt", sagte dort NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, über die Bombardierungen der NATO in Jugoslawien, den Irakkrieg und die Militäreinsätze in Afghanistan großzügig hinwegsehend. Und hielt eine Rede gegen Russland und China. Von Christian Müller. (mehr...)


15. Mai 2021

Deutsche Evangelische Kirche und "Russlandfeldzug"

Der Rasse- und Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion wurde von den Christen im nationalsozialistischen Deutschland mitgetragen. Man versicherte dem Führer Adolf Hitler am 30.6.1941: "Die Deutsche Evangelische Kirche ist mit allen ihren Gebeten bei Ihnen und bei unseren unvergleichlichen Soldaten, die nun mit so gewaltigen Schlägen daran gehen, den Pestherd zu beseitigen." Mehr als 20 Millionen Menschen fielen dem antibolschewistischen Mordunternehmen "Barbarossa" zum Opfer. Eine jetzt zum 80. Gedenkjahr des Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 neu edierte Arbeitshilfe des evangelischen Theologen Dietrich Kuessner, ein bedeutsames Pionierwerk, belegt die geistliche Kriegsassistenz mit erschütternden Textfunden. Von Peter Bürger. (mehr...)


14. Mai 2021

EAK: Engagement für Kriegsdienstverweigerer ist weiterhin nötig und wichtig

Zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung (15. Mai) hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) die Notwendigkeit betont, weiterhin in Europa und weltweit für das Grundrecht auf die Verweigerung des Dienstes mit der Waffe einzutreten. "Auch wenn in Deutschland seit der Aussetzung der Wehrpflicht das Thema Kriegsdienstverweigerung eher in den Hintergrund getreten ist, so werden in vielen Staaten weiterhin Menschen verfolgt oder bestraft, nur weil sie nicht mit der Waffe Kriegsdienste leisten wollen", beklagt Michael Zimmermann (Dresden), der dem Vorstand der EAK angehört. (mehr...)


11. Mai 2021

Adolf von Harnack und der Krieg

Adolf von Harnack (1851-1930), herausragender Vertreter der liberalen Theologie im Kaiserreich, schrieb noch 1907: "Wie armselig ist doch der Mensch, der im Patriotismus sein höchstes Ideal erkennt oder im Staat die Zusammenfassung aller Güter verehrt! Welch ein Rückfall, nachdem wir in dieser Welt Jesus Christus erlebt haben! Wir sollen mit aller Kraft die christliche Einheit des Menschengeschlechtes erstreben". Anfang August 1914 verfasste der Gelehrte einen Entwurf für die Kriegsrede des Monarchen mit entgegengesetztem Tenor: "Gott der Herr hat das deutsche Volk erschaffen, damit es den Beruf auf Erden erfülle, zu dem Er es verordnet hat. Das wollen die Feinde verhindern. Wir aber antworten mit dem Rufe: Auf! Zu den Waffen! Gott will es!" Der stattliche Quellenband 6 der Reihe "Kirche & Weltkrieg" enthält Harnacks Studie "Militia Christ" (1905) und 29 Texte mit Bezug zum 1. Weltkrieg (bis 1922) sowie in Beigaben Programmatisches von Zeitgenossen. Von Peter Bürger. (mehr...)


06. Mai 2021

"Der Christ steht mehr über als in dem Staate"

Zu Beginn des 1. Weltkrieges beteiligte sich Pater Franziskus Maria Stratmann (1883-1971) noch an der theologischen Textproduktion zur Stärkung des Kampfgeistes. Ein Soldat, der im militärischen Gemetzel nichts Segensreiches entdecken kann, schickt ihm als Antwort einen wütenden Protestbrief. Der Dominikaner wird nachdenklich und kehrt um zur pazifistischen Sicht der frühen Kirche: Das jetzt neu edierte Werk "Weltkirche und Weltfriede" (1924) erweist Stratmann als den zentralen Theoretiker der frühen katholischen Friedensbewegung in Deutschland. Nachfolgend wird die Einleitung des Herausgebers Thomas Nauerth zum als Band 5 des Projekts "Kirche & Weltkrieg" erschienen Buchs dokumentiert. (mehr...)


22. April 2021

Katholizismus und Erster Weltkrieg

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist der Katholizismus in Deutschland mit seinem Lieblingsthema beschäftigt: mit sich selbst. Die Moraltheologen haben ihre Lehren längst der Machtdoktrin des preußisch dominierten Kaiserreiches angeglichen. Als Wilhelm II. zu den Waffen ruft, übernehmen die Oberhirten bedenkenlos die staatliche Behauptung, es handele sich um eine gerechte Verteidigung gegen Angreifer. Viele kriegstheologische Beiträge der Bischöfe wirken heute wie bösartige Karikaturen auf das Christentum, ersonnen von Feinden der Kirche. Das gründliche Studium des Ersten Weltkrieges ist Voraussetzung für ein Verständnis des erneuten kirchlichen Versagens 1939-1945 und führt schließlich zum Nachdenken über die Militarisierung der Politik heute. Ein neuer Band zum Projekt "Kirche & Weltkrieg" mit Studien und ausgewählten Quellentexten bietet eine Gelegenheit dazu. Von Peter Bürger. (mehr...)


06. April 2021

Frieden im Niemandsland

Die großen Kirchen in Deutschland folgen zu Beginn des 20. Jahrhunderts einem nationalen, staatskirchlichen Paradigma und unterstützen dann mit ihrer "geistlichen Assistenz" das militärische Massenmorden 1914-1918. Pazifist*innen hatten seit zwei Jahrzehnten angesichts von Militarismus und Aufrüstung vor einem großen Krieg gewarnt. Christliche Stimmen, eine Minderheit in der Minderheit, sind beteiligt. Sie setzen am Vorabend des 1. Weltkrieges auf eine völkerübergreifende Ökumene und entlarven das kriegstrunkene Nationalkirchentum als Gotteslästerung. Die Militärreligion bleibt übermächtig, doch bisweilen kommt es zu Unterbrechungen der Gewalt. Nachfolgend dokumentieren wir die Einleitung des Herausgebers Peter Bürger zu einem Sammelband über die Minderheit der christlichen Friedensbotschafter im 1. Weltkrieg.

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