Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Avnery, Uri

09. Januar 2016

Uri Avnery: Furcht vor Assimilierung

Das israelische Bildungsministerium hat ein Buch von der Leseliste der Studenten gestrichen. Das ist keine große Sache. In Russland, China und im Iran passiert das jeden Tag. Aber es ging nicht um das revolutionäre Werk eines feuerfressenden Rebellen. Es geht um den einfühlsamen Roman der hochgeschätzten Autorin Dorit Rabinjan. Ihre Todsünde war die Handlung: eine Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Araber. Von Uri Avnery. (mehr...)


02. Januar 2016

Uri Avnery: Ein Fall von Bestechung

Als der Staat Israel gegründet wurde, tat der Außenminister Mosche Scharett etwas, das damals recht selbstverständlich zu sein schien: Er verkaufte seine Privatwohnung. In seinem neuen Amt wurde ihm eine offizielle Residenz zugestanden. Überflüssig zu sagen: eine bescheidene. Scharett dachte, es sei für einen Staatsbeamten unziemlich, eine Privatwohnung zu unterhalten, wenn er auf Staatskosten wohnte. Das Geld, das er für seine Privatwohnung bekam, behielt er nicht für sich, sondern spendete es einigen Menschenrechtsvereinigungen. Von Uri Avnery. (mehr...)


26. Dezember 2015

Uri Avnery: Die Erfindung der Nationen

Vor zwei Wochen ist Benedict Anderson gestorben. Oder, wie wir hebräisch sagen: "Er ging in seine Welt." Anderson war ein in China geborener Ire, er wurde in England erzogen, sprach fließend einige südasiatische Sprachen und übte großen Einfluss auf meine Geisteswelt aus. Seinem wichtigsten Buch Imagined Communities (Die Erfindung der Nation, wörtlich: vorgestellte Gemeinschaften) verdanke ich sehr viel. Wir alle haben einige Bücher, die unsere Weltsicht geformt und verändert haben. Von Uri Avnery. (mehr...)


19. Dezember 2015

Uri Avnery: Ein einsamer Rechtsanwalt

Inzwischen hat jeder Israeli den Fernseh-Clip einige Male gesehen: Ein vierzehnjähriges arabisches Mädchen wird in der Nähe des Großmarktes im jüdischen Jerusalem erschossen. Die Geschichte kennt jeder: Zwei Schwestern, eine 14 die andere 16 Jahre alt, haben beschlossen, Israelis anzugreifen. Der Clip, der von einer Überwachungskamera aufgenommen wurde, zeigt eine von ihnen. Sie ist in ein traditionelles arabisches Gewand gekleidet, springt auf dem Bürgersteig herum und fuchtelt mit einer Schere. Das Ganze sieht fast wie ein Tanz aus. Sie springt ziellos herum, schwingt die Schere und bedroht niemanden im Besonderen. Dann zielt ein Soldat mit einer Pistole auf sie und schießt auf sie. Er läuft zu dem Mädchen und tötet es, als es wehrlos am Boden liegt. Von Uri Avnery. (mehr...)


12. Dezember 2015

Uri Avnery: König Bibi

Benjamin Netanjahu ist unser lebenslanger Ministerpräsident. So scheint es. Das glaubt offenbar er. Er glaubt es nicht nur. Er handelt auch entsprechend. Um das sicherzustellen, hat er zwei dafür notwendige Dinge getan: (a) jeden möglichen Konkurrenten ausgeschaltet und (b) sich mit männlichen und weiblichen Trotteln umgeben, von denen niemand von irgendjemandem als annehmbarer Nachfolger angesehen werden könnte. Tatsächlich lässt uns die Vorstellung, dass irgendeiner aus dieser Menge jemals Ministerpräsident werden könnte, eiskalte Schauder über den Rücken laufen. Von Uri Avnery. (mehr...)


05. Dezember 2015

Uri Avnery: Gedanken am Meeresufer

Es war wunderbar. Ich ging zum ersten Mal nach meiner Operation vor drei Wochen wieder zum Strand. Es sind fünf Minuten zu Fuß von meiner Wohnung. Das Meer war ruhig und glatt. Eine milde Sonne schien nahe am Horizont, es war weder zu heiß noch zu kalt, genau so, wie wir es gernhaben. Ein kühler, nicht zu kalter Wind wehte. Ich trank einen Becher "americano"-Kaffee und dachte: Alles ist gut in der besten aller möglichen Welten. Aber natürlich war es das nicht. Tatsächlich war gar nichts gut in der schlimmsten aller möglichen Welten. Von Uri Avnery. (mehr...)


28. November 2015

Uri Avnery: Die Herrschaft der Absurdiotie

So etwas wie "internationalen Terrorismus" gibt es nicht. Dem "internationalen Terrorismus" den Krieg erklären ist Unsinn. Politiker, die das tun, sind entweder Narren oder Zyniker und wahrscheinlich sind sie beides. Terrorismus ist eine Waffe. Wie eine Kanone. Wir würden über einen, der der "internationalen Artillerie" den Krieg erklärt, lachen. Eine Kanone gehört zu einer Armee und dient den Zielen dieser Armee. Die Kanone der einen Seite schießt auf die Kanone der anderen Seite. Von Uri Avnery. (mehr...)


07. November 2015

Uri Avnery: Ariels Katzen

Jedes Mal, wenn wir denken, wir haben das Limit erreicht, taucht plötzlich etwas Neues auf und das Limit verschiebt sich. Man mag gedacht haben, dass die Hitler-Mufti-Geschichte das absolute Limit an Verrücktheit war. Aber da kommt Uri Ariel einher und beweist, dass das falsch war. Ariels Katzen übertreffen Netanjahus Mufti. Von Uri Avnery. (mehr...)


01. November 2015

Uri Avnery: Der Mufti

Einige meiner Freunde haben sich bei mir beklagt, mein letzter Artikel enthalte eine terminologische Ungenauigkeit, so hätte es jedenfalls Churchill ausgedrückt. Ich habe geschrieben, dass beim Hitler-Husseini-Treffen die Juden nicht erwähnt worden wären. Das ist eine grobe Übertreibung. Jeder, der auch nur irgendetwas über Hitler weiß, weiß auch, dass der "Führer" nicht drei Sätze äußern konnte, ohne dass er die Juden erwähnt hätte (das ist wieder eine grobe Übertreibung). Von Uri Avnery. (mehr...)


31. Oktober 2015

Uri Avnery: Adolf, Amin und Bibi

Es ist nicht sehr angenehm, wenn sich ernst zu nehmende Leute in aller Welt - Historiker, Psychiater, Diplomaten - fragen, ob mein Ministerpräsident vollkommen zurechnungsfähig sei. Aber genau das geschieht gerade. Und nicht nur im Ausland. Immer mehr Leute in Israel stellen sich dieselbe Frage. Alles das ist das Ergebnis eines Ereignisses. Aber jetzt sehen die Leute viele andere Ereignisse - vergangene und gegenwärtige - in neuem Licht.  Von Uri Avnery. (mehr...)