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Drei Monate ohne Atomkraft: AKW-Abschaltung war überfällig

Atomrisiko drastisch reduziert, fossile Stromerzeugung auf Tiefststand, Rekord bei der Solarstromproduktion

Am morgigen Samstag vor drei Monaten sind die letzten AKW in Deutschland vom Netz gegangen. Hierzu erklärt Armin Simon von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Drei Monate nach Abschaltung der letzten AKW in Deutschland ist offensichtlich, dass die Reaktoren komplett überflüssig waren. Es gab und gibt jederzeit genügend Strom und genügend Kraftwerkskapazitäten.

Der mit dem Atomausstieg im Jahr 2000 eingeleitete Ausbau der erneuerbaren Energien hat nicht nur die Atomstromerzeugung bereits komplett ersetzt, sondern auch die Kohleverstromung schon um fast 40 Prozent reduziert. Seit Abschaltung der letzten AKW ist die fossile Stromerzeugung auf ein Rekordtief gesunken (leicht untertroffen nur vom Niedrigststand im Corona-Frühjahr 2020). Die Solarstromerzeugung hingegen ist so groß wie nie zuvor. Die einzigen, die mit einer Stromversorgung ohne Atomkraftwerke ein Problem haben, sind die Gegner*innen der Energiewende.

Das Gerede von einer vermeintlichen Renaissance der Atomenergie in Europa steht in krassem Widerspruch zur Realität: In ganz Westeuropa sind in den letzten 15 Jahren gerade einmal zwei (!) AKW in Bau gegangen – beide in Großbritannien und auch das nur, weil die Regierung dort eine immens hohe Einspeisevergütung für den Atomstrom bewilligt hat. Im selben Zeitraum wurden Dutzende Reaktoren abgeschaltet, und zwar nicht nur in Deutschland. Wäre Atomkraft ökonomisch rentabel, sähe das sicher anders aus.

Nicht Atomkraft, sondern ein Atomausstieg erhöht die Sicherheit der Stromversorgung und die Energiesouveränität. In Frankreich etwa fallen AKW nicht nur wegen immer neuer Risse aus, sondern nun auch wieder wegen mangelndem Kühlwasser. Inzwischen sollen sogar Sicherheitsinspektionen verschoben werden, um weitere Stillstände zu verhindern. Und die ganze europäische Atombranche ist so abhängig von Russland, dass der Atomsektor bis heute als einziger komplett von Sanktionen ausgenommen ist. Dabei ist der russische Staatskonzern Rosatom, von dem Europa (und auch die Brennelementefabrik in Lingen) einen großen Teil des für die AKW benötigten Urans bezieht, direkt am Krieg gegen die Ukraine beteiligt.

Die Abschaltung der AKW in Deutschland war ein wichtiger, richtiger und überfälliger Schritt."

Quelle: .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie - Pressemitteilung vom 14.07.2023.

Veröffentlicht am

14. Juli 2023

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