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1 Jahr Fukushima - Aus und Schluss für Neckarwestheim 2!

Am 11. März 2012 jährt sich der Beginn der atomaren Katastrophe von Fukushima. Seit diesem Datum hat die Bevölkerung in der Umgebung der havarierten Reaktoren auf schreckliche Weise ihre Lebensgrundlage verloren. Seit diesem Datum ist auch vielen Befürwortern klar geworden, dass Atomkraft nicht beherrschbar ist.

Auch wir in Deutschland und insbesondere in der Umgebung des Atomkraftwerks Neckarwestheim wollen am 11.03.12 an den GAU in Fukushima gedenken und wollen dieses Datum auch mit Forderungen an die Politik hierzulande verbinden.

Deshalb hat sich ein Trägerkreis gebildet, der beschlossen hat, dass am Sonntag, 11. März 2012 am Atomkraftwerk Neckarwestheim eine Kundgebung stattfindet. Beginn ist um 13 Uhr am Bahnhof Kirchheim(Neckar). Ablauf und Programm .

Hierzu wurde folgender Aufruf verabschiedet:

1 Jahr Fukushima

Am 11.3.2011 löste ein Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan eine nicht fassbare atomare Katstrophe aus: In Fukushima schmolzen in drei Reaktoren die Brennelemente - der nächste Super-GAU nach Tschernobyl war eingetreten.

In Deutschland werden 8 Atomkraftwerke abgeschaltet, 9 erhalten eine Laufzeitgarantie. Dieser "Atomkonsens" ist für uns nur eine Etappe. Denn erst 2015, 2017 und 2019 soll jeweils nur ein AKW stillgelegt werden. Erst in 10 Jahren, Ende 2021 und 2022, sollen die letzten sechs Atomkraftwerke stillgelegt werden - Neckarwestheim 2 als einer der letzten Reaktoren.

Unterdessen wird mit Steuergeldern die nächste Reaktor-Generation entwickelt und für den Bau von Atomkraftwerken im Ausland gebürgt. Und es wird weiter Atommüll produziert - allein in Neckarwestheim 2 jedes Jahr bis zu 53.000 Kilogramm hochradioaktiver Müll.

Atomausstieg sieht anders aus!

20 km um Fukushima mussten 78.000 Menschen ihre Heimat für immer verlassen. Auch außerhalb dieser Zone sind seitdem Mensch und Umwelt radioaktiv verstrahlt worden. Die freigesetzte Menge an radioaktivem Caesium beträgt dabei das 168-fache des Atombombenabwurfs von Hiroshima. Die Menschen werden das gleiche Schicksal wie nach Tschernobyl erleiden müssen: Gesundheitliche Folgewirkungen wie Totgeburten, Fehlbildungen der Kinder, Krebserkrankungen und genetische Veränderungen für mehrere Generationen.

Fukushima mahnt: Kein Atomkraftwerk ist sicher - jedes AKW gefährdet uns und unsere Zukunft!

20 km um Neckarwestheim 2 leben über 850.000 Menschen. Nur für den 10-km-Radius ist in den Katastropheneinsatzplänen die Evakuierung geplant: Vorwiegend im Privat-PKW und über Sammelstellen. Tierkadaver sollen in Freibadbecken abgelegt werden - der Hilfs-Einsatz am Reaktor selbst ist ungeklärt.

Die Emissionen im Betrieb und insbesondere bei der jährlichen Revision erhöhen das Kinderkrebsrisiko vor Ort. Und auch im 23 Jahre alten Reaktor Neckarwestheim 2 ist ein plötzlicher Stromausfall nicht sicher beherrschbar, was zu einem Versagen der Notkühlung führen kann - ähnlich wie in Fukushima.

Sicherheit sieht anders aus!

Die hilflosen Rettungsarbeiten in Fukushima brachten bis heute die Kernschmelzen nicht wirklich unter Kontrolle. Das Meer, die Luft und der Boden werden weiterhin verseucht. Radioaktivität verbreitet sich ungehemmt in der Nahrungskette.

In Deutschland verkündet Angela Merkel vollmundig die Energiewende - und bremst sie kurzerhand aus: Dezentrale Speicher-Technologien werden nicht ausreichend gefördert. Die Einspeisevergütung für Windkraft an Land und Photovoltaik in Bürgerhand wird gekürzt - die Offshore-Windparks der Atomkonzerne dagegen werden kräftig bezuschusst. Für Energieeinsparungs- und Energieeffizienz-Maßnahmen wird zu wenig getan.

Energiewende sieht anders aus!

Wir wollen eine nachhaltige, dezentrale und bürgernahe Energieversorgung.
Keine Kilowattstunde Atomstrom mehr.
Atomausstieg sofort!
Energiewende jetzt!

Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie unterstützt diesen Aufruf und ruft zur Teilnahme an dieser Demonstration auf.

Veröffentlicht am

11. März 2012

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