“Quo vadis, Friedensbewegung?” - Vortrag von Andreas ZumachVon Friedensinitiative Nottuln "Quo vadis, Friedensbewegung?" - Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach am 1.12.2025 Deutschland erlebt die größte und gefährlichste Aufrüstung sowie die stärkste innergesellschaftliche Militarisierung seit 1945. Mit gigantischen finanziellen Kosten und mit katastrophalen Kürzungsfolgen für alle Politikbereiche, die relevant sind/wären für die Friedensfähigkeit unseres Landes nach Außen, für die dringend notwendige sozial-ökologische Transformation und für den Erhalt der Demokratie. Zudem sollen 2026 US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werde, die wegen ihrer Geschwindigkeit, Zielgenauigkeit und Reichweite noch gefährlicher sind, als die Pershing 2-Raketen in den 1980er Jahren es waren. Gegen diese äußerst bedrohliche Entwicklung müssten Hundertausende, ja Millionen demonstrieren. Doch die Friedensbewegung brachte am 3. Oktober 2025 wie auch ein Jahr zuvor kaum 30.000 Menschen auf die Straße. Was sind die Ursachen für diese Mobilisierungspleiten? Wie kann es der Friedensbewegung gelingen, so wie in den 1980er Jahren erneut die Mitte der Gesellschaft zu erreichen, die Generation der seit Ende des Kalten Krieges Geborenen zu mobilisieren und Differenzen in der bislang noch völlig geschlossenen Front der Militärs und etablierten SicherheitspolitikerInnen herbeizuführen? Andreas Zumach ist freier Journalist, Autor zahlreicher Bücher zur Internationalen Politik. Die Friedensbewegung begleitet er seit 50 Jahren. In den 1980er Jahren war er an prominenter Stelle beteiligt an der Organisation der großen Friedensdemonstration u.a. in Bonn im Hofgarten. www.fi-nottuln.de Der BerichtVortrag und Diskussion mit Andreas Zumach: "Nach der Mobilisierungspleite 2024 und 2025: Quo vadis, Friedensbewegung?"Nottuln. "Wie kann es der Friedensbewegung gelingen, deutlich stärker als bisher auf Aufrüstung und Kriegsgefahr zu reagieren und wieder eine politisch wirksame Kraft zu werden?" Dieser Frage ging am Montagabend auf Einladung der Friedensinitiative Nottuln Andreas Zumach, Journalist und Autor zahlreicher Bücher zur Internationalen Politik, nach. Die Online-Konferenz stieß auf eine große Resonanz: Über 150 Teilnehmer aus Nottuln und aus anderen Regionen Deutschlands hatten sich zugeschaltet. Sie erlebten eine ungeschönte Analyse der gegenwärtigen Friedensbewegung und einen leidenschaftlichen Appell des Experten für internationale Politik: "Nur wenn es gelingt, so wie in den 1980er Jahren erneut die Mitte der Gesellschaft zu erreichen, und wenn es gelingt, die Generation der seit Ende des Kalten Krieges Geborenen zu mobilisieren, haben wir die Chance, die noch völlig geschlossenen Front der Militärs und etablierten Sicherheitspolitiker aufzuweichen und Alternativen zu der gefährlichen Politik der Kriegstüchtigkeit und des permanenten Wettrüstens zu diskutieren." Und Andreas Zumach muss es ja wissen: Als Friedensreferent der Aktion Sühnezeichen organisierte er an vorderster Stelle die großen Friedensdemonstrationen zu Beginn der 1980er Jahre in Bonn, als ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Friedensbewegung, Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbände auf der Straße gegen die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen demonstrierte. Anlass dazu gäbe es heute mehr denn je: Deutschland erlebe die größte und gefährlichste Aufrüstung sowie die stärkste innergesellschaftliche Militarisierung seit 1945. Bei Rüstungsausgaben von fünf Prozent des Bruttoinlandproduktes würde jeweils der halbe Bundeshalt für Rüstung und Verteidigung ausgegeben. Die Wiedereinführung der Kriegsdienstpflicht wäre ein großer Einschnitt für alle Männer. Mit dem sogenannten Deutschlandplan werde auch das Zivilleben in Kriegsvorbereitung einbezogen. Und besonders die Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland würde eine weitere Stufe der Eskalation bedeuten und die Kriegsgefahr dramatisch erhöhen. Die US-Hyperschallrakete Dark Eagle mit einer Reichweite von bis zu 2.700 km und KI-unterstützt und die Cruise Missiles ermöglichen präämptive Schläge. Zumach: "Die Pershing-2-Raketen in den 1980er Jahren waren dagegen veralterte Waffen." Der Appell der Friedensbewegung müsse sich an West und Ost richten, zurück zu einer Politik der gemeinsamen Sicherheit und der Rüstungskontrolle zu kommen." Heißt auch, so Andreas Zumach, klipp und klar die russische Politik zu kritisieren, deutlich zu machen, dass der russische Überfall auf die Ukraine ein Kriegsverbrechen ist. Quelle: Youtube-Kanal der Friedensinitiative Nottuln - Vortrag 01.12.2025. Veröffentlicht amArtikel ausdruckenWeitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von |
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