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Forsa-Umfrage zum iranischen Atomprogramm: Regionale UN-Konferenz statt Krieg gegen den Iran

Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung sieht in einer UN-Konferenz für eine massenvernichtungswaffenfreie Zone im Nahen und Mittleren Osten eine Alternative im Konflikt um das iranische Atomprogramm. Das ergab eine von der IPPNW beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegebene Umfrage. "Das sich seit längerem abzeichnende Scheitern der westlichen Sanktionspolitik droht immer mehr, in einen Krieg gegen den Iran zu münden. Mit der Wiederwahl von Benjamin Netanjahu in Israel steigt diese Gefahr. Vor diesem Hintergrund wäre die Konferenz ein wichtiger Beitrag für Frieden und Sicherheit der Menschen in der Region. Gleichzeitig würden auch die israelischen Atomwaffen thematisiert werden. Die Bundesregierung muss sich jetzt vehement und öffentlich dafür einsetzen, dass die Konferenz dieses Jahr stattfindet", fordert Christoph Krämer, stellvertretender Vorsitzender der deutschen IPPNW-Sektion.

Forsa hatte 1.000 Bundesbürger befragt, welche Maßnahmen die internationale Gemeinschaft ergreifen sollte, wenn der Iran in der Lage wäre, Atomwaffen zu bauen. 80 Prozent von ihnen sprachen sich dafür aus, durch politische Verhandlungen, zum Beispiel im Rahmen einer UN-Konferenz für einen massenvernichtungswaffenfreien Nahen und Mittleren Osten zu versuchen, eine Atommacht Iran zu verhindern. "Gezielte Militärschläge gegen iranische Atomanlagen" werden hingegen abgelehnt: Nur 7 Prozent befürworten eine solche Maßnahme. 8 Prozent der Befragten meinen, dass man sich aus dem Konflikt heraushalten und eine Atommacht Iran hinnehmen solle.

"Die UN-Konferenz zur Einrichtung einer massenvernichtungswaffenfreien Zone im Mittleren und Nahen Osten eröffnet ein Fenster der Hoffnung für eine friedliche Lösung des Nuklearkonflikts mit dem Iran", erklärt der iranisch-deutsche Friedensforscher Prof. Mohssen Massarrat. Aufgrund der sich abzeichnenden Tendenz eines atomaren Wettrüstens im Nahen und Mittleren Osten fordert auch Prof. Fanny-Michaela Reisin, Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte, eine frühestmögliche Einberufung der UN-Konferenz. "Die Bundesregierung muss zudem alle Exporte stoppen, die geeignet sind, die atomaren Kapazitäten in der Region auf- oder auszubauen und das atomare Wettrüsten im Mittleren Osten anzuheizen", so Prof. Reisin.

Anlass für das Fachgespräch am 28.01.2013 für Politiker und Diplomaten zum Thema "UN-Konferenz für eine massenvernichtungswaffenfreie Zone im Mittleren und Nahen Osten" sowie die von der IPPNW in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage war die Verschiebung der ursprünglich für Dezember 2012 geplanten UN-Konferenz zur Schaffung einer Zone frei von Massenvernichtungswaffen in der Region. Der finnische Organisator Jaakko Laajava hatte Ende letzten Jahres verkündet, die Konferenz werde wegen den Spannungen im Nahen Osten und der Uneinigkeit in der Region über die Verhandlungsbedingungen auf unbestimmte Zeit vertagt.

Die Forsa-Umfrageergebnisse finden Sie im Detail hier:

Quelle:  IPPNW - Pressemitteilung vom 28.01.2013.

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Veröffentlicht am

30. Januar 2013

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