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18 Jahre Tschernobyl: Kein Ende der Gefahr

Von Sarah Wohlfeld

Heute vor 18 Jahren zeriss eine Explosion in der Ukraine den Block Nr. 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Die dabei freigesetzte radioaktive Wolke verstrahlte weite Teile Europas. Sie tötete hunderttausende Menschen - und tötet heute noch. Anlässlich des Jahrestages der Reaktorkatastrophe demonstrierten am Wochenende und am Montag Mitglieder der Greenpeace-Jugend in mehreren Städten in Deutschland.

Die Tschernobyl-Katastrophe gehört lange noch nicht der Vergangenheit an. Für über sieben Millionen Menschen ist der Atomunfall nach wie vor hochaktuell. Sie leiden jeden Tag unter den Folgen der Katastrophe. Vor allem bei Kinder ist in den verstrahlten Gebieten eine dramatische Zunahme von Schilddrüsenkrebs eingetreten. Auch andere Krebserkrankungen sowie Leiden an Lunge, Herz und Nieren sind auf die freigesetzte Radioaktivität zurückzuführen.

Die Verstrahlung der am stärksten betroffenen Gebiete in Weißrussland wird in den 60 Jahren von 1986 bis 2046 nur um 58 Prozent abnehmen. Es handelt sich hier um eine Fläche, die mit 20.000 Quadratkilometern so groß ist wie ganz Sachsen-Anhalt.

Von dem zerstörten Reaktorblock geht weiterhin eine Gefahr aus. Kurz nach dem Unfall wurde eine Umhüllung errichtet, der so genannte Sarkophag. Dabei wurden jedoch weder technische Vorschriften, noch Sicherheitsanforderungen eingehalten. Mittlerweile ist der Sarkophag undicht und baufällig. Regenwasser dringt ein und Tiere können ins Innere gelangen. Bei einem Einsturz besteht wieder die Gefahr, dass sich eine radioaktive Wolke bildet.

Doch es scheint, als sei all dies nicht mehr im Bewusstsein der Regierungen in Mittel- und Osteuropa. Mit dem Vorantreiben neuer Atomprojekte wird die Gefahr eines zweiten Tschernobyls in Kauf genommen. Und damit auch, dass wieder die schrecklichen Bilder um die ganze Welt gehen. Die unzähligen Bilder von krebskranken Menschen und missgebildeten Kindern. Bilder von Menschen, die Tschernobyl nicht vergessen können.

Ausführliche Informationen finden Sie in der Studie “18 Jahre nach Tschernobyl” (PDF, 301 KB).

Quelle: Greenpeace Deutschland vom 26.04.2004.

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Veröffentlicht am

26. April 2004

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