Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Ökumenische Friedensdekade mit drei Veranstaltungen in Gammertingen

Gammertingen, 18.11.2004: Drei von über 2000 Veranstaltungen während der deutschlandweiten Ökumenischen Friedensdekade vom 7. bis 17 November mit dem Motto “Recht ströme wie Wasser” (Amos 5,23-24) fanden in Gammertingen statt.

Zum Auftakt am Sonntag, 7. November, hatte das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. gemeinsam mit der evangelischen Pfarrstelle Gammertingen-Mariaberg zu “Einer halben Stunde des Schweigens für alle Opfer der Gewalt und Euthanasie” eingeladen. Bei dieser Veranstaltung hat Michael Schmid, Geschäftsführer des Lebenshauses, in einer kurzen Rede sowohl eine kleine Einführung in die Ökumenische Friedensdekade als auch in die Hintergründe der Gedenkstätte in Mariaberg gemacht. Die Friedensdekade sei 1980 gleichzeitig in Deutschland Ost und Deutschland West begonnen worden und habe dieses Jahr ihr 25. Jubiläum. In den vergangenen 25 Jahren habe es auch in unserem Raum immer wieder Veranstaltungen während der bundesweiten Ökumenischen Friedensdekade gegeben - seit 1991 ununterbrochen jedes Jahr eine oder mehrere. Die Gedenkstätte in Mariaberg, so Schmid, erinnere uns an eine der dunkelsten Zeiten unserer eigenen deutschen Geschichte, in der in unvorstellbarem Ausmaß Unrecht angerichtet worden sei. Während der Herrschaft der Nazis, im Jahre1940, seien von den Mariaberger Heimen 61 Menschen mit geistiger Behinderung abgeholt worden. Sie seien nach Grafeneck gebracht und dort wie über 10.000 weitere Menschen ermordet worden (die vollständige Rede ist im Internet zu lesen unter www.lebenshaus-alb.de). Die Veranstaltung wurde mit einem gemeinsamen Kanon beendet.

Ebenfalls am Sonntag war vom Lebenshaus und der Mariaberger Pfarrstelle eine weitere Veranstaltung organisiert worden, dieses Mal in der Mariaberger Klosterkirche. Das “Trio Celgiak” faszinierte die leider nur kleine Zuhörerschaft mit ihrer phantastisch gespielten Musik aus mehreren Jahrhunderten von Bach zu Boccherini bis “Balkan-Swing” mit Texten zum Frieden. Das “Trio Celgiak” mit Ljubisa Lakovic, Bernd Geisler und Gabriele Lang bot hohe Musikalität und Virtuosität und begeisterte das Publikum durch sein perfektes und harmonisches Zusammenspiel. Zwischen den einzelnen Musikstücken trugen Katrin Warnatzsch und Hansmartin Volz vom Lebenshaus Texte zum Frieden vor.

Bei der dritten, gut besuchten Veranstaltung am vergangenen Freitag ging es im evangelischen Gemeindehaus in Gammertingen um die Hintergründe des jahrzehntelangen israelisch-palästinensischen Konfliktes. Pfarrer Hansmartin Volz, Vorstandsmitglied beim Lebenhaus, hielt einen Vortrag zum Thema “Warum kommt das ‘Heilige Land’ nicht zur Ruhe’” Hansmartin Volz ging dabei sehr ausführlich auf die Entstehungsgeschichte dieses israelisch-palästinensischen Konfliktes ein. Er legte dar, warum er ihn in seinem Kern als einen Territorialkonflikt sieht, bei dem sich die beide Völker, Juden und Palästinenser, um den Besitz desselben Gebietes streiten. Er betonte, dass es aus seiner Sicht keinen Frieden geben werde, wenn nicht beide Seiten deutliche Schritte aufeinander zumachen und das Recht auf friedliche und sichere Existenz in sicheren, anerkannten Grenzen anerkennen würden. Im Anschluss an den Vortrag gab eine teils heftige Kontroverse um verschiedene Sichtweisen und Standpunkte. Abschließend machte Hansmartin Volz deutlich, dass er die feste Überzeugung habe, dass mit Gewalt kein Konflikt gelöst werden könne, auch der Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht.

Gemeinsame Veranstalter waren das Lebenshaus Schwäbische Alb und der Internationale Versöhnungsbund - Landesgruppe Baden-Württemberg.

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Mit freundlichen Grüßen
Michael Schmid

Veröffentlicht am

18. November 2004

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