Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS



Suche in www.lebenshaus-alb.de
 

Aufruf zum Widerstand gegen die Alleinherrschaftspläne der US-Regierung

Von Till Bastian (Aktualisierte Fassung, 18. März 2003)


Mit dem Verzicht auf eine diplomatische Lösung im UN-Sicherheitsrat und der Kriegserklärung an Saddam Hussein hat die derzeitige US-Regierung endgültig bewiesen, was sie vom Rest der Welt hält - nämlich nichts. Die Arbeit der Waffeninspektoren mußte abgeblockt werden, gerade weil sie zuletzt sehr erfolgreich war, denn beabsichtigt war “Krieg um jeden Preis” (so selbst das konservative Nachrichtenmagazin FOCUS).

Das weitergehende Ziel hinter dem als “Präventivschlag” getarnten Angriff auf den Irak ist die Sicherung der eigenen Vorherrschaft, und zwar weltweit. Dahinter steckt eine fundamentalistische Haltung, die jeder globalen Verantwortung Hohn spottet. Dieses “right or wrong - my country!” ist allerdings nicht neu. Es hatte sich schon im Sommer 2001 offenbart, als der unter höchst dubiosen Umständen ins Weiße Haus eingezogene George Bush junior dem Rest der Welt den Ausstieg der USA aus den Klimaschutzvereinbarungen von Kyoto 1997 ankündigte. Maßnahmen zum Schutz des Weltklimas werde die USA, so Bush damals, nur ergreifen, “if it does no harm to Americas economy” - also gar nicht. Dabei ist es bis heute geblieben. Und jetzt wird unter dem Deckmantel eines Feldzuges gegen den Terror Krieg um die Ölreserven im Nahen Osten geführt.

Wer sich nur um die eigene Vorherrschhaft, die ungehinderte Fortführung des umweltzerstörenden “American way of life” und um sonst nichts kümmert, wie die derzeitige US-Regierung (dabei freilich argwöhnisch beobachtet von einer Mehrheit der Bürger auch im eigenen Land), kann keine Solidarität beanspruchen - hat er sie doch dem Rest der Welt und einer gemeinsamen Zukunft versagt. Im Gegenteil, es ist Widerstand geboten. Denn von solchen Versuchen, das Recht des Stärkeren an die Stelle der Menschenrechte, des Völkerrechts und der Entscheidungsfindung in der UNO zu setzen, geht langfristig eine größere Gefahr aus als von Despoten wie Saddam Hussein (den die US-Regierung einst ja selber aufgerüstet hatte).

Was können die Bürger des von Verteidigungsminister Rumsfeld geschmähten “alten Europa” in dieser Lage tun? Wie läßt sich Einfluß nehmen auf die Politik der so selbstherrlich gewordenen letzten Supermacht, Partei ergreifen für das Völkerrecht und den Primat der Vereinten Nationen?

Eine erste Antwort auf diese Frage ist einfach. Die größte Schwäche der USA liegt in ihrer Wirtschaftsweise. Die US-Ökonomie, der laut Präsident Bush keine Umweltschutzmaßnahmen zugemutet werden können, ist ein Koloß auf tönernen Füßen. Sie ist auf den Rest der Welt, den sie mit enormen Umweltschäden belastet, dringend angewiesen. Die weltweiten Schulden der USA belaufen sich mittlerweile auf 31 Billiarden Dollar, das ist das Dreifache des jährlichen Bruttoinlandsproduktes. Täglich (!) müssen zwei Milliarden Dollar aus dem Rest der Welt in die USA fließen, um das dortige Leistungsbilanzdefizit auszugleichen.

Der beste und sicherste Weg, die weltweiten Vorherrschaftspläne der USA mit friedlichen Mitteln zu stören, ist deshalb der WIRTSCHAFTSBOYKOTT: Keine US-Produkte mehr kaufen - von Esso bis Coca Cola, von Kentucky Fried Chicken bis General Motors. Keine Anlagen bei US-Unternehmen, in Aktien oder Fonds. Abzug aller Geschäfts- und Sparguthaben aus Banken in den USA. Boykott von Geschäften in US-Währung - und so weiter … Der kreativen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Der Arroganz der Großmacht muß die gemeinsame Kraft mündiger Konsumenten und Investoren entgegenarbeiten.

Aber damit ist es nicht genug.
Die weltweite Friedensbewegung, die sich in den ersten Monaten des Jahres 2003 in historisch einzigartiger Weise herangebildet hat, darf nicht - erst recht nicht angesichts eines ungerechtfertigten, völkerrechtswidrigen Angriffskrieges - in Lähmung und Resignation erstarren. Wir müssen weltweite Verbindungen knüpfen und festigen, nicht zuletzt zu den Kriegsgegnern in den USA, die sich mutig den patriotischen Wahn entgegenstellen. Wir müssen diese “Globalisierung von unten” verbreitern und kräftigen. Isoliert sind derzeit nicht die Befürworter friedlicher Lösungen, sondern die Kriegstreiber Bush, Blair und Aznar. Auch wenn sie ihre gewalttätigen Pläne verwirklichen - die Welt wird nicht mehr die sein, die sie vorher war. Es bleibt der Auftrag an alle Kriegsgegner, die weltweite “Bürgerdiplomatie” nach Kräften zu forcieren. Weltbürgertum oder Krieg - diese Alternative wird das 21. Jahrhundert prägen.

“Verbunden werden auch die Schwachen mächtig!” (Friedrich Schiller)

Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Dr. Till Bastian, 88316 Isny

Literaturempfehlungen:
- Michael Moore: Stupid White Men. Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush Piper-Verlag, München
- Till Bastian: 55 Gründe, nicht mit den USA solidarisch zu sein - und schon gar nicht bedingungslos Pendo-Verlag, München-Zürich
- Howard Zinn: Amerika, der Terror und der Krieg, Herder-Verlag, Freiburg


Siehe zu diesem Thema auch u.a. folgende Artikel auf der Lebenshaus-Website:
- “Boykott - Die große Macht der kleinen Leute!” von Michael Schmid
- “Boykottieren wir die Kriegstreiber - Boykottieren wir ESS0 !” von Eckhard Stratmann-Mertens
- “Der Tiger im Panzer. ExxonMobil, die Abhängigkeit vom Erdöl und der Irakkrieg” von Greenpeace


Bitte helfen Sie mit, diesen Aufruf zu verbreiten!

Spenden zur Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit sind hochwillkommen: Konto 74814001, BLZ 65092010

Wer einer Veröffentlichung dieses Aufrufes mit dem eigenen Namen als Unterzeichner zustimmt, möge bitte zur Unterstützung 5,- EURO überweisen und den nachstehenden Abschnitt ausfüllen.

________________________________________________________________

An
Dr. Till Bastian
Am Friedhag 7
88316 Isny


JA, ich unterstütze den AUFRUF ZUR GEGENWEHR GEGEN DIE ALLEIN-HERRSCHAFTSPLÄNE DER US-REGIERUNG und bin gegebenenfalls mit der Veröffentlichung meines Namens einverstanden.

Veröffentlicht am

27. März 2003

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von