Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Mitgliederversammlung und Veranstaltung mit Friedensforscher

Gammertingen, 01.10.2007: Am vergangenen Samstag hielt der Verein Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V. seine diesjährige Mitgliederversammlung ab. Dabei wurde auch ein neuer Vorstand gewählt. Bei einer Veranstaltung am Nachmittag ging der Stuttgarter Friedensforscher Dr. Wolfgang Sternstein auf die Frage ein, was Einzelne in unserer Gesellschaft bewirken können.

Bei der Jahresmitgliederversammlung von Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. wurde ausführlich Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr gehalten. Geschäftsführer Michael Schmid trug im Auftrag des Vorstandes den Rechenschaftsbericht vor. Daraus ging hervor, dass der aktuell 73 Mitglieder umfassende Verein erneut in verschiedenen Aufgabenbereichen sehr aktiv war. Zahlreiche Menschen seien auch im vergangenen Jahr bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen unterstützt worden. Einige davon hätten wieder im vereinseigenen Gebäude in Gammertingen mitleben können. Insgesamt seien es in den vergangenen elf Jahren 153 Menschen in Krisen- und Übergangssituationen gewesen, die dieses Angebot des Mitlebens in der Hausgemeinschaft des Lebenshauses wahrgenommen hätten. Menschen, die sich etwa aufgrund von Arbeitslosigkeit, nach einer Trennung, aufgrund eines fehlenden Ausbildungsplatzes in einer schwierigen Lage befunden hätten oder Flüchtlinge sowie psychisch kranke Menschen.

Im Berichtszeitraum habe der Verein wieder verschiedene Veranstaltungen organisiert, berichtete Schmid weiter, bei denen über die Zusammenhänge von Frieden, Gerechtigkeit und Ökologie nachgedacht und informiert worden sei. Der vierteljährlich erscheinende Rundbrief sowie insbesondere die Website des Lebenshauses (www.lebenshaus-alb.de) würden auf großes Interesse stoßen. Die Website würde inzwischen rund 200.000 Besuche pro Jahr verzeichnen.

Anneliese Volz und Eberhard Wurst hatten die Kasse gemeinsam geprüft und eine einwandfreie und vorbildliche Kassenführung bescheinigt. Nach einer Aussprache wurde der Vorstand anschließend von der Mitgliederversammlung einstimmig für seine Arbeit entlastet.

Turnusgemäß standen Neuwahlen zum Vorstand an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Axel Pfaff-Schneider (Vorsitzender), Hansmartin Volz (stellvertretender Vorsitzender) und Bernd Geisler (Beisitzer) kandidierten erneut und wurden wieder in die gleichen Funktionen gewählt. Zusätzlich zur Beisitzerin gewählt wurde Bärbel Danner, evangelische Pfarrerin aus Bitz.

In einer Veranstaltung am Nachmittag ging der Friedensforscher und Friedensaktivist Dr. Wolfgang Sternstein aus Stuttgart der Fragestellung nach: “Was können Einzelne in unserer Gesellschaft bewirken?” Er blickte dabei auf die Geschichte der vergangenen vierzig Jahre zurück, die ab der 68er-Revolte zunächst von einem großen Aufbruch geprägt gewesen seien. In den siebziger und achtziger Jahren hätten sich die Frauen-, Bürgerinitiativen-, Alternativ-, Dritte-Welt-, Ökologie- und Friedensbewegung unter anderem für die Demokratisierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, für soziale Gerechtigkeit in Deutschland und weltweit, Natur- und Umweltschutz, atomare Abrüstung etc. engagiert. Doch auf diesen Aufbruch sei ein Scheitern gefolgt. “Bis auf den wackligen Atomausstieg und den Aufschwung der regenerativen Energietechniken hat die Flutwelle der Globalisierung alles hinweggespült”, so Sternstein. “Auf den großen Aufbruch folgte das große Scheitern.” So sei heute an eine Abschaffung der Atomwaffen weniger denn je zu denken. Das Zerstörungspotenzial der heute existierenden knapp 30.000 Atomwaffen reiche nach Schätzung der Experten aus, um alles höhere Leben auf der Erde zu vernichten. Für den politisch informierten Zeitgenossen bestehe Grund zu größter Besorgnis, dass ein mit Atomwaffen ausgetragener mittlerer oder großer Krieg wahrscheinlich sei.

Trotz der von ihm skizzierten düsteren Zukunftsaussichten betonte Sternstein, dass aber das Bemühen um Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungserhalt nicht sinnlos sei. “Ich bin vielmehr überzeugt, dass jeder Versuch, Böses mit Gutem zu vergelten, um es auf diese Weise zu überwinden, seinen Sinn und seinen Lohn in sich selbst trägt”, sagte er. “Wo immer Gewaltfreiheit in überzeugender Form praktiziert wird, nimmt das Reich Gottes keimhaft Gestalt an. Das kann in einer Familie, in einer Lebensgemeinschaft, in einer Firma, das kann aber auch in einem Dorf, einer Stadt, ja selbst einem Land geschehen.”

Kontakt: Lebenshaus Schwäbische Alb e.V., Postfach 1145, 72497 Gammertingen, Tel. 07574-2862; eMail: info@lebenshaus-alb.de.

Veröffentlicht am

01. Oktober 2007

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