Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Zum 110. Geburtstag von Helmut Gollwitzer: Veröffentlichungen in der Lebenshaus-Website

Am 29. Dezember 2018 wäre der große evangelische Theologe Helmut Gollwitzer 110 Jahre alt geworden. Ein Anlass, um an ihn zu erinnern und auf die Veröffentlichung verschiedener Predigten, Reden und Artikel Helmut Gollwitzers zu erinnern, die es auf der Lebenshaus-Website gibt.

Der 1908 im fränkischen Pappenheim geborene Gollwitzer trat als Pfarrer nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in den 30-er Jahren entschieden für die nazi-kritische "Bekennende Kirche" ein und wurde einer ihrer führenden Köpfe. Unter anderem hat er in dieser Zeit Juden zur Flucht verholfen. 1940 wurde er zur Wehrmacht einberufen und zog er zunächst als Infanterist, später dann als Sanitäter in den Krieg. Im Mai 1945 geriet er für viereinhalb Jahre in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Seine damit gemachten Erfahrungen fasste er in einem Buch zusammen, das hunderttausende Deutsche bewegte und prägte: "… und führen, wohin du nicht willst".

Ab 1950 war er Theologieprofessor zunächst in Bonn, ab dem Wintersemester 1957 dann in Berlin. Entsprechend seinem Verständnis von Christsein engagierte er sich ganz weltlich in der Friedensbewegung - in den 50er Jahren gegen Wiederaufrüstung und Atombewaffnung, in den 60er Jahren als Ostermarschierer, in den 70er Jahren für "Ohne Waffen leben" und "Frieden schaffen ohne Waffen" und in den 80-er Jahren trat er als entschiedener Gegner der NATO-"Nachrüstung" ein, nahm an zahlreichen Demonstrationen und auch an Sitzblockaden vor der atomaren Massenvernichtungsstellung in Mutlangen und dem Giftgaslager in Fischbach teil.

Helmut Gollwitzer war außerdem ein Mitbegründer des christlich-jüdischen Dialogs in Deutschland. Aus dem Evangelium ergab sich für ihn, dass er als Christ Sozialist zu sein hat. Und so verwundert es nicht, dass er auch enger Wegbegleiter der 68-er Studentenbewegung und unter anderem eng mit Rudi Dutschke befreundet war, den er nach dessen Tod 1980 auch auf dem Friedhof in Berlin-Dahlem beerdigte. Dass Gollwitzer darüber hinaus die Trauerreden für Ulrike Meinhof, Gustav W. Heinemann und Martin Niemöller hielt, lässt etwas von seiner Größe und Bedeutung erahnen.

Über Jahrzehnte war die theologische und politische Existenz unzähliger Menschen sehr eng mit der Person Helmut Gollwitzer verbunden. Sehr vielen hat dieser so ganz besondere Mensch mit seinem lebendigen Beispiel immer wieder Mut und Hoffnung gemacht.

Helmut Gollwitzer ist am 17. Oktober 1993 im Alter von fast 85 Jahren in seinem Haus in Berlin verstorben.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmut Gollwitzer haben wir in der Lebenshaus-Website durch die Veröffentlichung verschiedener Predigten, Reden und Artikel begonnen, an Helmut Gollwitzer zu erinnern. Auch danach sind weitere Artikel gefolgt und sollen noch folgen. Wer dazu etwas beisteuern möchte (Artikel, Reden, Bilder), ist herzlich dazu eingeladen.

Artikel sind zu finden unter >> Helmut Gollwitzer .

Veröffentlicht am

29. Dezember 2018

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